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Redaktioneller Teil. ^ 252, 28. Oktober 19l6. lag ein Stück Papier mit der Inschrift: »Entnommen Mit Kronen. N. N.« Da ließ der Geschäftsführer die Kasse von einem Schmied mit ein paar mächtigen Krammen versehen und lauste dazu ein mächtiges Vorlegeschloß. In der Buchhandlung in der Skindergade sah ich zum ersten mal in meinem Leben einen richtigen Dichter. Es kam eine kleiner blätzlichsetter Mann herein mit einer rotbraunen auSgefahlten Perücke und nassem, struppigem Schnurr bart. Er fragte nach dem Prinzipal. Wie gewöhnlich berleugncie ich ihn. Als der Mann gegangen war, sagte Wiene: »Wissen Sie, wer das war, Wiedchen? Das war Christian Winiher«. Unsere Buchhandlung gab damals ein Weihnachtsbuch heraus unter dem Titel »Christian Winthers Bilderbuch«, mit Holzschnitten von Fr. Hendriksen und H. P. Hansen. Der Anblick des berühmten Dichters enttäuschte mich sehr. Da befriedigte der Anblick Karl Andersens, des Inspektors auf Nosenborg, meine Ansprüche an das Äußere eines Dichters weit eher: groß, gut gewachsen, elegant, mit großen, milden, blauen Augen. — Als ich abends in die Dronningens Tvaergade nach Hause kam, ließ ich mir von Tante Marie »Des Hirsches Flucht« von Christian Winther geben. Sie gab es mir zögernd mit der Bemerkung, daß es nichts für junge Menschen sei. Und zwanzig Jahre später nahm ein Mann, bei dem ich zu Besuch war, zwei Exemplare desselben Buches aus seinem Geldschrank hervor und erzählte mir, sie seien seinen Töchtern zur Einsegnung geschenkt worden. »Aber ich will mir meine Mädels nicht verderben lassen«, sagte er, »deshalb hebe ich die Bücher auf, bis die Kören heiraten!« — Während wir in der Dronningens Tvaergade wohnten, schloß ich Duzfreundschaft mit »Köngens Have«. Dorthin ging ich früh und spät, sobald ich frei hatte. Ich wanderte von Bank zu Bank und betrachtete die Soldaten und die Ammen. Sie empörten mich durch ihre robuste Kurmacherei — aber ich mußte trotzdem immer wieder hingehen. (IV und V folgen.) Liste ehemals lateinisch gedruckter, zur deutschen Schrift zurückgekehrter Zeitschriften, Sammlungen re. (Vervollständigung dieser Liste erbeten an die Geschäftsstelle des Buchhändlerischen Frakturbundes, S. K. Koehler, Leipzig.) (Schluß zu Nr. LSI.) Nattonalstenograph, Ter. Licgnitz, vr. von Amiowskfts Verlag für Rationalstenographie. (Seit Ja». 1913.) Natur und Unterricht. Monatsschrift s. d. elementaren naturwissen schaftlichen Unterricht. Stuttgart, Franckh'sche Verlagsbuchhaud- lung. (Seit 5. Jahrg., Okt. 1913.) Begründung: Die erste Rmnmcr des neuen Jahrganges von »Natur und Unterricht« stellt sich unsere» Lesern in einem neuen Gewände vor. Der Verlag glaubte, der Forderung unserer Zeit »Kür deutsche Sprache deutsche Schrift« auch bei »Natur und Unterricht« nachgeben zu sollen, zumal uns hierzu schon häufig Zuschriften ans dem Leserkreise anregten. Der vielfach geäußer ten Ansicht, sür wissenschastliche Veröffentlichungen eigne sich besser Lateinschrist, sind in neuester Zeit gerade die berufensten Vertreter der Wissenschaft cntgcgengetrcten. Eine Rundfrage an die deutschen Hochschullehrer zeitigte das Ergebnis, daß die überwiegende Mehrzahl von ihnen sich rückhaltlos für die deut sche Druckschrift entschied. Die zuständigen Vertreter des deut schen Buchhandels gingen noch weiter und fragten auch bei zahl reiche» namhaften Gelehrten des Auslandes an, welche der beide» Schriften ihnen persönlich fiir in deutscher Sprache erscheinende wissenschastliche Werke erwünscht sei. Die Antworten ergaben, daß sich 70 °/„ Stimmen sür die deutsche Druckschrift aussprache». Rach solchen Urteilen maßgebender Kreise läßt sich die Beibehal tung der Antigua auch sür wissenschaftliche Schriften nicht mehr rechtfertigen. Der Verlag glaubt deshalb, aus diesen sehr be achtenswerten Gründen die Zustimmung der Leser von »Natur nnd Unterricht« zu der neuen Ausstattung der Zeitschrift zu finden. 1350 Neuigkeiten, Literarische. Leipzig, K. F. Koehler. Auslage bllbvv. (Seit ISIS.) Ostland. Jahrbuch für ostdeutsche Interessen. Lissa, Oskar Eulitz. (Seit dem 2. Jahrg. 1813.) Photographenzeitnng, Niedersächsische. Organ des Bundes Rieder- sächsischer Photographenvercine (Hannover). Ratgeber für Jugcndvereinigungcn, Hrsg. v. d. Zentralstelle s. Bolks- wohlfahrt. Berlin, Carl Hcymanns Verlag. (Vom 8. Jahrg. 1811 ab.) Recht, Das. Rundschau s. d. deutsche» Jnristenstanb, Hrsg. v. Th. Sörgel. Hannover, Helwingsche Verlagsbuchhandlung. (Nach Friedensschluß.) Revue, Politisch-anthropologische, siehe Monatsschrift. Richterzeitung, Deutsche. Organ des deutschen Richterbundes. 8. Jahrg. Hannover, Helwingsche Verlagsbuchhandlung. (Seit Jan. 1818.) Rückblick (Jahresbericht) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. (Seit Januar 1818.) Rundschau, Akademische. Zeitschrift sür das gesamte Hochschulwesen. Leipzig, K. F. Koehler. (Seit Herbst 1812.) — Deutsche, s. Handel und Gewerbe. Berlin, Carl Flemming Verlag A.-G. (Seit Jan. 1811. Vorher: Deutsche Nahrungs- und Ge- nußmittel-Zcitung.) — Kommunale. Organ des Rcichsverbandes deutscher Städte. Berlin, Gustav Zicmsen. (Vom 9. Jahrg. 1818 ab.) — Postalische. Berlin, Carl Heymanns Verlag. (Vom 12. Jahrg. 1914 ab.) Sachsen im Feld u. in der Heimat. Hrsg, vom Ausschuß zur Be schaffung v. Lesestoff s. die sächs. Krieger im Felde. Leipzig, I. I. Weber. (Nach den ersten Nrn.) Sammlung Kupferschmied. München, Melchior Kupferschmied. (Von Band 11 ab, 1812.) Schriften zur Förderung der inneren Kolonisation. Berlin, Deutsche Laudbuchh. (Vom 18. Heft 1918 ab.) Schulblatt, Allgemeines. Organ des Lchrervereins im Rcg.-Bez. Wiesbaden. (Vom 87. Jahrg., Jan. 1918 ab.) — der Provinz Sachsen. Organ des Preuß. Lchrervereins. Magde burg, Heinrichshosensche Bh. (Vom SS. Jahrg. 1818 ab.) — der Prov. Schleswig-Holstein. Organ des Schlesw.-Holst. Lehrer- vcreins. Schriftleiter: Rektor Doormann, Kiel. (Seit 1. Ja». 1814.) Schuldste f. Hesse». Vcreinsblatt des Hessische» Landeslehrcrvcreins. Darmstadt, E. Röther. (Vom S8. Jahrg. 181S ab.) Schule, Die deutsche. Monatsschrift im Aufträge des deutschen Lchrer- vercins herausgegeben. Leipzig, Julius Klinkhardt. (Vom 2V. Jahrg. 1818 ab.) Schulpraxis, Deutsche. Mit den Beiblättern: Pädagog. Führer, Lehr mitteischau u. Pädagogisch-psychologische Studien. Leipzig, Ernst Wunderlich. (Seit 38. Jahrg. 1918.) Schulreform, Die, siehe Seminarbläiter, Berner. Schulzcitung, Freie, des deutschen Landes-Lehrcrvcreins in Böhmen. (Seit Jan. 1818.) Schutz u. Trutz. Zeitschrift gegen die Übergriffe der Abstinenz-Be wegung. Dresden. (Seit 1914.) Seminarblätter, Berner. Zeitschrift s. Schulreform mit de» Bei blättern: »Das Volksbuch» und »Zeichne» und Handarbeii«. Bern, R. Suier L Cie. (Seil dem 8. Januar 1814. Seit dem 10. Jahrg., April 1918, ». d. T.: Die Schulreform.) Staatsbürger, Der. Halbmonatsschrift, Hrsg. v. Prof. vr. Hanns Dorn in Verbindg. mit Oberstudienrat Or. Kerschensteiner. Stutt gart, E. H. Moritz. (Vom 4. Jahrg. 1913 ab.) Siudien zur Geschichte des neueren Protestantismus, herausg. v. Heinr. Hossmann u. Leop. Zscharnack. Gießen, A. Töpelman». (Von Heft 8, 1812 ab.) - zur Praktischen Theologie, herausg. von C. kleinen. Gießen, A. Töpelmann. (Vom 3. Bande ab.) Tat, Die. Sozial-religiöse Monatsschrift f. deutsche Kultur, Hrsg. v. Ernst Hornesfer u. Karl Hossmann. Jena, Eugen Diedcrichs. (Seit S. Jahrgang 1913.) Tresor, Der. Zeitschrift für Voikswirtschast und Finanzwesen. Wien, Aisred Höldcr. (Seit April 1814.) Tropcnlandwirt, Der. Berlin, Deutscher Kolonial-Vcrlag. (Vom 14. Jahrgang 1913 ab.) Über Berg u. Tal. Monatsschrift d. Gebirgsvercins f. d. Sächsische Schweiz. Dresden, Meinholb Sr Söhne. (Seit 1915.) Begründung: »Im neuen Jahr — ein neu Gewand. Deutsch sei die Schrift loie's Vaterland. So grüß ich Dich viel tausend mal, Du Bote: .Über Berg u. Taft.« Unterm eisernen Kreuze. Heimatliche Kriegsblättcr z. Pslegc bes Christentnms, der Gesinnung ». der Tat. Leipzig, Lindner L Söhne. (Seit 1916.)