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S26S «Srs-nblatI f. d. Dtschn. BuchlMid-I. Fertige Bücher. 186, 12. August 1912. Soeben erschienen: Z) Der Raiserpat Erzählung aus einem oberbergischen Dorfe von Elfe Zurhellen-pflei-erer. Die kleine Erzählung ist auf dem Lande zwischen Äckern und wiesen entstanden. Sie führt den Leser in die vielleicht gesundesten Verhältnisse, die es in unserm Volke gibt, die des freien Kleinbauern. Keine Güter, anhäusung schwellt seinen Bauernstolz, keine Armut oder Abhängigkeit drückt ihn nieder. Hier treten uns die Menschen verhältnismäßig unverlogen und plastisch gegenüber, kein kompliziertes Milieu verdeckt die naturhafte Eigentümlichkeit. Aber dies Ursprüng liche ist nicht unkultiviert, vielmehr zeichnet sich das oberbergische Landvolk durch einen hohen Grad von Gesittung aus, und die großen Problems des Sittlichen werden auch hier durchgerungen, von solchem Ringen eines jungen Menschen, den bevor zugte Stellung gefährdet und hebt, wird hier in einfachen Formen erzählt. Die Traumbuche Eine fröhliche Dorfgeschichte in 3 Men von §. Hinöenlang. Mit Anleit, zu Aufführgn. in Gemeinden, Vereinen usw. Das Büchlein enthält den Text in hoch deutscher und alemannischer Sprache. Endlich einmal ein herzhaftes, echtes und rechtes volksstück! Das ist wirklich etwas für die Volksbühne, und zwar gleich frei für die Theateraufführung auf ländlichem Familien abend wie für den städtischen Männerverein. Ein wunder schönes Märchen von Leander hat den Stoff gegeben. Aber der Dichter hat aus diesem Stoff eine selbständige Dichtung geschaffen voll sonnigen Heimatzaubers. Die dunkelnKronsn der Schwarzwaldbäume mitten über dem kraftvollen, heiteren und sinnig-gemütstiefen Leben des prächtigen Alemannen- völkleins; in die zarte volksliedpoesie, die das Finden und Meiden „treuverliebter" Herzen mit silbernem Harfenton umspielt, blitzen mit scharfen Lichtern die verderbenden Feinde des gesunden Bauerntums: städtische Oberflächen- kultur und öder Materialismus. Aber „das Träumen", der frohe Glaube an die geheimnisvollen ewigen Lebensmächte, siegt über den „Schwindel", den echtes deutsches Volkstum von sich abstößt, kest's, lest's vor und vor allem — spielt's, ihr volksfreunde! 's ruht ein Segen drauf! ks-fs-lbacher. Gegenwart und Zukunft -er -eutfthen Schaubühne von Erich Schlaikjer. Der Name Erich Schlaikjers ist nicht nur von seinen Dramen her, sondern auch aus den kritischen Kämpfen um das Berliner Theaterleben bekannt. Schlaikjer, der den ganzen Theaterbetrieb gründlich kennt, war in Berlin immer ein schneidiger und rücksichtsloser Verfechter der deutschen Kunst. In der vorliegenden Schrift zieht er in uner schrockener Meise die Bilanz der gegenwärtigen Berliner Theatersituation und wirft zugleich einen Blick in die nächste historische Zukunft. Schlaikjer kommt der gegenwärtigen Berliner Situation gegenüber zu einem scharfen verdamm nisurteil, ist aber gleichwohl von der Überzeugung durch drungen, daß die Berliner Giftmischer schließlich unterliegen müssen. Mer die deutscheTheatersituation von einem höheren Standpunkt aus zu überblicken wünscht, wird durch dasBuch nicht enttäuscht werden. Im Stil offenbaren sich alle stilistischen Vorzüge des Publizisten Schlaikjer. Der Erstling -er Meman-skin-er Eine Sefthichte aus öem dunkelsten London. von Zriz. Line ganz schlichte, aber in ihrer Linfachheit und unge künstelten Wahrheit tiefergreifende Geschichte. Der Ver fasser der seht in 3. Auflage erscheinenden Lebensbeschrei- bung des großen englischen Kinderfreundes Vr. Barnardo, des „Vaters der Niemandskinder", erzählt dem „guten Doktor" selbst nach, wie er den Erstling seiner Zöglinge gefunden hat und durch eine Neihe merkwürdiger Fügungen zu seinem Lebenswerk, der Rettung der englischen Groß stadtkinder, gekommen ist. — Die Fremdartigkeit des Schau platzes — es ist die Armenstadt Ost-London —, die über raschende Verkettung bedeutsamer Umstände und der auch in diesem engbegrenzten Ausschnitt aus seiner Lebens geschichte schon starke Eindruck des bedeutenden Mannes — das alles sichert dem kleinen Büchlein seine Wirkung auf alte und junge Leser. Ieües Sänüchen M. -.80 orS., M. -.55 netto, M. -.50 bar un- 7/S auch gemischt. Verlag für Volkskunst ^ Rich. Beutel X Stuttgart.