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W. Heinrich in Stratzburg. "^7otariat3-2sit8olir1kt 1. LIsass-llotbrivAsv, lrrsA. im Ninvsrständ- niss dsr Kammern u. untsr Nitvirbg. msbrsrsr Notars v. k. ksllsr. 21. dabrA. 1901. 12 Nrn. Ar. 8". (Nr. 1 u. 2. 64 8.) bar n. 6. — Franz Vahle« in Berlin. Goldmann, S.: Das Handelsgesetzbuch vom 10. V. 1897 (m. Ausschluß des Seercchts), erläutert v. G. 1. Bd. (I. Buch. Handelsstand.) gr. 8°. (XV, 461 S.) r>. 10. —; geb. n.n. 11. — Verlagsanstalt vorm. G. I. Manz in Regensburg. Frank, F.: Das bittere Leiden des heiligsten Herzens Jesu. 27. (Schluß-)Hst. gr. 8°. (S. 1249—1287.) bar n. —. 40 Friede. Viewcg L Sohn in Brannschweig. llalrrselosriolit üb. dis kortsebritts dsr OIrsmis u. verwandter llbslls andsrsr X^isssnsolrattsn. LsAründst v. 1. läsbiA u. II. kopp, brsA. v. 0. Lodländsr. kür 1896. 7. Ilkt. Ar. 8". (8. 1921 —2240.) n. 10. - Verzeichnis künftig erfcheinen-er Sucher, welche in dieser Nummer zum erstenmale angckündigt sind. O. Gracklaner in Leipzig. 1496/97 8isnlriswis2, Kseamwslts KreäbluvASn. 1. KistsruvA. 50 <H. Gebrüder JLnecke in Hannover. 1499 von Riebtboksn, kübrsr kür korsolruvAsrsissnds. 6a. 12 ; Aöb. oa. 13 50 Bibliographisches Institut, Abteilung „Metzers Reise bücher" in Leipzig. 1495 Korn und clis 6arnxagna. künkts rlub. 6sb. 13 .E. Fritz Pfcnningstorff in Berlin. 1500 Bibliothek für Sport und Naturlicbhaberei. Bd. 3: Künst liche Brut und Aufzucht des Ge ügels. 1 ./6. E. Pierson s Verlag in Dresden. 1500 von Orassmannsdort, katti krutti. 2 Agb. 3 kaob, Kiobt- und Lcüattsvüselrs. 1 50 o); Asb. 2 50 Im-Kswall, ,Vus dsm Ksbsn. 1 Asb. 2 Jnlins Springer in Berlin. 1500 Oistsriob, Nsuss pbarmaosutisebss Xlanuai. 8. ^uü. 1. käsig. Friede. Vieweg L Sohn in Brannschweig. 1498 Klein, Handbuch der Allgemeinen Himmelsbeschreibung. 3. Ausl. Geb. in Leinen 11 ^ 50 geb. in Halbfranz 12 ^ 50 Nichtamtlicher Teil. Jakob Casanova. Ich möchte nicht gerade behaupten, daß die sonderbare Er scheinung der Abenteurer, wie sie das achtzehnte Jahrhundert her vorgebracht hat, diesem einen allgemein giltigen Stempel aufdrückt, aber es ist nicht zu leugnen, daß sie jenen leichtfertigen Zeit abschnitt mit charakterisiert. Nur in dem genannten Jahrhundert sind die abenteuerlichen Gestalten denkbar, die, von einer wilden Wanderlust getrieben, ganz Europa durchzogen, die unerhörtesten Erlebnisse hatten und ihre Mitmenschen — und nicht nur die dummen — auf die eleganteste und manchmal auch ergötzlichste Weise an der Nase hcrumführten und beschwindelten. War auch schon die Blütezeit des astrologischen und alchemistischen Unsinns vorüber, so konnte man doch auch noch im achtzehnten Jahrhundert mit Mitteln Gimpel fangen, die uns heute absonderlich Vor kommen. Nur zwei Namen braucht nian sich ins Gedächtnis zu rufen, deren Träger zu damaliger Zeit mit Hilfe ihrer eleganten Frechheit die unbegreiflichsten Erfolge erzielten: Saint Germain und Cagliostro. Der erstere, dessen wahrer Name und Herkunft noch heute ein Geheimnis ist, gab vor, ein Verjüngungsmittel zu besitzen, das er am eigenen Leibe erprobt habe. Sein Alter schätzte er bescheiden auf einige tausend Jahre und verfehlte nicht, mit seinen alten Bekanntschaften zu prunken. So wollte er niit den Aposteln persönlich verkehrt und beim Konzil von Trient mit den Kirchenvätern bei Tisch gesessen haben. Auch konnte er aus meh reren kleinen Diamanten einen großen machen. Aehnlichc Schwindeleien, die aber damals, mit Eleganz ausgeführt, viel Geld und Ruhm einbrachten, vollführte auf seinen abenteuer lichen Reisen der Italiener Balsams, der unter dem welt berühmt gewordenen Namen eines Grafen von Cagliostro ebenfalls Lerjüngungstinkturen verkaufte, die Goldmachekunst und nebenbei die Geisterbeschwörung betrieb. Sein Landsmann und als Abenteurer sein Nachfolger Jakob Casanova de Seingalt verstand es, sich vier Jahr zehnte hindurch zum Gegenstand der Bewunderung der europäischen Gesellschaft zu machen. Und was seine Be trügereien anbetrifft, die er mit seinem Vorläufer gemein hat, so spricht er sich in dem Vorwort zu seinen Memoiren wie folgt aus: -Ich freue mich immer, wenn ich daran denke, daß sie (die Dummköpfe) in meine Netze gegangen sind, denn sie sind so frech und anmaßend, daß sie förmlich die Erfindungskraft heraus fordern. Man erweist dieser eine Genugthuung, wenn man einen Dunimkopf betrügt. . . Ich glaube, mit einem Worte, daß, einen Dummkopf zu betrügen, eine eines geistreichen Mannes würdige That ist.» Der Name des letzteren ist uns unlöslich mit seinem Haupt werke, den Memoiren, verknüpft, die er auf Anregung seines Gönners und Freundes, des Reichsgrafen Maximilian von Bam berg 1790 begann und nach deren Lektüre Ludwig Tieck das rich tige Urteil mit den Worten abgab: »Der Mensch ist ganz verrucht, aber sein Leben und die Art, es darzustellen, höchst anziehend.- Darauf näher einzugehen, ist hier nicht der Ort. Es sollen uns vielmehr die Schicksale der Geisteserzeugnisse dieses seltenen und seltsamen Menschen an dieser Stelle näher beschäftigen, worüber eine neue Veröffentlichung Viktor Ottmann's, der schon wieder holt Casanova zum Gegenstände von Studien gemacht hat, neue Aufschlüsse giebt.*) Nur eine ganz kurze Skizze über seinen märchen haften Lebenslauf mag vorausgeschickt werden. Casanova (der Zusatz de Seingalt rührt, wie er selbst im 90. Kapitel**) der Memoiren zugiebt, lediglich von seiner eigenen Erfindungsgabe her) wurde als Sohn eines jungen wandernden Schauspielers, der einige Jahre später starb, 1725 in Venedig ge boren; er schien ein geistig zurückgebliebenes Kind, das erst auf wachte, als es in die Pension eines k>r. Gozzi in Padua kam. Fünfzehn Jahre alt, trat Casanova in den Dienst der Kirche, empfing die kleinen Weihen und wurde einem Pfarrer beigegeben. Da er sich sehr bald in Liebesabenteuer stürzte, begann sein Wander leben früh; er kam nach Rom, Neapel, Konstantinopel, Korfu, über Venedig zurück nach Paris, Dresden, Wien, Prag, wird in Venedig unschuldig verhaftet und unter den berüchtigten Vlci- dächern gefangen gehalten, bis ihn fünf Vierteljahre später 1756 eine kühne Flucht befreit. Von unwiderstehlicher Wanderlust ge packt, beginnt er sofort wieder sein abenteuerliches Leben, das er bis zum sechzigsten Jahre fortsctzt. Die Beschwerlichkeiten des Reifens zu damaliger Zeit, die fortgesetzten Liebesabenteuer und die steten Aufregungen hatten Casanova mit sechzig Jahren zum alten Manne gemacht, der die Ruhe suchen mußte. Ein Zufall verschaffte sie ihni. In Paris lernte der Reichsgraf Josef von Waldstein-Wartenberg, ein böhmischer Standesherr aus dem Ge schlecht des Friedlän'der Generalissimus, ihn kennen und bot ihm die Sinekure eines Schloßbibliothekars auf seinem Stammsitz Dux *) Jakob Casanova von Seingalt. Sein Leben und seine Werke. Nebst Casanovas Tragikomödie: -Das Polcmoskop-, Von Viktor Ottmann. Stuttgart, Privatdruck der Gesellschaft der Bibliophilen. 8". 172 S., nicht im Handel. Das Buch bringt einige Faksimiles von der Hand Casa novas, eine Widergabc der Seite der Sterbematrikel von Dux, auf der sein Tod eingetragen ist, mehrere Titelfaksimiles alter Drucke von Casanova, ferner Bilder von ihm, dem Fürsten Karl von Ligne, Venedig rc. — Die Gesellschaft der Bibliophilen, am 1. Januar 1899 unter dem Vorsitz des Professor Or. Ed. Hepck in München ins Leben getreten, -bezweckt den Zusammenschluß aller Bücherfreunde zur gegenseitigen Förderung ihrer Inter essen-. Gegen Zahlung des Jahresbeitrags von 8 erhält jedes Mitglied meist jährlich eine Publikation der Gesellschaft. Diejenige des Jahres 1899 bestand in der genauen Wiedergabe von Goethes Niederschrift des Lustspiels »Die Mitschuldigen». Ein -Handbuch des Bücherfreundes- soll demnächst als Vereins« gäbe erscheinen. **) Nach der Buhlschen Ausgabe. In den anderen beginnen die Kapitel jedes Bandes, wie auch in der Originalhandschrift, stets wieder mit neuen Kapiteln, so daß die obige Mitteilung in Bd. 13 Kapitel 1 steht.