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Redaktioneller Teil. ^ 14!i, 26. Juni 1916. stellen sich natürlich auch hin und wieder ein, aber sie dürfen nicht entmutigen, im großen ganzen lohnt sich's immer. Selbst wenn der Erfolg nicht offensichtlich zutage tritt, es genügt, wenn der Kunde den Namen seiner Kunsthandlung wieder einmal gelesen hat. Auch den Weg habe ich als zweckmäßig und erfolgreich schon des öfteren cingcschlagen: mittels einer einfachen Besuchskarte mit entsprechendem Text den Kunden zur Besichtigung eines Schaufensters einzuladen, etwa so: »Die.... Kunsthandlung ge stattet sich, Sie zur Besichtigung ihres Klingerschaufensters er gebenst einzuladen. Die Werke werden vom 1. 9. bis 15. 9. 16 ausgestellt sein.« «Schluß folgt., Herdersche Verlagshandlung zu Freiburg im Breisgau. Zweigniederlassungen: Berlin, Karls ruhe, München, Straßburg, Wien, London, St. Louis Mo. (Nordamerika). Jahresbericht 1915. (III. Nachtrag zum Hauptkatalog von Neujahr 1913.) Mit einer Einleitung: Bartholomäus Herder als Feldbuchdrucker. Von Franz Meister. 8". 62 S. 1916. Der vorliegende Rechenschaftsbericht über die Erzeugung eines der größten deutschen Bnchverlage im Jahre 1915 ist in mehrfacher Be ziehung bemerkenswert. Trotz aller durch den Krieg hervorgernfenen Schwierigkeiten sind in diesem Jahre nicht weniger als 230 neue Bücher, darunter etwa 50 in der Zweiganstalt St. Louis erschienen. Tie Arbeit des Verlages erstreckte sich dabei auf die verschiedensten Gebiete und ans z. T. recht umfangreiche fachwissenschaftliche Werke, ans Erscheinungen der schönen Literatur, ans Erbauungs-, Volks-, Jugend- und Kriegsschriften. Eine Überschau über die Anfang 1916 erschienenen Werke verzeichnet nicht weniger als 70. Das ist gewiß ein erfreuliches Bild deutscher geistiger und buchhändlerischer Regsamkeit und Arbeit, die selbst in schwerster Zeit keine Unterbrechung erlitten und sicher ein ausreichendes Maß lebhafter Kräfte mit in den kommenden Frieden hinübernehmen werden. Daneben bot der Jahresbericht Ge legenheit, durch Beifügung der Qucllenstndie Franz Meisters über »Bartholomäus Herder als Feldbuchdrucker« den Blick rückwärts zu richten ans die Zeit vor 100 Jahren, in der wir den Gründer des Unternehmens dabei sehen, wie er das Fundament seines Ge schäfts mit Eifer und großem Geschick zu legeu verstand. Wirkte doch Bartholomäus Herder eine Zeitlang als F-cldbuchdrucker der verbündeten Armeen und gab auch eine kleine Feldzcitung heraus. Der Erlaß des Fürsten v. Metternich vom 30. Mai 1815 betr. Instandsetzung einer Fcldbuchdrnckerei nebst Erlaubnis für die Herausgabe der Feld- zeitnng, den wir ans der Leipziger bnchgewerblichen Weltschau im Original ausgestellt gesehen haben, ist in Faksimile bcigegcben, ebenso die erste Seite von Nr. 1 der Feld-Zeitung im ursprünglichen Schriftsatz. In der jetzigen Zeit der Feld- und Armee-Zeitungen beansprucht dieser bescheidene Vorläufer ein gewisses' historisches und allgemeines Interesse. Technisch zeigt der Katalog das übliche Bild. Die Angaben über die Werke beschränken sich ans den alphabetisch geordneten Abdruck der Titel in möglichster Vollständigkeit. Eine sachlich gegliederte Übersicht ist vorangestellt. Ein Anhang umfaßt, wie bereits erwähnt, die bisherige Produktion des Jahres 1916. I,. Kleine Mitteilungen. Unterrichtsmcsen in den besetzten polnischen Gebieten. — In den von den Deutschen besetzten polnischen Gebieten ist jetzt eine Prüfungs- delcgation für die Reifeprüfungen mit dem Sitz in Warschau gebildet. Sie befindet sich ausschließlich in polnischen Händen und ruht auf den von den Repräsentanten der politischen pädagogischen Welt ab gefaßten Grundsätzen. Sie besteht, wie die Zeitschrift »Polen« berichtet, aus sieben Personen und dem Regicrungskommissar Müller, dem das Aufsichtsrecht zusteht. Die Delegation wird besondere Prüfungskom missionen im ganzen Gebiet der deutschen Besetzung im Königreich Polen berufen. Im Augenblick arbeitet man an dem Plan, eine Auf klärungskommission ins Leben zu rufen, die eine Art Unterrichtsmini sterium für das ganze Warschauer Generalgouvernement sein würde. Das Projekt wird nach dem Muster der Organisation des Schulwesens im Poscnschen bearbeitet. I. Bruckmann, Aktiengesellschaft in München. — Rechnungsabschluß am 31. Dezember 1915. Vermögen. -z Grundstücke und Gebäude Verlagswerte: a) Verlagsabteilung . . 1.— 2 361 000 d) Photographische Union 1.— Geschäftswcrte: a) Abendzeitung . . . ^ 284,000.— d, Graphische Anstalten. 80.000 — 384 002 — Berlagsgeschäft: Einrichtung der Geschäfts-».Lagerräume 1.— Originale 1 — Negative 1 — Warenvorräte 29,45438 In Herstellung bcsindlich 109,745 82 Paptervorräte Technische Abteilungen: 34.460 88 173 884 09 Photographie: Einrichtung 1.— — Rohstoffe 2,890.78 Flachdruck: Maschinen und Einrichtung 1 — — Rohstoffe, haibsertige u. fertige Drucke 27,347.88 Tiefdruck: Maschinen und Einrichtung. 1.— — Rohstoffe, halbferttge u. fertige Drucke ^ 76,798.21 Hochdruck: Schriften, Maschinen, Eln- richtung ^ 322,934.65 — Rohstoffe, halbfertige u. fertige Drucke ^ 180,881.59 Nunddruck: Schriften, Maschinen, Ein- rtchlung ^ 140,003.— — Rohstoffe 31,540.78 Buchbinderei: Maschinen u. Einrichtung ^ 1.— — Rohstoffe 13505 Schreineret: Einrichtung 1.— — Hoiznorräte 1.025 — 762 571 92 Wertpapiere 201910 — Buchforderungen 779 682 02 Wechselbestand 321 449 09 Bargeld 9 210 01 4 973 489 13 Verbindlichkeiten. Aktienkapital Gesetzliche Rücklage Sonder-Nllcklage Unterstlltzungskasse Bank-Hypotheken Buchschulden Ubergangsrechnung Gewinn-- und Verlustrechnung: Gewinn für 1915 ^ 622 209.93 Abschreibungen . . . ^ 239 411.31 Verlagsunkosten . . . ^ 70 431.31 Steuern und Umlagen 71107.14 Kriegsunterstlitzungen . ^ 72 377.87 ^ 453 327.63 Reingewinn für 1915 . . ^ 168 882 30 Vortrag aus 1914 . . . ^ 124 017.70 2 000 000 200 000 640 000 52144 1 529 272 119 715 139 455 292 900 -z 85 77 74 77 4 973 489 13 Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 1915. Soll. Abschreibungen auf: 37 385.51 Griindstücke und Gebäude .... Verlagsvorräte und in Herstellung 54 befindliche Verlagswerke .... 385.93 Schriften, Maschinen, Einrichtungen 147 639.87 239 411 31 Verlagsunkosten 70 431.31 Steuern und Umlagen 71 107.14 Kriegsunterstützungen 72 377.87 213 910 32 Reingewinn nebst Gewinnvortrag . . 292 900 — 746 227 63 Haben. Vortrag aus 1914 124 017 70 Betriebsgewinn 1915 . 622 209 93 746 227,63 Vcrantivortl. Red. t. V.: Richard A l b e r t t. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauS).