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1496 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 36, 13. Februar 1905. Rechtsverfolgung im Ausland eingerichtet ist, und daß wir im Interesse ihrer erfolgreichen Wirksamkeit alle Firmen, die bereit sind, nach Maßgabe des vorhandenen Materials Auskunft zu erteilen (für Mitglieder des Vereins kostenlos, für Nicht mitglieder gegen Ersatz der Schreibgebühren und sonstigen Kosten.- .... Verla n gzettel-Fälschung. — Das K. Landgericht Leipzig verurteilte am 10. d. M. den 18 Jahre alten Laufburschen Ludwig Curt M. aus Leipzig wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu einem Monat Gefängnis. M. hatte einen Verlangzettel seines frühern Prinzipals, des Buchhändlers L., gefälscht und sich damit in den Besitz eines Werkes von 32 ^ Ladenpreis gesetzt. Buchhändlerverband Hannover-Braunschwei g. —Die diesjährige (23.) ordentliche Hauptversammlung des Buchhändler verbands Hannover-Braunschweig findet am Sonntag den 12. März in Braunschweig (Hotel »Deutsches Haus«) statt. Öffnung von Ausländsbriefen in Rußland. — Nach russischen Blättern hat die Haupt - Post- und Telegraphenverwal tung in St. Petersburg folgendes Zirkular an die russischen Post ämter versandt: -Es sind nicht alle aus dem Auslande kommenden ge schlossenen Briefe zu öffnen, denn ein solches Vorgehen würde gegen den Grundsatz des Geheimnisses und der Unverletzlichkeit der Privatkorrespondenz bei der Post verstoßen. Die Öffnung ist in einzelnen Fällen nur dann zulässig, wenn die aus dem Aus land kommenden Briefe durch ihren Umfang und ihre äußere Er scheinung gegründeten Anlaß geben, zu vermuten, daß sie ge druckte, lithographierte und dergleichen Erzeugnisse enthalten.- Vortrag. — Ein erfreuliches Zeichen, welches Interesse aucb fernerstehende Kreise den Bestrebungen der graphischen Künste und der Technik der neueren Reproduktionsverfahren entgegen bringen, ist es, daß kürzlich im Offiziers-Kasino des 77. Feld artillerie-Regiments zu Leipzig der Verlagsbuchhändler und Vuchdruckereibesitzer Herr Oscar de Liagre (in Firma: W. Vobach L Co.), der dem genannten Regiment im Reserve verhältnis als Oberleutnant angehört, einen Vortrag über die neueren Reproduktionsverfahren hielt und rege Aufmerksamkeit eine Reihe Gegenstände seiner Sammlungen zu Demonstrations zwecken überlassen, die den Redner in den Stand setzten, ein klares und sachliches Bild vom heutigen Stande der Reproduktionstechnik zu geben. Besonders lebhaftes Interesse erregte die Technik des Drei- Schwedische Buchhändler-Fachschule. — Zum Leiter der neu errichteten schwedischen Buchhändlerfachschule in Stockholm ist Professor C. A. Fahlstedt gewählt worden, der sich kürzlich in Kopenhagen und Leipzig aufgehalten hat, um die Arbeits methode der dortigen Fachschulen kennen zu lernen. Buchhandlungsgehilfen-Verein »Darm« in Darm stadt. — Der Buchhandlungsgehilfen-Verein »Darm, in Darm stadt feierte am Sonnabend den 21. Januar 1905 abends im Restaurant Krokodil sein 32. Stiftungsfest. Eine recht stattliche Anzahl Kollegen und Gäste hatten sich aus nah und fern zu dieser Feier vereinigt, darunter drei Heidelberger Kollegen, die Herren Herold, Langmak und Westphal, und die Herren Kollegen Stumme, Daxel, Dorn und Vogelmann aus Frankfurt a. M. Sogar Kollege Krämer aus Freiburg i. Br. hatte die weite Fahrt nicht gescheut, um an dieser Feier teilzu nehmen. Die rege Beteiligung speziell von auswärtigen Kollegen beweist, daß der »Darm« nicht nur in Darmstadt selbst die Kollegialität pflegt, sondern diese auch weit darüber hinaus hoch zuhalten bestrebt ist. Dies brachte auch der Vorsitzende Kollege Gebhardt in seiner während des Mahles gehaltenen Begrüßungs rede mit herzlichen Worten zum Ausdruck. Der Ehrenpräsident Herr Prokurist A. Pfeiffer warf in längern Ausführungen einen Blick auf die Geschichte des Vereins. Sein Hoch auf dessen Blühen, Wachsen und Gedeihen wurde be geistert ausgenommen. Mit dem Feste war zugleich eine persönliche Jubiläumsfeier verknüpft, indem Herr Rentenanstalts-Kontrolleur G. A. Wolfs (früherer Kollege) auf eine fünfundzwanzigjährige Mitgliedschaft im -Darm« blicken konnte und entsprechend gefeiert wurde. Auch ein altes früheres langjähriges Mitglied, Herr Re dakteur E. Simon, hatte es sich nicht nehmen lassen, wie alle seine Anhänglichkeit an den Verein in beredten Worten zum Ausdruck. Daran anschließend übermittelten die auswärtigen Kollegen die Glückwünsche ihrer Vereine zum Feste. scheu und humoristischen Solovorträgen in reichem Maße ab. Hierbei muß namentlich des Herrn Kollegen Krämer aus Freiburg i. Br., der in humoristischen Vorträgen Hervorragendes leistete und sehr zur allgemeinen Erheiterung beitrug, gedacht werden. Wie es nun einmal nicht anders geht, dauerte die Festlichkeit versichert wurde, bis zum Abgang des letzten Zuges noch recht fröhliche Stunden. ät. (Sprechsaal.) Zur Spesenersparnis im Buchhandel. (Vergl. Nr. 24, 27 d. Bl.) Es ist für uns, die wir die Idee der Gründung eines Zentralkommissionsgeschäfts G. m. b. H. in Leipzig propagieren, erfreulich, daß sich die Kritik des »Kommissionärs- in Nr. 27 des Börsenblatts nur mit Dingen beschäftigt, die erst in dritter und vierter Linie in Betracht kommen. Die Behauptung, daß die Einrichtung eines kleinen Kom missionsgeschäfts wenigstens 4500 ^ erfordere, dürfte wohl stimmen, wenn die gesamte Einrichtung in neuem Zustande an gekauft werden würde. Weder uns, noch einem andern vor sichtig rechnenden Geschäftsmann wird es aber einfallen, sich bei der Gründung eines buchhändlerischen Kommissionshauses beispielsweise einen Geldschrank für 809 ^ anzuschaffen, während doch ein gebrauchter für vielleicht den dritten Teil dieses Preises genau dieselben Dienste leistet. — Nicht nur komplette Bureau-Einrichtungen aus Konkursen, Liquidatio nen rc. sind in Leipzig sehr vorteilhaft, oft zur Hälfte des Einkaufspreises erhältlich, sondern auch Dezimalwagen, Post- packetwagen, Pulte usw. können separat sehr günstig erstanden werden. Zettelkästen für Zirkulare mit 200 Vriefwage mit 20 ^ sind viel zu hoch angesetzt, die Herstellung der Kommitten tenfächer und die Gaseinrichtung berechnet, als wenn sie mehr Luxus- als praktischen Zwecken dienen sollten. Die Gasleitung ist in für Bureauzwecke bestimmten Räumen meistens vorhanden; wenn es notwendig sein sollte, wird sich mit dem betreffenden Hausbesitzer leicht ein Arrangement treffen lassen, das cs uns ermöglicht, bezüglich der Jnstallationskosten innerhalb der von uns angenommenen Grenze zu bleiben. Der Posten »Formulare« erscheint in unserm Prospekt unter Ausgaben im Laufe des Jahres. Die Einrichtungen »30 Fächer für Kommissionäre und Verleger«, »Einrichtung für Aufnahme der sortierten Barpackete« kommen bei einem Kommissionsgeschäft von 40 bis 50 Kommittenten nicht in Betracht, was betreffender Herr als Kenner der Einrichtungen kleinerer Kommissionsgeschäfte zugeben wird. Wir können Herrn !§., wenn er glaubt unsre Aufstellung als unrichtig bezeichnen zu können, versichern, daß auch wir die Leipziger Verhältnisse sehr genau kennen und unsre Kalkulation auf Grund langjähriger Erfahrung und praktischer Tätigkeit in Leipziger Kommissionsgeschäften aufgestellt haben. Die Klage des »Kommissionärs- über die Spesen, -die der auswärtige Kommittent nicht zu ermessen vermag«, beruht nur auf althergebrachter Gewohnheit. Solche Spesen, wenn über haupt vorhanden, können bei der Kalkulation, soweit sie aus dem Posten -Unvorhergesehene Ausgaben« nicht bestritten werden können, nicht besonders ins Gewicht fallen, nie aber bei der Gründung eines Geschäfts ausschlaggebend sein. F. Schaarschmidt, O. A. Ru black. Wien III, Rasumofskngasse 5 I.