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am 79. 7949 6LHRH LjX6LI.LIb Vermächtnis Aus dem Nachlaß herausgegeben von Jakob Kneip zy7 Seiten. Geh. RM4.80, Leinen RM ü.50 Der in den letzten Kämpfen des Weltkrieges bei Cambrai gefallene Malergeselle Gerrit Engelke war der Dichter unserer Jugend. Seine großatmigen und glühenden Gesänge haben wir so manches Mal unter heimatlichem und fremdem Himmel in die Nacht ge sprochen, wenn die Lagerfeuer aufflammten und wir noch glaubten, mit Gedichten eine neue Welt erobern zu können. Um recht viele an dem feuerbeschwingten Geist seiner Schöpfungen teilnchmcn zu lassen, haben wir Abschriften an unzählige Freunde im Reich, die sich nicht den Band kaufen konnten, gehen lassen; später auch hektographierte Tagebuchblätter und Briefe, die uns Jakob Kneip zugänglich machte. Wir wissen, junge Arbeiter trugen sie in ihrem Herzen, Bergleute fuhren mit ihnen unter Tage, der Jugend der Fabriken gaben sie die Kraft zum Aufbau eines inneren Lebens. Die künstlerischen und menschlichen WescnSzüge des Dichters wurden aber in ihrem ganzen Umfange erst deutlich,nachdem derNachlaßband das bisherige Bild um bedeutende Grade vertieft und endgültig voll endet. An dem lebendigen Zeugniswcrt dieses Nach laßbandes haben die früher schon einmal gesondert erschienenen, jetzt hier wieder aufgenommenen herz innigen „Briefe der Liebe" sowie die Briefe an Eltern und Freunde besonderen Anteil. Der Gewalt des großen Krieges ist Gerrit Engelke nicht unterlegen. Er hat ihn wahrlich durch Maß und Gesetz seines inneren Lebens überwunden - immer dem Welt schicksalswillen vertrauend, „dem unsere augenblick lichen Prüfungen nur Notwendigkeit zum höchsten Menschenziele sind". Walther G. Oschilewski in der DeutschenAllgemeinenI-itung,Berlin ) I.I81 I,LI?2I6 ^1 Xam TT^e/ckeaAe^ea/pkaA am 79. 7949 I.LO?OI.V rinmirk Vom To- Gebunden 8 0 P fg. (Sammlung Lebendiges Wort) ,,Obue sein Zutun, Ulfe er sus /.eben Keru/en teure/, nru/l /ee/er non binnen, be/stes int In teresse eines 6esarnt</aseins, stesseu ll ir- bunKSKesetre er erst szmt un</ unno/istüne/iK ernennen stur/. Il eis« aber ee'/eent« ein soi- eber genannt ru leersten, </er sieb noni /LrieZ /ür </en /«riesten, norn l est für stas /.eben be- /ebren /re^le.^^ k.eopot«t iilteAtsr An die letzten Fragen des Volkes, ja der Volkheit rührt Leopold Zieglers Essay. Volkheit im Sinne Goethes aufgefaßt als „Superlativ des Volkes, seine angestrebtc Vollendung wie seine unveräußerliche Wesensart, seine höchste Verpflichtung wie sein inner ster Charakter". Gezeigt wird, daß nur der wahrhaft stirbt, der zu leben verstanden hat - für die Gemein schaft. Berliner Börsenzeitung Es liegt an uns, ob der Tod ein Ereignis von ver hältnismäßiger Unerheblichkeit füruns ist. Derjenige, der seine Kräfte anspannt, um zu beleben und sich in die Gemeinschaft zu ergießen, der sein Selbst imDicnst um eine höhere Einheit verschwendet, hat im Tode nichts zu verlieren. Denn was ihm wert war, bewährt sich ohne Unterbrechung weiter. Im Kriege rückt der sonst verschleierte Zweck des Todes ins Bewußtsein, ein zu aller Zeit geltendes Weltverhältniö gewinnt er kenntnismäßige Klarheit: die Notwendigkeit dcS Ster bens, des Einzeltodes, damit die Gemeinschaft lebe. R-ichssender Breslau I.I8? VLKl.^6 V 1132 Nr. 56 Mittwoch, den 6. März 1940