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zu erstattende Auflagenmeldung eine größere Auflage zugrunde legen muß, als er nach den im deutschen Zeitungswesen herrschen den Anschaunngen drucken dürfte, und der damit die Möglichkeit einer falschen Beurteilung der Verbreitung oder des Werbewcrtcs seines Blattes schafft, verstößt gegen die im Wettbewerb der Zei tungen untereinander zu beachtenden guten Sitten. 2. Der für Werde-, Beleg-, Archivstücke usw. zulässige Überdruck darf hiernach die sich nach den folgenden Richtlinien zu errechnende Zahl nicht übersteigen: Außer den in den Spalten 2 bis 4 der Auflagenmeldung an den Werberat anzugebenden Stücken dürfen bei Zeitungen mit einer Druckauflage bis zu 4000 Stück höchstens 10 v. H., bei Zei ungen mit einer Druckauflage von 4001 bis zu 15 000 Stück höchstens 8 v. H., bei Zeitungen mit einer Druckauflage über 15 000 Stück höchstens 6 v. H., der sich aus der Zusammenzählung der Spalten 2 bis 4 der Auf lagenmeldung ergebenden Stücke gedruckt werden. Zeitungen, die aus besonderen Gründen den für sie geltenden überdrucksatz im Monat nicht einhalten können, sind verpflichtet, hierüber bis zum 10. des darauffolgenden Monats Meldung an ihren Landesverband zu erstatten. In dieser Meldung sind gleich zeitig die Gründe aufzufllhren, die den erhöhten Überdruck veran laßt haben. Zeitungen, bei denen die im Einzelhandel verkauften Stücke einen wesentlichen Teil der bezahlten Auflagen, d. h. mindestens 10 v. H. ausmachen, dürfen außerdem für die Remission einen Höchstsatz von 33^ v. H. der Stückzah-l hinzunehmen, die in dem letzten, vollabgerechneten Vormonat in den Einzelverkauf geliefert worden ist. Für Auslandlieferungen bestehen keinerlei Beschrän kungen. 3. Der Leiter des Rcichsverbandes der deutschen Zeitungsverleger wird ermächtigt, für bestimmte Bezirke höhere als die in Ziffer 2 angegebenen Vomhundertsätze mit der Maßnahme festzusctzcn, daß die nach Ziffer 2 erforderliche Anmeldung erst bei Überschreiten dieser Vomhundertsätze notwendig ist. 4. Die Bekanntmachung Uber den Pflichtindruck von Zeitungen vom 13. Februar 1935 wird hiermit aufgehoben. Standeswidrige Werbung In einer Bekanntmachung des Reichsverbandes der deutschen Zcitungsverleger (Zeitungs-Verlag Nr. 10) wird es als standeswidrig bezeichnet, wenn Verlage, Träger und Werber sowie alle sonstigen Mitarbeiter bei der Bezieherwerbung auf den geringeren Umfang der Konkurrenzzeitung Hinweisen. Persönliches Der Leiter des Reichsverbandes der deutschen Presse hat den Pg. vr. Fritz Zierte, der bisher mit der kommissarischen Leitung der Neichspre'lseschulc beauftragt war, mit Wirkung vom 1. Februar 1937 zum Leiter der Neichspresseschule ernannt. Der Reichs- und Preußische Erziehungsminister hat den Leiter des Presseamtes der Dienststellen des Reichsleiters Rosenberg, Pg.vr.Karl B ö m e r, zum nichtbeamteten außerordentlichen Professor ernannt. Walther Zäh zum sechzigsten Geburtstag Walther Jäh ist viel zu jung, als daß wir die Feier seines sechzigsten Geburtstages am 1!>. März dazu benutzen dürften, in Artikeln und Reden das Bild dieses Verleger- und Buchhändler- Lebens zu entwerfen. Dazu bleibt viel Gelegenheit und Zeit. Aber da er sich nun anschitkt, die Schwelle des siebenten Dezenniums zu überschreiten und seine Freunde beglückwünschend Spalier stehen, so stehen in diesen Reihen auch seine alte» Kämpen und Mitarbeiter aus der heutigen Kachschast Verlag und aus dem Buchhandel, Von 1S11 bis 1021 stand Walther Jäh an der Spitze des Sächsisch- thüringischen Buchhändler-Verbandes, In den Jahren ISIS bis 1023 war er Vorsitzender des Verbandes der Orts- und Kreisvereine, Der Ruf, der ihm vorausging, war der eines Mannes, der von der ruhigen und besonnenen Verständigung zwischen Verlag und Sortiment mehr erwartete als von erbitterter Fehde, Deshalb wurde er auch durch das Vertrauen des deutschen Verlages 1830 an die Spitze des Deut schen Berlegervereins gehoben. Niemand dachte damals, daß mit Jäh der letzte Vorsteher gewählt sei. Niemals aber hat sich unser Jubilar besser bewährt als in den stürmischen Zeiten der Umgliederung, Auf einem Spaziergang durch die Gassen des alten Goslar war cs, daß Herr Jäh versuchte, die Schatten der dräuenden Amtsüber nahme für mich auszuhellen, indem er mir davon erzählte, wie reich er selbst geworden sei durch die Freundschaft mit Männern im Be reich seiner ehrenamtlichen Arbeit, Ich weiß heute, mit wieviel Recht er das sage» durste; denn auch wir Junge» haben aus dieser inneren Tuchfühlung untereinander viel gewonnen an Kraft und Sicht, Aber unser Stolz wird immer sein, daß zu unseren Freunden auch Walther Jäh zählt. Wenn ich ihm heute als Kachschastsleiter an dieser Stelle von ganzem Herzen zum Sechzigsten gratuliere, so vereinigen sich mit meinen Worten und Wünschen die Wünsche aller alten Mitarbeiter und aller deutschen Verleger, Karl Baur, Niederdeutschland im Schrifttum deutsche, nordische Eigenart reiner und unvermischter lebendig ge blieben ist als in den oberdeutschen Landschaften. Aus diesen Erwägungen heraus erfaßt man erst ganz die Be deutung des nieöerdeutschen Buchweisers (»N iederdcutschland im Schrifttum«. Ein Buchweiser wertvoller, auch älterer nieder deutscher Bücher, umfassend und nach Sachgebieten übersichtlich ge ordnet. Franz Westphal-Verlag, Wolfshagen-Scharbeutz, Lübecker Bucht. 80 S. 30 Npf ), den Carl I. H. W e st p h a l herausgegeben hat, dem wir es vor allem mit zu verdanken haben, wenn die nieder deutsche Aufgabe in unseren Tagen immer weiteren Kreisen unseres Volkes bewußt gemacht worden ist. Schon dieser erste Versuch, zu zeigen, was überhaupt vorhanden ist, überrascht durch seinen Reich tum und seine Mannigfaltigkeit. Nicht nur das moderne Schrifttum ist berücksichtigt worden, sondern auch in einem breiten Maße das vergangene und ältere, allerdings immer nur soweit, als es heute durch den Buchhandel noch zu liefern ist. Darum ist bei jedem Werk auch Verlag und Preis mit angegeben worden. Vor allem ist aber anzuerkennen, daß hier zum ersten Male auch die Produktion der kleineren Verlage mit herangezogen ist, die mitunter in stiller, be schwerlicher, aber unermüdlicher Arbeit zum Teil recht wertvolle Veröffentlichungen über die niederdeutsche Heimat herausgebracht haben, die weiteren Kreisen meistens gar nicht bekannt sind. Die Hauptsparken, nach denen der Buchweiser gegliedert ist. sind: Was ist niederdeutsch? Vom ewigen Bestand des Niederdeutschen. Dichtung. Humor. Lebensbilder. Heimat und Landschaft. Natur, Naturschutz. Volkskunde, Geschichte. Literaturgeschichte. Kunst. Damit ist ein um fassendes Nachschlagewerk für den Sortimenter und den Bibliothekar geschaffen: es verdient aber auch, an alle interessierten Kreise heran gebracht und besonders auch an die Kunden verteilt zu werden. Alexander Mrugowski. Staatsrat Johst besucht die Reichsschule des Deutschen Buchhandels Niederdeutschland reicht, kulturell gesehen, von Flamland bis Baltenland. Die Geschlossenheit und Zusammengehörigkeit seines Schrifttums war in früheren Jahrhunderten schon rein äußerlich durch die plattdeutsche Sprache gegeben. Heute, wo diese in einem entschei denden Maße durch das Hochdeutsche ersetzt ist, wird die Eigeuwertig- kcit und die Bedeutung des Niederdeutschen leicht übersehen oder unter schätzt. Den niederdeutschen Ursprung bei Storni, Frensscn oder Blunck wird man ohne weiteres anerkennen, aber man vergißt meistens, daß auch .Hans Grimm, Wilhelm Raabe, Lulu von Strauß und Torney oder Agnes Miegel und viele andere von ihm aus be stimmt sind und daß sich in diesem Lebensraume, den man von der gesamtdeutschen Kultur aus gern etwas stiefmütterlich behandelt, Kräfte, Bewegungen und Strömungen erhalten haben, in denen Am 10. März stattete der Präsident der Neichsschrifttumskammer, Hanns Johst, der Reichsschule des Deutschen Buchhandels eine» länge ren Besuch ab. Er ließ sich vom Leiter der Schule, vr. Hoyer, über Aufbau und Arbeitsplan berichten. Danach besichtigte er das Heim in der Königstraße und hörte anschließend zusammen mit Ministerialrat vr. Wismann während dreier Stunden dem Unterricht in verschiedenen Fächern zu. Längere Zeit noch unterhielt sich Staatsrat Johst mit ein zelnen Gruppen der Schüler sehr angeregt über verschiedene Berufs fragen und wandte sich selbst, ebenso wie Ministerialrat vr. Wismann, in einer kurzen Ansprache an den gesamten Kursus. Wir vermerken mit Freuden, daß Staatsrat Johst sich sowohl über die Leistungen der Schule wie über die Aufgeschlossenheit der jungen Buchhändler sehr anerkennend aussprach. Hauptschriftletter: vr. Hellmuth Langenbuche r, Schvmber Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Bv bttton: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschließsach 274/78. ^ , durchschnittlich mit Ängeootene und Gesuchte Bücher. — *) Zur Zeit erg. — Stellvertreter beS SauptschriftleiterS: Franz Wagner, Leipzig. — Bcrantw. Anzeigenleiter: örsenvereinS der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe- . — Druck: Ernst Hedrtch Nachf., Leipzig 6 1, Hospitalstraße 11»—iS. — DA. 7980/Il. Davon 6518 Preisliste Nr. 8 gültig! S48 Nr. 64 Donnerstag, den 18. März 1987