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oder Relli, die Tochter des Pfarrers, die Eerik viel Herzeleid bereitet. Gailic kennt die Inselbewohner bis in ihre letzten Geheimnisse, er weiß von ihrer Tragik und Größe, und erzählt von ihnen allen; und so gibt es keinen eigentlichen Helden, keine Hauptfigur in diesem schlichten und ergreifenden Buch. August Gailit, dessen unvergessenes Buch „Nippernaht und die Jahreszeiten" vor einigen Jahren im Propyläen- Verlag erschien, zeigt in seinem neuen Roman eine Runst des Erzählens und eine Reife der Sprache, die noch lange nachklingt, wenn man das Buch aus der Hand gelegt hat. Der neue Roman des Dichters „Die Insel der Seehundsjäger" erscheint am 28. September. Preis: broschiert Z M 80, Ganzleinen 4 M 80. Denken Sie bei Ihrer Bestellung lA auch an „Nippcrnaht" A weit draußen vor der Rüste, wo in milchig flimmernder Ferne Meer und Himmel ineinanderfiießen, liegt die Insel der Seehundsjäger. Man braucht wohl einen guten Tag und länger um hinüberzukommen — was wissen da die Leute auf dem Festland schon viel von denen dorr draußen ... In einer an Hamsun geschulten Sprache, die stark genug ist, um stch ihren eigenen, besonderen Ton zu bewahren, bringt der estnische Dichter August Gailit die schweigsame Welt dieser einsamen Insel und ihrer Menschen zum Sprechen. Schicksale werden sichtbar, die sich im harten Rampf gegen die unerbittliche See erfüllen. Den jungen starken Eerik behält das Meer; Ruhve, der zum ersten Mal in seiner jungen Ehe zum Fang aus fährt, gehr mit ihm zusammen unter. Mit meisterlicher Runst sind auch die Frauen dieses Buches geschildert, Frauen wie Toora Jookus, die Reederin, die wie ein Mann arbeiten und trinken kann, ? k 0 k V I. X L IV - V L ir I. ^ o 6 L ir I. I IV Nr. 224 Dienstag, den 26. September 1V39 4841