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3954 Börsenblatt f. d. DtschU Buchhandel Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 80, 6. April 1908. Professor Or. Mentz, Professor vr. Anton, Professor vr. Uhlig (Berlin), Professor Or. Dove, Professor vr. Voigt (Hamburg), vr. Friedrich Schomerus, Professor vr. Detmer, Friedrich Lienhard (Straßburg), Professor vr. Jmmendorf, Professor vr. Knopf, Professor vr. Gärtner, vr. Ew. Geißler, Käthe Rein (Jena), Oberlehrer Lehmensick, Catherine I. Dodd (Oxford), LI. Jules Dietz (Genf), Stadtschulrat vr. Sickinger, vr. Ernst Schultze (Hamburg), Franz Dietrich (Dresden). * Die Büchereien -er Amtsgerichte. — In der Fachzeit schrift -Das Recht- (Hannover, Helming) 12. Jahrg. Nr. 7 vom 10. April 1908 klagt Amtsgerichtsrat Hörle, Darmstadt, über die Dürftigkeit der Büchereien an den Amtsgerichten. Seinen -Amtsgerichtlichen Betrachtungen-, wie der Artikel über schrieben ist, entnehmen wir folgende Stelle: -Ein großer Mißstand an den Amtsgerichten ist die dürftige Ausstattung der Büchereien. Mit Recht hat Professor Or. Wach in seinem Vortrag in der Juristischen Gesellschaft zu Leipzig vom 20. Dezember 1907 schon allgemein auf die dürftige Bemessung der Ausgaben für die Zwecke der Justiz im Verhältnis zu der Bedeutung ihrer Aufgaben hingewiesen. Die Rücksichten auf die Verantwortlichkeit der Einzelrichter und die berechtigten Ansprüche des Volkes auf Rechtsschutz verlangen dringend, daß die Büchereien der Amtsgerichte so ausgestattet sind, daß die Richter in Wissen schaft und Rechtsprechung auf reichs- und landesrechtltchem Ge biet auf dem laufenden bleiben und den Anforderungen einer gründlichen und zeitgemäßen Rechtsprechung gerecht werden können. In Wirklichkeit liegen die Verhältnisse so, daß der Einzelrichter, der sich nicht aus eigenen Mitteln die nötige Lite ratur beschafft, rückständig bleibt. Wenn für uneinträgliche Neben bahnen, für Kunst- und prunksüchtige Bauten, für Denkmale und für sonstige modische, oft recht fragwürdige Neuerungen über mäßig viele Millionen aufgewendet werden, so können und müssen auch zur Bestreitung der verhältnismäßig recht bescheidenen Be dürfnisse der Amtsgerichte Mittel bereitgestellt werden. Im deutschen Reiche gibt es viele, selbst mit einer größeren Anzahl von Richtern besetzte Amtsgerichte, die sich noch heute mit einem Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch aus dem Jahre 1899, d. h. mit einer in Anbetracht der indes in überaus reicher und belehrender Weise zutage geförderten Wissenschaft und Recht sprechung veralteten Ausgabe zu einem so verwickelten Gesetze, wie es das Bürgerliche Gesetzbuch ist, behelfen müssen! An Kolle< gialgerichten dagegen treten hin und wieder behagliche Er wägungen ein, wie die vom Staate für die Bücher bereitgestellten Mittel unterzubringen sind.- * Bahnpostverbtndung Leipzig- mit Düddeulschland. VL, 1. April. — Bekanntlich arbeitet die Leipziger Handelskammer zusammen mit süddeutschen Kammern schon seit Jahren an einer Verbesserung der Bahnpostverbindung mit Süddeutschland Die lange Dauer der Paket- und auch der Briefbeförderung mutz bei den lebhaften Gsschäftsbeziehungen zwischen Leipziger und württembergischen und bayrischen Firmen als ein schwerwiegender Übelstand empfunden werden. Eine gewisse Besserung ist infolge der vereinten Bemühungen bereits erzielt worden, insofern seit dem 1. März 1907 eine unmittelbare Paket beförderungsgelegenheit Leipzig—Stuttgart und umgekehrt mit geschlossenen Eisenbahngüterwagen geschaffen worden ist (vergl. Mitteilungen der Handelskammer zu Leipzig, Jahrgang 1907, Heft 3, Seite 91). Eine gründliche Abhilfe — darüber waren sich die beteiligten Handelskammern schon früher einig — kann aber nur durch die Einführung der Bahnpostgemein schaft unter den in Betracht kommenden Eisenbahnverwaltungen erzielt werden. Neuerdings haben nun die preußische, bayrische und württembergische Staatseisenbahnverwaltung vereinbart, in Zukunft die Bahnpostwagen der drei Verwaltungen, die in den durchgehenden Zügen München —Berlin, Stuttgart- Berlin, München —Stuttgart laufen, ohne Rücksicht auf die Angehörigkeit dieser Wagen stets die ganze Strecke durchlaufen zu lassen, ohne daß Umladungen vorgenommen werden. Daraufhin ist die Leipziger Handelskammer im An schluß an ihre erwähnten früheren Bestrebungen bei dem Königlich Sächsischen Finanzministerium vorstellig geworden, die sächsische Eisen bahnverwaltung möge sich dieser Gemeinschaft ansckließen. Damit würde die im Interesse des hiesigen wie des süddeutschen Handels- so wünschenswerte Beschleunigung des Güteraustausches mit Süd deutschland erreicht und auch die Beschädigung der Sendungen, die bei den bisherigen mehrmaligen Umladungen sehr häufig war, künftig vermieden werden. (Leipziger Ztg.) * Postvrrsand «ach England zur Ostrrzeit. — Für die Versendung von Postpaketen nach England, inbesondere nach London, an Firmen ist während der Osterzeit darauf zu achten, daß in London die meisten Firmen schon am Donnerstag den 16. April mittags schließen und nicht vor Dienstag den 21. April wieder öffnen. Es ist daher angezeigt, Postpakete dorthin so zeitig zur Post zu geben, daß sie noch vor dem Gründonnerstag dem Empfänger ausgehändigt werden können. * Reue Bücher, Kataloge ic. für Buchhändler r ksobts- und 8taatsvisssnsebs.ktsn mit einem Lwimag: Os.g ksobt des Orossösrrogtums Ladsn. (Darin untsr andsrm dis umkang- rsiobs Libliotbsb dss ff vsrrn Osorg Us^sr, 1889—1900 ordsntliebsr vroksssor kür dsatsobss staats- and Vsrcvaltunqs- rsobt an der Kupsrto-Oarola.) — Vagsr-llatalog Xr. 38 von Längs! L Lobmitt (Otto 1'sttsrs) in Vsidslbsrg. 8". 144 8. 3478 Xrn. 2wsitsr XaobtraA rum Verlags - llataiog von Vsrdinavd Lnbe in Ltuttgart. 1. danuar 1905 — 31. Ososmber 1907. 8". 44 8. IVerlrs aus vsrsobisdsnsn LVisssnsgsbistsn. — Lnreigsr Xo. 81 dss antiguarisobsn Lüobsriagsrs von Oilboksr L Ransob- burg in tVisn. 8°. 8. 883-934. Xo. 14662—15600. Osozrapbis, llartograpbis. Rsissn. — ^ntigu -Latalog Xo. 350 von Larl IV. Visrssmann in Vsiprig. 8". 218 8. 2010 Xrn. Xultur und 8itts. Lbtsilung l. L—L. (Varia, ^lts vruoirs. Lsrolinsnsisn. Libliograpbioa. llunst und llnnstgesobiobts sllaiubatursn, Lostüms, Llodsn, Lupksrstiobs, vortraitss nsbst sinsm Lwbangs: IVsrbo rur vs^obopatbia ssxualis. —^ntigu.- Latalog Xo. 2 von Osoarkautbs in Vrisdsnau-Lsrlin. 8". 32 8. 288 Xrn. Xisuv aangsboobts ouds en nisuvs boslrsn ovsr alls LVsten- sobappsn. — Oatalogus Xo. 18 van Lobsitsma L volksma's vosirbandsl ts L,mstsrdam. 8". 52 8. Pers onalnachrichten. * BibliothekSamt. - An der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg wurde die Stelle eines Bibliothekars neu begründet; ihre Verwaltung ist dem Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek in Berlin Herrn Professor vr. Simon vom 1. April ab zunächst auf die Dauer von sechs Monaten probeweise über tragen worden. Professor Simon hat auch die Bibliothek an der neuen Technischen Hochschule in Danzig eingerichtet. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktton: jedoch unterliege» alle Einsendungen de» Bestimmungen über die Verwaltung de« Börsenblatt«.) Achtung! R. E. King LCo., London, jetzt 6, ksd Viov Lguars (auch 101, Vauovsr Luildinzs, lloolsx Ltrsst und 80, Obanosr^ bans) be stellten bei mir Bücher aus meinen Antiquariatskatalogen im Be trage von 120 ^ und 160 Ich führte nur die erste Bestellung aus und erhielt dafür trotz wiederholter Mahnungen weder mein Geld, noch eine Antwort auf meine Zuschriften. Von befreundeter englischer Seite erfuhr ich, daß auf diese Firma bereits in -Tbs Oliqus- aufmerksam gemacht worden ist. Die Bestellung und ihre Form gab zu Bedenken absolut keinen Anlaß, um so weniger, als damit der Anschein erweckt wurde, daß es sich um eine altbekannte, renommierte Firma gleichen Namens handle. Wenn andere Handlungen etwa gleiche Erfahrungen gemacht haben, schließe ich mich gern einem etwaigen gemeinsamen Vor gehen an und bitte um Verständigung. Leipzig, Wintergartenstr. 4. Adolf Weigel. Anmerkung der Redaktion. — Dem Vorstehenden fügen wir hinzu, daß wir auch aus London sehr ungünstige Auskunft über die vorgenannte Firma R. E. King L Co., London, 6, llsd Vion Lquars, empfangen haben. Red.