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1506 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 28. 4. Februar 1909. Dieses neue, für den Ingenieur zu schaffende Institut bezweckt die planmäßige Sammlung und Sichtung aller bibliographischen Informationen über technisch-literarische Neuerscheinungen der .Hauptkulturstaaten, innerhalb gewisser Grenzen auch die wichtigsten Veröffentlichungen früherer Jahre, Veröffentlichung dieser In formationen (mit entsprechenden Übersetzungen aus den fremden Sprachen), die Anlegung eines nach Autoren und Stichworten geordneten Kartenrepertoriums der Neuerscheinungen und auch der wertvollsten älteren Veröffentlichungen. In Verbindung da- Der Verein, der dieses Institut ins Leben rufen will, hat sich bereits unter dem Namen »Internationales Institut für Techno-Bibliographie» gebildet. Dem Organisations ausschuß gehören die hervorragendsten Männer der technischen Wissenschaft und Praxis an. Wir nennen: Professor Dr.-Jng. C. v. Bach — Geh. Baurat Professor O. Bern dt — General direktor Baurat Blum — Geheimrat Professor Borrmann, Rektor der technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg — Geheim- rnt Professor M. Delbrück — Geh. Hofrat Professor vr. W. v. Dyck — Professor M. Gary — Wirk!. Geh. Oberregierungs rat Hauß, Präsident des Patentamts — Geheimrat Professor O. Kämmerer — Königl. Baurat M. Krause — Professor Dr.-Jng. C. v. Linde — Geheimrat Dr.-Jng. I. Loewe — Geheimrat A. Martens, Direktor des Königlichen Material prüfungsamts — Königl. Baurat Dr.-Jng. Oskar v. Miller — Generaldirektor Dr.-Jng. v. Oechelhäuser — Geh. Baurat Dr.-Jng. E. Rathenau — Geh. Regierungsrat W. v. Siemens — Geheimrat Professor vr. Slaby. (Vossische Zeitung.) * Remittendensaktur-Vordrucke L.-M. 1909. (Vgl. 1908 Nr. 299—303; 1909 Nr. 1—27 d. Bl.) — Weitere Eingänge: Johann Ambrosius Barth, Leipzig. Ferdinand Enke, Stuttgart. Friedrich Ernst Fehsenfeld, Freiburg i. Br. Konrad Grethlein's Verlag, Leipzig. Fritz Heyder, Berlin. Max Kielmann, Verlag, Stuttgart. Levy L Müller, Stuttgart. C. Ludwig Ungelenk, Dresden. F. C. W. Vogel, Leipzig. Vossische Buchhandlung, Berlin. George Westermann, Braunschweig. Winckelmann L Söhne, Berlin. * Postscheckkonten. (Vgl. Nr. 15—27 d. Bl.) — Weiter ge meldete Postscheckkonten: Firma: Postscheckamt: Konto-Nr.: Gustav Brauns Leipzig 2790 L. PH. Bros (Worms a/Nh.) Frankfurt (Main) 188 Josef Singer (Straßburg i/E.) Karlsruhe 1129 Julius Welter Köln 2298 Nene Dokumente zum Konzil von Trient. — Aus Innsbruck wird der »Vossischen Zeitung« (Berlin) geschrieben: Im Innsbrucker Staatsarchiv (diesen Titel führt jetzt offiziell das bis herige Statthalterei-Archiv) hat der Professor der früheren italienischen Rechtsfakultät Or. Andreas Galante eine Samm lung von bisher unbekannten Dokumenten über das Konzil von Trient aufgefunden. Es sind mehr als tausend Briefe, die an den Kardinal Christoph von Madruz (Fürstbischof von Trient 1539 bis 1567, Kardinal seit 1524) gerichtet sind und ein umfangreiches Quellenmaterial zur Geschichte des Trienter Konzils enthalten. Sie stammen aus fast allen Teilen Europas, viele sind von fürstlichen Persönlichkeiten, viele von Kardinälen und anderen hochstehenden geistlichen Würdenträgern, ein kleiner Teil sind Familienbriefe. Das Verzeichnis der Brief schreiber gleicht einem Verzeichnis der hervorragendsten Persönlich keiten der damaligen Zeit von ganz Europa. Professor Galante, der über das Konzil von Trient bereits eine Monographie ver öffentlicht hat, wird den Fund zum Gegenstand einer wissenschaft lichen Abhandlung machen. In Lsterrcich verboten. (Vgl. Nr. 27 d. Bl.) — Das k. k. Landesgericht Wien als Preßgericht hat mit dem Erkennt nisse vom 30. Jänner 1909, Pr. XXXV 24/9, auf Antrag der k. k. Staatsanwaltschaft erkannt, daß der Inhalt des Druckwerkes: »Graf Leo N. Tolstoi: Die Annexion Bosniens und der Her zegowina«, nach dem russischen Manuskript übersetzt von Edmund Rot, 1.—5. Tausend, Berlin 1909, Hermann Walther, Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H, ^V. 30, durch die Stellen I. von »Eins von diesen« bis »keinem Resultat kommen« (Seite 7, 8), II. von »Es ist verständlich« bis »sie fortwährend rüsten« (Seite 12, 13), III. von »In unserer Zeit« bis »ganz Anderes« (Seite 17, 18) sä I. das Verbrechen nach § 65a. St.-G-, sä II. das Verbrechen nach § 63 und 65s, St.-G-, sä III. das Verbrechen nach § 63, 64 und 65s St.-G. begründe, und es wird nach 8 493 St.-P.-O. das Verbot der Weitcrver- breitung dieser Druckschrift ausgesprochen, die von der k. k. Staats anwaltschaft verfügte Beschlagnahme nach 8 489 St.-P.-O. be stätigt und nach 8 37 Pr.-G. auf die Vernichtung der sanierten Exemplare erkannt. Wien, am 30 Jänner 1909. (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 26. vom 2. Februar 1909.) * Münzsammlung Erbstcin. (Vgl. Nr. 26 d. Bl.) — Die Versteigerungen der Erbsteinschen Münzsammlung bei Adolf Heß in Frankfurt a. Main haben (wie die Leipziger Neuesten Nachrichten melden) nach Mitteilung der in Blasewitz wohnenden Frau Geheimen Hofrat vr. Erbstein etwa 146 000 ^ ergeben, wovon 92 000 auf die erste, der Rest auf die zweite Ver steigerung entfallen. * .Königliche Akademie für graphische Künste und Buch- gewerbc in Leipzig. — Das Schuljahr 1009/10 beginnt am 1. März d. I. Anmeldungen können vom 8. bis 12. Februar (nachmittags 4—5 Uhr) in der Kanzlei erfolgen. « Reue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler: DüsZöläork, früber^potbolcor in Li'übl. 40. 37 8. 350 Ni'v. 0. rv. b. L. in Xöln. Neäei-Isnäijebs Liblio^rsplrie, InM vsn nisuw vorgobenon Uoelren, Lssrten, ens. Hit^svo vsn ^V. 8ijtbotL'8 IIit»ov6i8 Nsst86Üsppij ts üeiäen. No. 1. 1909, äsnusr. 8". 8. 1—8. Personalnachrichten. * Gestorben: am 31. Januar in Leipzig Herr E.A. Martin, der Gründer und langjährige Inhaber des »Verlags der Zeitschrift für Drechsler, Elfenbeingraveure und Holzbildhauer (Leipziger Drechslerzeitung) E. A. Martin« in Leipzig, früherer Ober meister der Drechslerzwangsinnung in Leipzig, Ritter des k. sächsischen Albrechtsordens. Der Verstorbene hat den Zentralverband deutscher Drechsler- Innungen und Bildschnitzer-Fachgenossen geschaffen und ins besondere durch Gründung einer deutschen Fachschule für Drechsler und Bildschnitzer in Leipzig und als langjähriger Obermeister der Leipziger Drechslerinnung sich große Verdienste um die Pflege dieses Kunsthandwerks erworben. Diese seine Lebensaufgabe förderte er durch die 1878 erfolgte Schaffung seiner Leipziger Drechslerzeitung, deren Redaktion und Verlag er bis 1901 ge führt hat.