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/V 200, 28. August 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9867 Er enthält nicht weniger als 16 zweiseitige, farbige Kärtchen und 2S schwarze Kärtchen bzw. Diagramme und gibt — in der Ar! der klassischen Taschenatlanten von Perthes und Hickmann — eine erstaunliche Fülle von geographischen, volkswirtschaft lichen, statistischen, physikalischen Angaben in vorzüglichen graphischen Darstellungen. Die farbigen Karten behandeln die einzelnen Distrikte, die geschichtliche Entwicklung des Kongo, die Völkerstämme, Verkehrsverhältnisse, die physikalische, Wirt- schaftspolitische, administrative Geographie, während die kleine ren Karten und Diagramme noch eine große Anzahl anderer wertvoller Statistiken bringen, wie z. B. über Grundbesitz, Eisenbahnfinanzen, Einfuhr und Aussuhr, spezielle Ausfuhr statistik für Kautschuk und Elfenbein, Temperatur- und Regcn- verhältnisse, Bevölkerungsdichtigkeit, Seen- und Bergwcrks- gebiete, vergleichende Darstellung des Kolonialbesitzes usw. Sodann sind eine Reihe von politischen Generalkarten sowie einige Kartenbeilagen des »Ickouvement goograpbigue« und anderer Zeitschriften mit bestimmter Tendenz auszusühren. okkiciels. Brüssel 1909. 1 Blatt, färb. lJ. Dosseray.) 1 Frc. 1909. Lambert-De Roisin. 3 Frei, darto xolrtchue da doogo bojge, 1:8,000,000. 1 Blatt, sarb. 1910. bvdrograpbiguo . . . 1:4,000,000. I Blatt, färb-, gefaltet in Umschlag. Brüssel 1911. Lebögue L Cie. Frc. 1.50. darre cammercrake cku donxo beige, 1:8,000,000. 1 Blatt. 1904. (Beilage z. äloavement göograplügue 1909, Nr. 44.) 1 Frc. dort« /oncrere de l'ültat inclöpendant du dougo. 1:8,000,000. 1 Blatt. 5. Auflage 1906. (Beilage z. älouvtzmeur gvoZrapbigue 1906, 0 Xr. 5.) ^ll^rc. ^ ^ .. ^ ^ ^ ^ I906^Xr. 6.) ' ^ K Silage zu des Wssioiis b Ixss, Nach dem offiziellen Kartenwerk des Kolonialministeriums als größte und hervorragendste Karte ist diejenige von dem bekannten Geographen Frater Alexis bereits in 7. Auflage erschienen: ^ 1:I,SOO,0«>. / Blätter, sarb. Lüttich I9II. 8 F«z/' Der niedere Kongo ist speziell von dem bekannten Generalsekretär des Kolonialministeriums H. Droogmans bearbeitet worden: darbe du Distriot clu Katanga, 1:1,000,000. 2 Blätter in färb. Lithographie. Brüssel 1911. Frcs. 7.60. darbe du Vas-dongo ä l'öelielle du 100,000a. 15 Blätter in Photo gravüre. Brüssel 1900. Nebst Textband. 8°. 321 Seiten. 1901. im Maßstabe 1:200,000 und 1:500,000. Über Kasai und Katanga gibt es noch folgende Spezial karten : 1:2,000,000. 1 Blatt, sarb. 1910. (Beilage z. älouvewenb göograpbi- yne 1910, Xr. 8.) 1 Frc. 1:8,000,000. 1 Blatt, sarb. 1908. (Beilage z. dlouvemenb göogra- piiiyae 1908, Xr. 32.) 1 Frc. ^ .7. IVaaters. 1:2,000,000. 1 Blatt 1904. (Beilage z. äkouvemenb Wir wollen die vorliegende Studie nicht beschließen, ohne einen Überblick über die zahlreichen Kolonialgesellschaften zu geben, die den Zweck haben, den Belgier mit dem Werte des Riesenreiches im Herzen des schwarzen Kontinents ver traut zu machen. Dieselben haben sich gerade in diesen Tagen zu einem Verbände »Union coloniale« zusammengeschlossen, zu dessen Präsidenten und Vizepräsidenten der Staalsminister Beernaert sowie der (katholische) Abgeordnete und srühere Justizminister de Lantsheere und der (sozialistische) Abgeordnete und Leader Bandervelde zählen. Diese Kolonialunion umfaßt zurzeit die solgenden Vereine: dorcle akrioniu, 8ociete beige ä'etmcles coloniales und dlub colonial in Brüssel; diub alricain, Nutuelle congolaiss und derole ck'etuckes coloniales in Antwerpen; derole vougolai» in Mons. Außerdem gibt es noch andere belgische Kolonialvereine bzw. geographische Gesellschaften, die sich naturgemäß ebenfalls zum großen Teile mit dem Kongo beschästigen: Socicte ck'ötuckes ck'interöts coloniaux in Namur; 8ocietö ro/ale beige de ßöo- gragbie in Brüssel und 8ociete roz-ale cke gsograxbie in Antwerpen. Kleine Mitteilungen« «in Bücherhochftapler. — Wie dem Rigaer Tageblatt aus St. Petersburg geschrieben wird, tauchte vor einigen Jahren in St. Petersburg ein Balte aus, der sich Strausting oder v. Straus« ting nannte. Der junge Mann hatte sich die Adressen der hiesigen deutschen Journalisten und anderer bekannter Mitglieder der hiesigen deutschen Gesellschaft zu verschaffen gewußt und bat diese Herren um Förderung eines Werkes, das er in russischer Sprache demnächst herausgeben wolle. Diese Arbeit sollte eine objektive Darstellung der Verhältnisse in den Ostseeprovinze» enthalten und dazu dienen, die in der russischen Gesellschaft so weit ver breiteten falschen Anschauungen über dieses Gebiet zurecht zustellen. Das Äußere des Herrn Strausting war durch aus vertrauenerweckend. Er machte den Eindruck eines gebildeten, mit den Ostseeprovinzen durchaus bekannten Mannes, zeigte eine sehr ausgebreitete Personalkenntnis und legte sogar ein Verzeichnis der Namen hochangeschener Balten vor, die sich mit mehr oder weniger namhaften Beiträgen verpflichtet hatten, das Unternehmen Straustings zu unterstützen. Obgleich der Name Strausting hier gar nicht bekannt war, so fand der junge Mann doch ein weitgehendes Entgegenkommen, zumal der von ihm angestrebte Zweck ein sympathischer war und Herren, die unbedingtes Vertrauen verdienen, ihm ihre Unterstützung zugesagt hatten. So wies eine Subskriptionsliste zahlreiche Bei träge von IVO und mehr Rubeln aus. Nur zu bald stellte es sich indessen heraus, daß sich unter dem Strausting alias Strausting. Delavigne ein gefährlicher Hochstapler verbarg, aus den die Polizei schon seit längerer Zeit sahndete. Kurze Zeit daraus wurde er auch verhastet, doch gelang es ihm unter falschen Angaben, wieder die Freiheit zu erlangen. Seitdem sind zirka drei Jahre verflossen. Strausting war und blieb verschollen. Vor einigen Jahren ging nun der hiesigen Detektivpolizei die Mitteilung zu, daß Strausting eines neue» Schwindels wegen in Kiew verhastet worden sei. Am Tage seiner Verhaftung kneipte Strausting in Damengesellschast in dem Kabinett eines Wiener dakö ebantant. Es ging hoch her, der Champagner floß in Strömen. Als die Stimmung ihren Höhe punkt erreicht hatte, erschien ein Kellner und überreichte Strausting einen Brles, in dem er von einer Dame gebeten wurde, einen Moment in den Korridor zu kommen. Strausting ging in die Falle. Beim Betreten des Korridors wurde er sofort verhastet und in Sicherheit gebracht. Diesmal handelte cs sich um einen grandiosen Schwindel dessen er sich als angeblicher Vertreter der großen Buchhandlung von M. O. Wolss schuldig gemacht hatte. Mit gefälschten Voll machten versehen, durchreiste Strausting alle größeren Städte Rußlands und Polens. Überall suchte er die Vertreter der vor nehmsten Firmen aus und teilte mit, daß die Buchhandlung von M. O. Wolss eine Beschreibung des industriellen und kommerziellen Rußland herausgeben wolle. Der angesehene Name der Firma M. O. Wolss bot die Garantie dasür, daß es sich um kein Schwindelunternehmen handelte. Willig zahlten die In dustriellen und Großkausleute zur Deckung der Unkosten ihren Beitrag. Das Geschäft ging so vorzüglich, daß Strausting, wie aus seinen sorgfältig geführten Auszeichnungen zu ersehen ist, an derartigen Beiträgen im Lause von zwei Jahren 80 000 Rbl. eingenommen hat, also 40 000 Rbl. jährlich, womit sich sehr gut leben läßt. Inzwischen warteten die Zahler dieser Beiträge vergeblich aus das Erscheinen des angekündigten Werkes. Sie zogen bei M. O. Wolss Erkundigungen ein und erjuhren, daß sie einem ab gefeimten Schwindler in die Hände gefallen waren. Es wurde die Polizei in Kenntnis gesetzt, der es bald gelang, den mit 1288«