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23L, 6. Oktober 1910. Vermischte Anzeigen. Börsenblatt f. d. DNch i, Buchhandel. 11631 An die Herren Verleger! Sehr geehrter Herr Kollege! Ich nehme an, Sie haben, wie so viele andere Verleger, auch schon gefunden, daß gewisse Ihrer Verlagswerke nicht den Erfolg gehabt haben, den Sie sich selbst mit gutem Rechte versprachen und daß eine weit kleinere Anzahl von Exemplaren abgesetzt wurde, als hätten verkauft werden müssen, wenn das Werk allen oder wenigstens einer genügend großen Anzahl von Interessenten bekannt geworden wäre. Die Schuld liegt an dem Fehlen eines wirklich weitreichenden Organs für verlegerische Annoncen. Ich habe in meiner mehr als 25jährigen Praxis kennen gelernt, daß neun Zehntel der Anzeigen in den Buchhändler-Fachblättern nicht vermögen, die große Mehrzahl der Sortiments-Buchhändler zu Bestellungen zu animieren, und wenn ich mich auf diesen Weg der Ankündigung allein beschränkt hätte, den ich nur aus Gewohnheit mitzugehen Pflege, dem ich aber keine sehr große Bedeutung beimesse, so hätte ich wohl kaum Erfolge zu verzeichnen gehabt, und die Herren Kollegen vom Sortiment hätte der Nichterfolg meiner Unter nehmungen gleichgültig gelassen und nicht aus der Ruhe gebracht. Diese Kritik richtet sich nicht nur an die Sortimenter Deutschlands, sondern sie kann mit gleichem Recht auf die Buchhändler des Auslandes im allgemeinen angewendet werden, wie man es unzählige Male aus den Klagen, die man in englischen, französischen u. a. Zeitschriften zu lesen bekommt, ersehen kann. Meine persönlichen Erfolge, die bekannt sind und die ich nicht verbergen will, denn ich bin stolz auf dieselben, ver danke ich einer gut organisierten Reklame, die mich fast vollkommen enthebt, auf eine Mitarbeit der Sortiments-Buchhandlungen rechnen zu müssen. Ich habe mit der Zeit ein enormes Adressenmaterial angesammelt; dank demselben war es mir z. B. möglich, von Hoffnungen aufgegeben hatte, nur ein einziges Exemplar noch zu verkaufen. Auch von »Du Olobsariura t3.Linilu.ti8« (Preis 300 Frcs.) habe ich noch 440 Exemplare absetzen können, nachdem der Verkauf beim Verleger Favre in Niort sozusagen ganz aufgehört halte. Als ich die Neuausgabe und Fortführung der »OollecLio Oonoitiorum«, von »iVlu.n8i«, von welcher seit 1L00 schon 47 Bände in Fotro erschienen sind, anfing, sagten mir selbst die Optimisten unter meinen Kollegen einen Mißerfolg voraus, und auch die Bibliothekare hielten die Möglichkeit für ausgeschlossen, mehr als 50 Exemplare in der ganzen Welt unterzubringen. Und doch, trotz des Preises von 3000 Frcs. netto, zu dem ich die 47 Bände heute verkaufe, habe ich ca. 300 Kollektionen untergebracht. Ich führe diese Beispiele nur an, um Sie von der Wirkjamkelt meiner Reklame zu überzeugen. Ich kann meiner Ansicht nach meine Verbindungen und meine Adressen ruhig meinen Kollegen zur Verfügung stellen, ohne meinen eigenen Interessen zu schaden, denn ernste, wissenschaftliche, pädagogische und gelehrte Werke machen sich gegenseitig wohl selten Konkurrenz. Deswegen habe ich mich entschlossen, meinem „Oourrisr clc-s HidlrorvöHuss", von dem ich Ihnen auf Wunsch eine Nummer zu sende, einen besonders gehefteten monatlichen Jnseraten-Anhang von 48 Seiten und Umschlag beizugeben, der für die Anzeigen deutscher, englischer, französischer u. a. Verleger reserviert werden soll. Von meinem „Lourrlor" verteile ich jetzt monatlich wenig stens 8000 Exemplare, oft aber auch, wenn ich nur von einer Nummer besonders viel verspreche, erhöhe ich die Auslage auf 10-, 12- oder sogar 15 Tausend Exemplare. Auf alle Fälle ist das Minimum 8000 Exemplare! Alle Exemplare werden direkt mit der Post versandt. Obgleich ein Abonnementspreis aufgedruckt zu finden ist, um einiger,nahen vor Sammlern von Katalogen und Gratis-Publikationen geschützt zu sein, wird-diese Zeuschrist doch tatsächlich gratis regelmäßig jeden Monat an 3500 Bibliotheken des gesamten Erdkreises verteilt: alle Unlversitäts- und öffentlichen Bibliotheken von Europa und Amerika, selbst die Bibliotheken von einiger Bedeutung in Asien, Australien und Afrika erhalten diese Veröffentlichung regelmäßig. Ferner bekommen 7000 Bibliotheken von geringerer Bedeutung: Sladlbibliotheken, Gelehrte Gesellschaften, Klöster, Institute usw., ebenso wie alle Unioerjitätsprosessoren in Europa, Amerika und anderswo abwechselnd meinen »Oouirwr«, von dem insgesamt jährlich mindestens 90 000 Nummern an wenig stens 35 000 verschiedene Adressen gehen. Kein anderes Reklamemittel besitzt eine derartige Verbreitung und bietet derartig glänzende Garantie für Erfolg. Die Veröffentlichung möchte ich also in den Dienst einer kleinen Anzahl von Verlegern stellen, die auf eine mehr oder weniger große Anzahl von Seiten behufs Insertion in den 12 Jahresnummern subskribieren wollen. Das Supplement, dem ich den Titel gebe „Ds LtorrvomorrL ckv 1a. Ilorairls lnLöruLLioiiulo. 1iu.1l6Lin msususl cl'oü^ss t-1. cl'uunonosa c!68 sdiLsurs L'ranyuis vv SLrunssib" nimmt Anzeigen ,n jeder Sprache auf: Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch usw. Da ich die Arbeit des Korrekturlesens nicht aus mich nehmen kann, weil meine ausgedehnte Beschäftigung eine regelmäßige prompte Erledigung zu garantieren nicht erlauben würde, so bitte ich die Herren Verleger, mir ihre Anzeigen vollständig fertlg in Form von Mischers oder Galvanos zu liefern. Sie würden also Ihre Inserate durch Ihre eigenen Arbeiter, oder wcnn Sie keine Druckerei selbst haben, durch Ihren Drucker Herstellen lassen, reduzierte Klischees von Ihren Anzeigen im Börsenblatte sich erbitten, wenn Sie dieselben hinfüro auch in meinem „Oourric-r" zum Abdruck bringen möchten, und im übrigen, was den Satz anbetrifft, ganz Ihrem eigenen Geschmacke folgen können. Mit Hinsicht auf die so hohe Auflage meiner Zeitschrift und die nur direkte Versendung unter Kreuzband ist der Preis von Frcs. 80.— pro Seite, den ich versuchsweise festsetze, ein sehr niedriger zu nennen. Für Subskription auf 12 Seiten und mehr — sei es in einer einzelnen Nummer, oder in mehreren, im Laufe eines Jahres, anfangend mit einem beliebigen Monat, wird der Preis auf je Frcs. 7o.— ermäßigt. Ausnahmsweise und wenn Platz übrig bleibt, werden von kleineren Verlegern auch Inserate für 1/2 Selten zum Preis von Frcs. 60— angenommen und ^4 Seiten für Frcs. 30.—. Jedenfalls aber weise ich die Anzeigen von Antiquaren, Kommissionären und Exportbuchhändlern, die für billiges Geld von meinen Beziehungen profitieren möchten, zurück und nehme nur Anzeigen von Verlegern auf. Sofern die,e Gelegenheit, Ihre Anzeigen so ausgedehnt wie möglich zu verbreiten, Interesse für Sie hat, wäre ich Ihnen sehr verbuilden, wenn Sie mich dies umgehend wissen liehen, und ich bitte Sie, mir im voraus die Anzahl der Seiten, die ich für Sie z. B. von November 1910 bis Dezember 1911 reservieren soll, anzugeben, ebenso mir Nachricht zukommen zu lassen, in welchen Monaten die Inserate erscheinen sollen. Die Klischees müssen stets spätestens bis zum I. des Monats für die am 15. erscheinende Nummer hier emgehen. Eine weitere vollkommen unabhängige Möglichkeit der Reklame ist das Inserieren der Titel Ihrer Neuerscheinungen und Neuauflagen im,,Hu.1lsl.Ln drvimkruplriqusdas im „Oouri-rvr crvs HrdlioLtieci^si»" selbst erscheint. Diese Anzeigen kosten nur 2 Frcs. plv Titel von drei 65 unu langen Zellen ä 45 Buchstaben und 70 Cts. für jede weitere Zeile. Ich entnehme, mit Über einstimmung der Verleger, selbst die Titel den Buchhändler-Organen und lege meine Faktur jährlich vor. Wenn Sie sich diese Nellaine zunutze machen wollen, so geben Sie mir, bitte, ein für allemal die Autorisation, aus Ihren Anzeigen das heraus- zunehmen, was meiner Ansicht nach für die Leser des ,o:ou.rrisr äv 4tiv1ioLll6q,u.vs- von Interesse ist. Die Bezahlung dieser Titelanzeigen, die sich auf Novitäten beschränkt, kann nicht oder doch nur ausnahmsweise durch Übersendung eines Freiexemplares des zu inserierenden Werkes geschehen. Jedwede Tagesliteratur, Romane zweiten Ranges, Gedichtsammlungen, Jugendschriften, Erbauungsliteratur und alles, was populär gehalten ist und keinen bleibenden Wert hat, hat durchaus kein Interesse für die Leser des »Osurrisr". Außerdem bespricht der »Oourrier- (Maximum 10 Zeilen) Werke über Bibliographie und Literaturgeschichte usw., sowie über Verwaltung und Einrichtung von Bibliotheken, Museen und Archiven, wenn von solchen Werken zwei Exemplare zu diesem Zweck an die Redaktion des „Olouirior cleu üibliOLveqasri-, 4, Um, ttornarck-l^3.088^, in Paris gesandt werden. Für die Klischees bitte ich zu notieren, dafz die Druckflüche der Seite 120x215 min betrügt, die Galvanos also genau diese Größe haben müssen und nur direkt per Post nach Paris, also keinesfalls über Leipzig gesandt werden dürfen. Baldigen Anmeldungen sehe ich entgegen und zeichne hochachtungsvoll Paris, 4, Ü.U6 LsruLrä-kalissv.