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Weitere wichtige Termine sind noch folgende: Düsseldorf, Gocthefestspiele vom 2V. bis 30. Juni, G ö t t i n g e n, Händelfestspiele, Ende Juni, Nömerfestspiele in Frankfurt a. M. (1. Juli bis 31. August), die Bühnenfestspiele in Bayreuth (22. Juli bis 20. August), die Neichsfestspiele in Heidelberg (Juli, August), die Münchener Festspiele im Zeichen von Richard Wagner, Mozart und Richard Straus; (Mitte Juli bis Mitte August), die Fest- spielivoche in Dresden (Mitte August bis Anfang September) und die Musiktage des Arbeitskreises für Hausmusik in Kassel (1. bis 3. Oktober). Fünf Jahre NS.-Neichssymphonieorchester Mitte Dezember beging das nationalsozialistische Neichssymphonie- orchester das Jubiläum seines fünfjährigen Bestehens. Zu dem Ber liner Festkonzert im »Odeon« war der Stellvertreter des Führers Rudolf Hes; erschienen, der de» Dirigenten Franz Adam persönlich hcrzlichst für all das beglückwünschte, was er in den fünf Jahren aus dem Orchester gemacht hat. Zelter-Plakette für den Berliner Lehrcrgcsangvcrcin Dem Berliner Lehrcrgesangvercin wurde zu seinem fünfzigjähri gen Bestehen vom Präsidenten der Neichsmusikkammer, Prof, vr. Naabe, die Zelter-Plakette in Bronze verliehen. Gleichzeitig über reichte der Sängerbundesführer, Oberbürgermeister A. Meister, dem Verein eine Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes. Stadtschulrat Dr. Meinshausen überbrachte die Grüße und Glückwünsche der Reichs- Hauptstadt und des NS.-Lehrerbundes. Ausstellung »Leipzig als Musitstadt« Die große Ausstellung »Leipzig als Musikstadl«, die im April und Mai in Leipzig stattfinden wird, verspricht in ihrer Art ein Er eignis für alle Freunde der Musik zu werden. Während ihrer Dauer sollen wöchentlich mehrere bedeutsame musikalische Aufführungen statt finden, darunter auch das Leipziger B a ch f e st, bas diesmal unter dem Motto »Die Bache« steht. In jedem Jahr Gracncr-Musikscst Aus Anlaß des 65. Geburtstages des Pros. vr. Paul Graener har die Stadt Köthen beschlossen, in Zukunft neben den traditionellen Bachfesten jährlich ein Musikfest zeitgenössischer Tonschöpfer zu ver anstalten. Die dauernde Ehrenschirmherrschaft über diese Veranstal tungen soll Prof. Graener übernehmen.'Die jährlichen Feiern sollen Graener-Mnsikfest genannt werden. Clemens Krauß an der Bayerischen Staatsopcr Ab 1. Januar 1037 übernahm Prof. Clemens Krauß als Baye rischer Staatsoperndirektor und Generalmusikdirektor die künstlerische Leitung der Bayerischen Staatsoper. Noch für diese Spielzeit ist eine völlige musikalische und szenische Erneuerung je eines Werkes von Mozart, Wagner, Verdi und Strauß unter seiner persönlichen Leitung geplant. Mozartmuscum in Augsburg Die Stadt Augsburg beabsichtigt, das Stammhaus der Familie Mozart in der Frauentorstraße zu einem kleinen Mozartmuscum aus zugestalten, das in erster Linie die Familiengeschichte der Mozarts, dann aber auch die Persönlichkeit des Komponisten und seine Be ziehungen zu Augsburg umfassen wird. Man hofft, die hierzu er forderlichen Vorarbeiten so weit zu fördern, daß die Eröffnung Anfang Juli erfolgen kann. Es ist noch wenig bekannt, daß W. A. Mozart, der selbst in Salzburg geboren wurde, Sproß einer alten reichsdeutschen Familie ist. Fünf Generationen seiner Vorfahren lebten als Maurer und Buchbinder in Augsburg, und noch heute sind hier Nachkommen jener Mozarts zu finden. In dem Hause an der Frauentorstraße wohnte Mozarts Vatcrsvater als Buchbinder. Hier wurde auch der Vater des Komponisten, Leopold Mozart, geboren, der als erzbischöflicher Hofkomponist und Vizekapellmeister, vor allem aber auch als Musikpädagoge einen guten Ruf genost. Bemerkenswert ist, daß Mozarts Eltern auch in Salzburg das Augsburger Bürger recht bis zu ihrem Tode beibehielten. Ebenso blieben die Beziehungen der Familie zu den Augsburger Verwandten immer sehr rege, wie der bekannte Briefwechsel des jungen Wolfgang Amadeus mit seinem Augsburger »Bäsle« zeigt. Hans Georg Nägelis hundertster Todestag Dem am 26. Dezember 1836 in Zürich verstorbenen Schweizer Verleger, Musiker und Pädagogen Hans Georg Nägeli widmete Erich Valentin im »Völkischen Beobachter« einen Gedenkartikel. Nägeli ist der Vertoner des Liedes »Freut euch des Lebens«, mit dem allein er seinen Namen unvergänglich gemacht hat. 1792 hatte er in Zürich einen Musikverlag errichtet, in dem u. a. I. S. Bachs »Wohltcmpo- riertcs Klavier« erschien. Auch als Vorkämpfer für Volks- und Schul musik ist er hervorgetreten. Aus dem von ihm gegründeten »Züricher Singinstitut« hat sich das Männcrchorwesen hcrausgebildet. Peter Raabe Ehrendoktor Aus Anlaß einer Gedenkfeier zum fünfzigsten Todestag von Franz Liszt wurde der Präsident der Rekchsmusikkammer, Generalmusik direktor Prof. vr. Peter Raabe zum Ehrendoktor der Musik der Philosophischen Fakultät der Albcrtus-Universität Königsberg ernannt. Zahlreiche Vertreter der Bewegung, das Staates, der Wehrmacht und des kulturellen Lebens, vor allem auch des musikalischen Schaffens nahmen an dieser Ehrung teil. Der Leiter des Collegium m-usioum der Universität, vr. Hans Engel, begrüßte den Gast, worauf der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Freiherr von Nichthofen, die Verleihungsurkunde verlas, in der Prof. Di-. Raabe, der übrigens vor dreiundvierzig Jahren seine Laufbahn in Königsberg begann, als Bahnbrecher und Künder der Musik, als Vorkämpfer der deutschen Musiker und als Forscher und Herausgeber der Werke Franz Liszts gewürdigt wurde. Der Rektor, Prof. l)r. Gerullis, übermittelte die Glückwünsche der Universität. — Ein Vortrag Prof. l)r. Naabes über »Franz Liszt und das deutsche Musikleben« schloß die Feierstunde. Goethe-Medaille für Joses Reiter Rcichsminister Di . Goebbels überreichte dem Komponisten Professor- Josef Reiter die Goethe-Medaille, die der Führer und Reichskanzler dem um die deutsche Musik verdienten Künstler und Träger des goldenen Ehrenzeichens der NSDAP, verliehen hat. vr. Goebbels sprach Professor Reiter, der am 19. Januar seinen sttnsundsicbzigsten Geburtstag feierte, die Glückwünsche der Neichsregierung aus und übergab ihm ein Handschreiben des Führers folgenden Inhalts: »Sehr geehrter Herr Professor! Zu Ihrem fünfundsiebzigsten Geburtstag spreche ich Ihnen herzliche Glückwünsche aus. In Aner kennung Ihrer großen Verdienste um die deutsche Musik und Ton dichtung verleihe ich Ihnen die von dem Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg gestiftete Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Mit den besten Wünschen für Ihr weiteres Schaffen und Wohl ergehen bin ich mit Deutschem Gruß Ihr Adolf Hitler.« Das Jahr des Stradivarius Vor zweihundert Jahren, im Dezember 1737, wurde Stradivari in Cremona zu Grabe getragen. Vom Mai bis Dezember 1937 wird, wie das »Neue Mnsikblatt« berichtet, Cremona im Mittel punkt zahlreicher Festlichkeiten stehen, die unter dem Patronat des Duce abgehalten werden. Der nationale Ausschuß zur Vorbereitung der Feierlichkeiten hat bereits einen Vorschlag des Abgeordneten Buronzo angenommen, das Andenken Stradivaris nicht nur durch Marmordenkmäler zu ehren, sondern vor allem durch die Gründung einer Geigenbau- und Lautenschule in Cremona und eines Geigen museums. Das heute in Florenz bestehende Lautcnmuseum soll mit dem in Cremona neuzuschaffcndcn vereinigt werden. Geburtstagsehrung für Direktor Ritter von der »Stagma« Neichsminister vr. Goebbels hat dem geschäftsführenden Direktor der »Stagma« (Staatlich genehmigte Gesellschaft zur Verwertung musikalischer Urheberrechte) Herrn Leo Ritter zu seinem fünfzigsten Geburtstag sein Bild mit Widmung überreichen lassen. Auch der italienische Propagandaminister Alfieri hat, als Präsident der 6on- keclsraUon Internstionale cke« Loeietes ci'^uteur8 et Oompositeurs, Direktor Ritter seine Glückwünsche ausgesprochen. Leiter der Abteilung Musik im Propagandaministcrium Der Neichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, vr. Goebbels, hat den Generalintendanten und Generalmusikdirektor Or. Heinz Drewes in Altenburg i. Thür, als Leiter der Ab teilung Musik in das Reichsministerium für Bolksausklärung und Propaganda berufen. Generalintendant vr. Drewes hat sein neues Amt am 1. Februar angetreten. Drehorgelkonzert Am 17. Januar 1937 gaben die Drehorgelspieler, die Hof- und Wandermusikanten, die in einer besonderen Sparte der Deutschen Arbeitsfront zusammengefaßt sind, im Lehrervereinshaus in Berlin ein Konzert für das Winterhilfswerk, mit dem sie einen großen Erfolg hatten. 102 Nr. 26 Dicnötag, den 2. Februar 1937