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IIS, 26, Mai 1S0S. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 6337 I I Konkurs-Eröffnungen (9 von natürlichen Personen, 2 von Gesellschaften m. b H.). 5 der in Konkurs geratenen Firmen sind nicht im »Offiziellen Adreßbuch- verzeichnet. Es find dies 1 Kunsthändler, 1 Kolportagebuchhändler, 1 Musikalien händler und einer, dessen Haupttätigkeit unbekannt ist, ferner Caesar Schmidt jun. in Zürich, dessen Konkurs verfahren 14 Tage nach Eröffnung mangels Aktiven wieder eingestellt werden mußte. Da man ferner eine fallite Leihbibliothek, die im Besitz einer G. m. b. H. war, ausscheiden muß, bleiben noch L Konkurs-Eröffnungen über Sortimentsfirmen übrig, die allgemeines Buch- und Mu- sikalien-Sortiinent betrieben haben. Nur diese 5 Firmen sind als regelrechte Sortimentsbuchhandlungcn zu betrachten. Auffallend ist die geringe Zeit, während der diese 5 Gemein schuldner im Besitz ihrer Handlungen waren. Einer hatte erst vor wenigen Monaten die Handlung, deren Hauptgewicht in einer großen Leihbibliothek lag, übernommen, andere waren nur I, 3 (G. m. b. H.) und L Jahre Inhaber ihrer Firmen und nur einer konnte auf eine längere Geschästs- inhaberschaft zurückblicken. Die II Konkurs-Eröffnungen des Kleinhandels erfolgten in folgenden Orten: Berlin s2) — Cöln a/Rh. — Danzig — Gleiwitz — Neiße — Oberplanitz — Paderborn — Schmölln — Waldenburg i/Schl. — Zürich. Im gleichen Zeitraum fanden 18 Konkursverfahren ihr Ende, und zwar wurden s) S eingestellt mangels einer entsprechenden Aktiv- Masse, b) 4 aufgehoben nach Annahme und gerichtlicher Be stätigung des Zwangsvergleichs, und v) 1! beendigt nach Abhaltung des Schlußtermins. Von den unter a) gehörenden Firmen sind zwei: Fuchs in Hohen-Neuendorf und Caesar Schmidt jun. in Zürich schon unter den Konkurs-Eröffnungen mit erwähnt worden. Die dritte ist die altangesehene Berliner Verlagshandlung C. A. Schwetschke und Sohn. Zwei von diesen 3 Firmen, bei denen eine die Kosten des Verfahrens deckende Masse nicht vorhanden war, sind also Verlagsbuchhandlungen. Die durch Zwangsvergleich (b) beendigten 4 Konkurs verfahren betrufen 1 Druckerei und Verlagshandlung, 1 Bücher- Versand- und Reisebuchhandlung, 1 Buchbinder-Buchhändler und eine regelrechte Sortimentsbuchhandlung einer größeren Stadt. Im letzteren Falle betrugen die Gesamtschulden 164 209,35 ^ (dabei 453,53 bevorrechtigte Forderungen), wovon jedoch aus Verwandte 116 000 ^ und andere Dar- lehnsgläubiger 17 506 ^ entfielen. Da eine Dividende von 25 Prozent gezahlt wurde, blieben ungefähr 123 150 ^ — ungedeckt. Die II nach Abhaltung des Schlußtermins beendigten Konkursverfahren so) betrafen 3 kleinere Betriebe, 3 Verlagsbuchhandlungen, 1 Reisebuchhandlung und 4 Sortimentsbuchhandlungen, die mit dem Verlags buchhandel in regelrechtem, regerem Verkehr standen. Bei den 3 kleineren Betrieben ist über das Ergebnis der Konkursverfahren nichts bekannt geworden. Die Aktiv- und Passiv-Posten können nicht bedeutend gewesen sein. Von den 3 Verleger-Konkursen haben 2 folgendes Resultat gehabt: I. Bevorrechtigte Forderungen 375 ^ 70 Nicht bevorrechtigte Forderungen 28 149 12 Kosten des Verfahrens 1718 ^ IS H. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. Da der verfügbare Massebeftand 14 856 65 H be trug, kamen nach Tilgung der bevorrechtigten Forderungen und der Kosten des Verfahrens auf die nicht bevorrechtigten Forderungen von 28 149 ^ 12 H der Betrag von 12 762 ^ 85 H. Die Dividende betrug also gegen 4ä°/y. Ein weit ungünstigeres Bild zeigt der zweite Verleger- Konkurs: II. Teilungsmaffe 11 680 ^ 93 H Vorrechtsforderungen 417 ^ 91 H Masseschulden 8297 ^ 70 H Massekosten 2S45^32H II 660 ^ 93 H Die nicht bevorrechtigten Forderungen betrugen 124 963 ^ 46 H. Eine Dividende ist auf diese nicht entfallen. Vom dritten Verleger-Konkurs konnten die Zahlen nicht in Erfahrung gebracht werden. Die Schlußrechnung der falliten Reisebuchhandlung seiner offenen Handelsgesellschaft) zeigte folgende unerfreuliche Zahlen. Der verfügbare Kassenbestand, von dem noch die Kosten des Verfahrens abgingen, belief sich auf ^ 1939,18 ausschließlich der Zinsen der Hinterlegungsstelle. Bei der Verteilung waren ^ 219,07 bevorrechtigte und 398 075,75 nichtbevorrechtigte Konkursforderungen zu berücksichtigen; die Gläubiger dürsten demnach so gut wie nichts erhalte» haben. Über die Endzahlen der vier nach Abhaltung des Schluß termins beendigten Sortimenter - Konkursverfahren läßt sich folgende Tabelle aufstellen: S.r,^n-: Nicht Auf die nicht a 1987,21 767,51 ? ^ 7154,32 16,»A b ^ 7050,62 ^ 2233,88 25.113,49 I9K o 8363,32 ^ 1150.— ^ 22,88 ^ 31.028,14 23,2 ^ ä 6469,73 ^ 1061,04 ^6 371,20 ^ 3850,98 18.263,93 6,5 A Unter den 18 Gemeinschuldnern, deren Konkursver fahren eingestellt wurden, befanden sich eine Gesellschaft m. b. H. in Liquidation und eine offene Handelsgesellschaft; alle andern waren natürliche Personen. Die Firmen-Orte, die bei den beendigten Konkursverfahren in Betracht kamen, waren: Berlin (2) — Koblenz — Eberswalde — Frankfurt (Main) — Graudenz — Hamburg (2) — Hohen-Neuendorf — Leipzig s2) — Lugau — Mülheim (Ruhr) — München — Nürnberg — Prenzlau — Straßburg — Zürich. —>. Kleine Mitteilungen. Eine Weltausstellung in Berlin. — Herr Verlags- buchhändler Hermann Hillger in Berlin hat in der in seinen Verlag übergegangenen und jetzt von ihm herausgegebenen Zeit schrift »Die Gegenwart» (Nr. 18 vom 1. Mai 1909) den Vorschlag gemacht, in Berlin eins Weltausstellung zu veranstalten. Es sei dies eine Ausgabe, die wieder einmal alle deutschen Stämme, alle Konfessionen und alle Stände zur Verwirklichung einer großen Gedankens, zu einer bedeutenden Tat vereinen könnte. Dieser Gedanke sei nicht neu, er sei vor Jahren wiederholt angeregt und ebenso oft unter allen möglichen Borwänden auch abgelehnt worden. Bei Würdigung der laut gewordenen Gegengründe kommt Herr Hillger auch aus die bekannte »Ausstellungsmüdigkcit« zu sprechen, auf die Gegner des deutschen Weltausstellungs gedankens, die kleinlich berechneten, was eine solche Ausstellung koste und was sie bringe. Als ob bei einem so gewaltigen Unter nehmen das Soll und Haben für jeden einzelnen überhaupt 822