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179, 4, August 1911. Nichtamtlicher Teil. Bürs-E-tt!. d. Dtschn. DE-nb-l. 8873 25"/o hinausgehen kann. Aber in mindestens ebensovielen Fällen kann er ohne Schaden den Ladenpreis so kalkulieren, daß 30"/„ Prozent für den Sortimenter übrig bleiben. Dies gilt vom wissenschaftlichen Verlag. Daß es aber heute auch noch Romanverleger gibt, die ihre Er zeugnisse L cond. mit nur 25"/^ liefern, muß als eine un begreifliche Verkennung des dem Sortimenter zukommenden Entgelts bezeichnet werden, die eine um so schärfere Ver urteilung verdient, als dieselben Verleger dieselben Bücher ü cond. mit 5v°/o liefern, wenn man das Glück hat, Bahn- hofsbuchhändler zu sein. Und doch arbeitet der Sortimenter mit höheren Spesen als der Bahnhofskollege, da letzterer kein Personal für Ansichtsversendungen braucht und nur den Barverkehr kennt. Das Sortiment sollte einmütig zusammen stehen, um es dahin zu bringen, daß diese Differential- behandlung aufhört. Mit besonderer Freude gedenke ich der außerordentlichen Abgeordnetenversammlung in Jena und der Vor sitzendentagung in Leipzig im letzten Herbst. Im Gegensatz zu den ermüdenden Verhandlungen während der Oftermesse boten diese Besprechungen im kleineren Kreise auf Grund der trefflich vorbereiteten Referate Gelegenheit zu tieferem Eindringen in die Materie und auch dazu, sich persönlich näherzutreten. Es ist daher sehr zu begrüßen, daß beide Arten von Konferenzen voraussichtlich alljährlich wiederholt werden sollen. Über die diesjährige Ostermesse wird Ihnen Herr C. Bachmann-Zürich, der an Stelle unseres leider an der Reise verhinderten ersten Delegierten, Herrn Schüler, den Schweizerischen Buchhändlervein in der Abgeordneten- oerfammlung vertrat, hernach berichten. Mir sei es nur verstattet, meiner Freude Ausdruck zu geben, daß nicht weniger als zehn Mitglieder unseres Vereins sich zu Kantate in Leipzig eingefunden haben. Hat man sie auch nicht vollzählig bei allen Versammlungen gesehen — wer möchte es ihnen verargen, daß sie die vielerlei Gelegenheiten, Neues zu sehen und zu studieren, fleißig benutzten! —, so zeugt doch ihre weite Reise nach unserer Metropole von einem erfreulichen Interesse an unserem Beruf und läßt uns hoffen, daß der junge Nachwuchs gesonnen ist, die gute, alte Schweizertradition, mitzuwirken am Gedeihen der Gesamtheit, jeder nach seinen Kräften fortzusetzen. Am 2. April d. I. feierte der Unterstützungsverein deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehilfen den 75. Geburtstag seiner segensreichen Tätigkeit. Wir sandten telegraphisch unsere Glückwünsche und eine Gabe von 300 Der Vorstand stellt einstimmig den Antrag, letzterer Stif tung nachträglich Ihre Genehmigung erteilen zu wollen. Am 29. Januar d. I. starb im Alter von 75 Jahren Adolf von Kröner. Wir sprachen der Trauerfamilie unser Beileid in einem Schreiben aus, in welchem es u. a. hieß: »überall, wo es Buchhändler gibt, wird die Kunde von dem Hinscheiden des großen Mannes mit Gefühlen des Schmerzes vernommen werden. Auch wer ihn nicht persönlich kannte, be wunderte und verehrte in ihm den scharsblickenden, tatkräftigen Organisator, der schon früh erkannte, wodurch dem darnieder liegenden Buchhandel geholfen werden könne, der aber auch die Energie und die Ausdauer besaß, seine Reorganisationspläne un aufhaltsam, jedoch ohne Überstürzung durchzusühren. So schus er einen Bau, dessen Grundfesten noch heute so sicher stehen und dessen Dach sich noch heute so schützend über alle Berussgenossen breitet wie im Jahre seines Entstehens. Unauslöschlichen Dank bewahren wir dem großen Toten in unseren Herzen. Wer aber das Glück hatte, ihm auch persönlich nahe zu stehen, in dem wird auch die Erinnerung an die Liebenswürdigkeit, an den Zauber seiner gewinnenden Persönlichkeit weiter leben, und er wird es in dankbarem Andenken bewahren als eines seiner wertvollsten Erlebnisse, eine Zeitlang im Banne dieses Mannes gestanden zu haben. Wir Menschen kommen und gehen. Adols Kröners Börsenblatt sür de» Deutschen Buchhandel. ?S. Jahrgang. Name und Wirken wird auch späteren Generationen noch in Hellem Glanze leuchten.« Zum hundertsten Geburtstage der Firma B. G. Teubner in Leipzig sprachen wir der Jubilarin die Glückwünsche unseres Vereins aus. Die prächtige Festschrift, von der auch uns dankenswerterweise ein Exemplar gestiftet wurde und die an unserem Versammlungstage aufgelegt werden wird, gibt ein fesselndes Bild der Geschichte einer Entwicklung aus bescheidenen Anfängen zu dem heutigen achtunggebietenden Welthause. Im Juli vorigen Jahres fand in Amsterdam der VII. internationale Vcrlegerkongreß statt. Unser Verein war durch unfern, an Stelle des Herrn Arnold Huber getretenen ständigen Delegierten Herrn Lichtenhahn ver treten. Wir beschränken uns an dieser Stelle daraus, die ausgezeichnete Aufnahme, die die Kongreßmitglieder in Holland gefunden haben, dankbar anzuerkennen. Wenn auch ein großer Teil der an diesen Kongressen gemachten An regungen und gesoßten Beschlüsse auf unsere speziellen schweizerischen Verhältnisse keinen tiefergreifenden Einfluß ausüben kann, so ist doch die jeweilige Teilnahme unserer Vertreter an den Kongressen und den Sitzungen ihrer Kom missionen nicht zu unterschätzen. Es wird dadurch der Kon takt mit den Verlegervereinigungen der verschiedenen Länder aufrechterhalten und so einem geregelten Geschäftsverkehr mit ihnen die Bahn geöffnet. Unternehmungen wie das. jetzt im Erscheinen begriffene internationale Buchhändler adreßbuch werden auch bei unseren schweizerischen Sorti mentern und Verlegern dankbare Aufnahme finden. Protokoll der 63. ordentlichen Generalversammlung in Zürich am 12. Juni 1911. Anwesend und vertreten sind folgende Firmen: Arnold, A., in Lugano; Art. Institut Orell Füßli lvr. W. Rauer) in Zürich; Bachmann, C., in Zürich; Bach, mann.Grüner, H, in Zürich; Baumgart, E., in- Bern; Beer s Co. <R. Beer) in Zürich; Buch- und Antiguariats- Handlung, Basler (A. Geering und O. Drasdo) in Basel; Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft <Osw. Henrich) in St. Gallen; Buchhandlung der Evangel. Gesell schaft <K. Schaercr) in Zürich; Bürdeke, Adols, in Zürich; Ebell, C. M., in Zürich; Fehr'sche Buchhandlung (O. Fehl) in St. Gallen; Finckh, E., in Basel; Francke, A., in Bern; Frankfurter, Edwin, in Lausanne; Haag, E., in Luzern; Helbing L Lichtenhahn <H. Lichtenhahn) in Basel; Holz mann,A., sen., in Zürich; Kirschner-Engler, L., in St. Gallen; Koch, W., in Basel; Köppel,A. LJ. <E. Köppel) in St. Gallen; Körber, H., in Bern; Krauß L Brack <Max Krauß) in Aarau; Kuhn, E-, in Biel und Zürich; Lutta, A, in Herisau; Matth, Fernand, in Montreux; Meili, P., in Schasshausen; Meyer, Edward Erwin, in Aarau; Payot L Cie. jSamuel Payot) in Lausanne; Prell L Cie. jFritz Prell) in Luzern; Raillard L Cie. <Aug. Raillard) in Bern; Rascher L Co. (Max Rascher) in Zürich; Raustein, A., in Zürich; Reinhardt, Fr., in Basel; Rich, Jul., in Chur; Sauerländer L Cie., H. R. jR. Sauer- länder) in Aarau; Schoch, Karl, in Schasshausen; Schüler,F-, in Chur; Schultheß L Co. IHans Schultheß) in Zürich; Schweizerisches Druck- und Verlagshaus (Hugo Richter) in Zürich; Speidel, E., in Zürich; Trösch, W., in Olten; Vereinssortiment, Schweizerisches <H. Hambrecht) in Olten; Vogel, Adolf, in Winterthur; Wettstein, C., in Zürich; Wirz, Emil, in Aarau; Zollinger, Jul., in Bern. Tagesordnung; 1. Bericht über das Vereinsjahr 1910/11, erstattet durch den Präsidenten. IIS3