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IS428 ««rl-nbi°tid. D,I4n. «uchr-nd-I. Mchtamlltchrr Teil. ^ 303, 31. Dezember 1912. statistik« s1887> einen vielversprechenden Ansang. Seine Vor lesungen an der Universität erstreckten sich auf National ökonomie, Finanzrecht und Berwaltungslehre sowie aus die äußerst crsolgreiche Leitung des Statistischen Seminars. Er be teiligte sich an zahlreichen Rcdaktions- und Sammelwerken, an der »Statistischen Monatschrift«, »Meyers Konversations-Lexikon«, dem «Handwörterbuche der Staatswissenschasten« u. a. m. Seine hervorragendste Lebensarbeit aber ist das im Vereine mit vr. Joses Ulbrtch herausgegebene »Österreichische Staatswörterbuch«, dessen 2. Auflage er in der letzten Zeit fast allein besorgte. Sprechsaal. »Eilige Drucksachen.« Wir verlegen mehrere Zeitschriften. Ein Teil der Bezieher er hält die Hefte unmittelbar unter Kreuzband mit der Aufschrift: »Eilige Drucksache«. Nun erhalten wir in letzter Zeit Beschwerde auf Beschwerde von Abonnenten, die in kleinen Ortschaften und Dörfern wohnen, dahin- lautend, das; die Zeitschriften erst 3—4, oft 8—8 Tage nach Erscheinen in den Besitz der Adressaten gelangen. Reklamationen bei der Post sind erfolglos geblieben; die Anfgabe-Postanstalt sagte uns, daß die Sendungen noch an dem Tage der Auflieferung abgingen, sie müßten dann wohl bei den »Drucksachen-Verteilungsstellen« seine famose neue Einrichtung!) so lange liegen bleiben. Es haben schon mehrere Abonnenten abbestellt, und wenn die enorme Verzögerung nicht nachläßt, so können wir sicher mit einem größeren Abonnenten-Verlust rechnen. Wie schon gesagt, handelt es sich ausschließlich um Abonnenten in kleinen Ortschaften, denen wir also den Bezug durch eine Buch handlung nicht empfehlen können, aus dem einfachen Grunde, weil es dort keine Buchhandlungen gibt. Wir fragen hiermit an, ob andere Zeitschriften-Verleger die selbe Erfahrung gemacht haben und ob man die Post auf irgend eine Weise für den Schaden verantwortlich machen kann. Da die Post keine Konkurrenz hat, so hat sie unseres Erachtens die Verpflichtung, die ihr übergebenen Sendungen sofort zu be fördern. Ein Verleger. Konkurs vr. Hugo Grohs. Ende August d. I. bestellte bei uns unaufgefordert vr. Hugo Grohs, Professor am Königlichen Gymnasium zu Cüstrin, ein vollständiges Exemplar der »Geisteshelden« gegen vierteljährliche Ratenzahlung von 30 ./i bei angemessener Anzahlung. Vor etwa einer Woche ist über den Nachlaß des inzwischen Verstorbenen der Konkurs eröffnet worden. Der Konkursverwalter teilt uns mit, daß die 59 Bände im Nachlaß nicht vorhanden sind. »Dieselben sind wahrscheinlich, wie viele andere, sofort nach Eingang weiterverkauft. Es sind aus diese Weise iu deu letzten Monaten für übe r 5000 Werke durch die Hände des Verstorbenen gegangen. Wer die Käu fer sind, konnte ich bisher mit Sicherheit nicht ermitteln, offenbar aber andere Buchhandlungen.« Da jedenfalls noch eine Anzahl anderer Firmen geschädigt wor den ist, wäre es vielleicht zweckdienlich, sich an dieser Stelle zu äußern; vielleicht ließe sich durch gemeinsames Vorgehen derjenigen Firmen, die das Eigentumsrecht sich Vorbehalten haben, noch etwas retten. — Tenn aus der Masse dürfte nach den uns vorliegenden Angaben nichts herauskommen. Berlin, 28. Dez. 1912. Ernst Hofman n L C o. Peter Clees in Luxemburg. Im Interesse des deutschen Verlagsbuchhandels möchte ich be- kauutgcben, daß die Firma Peter Clees in Luxemburg im Jahre 1911 eine größere Blichersenduug auf Bestellung in Kommission erhalten hat. Eine Abrechnung ist nicht er folgt; aus wiederholte dringende Zuschriften habe ich keine Antwort erhalten. Berlin, Dezember 1912. Das Format der Ostermetz-Fakturen. (Vgl. Nr. 257, 261, 266, 272, 276, 280, 288 und 295.» Die vom Vorstand des Deutschen Verlegervereins in Nr. 298 des Börsenblatts geäußerten Bedenken, ob das jetzt für Remitten- den-Fakturen vorgeschlagene Einheitsformat sich in der Praxis für- alle Fälle bewähren werde, teilen wir vollständig; für unsere Zwecke wäre das Einheitsformat ganz unzulänglich und unpraktisch, da wir bei dessen Wahl ein Heft von etwa 50 Seiten erhalten würden, klm aber das Anfbewahren unserer Faktur in einem Konvolut von 22:28 em Größe zu ermöglichen, haben wir ein Format von 28: 39 om, also ungefähr das Doppelte des Einheitsformats ge wählt, so daß die Faktur, eiumal gefalzt, auf den Raum der Normal fakturen unterzubringen ist. Stuttgart. Uuiou Deutsche V e r l a g s g e s e l l s ch a f t. Für das Format der Ostermeß-Fakturen 28X22 om und die Verwendung von weißem Papier haben sich noch erklärt: vr. Basch L Co., G. m. b. H., Berlin. Esser, I., Paderborn. Eulitz, Oskar, Verlagsbuchhandlung, Lissa i. P.*) Habbel, I., Vcrlagsbnchh., Negensburg. Hartung, Paul, Verlagsbuchh., Gotha. Olschki's Verlag, Leo S., Floreuz.*) Rothschild, vr. Walther, Berlin. Nuhfus, Fr. Wilh., Dortmund. Sarasin, Gideon Karl, Leipzig. Schroll L Co., Anton, Wien.**) Schweizerbart'sche Verlagsb., E., Stuttgart.*) Speyer Verlag, Felix, Berlin. Volks- und Fugendschriften-Verlag, G. m. b. H., Leipzig. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin. Wunderlich, Ernst, Leipzig. Lenien-Verlag, Leipzig. Bon Beginn der Bewegung bis heute sind uns insgesamt 172 Zustimmungserklärungen zngegangen. *) Tie Farbe des Papiers bleibt Vorbehalten. **) Fiir O.-M. 1914, da für 1913 bereits hergestellt. Dank. Die Leipziger (und auch Stuttgarter) Herreu Kommissionäre haben die freundliche Gewohnheit, ihren Kommittenten zu Neujahr- gedruckte Glückwünsche zu senden. Schon seit Jahren habe ich an regen wollen, daß man diesen wohlgemeinten Brauch einstelle. Er verursacht viel Mühe und Kosten, und wir Provinzler sind auch ohne ausdrückliche Versicherung überzeugt, daß unsere bewährten Vertreter an den Kommissionspläben uns alles Gute wünschen, wie auch wir von gleichen Gefühlen für sie erfüllt sind. Wollen die Herren statt dessen einen gewissen Betrag dem Untersttttzungs- verein oder sonst einem wohltätigen Zweck zuwenden, so wäre das, glaube ich, eine ganz erfreuliche Lösung der Frage. Für dieses Jahr komme ich leider mit meiner Anregung zu spät. Dafür hat man aber Zeit, sich die Sache bis Neujahr 1914 zu überlegen. Der Hauptzweck dieser Zeilen ist eigentlich ein anderer, nämlich den Spieß einmal nmzudrehen und den Leipziger Kollegen lKom- missionären, Barsortimentern, Verlegern und allen ihren Mitarbei tern) Glück zu wünschen und recht von Herzen zu danken für die einfach großartige Leistungsfähigkeit, die sie in den letzten Wochen bewiesen haben. Was für einer Organisationskunst und einer opfer willigen, rastlosen Arbeit es bedurft hat, um in der schlimmsten Zeit des Jahres den Streik zu überstehen, das ahnen wir in der Ferne Wohnenden nur. Wie Gambetta uach der Einschließung von Paris die Nationalgarden, so haben die Leipziger ihre Hilfstruppen aus dem Boden gestampft. In den beiden ersten Wochen kam der Ballen einen Tag später als gewöhnlich. Das ist alles, was wir vom Streik gemerkt haben. Im Dezember mar man wieder sicher, wie in den ruhigsten Zeiten, daß die empfohlenen Bücher bis aufs letzte aus die Minute eintrafen und somit dem Gesamtbuchhandel eine große Schädigung erspart geblieben ist. Dafür sei allen Beteiligten der wärmste Dank ausgesprochen. Möge nun bald ein dauernder Friede geschloffen werden können! B„ den 29. Dez. 1912. A. F r. Otto Janke.