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3558 Nichtamtlicher Theil. 209, 10. Septembe r. würde: „Das Buch ist für den Buchhändler in erster Linie Waare, mit der er Geschäfte machen und seinen Lebensunterhalt verdienen soll, wobei er Ideale nach allen möglichen Richtungen nebenbei haben kann", so würde das entschieden beitragen, ein richtigeres Verständniß für den Buchhändler als Geschäftsmann zu ge winnen. Uns kommt es immer komisch vor, daß man bei der Ab- sprechung der Eigenschaft des Buches als Waare und Festhaltung der Ideal-Eigenschaft die Kommissionäre von vornherein so herunter fetzt. Daß diese Buchhändler ein schönes Stück Geld verdienen, daß sie hochangesehene Leute sind und ihre Ideale ebenso gut haben wie Sortimenter und bei ihren Mitteln denselben viel mehr huldigen können als diese, dürste unbestritten sein. — Und doch treten sie den Büchern nur in Packetsorm nahe, die Bücher sind für diese an gesehene und reiche Classe der Buchhändler nur Waare und nichts als Waare, und — (doch davon schweigt des Sängers Höflichkeit). Wir geben zu, daß ein Verleger für irgend eine Idee sein Geld opfert (und doch immer mit der stillen Hoffnung eines direkten oder indirecten Gewinnes), das thut aber auch jeder Erfinder und Fabrikant. Daß aber ein Sortimenter für eine Idee sein Baar- Conto beschwert, dürfte äußerst selten Vorkommen. Es ließen sich noch viele Punkte der Selbsthilfe und Selbst- erkenntniß aufstellen, wenn es nicht auch hier heißen müßte: Immer langsam voran. Für heute kam es nur darauf an, dem College» 6. 8. einige Sccundanten-Dienste „zum 16. September" zu leisten, nachdem sein Wort die altgewohnten Entgegnungen gefunden hat, — und die Konferenz zu bitten, dem Buchhandel zuzurusen: 1. 8—r. Miscellen. Goethe confiscirtl — Die Wiener Neue Freie Presse be richtet unterm 5. Sept.: „Heute Vormittag wurde in Rosner's Buchhandlung das daselbst in Separatausgabe erschienene Gedicht Goethe's: »Das Tagebuch« im Aufträge der Staatsanwalt schaft mit Beschlag belegt. Als man dem confiscirenden Beamten erklärte, daß bereits vor vielen Jahren in Berlin eine Separat ausgabe erschienen sei, meinte er lächelnd: »Ja, was erscheint nicht alles in Berlin!« Verstimmt wurde der Beamte nur durch die ihm klar gestellte Thatsache, daß das »Tagebuch« sogar in der Goedeke'- schen Ausgabe von Goethe enthalten sei. Es blieb jedoch bei der Beschlagnahme — die wunderlichste Confiscation, welche im Nach märz wohl in Wien vorgekommen sein mag. Wenn der alte Ge heimrath hätte erleben können, von Regierungs wegen aus »Sitt- lichkcitsgründen« gemaßregelt zu werden, so würde das für seine mannigfachen Lebenserfahrungen eine heitere Bereicherung ge wesen sein. — Machschrift. Um 12 Uhr Mittags theilt man uns mit, daß die Confiscation auf nachträgliche Verfügung der Staats anwaltschaft wieder aufgehoben wurde, da Hr. Rosner einen Band Goethe, welcher das »beanständete« Gedicht enthielt, zur be treffenden Amtsstelle sendete und dadurch die Rücknahme der Maß regel bewirkte. Wäre es bei der Confiscation verblieben, so hätten sich die Wiener Buchhandlungen aus eine förmliche Razzia nach allen Werken gefaßt machen müssen, die über den Ton für höhere Töchterschulen hinausstreben. Als komisches Detail von der Confis cation wird erzählt, daß der sungirende Beamte den Buchhändler auch nach dem Manuscript gefragt habe, daß dasselbe aber leider nicht gefunden werden konnte." Die Verwaltung des British Museum in London bereitet eine überaus dankenswerthe Einrichtung vor, welche für den Buch handelvon hervorragendem Interesse werden dürste. Die gestimmten Bücher-Accessionen der Bibliothek des British Museum werden für die Kataloge des Instituts aus Zettel ausgenommen. Diese Zettel sollen nach einem uns soeben zugegangenen Programm künftig gedruckt und im Wege des Abonnements weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. Dieser Accessions-Katalog des British Museum wird in erster Linie die in England erscheinenden Druck schriften, mit Einschluß der zahlreichen Privat-Publicationen und der Veröffentlichungen gelehrter Gesellschaften, die alle der Staats bibliothek als Pflichtexemplare zugehen, in einer Vollständigkeit und Genauigkeit aufführen, welche die sonst existirenden bibliographischen Hilfsmittel nicht erreichen können. Ebenso werden auch die An schaffungen aus andern Ländern genau katalogisirt werden und werthvolles bibliographisches Material liefern. Die Zahl der auf diese Weise sich ergebenden Zettel wird aus annähernd 60,000 jährlich ge schätzt, welche jedem Subscribenten in monatlichen, event. sogar kürzeren Zwischenräumen in zwei Exemplaren (zu alphabetischer und systematischer Zusammenstellung) geliefert werden sollen. Der Preis des Jahrganges ist auf zehn Pfund Sterling praenumerando festgesetzt. — Subscriptions-Anmeldungen werden seitens der Ver waltung des British Museum bis zum SO. September d. I. ent gegengenommen. Berlin, den 4. Sptember 1879. A. Asher L Co. Ucbersetzungcn aus dem Deutschen. II.») e» ubil6uicarc>. 179 orx. 8«. Onö' (»JA. Lxxnaaa „llxnxoxn « Ix. llatckamuc, Vox-olumbrobou. (soböntolck.) llaai.Aauxer, 4.(7-pc). — llrmirn Hexe». 4.1. Oienanosoü, llopnr, II — Ov.iioni. n oro nxarn, nerox. ponaiir., noxer. er iil- nenimro. fls'b -mein. 2-s 895Z-287 eix. 8«. On6. ('i!iii. L. 6. llaanmosa 4 x. Lrunnor, Lnrvonckz. ck. Inkantorio-Zxatsns. (Loiäol L 8obn.) Hüben (1.1), OanclloiäivA 10 bot xovrnib äor InkLntorio-Loboxxon on äo claarweclo to nnrkon vluobtißo vorstorbingon. Vrfi do- lost 8o (VI on 44 blr. 6U 4 nitsl. xlaton). 7 0. 90 üuscb, Lismarolc u. s. I-onto. (Kruuov, I-x-Z.) önsob (Or. Llorit«), Orant Lisrnaiob 6N «ijno okNSovinA ßoänronäo logt 8o. (VIII, 245 OL 226 ble.) 4. 80 Vorb, 0. keribnor's 8onc. N-P-64-P2-I-347 p. I). cg.. K 1. 50 cr/nbnoukLi'O, 358 crx. 6«. 6116. (liorLkiio LI. 1.1o.7oc.miL). 1 x. M ttocv-Vorlc. Holt. 113 x. I). (IVbitnoz-'s Oorman toits.) ob, 95 °. Nansliob, V. Unsibal.-sobönoll. (öartb, I-xrx.) blansliob (b.). — Do la bolloon oa In wnsioa. Dusaxo äo ') S. Nr. 100.