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Grs^eint werktäglich. . Fü^Mit^lieder d s VSrsenveveins Mark ^ ; i.ährttch. ^ ^ Nlchtlt ll d i" 8 di- vÄn"<M °><,^"sSM.^^S. 20 E"s>r!>»a- l gesuche werden mit 20 >vf. die Seile berechnet. In dem ! Ulustrnerten Teil: für Mitglieder des Dörjenvereins '/« 6. ; U32 M.. S. 60 M.. '/. S. 115 M.. für 2lichtmitglieder Nr. 186 (R. 166). Leipzig, Freitag den 29. August i9ig. 86. 3abr«i»», Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. In dem Bestreben, kein Mittel unversucht zu lassen, das eine Erhöhung der den Leipziger Angestellten bereits an- gebolenen Teuerungszulage ermöglichen würde, hatte die Ortsgruppe Leipzig des Arbeitgeber-Verbandes beim Börsenverein die Einberufung einer Besprechung der Vorstände aller maßgebenden deutschen buchhändlerischen Vereine und Arbeitgeber- Verbände beantragt. Die Versammlung hat heute getagt und eingehend die Frage besprochen, ob der Verkehr über Leipzig eine weitere Erhöhung der Spesen tragen könne, die eine unvermeidliche Folge der höheren Gehälter sein würde. Die außerordentlich stark besuchte Versammlung hat diese Frage einstimmig verneint. Das Ergebnis kam in folgender, einstimmig gefaßter Entschließung zum Ausdruck: »Eine weitere Erhöhung der von den Leipziger Kommissionären bisher berechneten Gebühren kann nicht zugebilligt werden, da dadurch die in großem Umfange bereits cingetretene Abwanderung des Verkehrs über Leipzig in einer für die Leipziger Kommissionsgeschäfte katastrophalen Weise beschleunigt werden würde. Die Versammlung fordert vielmehr, daß alles geschieht, um hinsichtlich Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Billigkeit des Verkehrs über Leipzig die mustergültigen Verhältnisse wieder herzustellen, wie sie vor Ausbruch des Krieges bestanden,« Zur Feststellung der Mittel und Wege zur Erreichuug dieses Ziels wurde von der Versammlung ein zwanzigköpfiger Ausschuß eingesetzt, dem unter dem Vorsitz des Vorstands des Börsenvereins Vertreter des Verbandes der Kreis- und Orts vereine, des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, des Vereins Leipziger Kommissionäre, des Deutschen Verlegervereins und der Deutschen Buchhändlcrgilde angehören sollen. Es wurde außerdem die Solidarität des gesamten deutschen Buchhandels mit den in Leipzig um die Erhaltung des Leipziger Platzes für den Gesamtbuchhandei kämpfenden Betrieben ausgesprochen und ihnen jede Unterstützung zugesagt. Deshalb wurde folgende Entschließung einstimmig gefaßt: »Die Solidarität der deutschen Buchhändler soll wie jetzt in dem dem Leipziger Buchhandel aufgezwungcnen Kampfe, so auch künftighin dahin Ausdruck finden, daß es von jedem deutschen Buchhändler als eine mit der Ehre des Kaufmanns unvereinbarliche Handlung betrachtet wird, wenn er den Kunden einer bestreikten Firma beliefert oder in sonstiger Weise die Behinderung einer Firma durch den Streik zu seinem Vorteil oder zu deren Nachteil ausnutzt. Dem Vorstand des Börsenvereins wird zur Erwägung gegeben, der Hauptversammlung des Börsenvercins Vorschläge zu einer Ausgestaltung seiner Satzungen in dem Sinne zu machen, daß Mitglieder, die den vorstehenden Grundsätzen zu- widerhandeln, vom Verein ausgeschlossen werden können,« , Leipzig, den 27, August t9lg Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. De. Arthur Meiner. Paul Schumann, Hans Volckmar, Karl Siegismund, Otto Paetsch, Max Röder, Adolf Pichler. Z» seinem hundertsten Geburtstage, 4, September 1919, Von Adolf Bartels, Adolf Pichlers Name und Gestalt traten mir zuerst aus Emil Kuhs Hebbel-Biographie, die ja eine der gestaltenreichstcn deut schen Dichter-Biographien ist, entgegen, »Inzwischen war Pichler, nachdem er seine medizinischen Studien an der Wiener Fakul tät beendet und an der Verteidigung Tirols 1848 lcilgenommen hatte, Professor in Innsbruck geworden. Erst jetzt, in der Zeii der gereiften Männlichkeit, trat er Hebbeln unter Wahrung seiner inneren Unabhängigkeit näher, und cs entwickelte sich ein vertraulicher schriftlicher Verkehr zwischen beiden, den spätere persönliche Wiederdegegnungen zu einem engen und dauernden befestigten, wenngleich die Empfindung der Gegensätze der zwei Naturen Pichler nachmals von Hebbel einigermaßen entfernte. Nicht nur der starke Gehalt seines Wesens sprach Hebbel in Pich ler an, auch die edel rauhe Form, in der es sich gab, sei es als Gespräch oder als Brief, sei es als Lied oder als stttcngeschicht- lichc Schilderung, Hebbel fühlte, daß dieser Österreicher aus dem Vollen wirklicher Anschauung und wirklicher Erkenntnis hcraus- lebte, daß hier saftiges Holz trieb, von den gesunden Wurzeln im Multerbodcn ernährt. Ist es doch in der Tat der nämlich« Atem froher Kraft und heileren Tiefsinns, der uns aus der Persön lichkeit und den Leistungen Pichlers anweht, wie aus Fall- merayer und Joseph Koch, wenn ihm auch die Gunst, geschlossene Kunstwerke gleich diesen zu schaffen, versagt blieb , , , Ich ent sinne mich noch des lauen Sommerabends, an welchem ich ans dem Gartenpartcrrc vor dem Schönbrunner Schlosse Pichler an Hebbels Seile zum ersten Male sah. Der Apostelkopf auf dem mächtig gebauten und elastischen Körper schien eine weltliche Botschaft schalkhaft-ernst zu verkünden«. So Emil Kuh, In Heb bels Werken findet sich eine Besprechung der »Lieder der Liebe. Pichlers, Über Pichlers »Hpmnen« und auch sei» Drama 71S