^ 145, 26. Juni 1916. Künftig erscheinende Bücher. cffelix Janosks^ Daniel auf der Tonleiter Max Schievelßamp ln den „Berliner Neuesten Nach richten" vom 29. September INS: Paul Keller hat einmal Ianoske einen „Humoristen" genannt und hinzugefügt: „das ist das größte Lob, das ich ihm spenden kann". Humor ist eine Wundergabe, und wer ihn besitzt und die Fähigkeit hat, von seinem Überfluß mitzuteilen und herzbefreiendes Lachen auszulösen, ist ein Wohltäter der Menschheit. In unserer Zeit, die so bitterernst ist, verlernt man das Lachen, denn uns alle bewegt das eine einzig Große, um das da draußen gestritten und gelitten wird. Aber für ein paar Stunden darf man sich auch los- reitzen von dem Schweren und Traurigen, Großartigen und Erhe benden, darf sich auf seine Amwelt besinnen, wenn echt deutscher Humor mit Schelmerei und Wehmut uns gefangen nimmt. Das vermag Ianoskes Buch, das den Aufstieg eines Musikers unter mancherlei Schwierigkeiten zu den Höhen des Lebens zeigt. Ernst und Scherz halten sich in glücklicher Nebeneinanderstellung die Wage, und die Sonne eines warmempsindenden Menschenehepares strahlt uns aus diesem empfehlenswerten Buch entgegen. „Der Äeichsbote", Berlin, schreibt am 3.Nov.1915: Im allgemeinen pflege ich an sogenannte „humoristische" Romane stets nur mit größter Vorsicht heranzugehen,' denn in neunundneunzig von hundert Fällen ist man meist bitter enttäuscht. Die edle Gottesgabe des echten deutschen sonnigen Humors ist leider nicht allzuvielen verliehen, und auch in unserem sonst so reichen neueren deutschen Schrifttum sprudelt der Sonnenquell des Humors — von einigen bewährten und in dieser Hinsicht besonders begna deten Schriftstellern abgesehen — nicht allzu reichlich. Um so ange nehmer überraschte mich das vorliegende Buch von Felix Ianoske, der es sogar fertig bekommt, seinen wirklich humoristischen Roman zum Teil in den Rahmen eines deutschen Pfarrhauses zu spannen, aus dem der Held, ein junger genialer Musiker, sich seine künftige Frau holen will. Dieser selbst, Daniel Sobirey, ist köstlich gezeichnet und gehört zu den Menschenkindern, denen „die Glücksgöttin selbst bei großen Dummheiten die Wange streichelt". Die Charakteri sierung der einzelnen Hauptpersonen ist glänzend durchgeführt, und daß der Verfasser in den leuchtenden Humor seiner Erzählung auch ernstere Probleme zu verpflechten versteht — der Roman spielt in der sogenannten „Wasserpvlackei" und schildert u. a. auch den schweren Kampf des deutschen Pfarrers und Lehrers gegen die oft wider spenstige Bevölkerung — muh ihm zum besonderen Verdienst angerechnet werden. TU» 23. 'Juni INH. Sgl