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12492 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 256, 5. November 1908 Kuhn, Franz, von IV. Margaretenstraße 27 nach IX. Liechten steinstraße 134. Leichter, Gottlieb, von IV. Wienstraße 35 nach IV. Margareten straße 25. Müller, Alfred, von I. Lothringerstraße 3 nach I. Elisabethstr. 4. Rohrer, Emma, von VI. Webgasse 9 nach VI. Stumpergasse 37. Die Erweiterung der Konzession wurde bewilligt: Nemec, Christine, zum Betriebe des Verschleißes von Volks- X. Quellengasse 50. Rohrer, Emma, zum Betriebe des Handels mit Musikalien für das Klavier-, Violin- und Zitherspiel sowie Volksliedern für eine Singstimme mit Text (kleine Ausgabe), VI. Webgasse 9. Den zeitweisen Nichtbetrieb seines Gewerbes zeigt an: Pawliska, Rudolf, I. Teinfaltstraße 9. Zu diesem mit Beifall aufgenommenen Bericht ergreift Herr Artaria das Wort und spricht seinen innigsten Dank für die ihm gelegentlich seines Jubiläums dargebrachten Glückwünsche aus. Er wirft einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit der Vorstehung während der letzten fünfundzwanzig Jahre und konstatiert mit großer Befriedigung, daß sie ins besondere in sozialpolitischer Hinsicht viele wertvolle Neuerungen eingeführt habe. Auf Wunsch der Handels- und Gewerbekammer erfolgt durch Abgabe von Stimmzetteln ein Vorschlag für die Wieder besetzung der durch das Ableben des Herrn Paul Trömel frei gewordenen Stelle eines Schätzmeisters und Sachverständigen für den Reisebuchhandel. Es werden 11 Stimmen abgegeben und wird einstimmig Herr Alfred Trömel an erster, Herr Wilhelm Wollbrück an zweiter Stelle für die Wieder besetzung vorgeschlagen. Von der Gremialhandelsfachschule des Wiener Handelsstandes ist eine Zuschrift eingelaufen, in welcher mit Rücksicht auf das Gesetz vom 30. September 1907 betreffend die Reorganisation des gewerblichen und kommerziellen Fort- bildungs- und Unterrichtswesens im Erzherzogtum Österreich unter der Enns eine Ergänzung der im Jahre 1902 ge schlossenen schriftlichen Vereinbarung über die Benutzung der Gremialhandelsfachschule seitens der Lehrlinge der Korpora tion vorzunehmen ersucht wird. Das bisherige Schulgeld darf nämlich im Sinne des § 26 jenes Gesetzes künftighin als solches nicht mebr eingehoben werden. Die Gremial handelsfachschule verlangt nun einen Unterrichtsbeitrag im Betrage von 20 Kronen für jeden Lehrling und wünscht, daß dieser Betrag durch eine Korporationsumlage auf die Lehrherren eingehoben werde. Die Vorstehung beschließt, der Einfachheit halber der Gremialhandelsfachschule das Recht einzuräumen, in ihrem Namen von den betreffenden Lehr herren den Betrag von 20 Kronen bei der Anmeldung ein zukassieren und als Unterrichtsbeitrag zu verwenden. Nach Besprechung mehrerer Lehrlings- und Unter stützungsangelegenheilen wird die Sitzung um 7 Uhr geschlossen. (gez.) Carl Junker, Protokollführer. Kleine Mitteilungen Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Leipziger Künstler- Vereins. — Der am 10. November 1858 erfolgten Gründung des Leipziger Künstlervereins waren schon mehrfache Versuche voraus gegangen, in Leipziger Künstler- und Kunstkreisen eine Ver einigung zum Zweck der Förderung künstlerischer Interessen zu stande zu bringen. Erst dem tatkräftigen Vorgehen und der be geisternden Anregung des verstorbenen Baurats vr. Oskar Mothes gelang es, die auf künstlerischem Gebiete tätigen bzw. kunst liebenden Männer zusammenzubringen, um mit ihnen eine dauernde Künstler-Vereinigung ins Leben zu rufen. An der damals erfolgten konstituierenden Versammlung haben außer Mothes nach der ersten Präsenzliste teilgenommen: A. Schiefer decker, C. Werner, A. Rhode, L. Clasen, N. Kretschmer, G. Müller, G. Graul, H. Lauterbach, C. Lipsius, Dreßler, Äckerlein, Neumann, Taller und Sichling. Der Begründung folgte ein schnelles Anwachsen des Vereins. Schon im März 1859 verfügte er über einen Bestand von 126 Mitgliedern. Ein Rückblick auf seine bisherige Entwickelung läßt ersehen, daß auch sein Vereinsleben nicht immer eben und gleichmäßig verlaufen, auch in seinem Dasein ein Auf und Nieder zu verzeichnen ist. Aber bei alledem bleibt doch die Tatsache bestellen, daß er gewachsen und erstarkt ist, ein schönes Heim sein eigen nennen darf und im Gemeinwesen Leipzigs sich eine geachtete Stellung errungen hat. Die ersten Jahre seines Bestehens verbrachte der Verein im alten Schützenhause, dem jetzigen Krystallpalast; übersiedelte Ende 1880 nach dem Italienischen Garten, um sodann am 27. Oktober 1900 sein jetziges, in der Bosestraße gelegenes eigenes, von Fritz Drechsler erbautes Haus zu beziehen. An der Verwirklichung des Hausbaugedankens hat der Verein viele Jahre gearbeitet. Die erste Anregung hierzu gab der heute noch lebende, hochbetagte Holzschneider Krüger. Am 13. April 1861 rief er die »Sanduhr«, spätere Hausbaukasse ins Leben, die vom Verein aus durch Sammlungen, Veranstaltung von Festen und dergleichen verstärkt, sowie im Laufe der Jahre durch Zu wendungen von Kunstfreunden und Stiftern vermehrt wurde, bis die Zeit kam, wo es, nicht zum wenigsten auch durch das wohl wollende Entgegenkommen des Rates der Stadt Leipzig, dem Verein möglich wurde, sein Haus zu errichten. Im Gründungs jahre der Hausbaukasse konnte der Künstlerverein auch durch eine eigens zu diesem Zweck bestimmte Zuwendung vom Vorstande des Leipziger Kunstvereins eine Unterstützungskasse begründen, die ebenfalls ein erfreuliches Wachstum aufzuweisen hat. Eine Studien-Stiftung in Höhe von 100 000 ^ empfing der Verein als Vermächtnis der verstorbenen Frau Antonie Gröppler. Aus seiner Entwickelung sei ferner hervorgehoben, daß der Verein sich im Jahre 1860 der deutschen Kunstgenossenschaft an schloß, daß ihm öfter Gelegenheit geboten wurde, sein Urteil bei öffentlichen Kunstfragen abgeben zu dürfen, so u. a. bei Er richtung des Neuen Theaters und des Siegesdenkmals. Nach außen, über Leipzigs Grenze hinaus, hat er sein Ansehen zu heben gewußt durch Veranstaltung von Sonderausstellungen in den Städten Dresden, München, Düsseldorf, Breslau, Chemnitz, Stralsund u. a. Möge es dem Leipziger Künstlerverein, dessen Mitgliederstand sich heute aus 100 ordentlichen und 300 außerordentlichen Mit gliedern, einschließlich seiner Stifter und Kunstfreunde, zusammen setzt, vergönnt sein, sich wie bisher weiter zu entwickeln, weiter tätig zu sein in immer erfolgreicherer Förderung der Kunst! Ernst Kiesling. Schwarz und Sperling, Akademische Buchhandlung (tz. m. v. H. in Danzig. — Handelsregistereintrag: Bekanntmachung. In unser Handelsregister Abteilung L ist heute unter Nr. 140 die Gesellschaft in Firma Schwarz und Spendig, Akade mische Buchhandlung Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Danzig eingetragen. Gegenstand des Unternehmens ist der Fortbetrieb des bisher von dem Kaufmann Max Spendig betriebenen Buchhandels und Papiergeschäfts sowie allgemein der Betrieb einer Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung und eines Papiergeschäfts und aller Handelsgeschäfte, welche direkt oder indirekt mit einem Der Gesellschaftsvertrag ist am 21. Oktober 1908 festgestellt. Das Stammkapital beträgt 25 000 Zu Geschäftsführern sind die Kaufleute Max Spendig und Walter Schwarz, beide zu Danzig-Langfuhr, bestellt. Als nicht eingetragen wird noch bekannt gemacht: Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nur durch den Deutschen Reichsanzeiger. Der Gesellschafter Max Spendig bringt seine bisher unter der Firma »Akademische Buchhandlung Max Spendig« betriebene Buch-, Kunst-, Musikalien- und Papierhandlung in die Gesellschaft ein. Die Gesellschaft übernimmt die laut Inventur vom 21. Ok tober 1908 vorhandenen Warenbestände und Geschüftsutensilien