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Dresdner Nachrichten : 17.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190501177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050117
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-17
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1905
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vcrMche» «u» SSchfisches. » „Dem Bogenschützen geht «» gut »u jeder Jahreszeit!" Dieser Anfana des vorgestern abend im BereinShause gesungenen Taselliedes scheint wirklich in vollem Mühe aus die Privi legiert« Bo^enschützengilde zu Dresden zuzu- en. Die Fröhlichkeit, die, bereits traditionell geworden, wie- der aut Bail und Souper der altberühmtcn und allbeliebtcn Hilde herrschte, legte beredte- Zeugnis von der Wahrheit dieses Worte» ab. Nachdem um 5 Uhr nachmittags ein flotter Ball di« Herzen und — Mägen auf die kulinarischen und rednerischen GenussedesAbendS vorbereitet, traten diese beiden letzteren um7Uhr in ihre Rechte. Den Neigen der zahlreichen Toaste eröfsnete der erste Vorsitzende, Herr Stadtrat a. D- Weigandt, mit einer ernst gehaltenen Ansprache, in welcher er zunächst des entschlafenen Königs Georg gedachte, leine Herrschertugenden rühmend hervor- hob. der Schmerzen und Leiden erwähnte, die ihm seine kurze, «in einziges Martyrium bedeutende Herrscherzeit gebracht, und aey . Er betonte besonders die grobe Einfachheit" und Volkstümlichkeit König Friedrich Augusts, welche ihm dre Liebe und Treue des Sachsenvolkes gesichert habe. Weiter gedachte er auch des Um standes, daß das Fest der Gilde mit dem Geburtstage des hoff nungsvollen Kronprinzen unseres Sachsenlandes zusammentrefse, durch dessen beute erfolgte Einstellung in das Lcibgrenadier-Regi- ment dos Band zwischen Fürst und Volk auch äußerlich neu geknüpft sei. So wie die Deputation der Bogcnschntzengilde dem Könige vor kurzem die unverbrüchliche Treue und Anhänglich keit der Gilde versichert habe, so bitte er auch, diese Treue durch ein Hoch aus König Friedrich August und sein gesamtes Haus an diesem Abende zu dokumentieren. Die zahlreich ver sammelten Bogenschützen und Gäste stimmten in daS Hoch be geistert ein und hörten stehend den ersten Bers der „Sachsen- Hymne". Hierauf erhob sich G r a f R e x - Z e h i st a. der König!. Kommissar, um im Namen des Königshauses sowohl für die dem Andenken König Georgs gewidmete» Worte der Trauer, als auch für die Worte der Huldigung an König Friedrich August zu danken und den Wunsch auszu sprechen, du st das alte, gute Ver hältnis zwischen Königshaus und Bogenschützcnnilde auch in Zu kunft gewahrt bleiben möge. Sein Toast klang ans in ein Hoch auf die Gilde. Damit war die Bah» geschossen für den weiteren offiziellen, aber trotzdessen aus ehrlichem, ausnchligem Herzen kommenden Redestrom. Den Grnndton aller Toaste bildete doch immer die aufrichtige Treue und Liebe zu Herrscher lmus und Gilde, nur einmal erkannte ein Redner auch noch einen anderen Herrscher, oder vielmehr eine Herrscherin, aller dings eine der mächtigsten, an. das war, als Herr Deputierter Hause die Fönen hoch leben liest. Es toasteten, um chrono logisch zu registrieren, vor allein die Herren 2. Vorsitzender Rentier Schulze auf den König!. Kommissar Grafen Ncr- Zehista, der für Toast »nd liebenswürdige Ausnahme herzlich dankte: Devnticrter Fischer in schwungvoller, von Humor gewürzter Rede auf den Schützenkönig Herr» Privatus Kuaulbe, der einst Bolzenjunge gewesen sei und nun in der Gilbe die höchste Wurde erlangt habe, woraus Herr Knau the dankte und sein Glas dem Bestehen und der Zukunft der Gilde weihte: sodann Herr Deputierter König!. Hofjuwelier Jäyiie aus die Gäste, in deren Namen Herr Eggert dankte, und endlich Herr Deputierter Schlenkrich in äußerst liebenswürdig-humor voller, gebundener Rede auf die den Abend verschönenden Künst ler, Fräulein Lili Weise und Herrn Rudolf Feiger!, und die Presse. Neben diesem rednerischen Teile — der kulinarische bildete ja eo ipso einen Genuß — sei vor allen Dingen die Darbietung der beiden erwähnten Künstler hervorgeboben. Fräu lein Lilli Weise erfreute unter feinsinniger und äußerst ge schickter Begleitung von Herrn Rudolf Feiger! die andächtig lauschende Versammlung durch den vorzüglichen Vortrag einer Arie der Frau Flut aus Nicolais „Lustigen Weibern von Wind sor", sowie dreier Lieder von Schumann, Hildach und Brahms, die reichen Beifall und eine Zugabe seitens der Sängerin, bestebend in einem Liede von Rudolf Feigcrl, „Rosen" betitelt, auslöste. Dann trat der Tanz zur großen Befriedigung der Jugend wieder in seine Rechte. Dvät gegen Morgen eilt ver klang der glänzend harmonisierte EinleitungSakkord der Bogen- schützen-Winter-Festsaiion. — Vom l. Oktober 1903 bis 30. September 1904 begingen drei sächsischeVolksschullehrer bezw. Direktoren ihr 50jähriges Amtsjubiläum ^Direktor Strunz in Lenaenfeld i. Ä.. dem zu Ehren eine dortige Straße benannt wurde: gleichzeitig sein sOjährigcs Ortsjubiläums. Das Wäß rige Ortsjublläum konnten außerdem 14 Herren feiern. Die Feier des 40jährigen Amtsjnbiläums war 32 Herren vergönnt. Vier Herren verwalteten 25 Jahre lang das Amt eines Direktors. 152 Lehrer bezw. Direktoren und 9 Lehrerinnen »nd Fach lehrerinnen waren ein Vierteljahrhundert au demselben Orte tätig. Der 92jährige Vater und Amtsvorgänger eines der Genannten, Kantor i. R. M. A. Maier m Hartmannsdors jDivpokdistvaldes, feierte an dem gleichen Tage sein 25jähriges Ruhestandsjubiläum. 10! Lebrer bezw. Direktoren und 9 Leh rerinnen traten in den Ruhestand. Das Durchschnittsalter bei der Pcnisionierung betrug 6R/,s Jahre gegen 59"/,-> Jahre im Vorjahre. Im Amte verstärken 79 Lehrer bezw. Direktoren »nd 6 Lehrerinnen lD-urchschnittsaltcr Jahres, im Ruhe stand 74 Lehrer berw. Direktoren sDurckschnittsaltcr 70'/,> Jahres. Die durchschnittliche Ruhestandsdauer belief sich ans 9'"/,- Jahre gegen 8'/» Jahre im Vorjahre. In der Berichtszeit wurden im ganzen Lande 34 neue Schulgebäude mit mindestens 200 Unterrichtsräumen ausgeführt. An- und Umbauten wurden 12 vorgenommeu. — Zum Besten der Schule wurden im Berichts jahre, soweit bekannt geworden und der Wen angegeben ist, Stiftungen und Geschenke in Höhe von fast 26 000 Mark ge macht swozu noch viele, zum Teil fchr wertvolle Geschenke kom men, deren Wert nicht genannt ist). Als Stadtverordnete oder Gemeinderatsmilglieder waren, soweit bekannt, im Berichts jahre 153 Lehrer bezw. Direktoren tätig, davon 4 als Stavt- vcrordnetenvorsteher, 2 als Vizevorstcbcr, 1 als Stellvertreter des Gemeindevorstandes und 7 als Gemeuidcälteste: 1 schlug die Wabl zum Stadtrate aus. Das Amt eines Friedensrich ters bekleideten 5 Lehrer bezw. Direktoren. — Zur Feier des 40jährigen Telegraph endien st- bezw. Staatsdiener-Jubiläums der Herren Tele- araphen-Direklor Mohrmann, Obcr-Tclegravhen-Sckrctärc Stüblcr und Lucke und der Telegraphen-Sekretäre Venus, Seidel und Harre vereinigten sich am Sonniag abend im Konzertjaale des Zoologischen GartcnS mehr als 400 Telegravhen- beamte und -Beamtinnen. Vor allem galt es, dem allvcr- ehrien Herrn Direktor Mohrmann in gebührender Weise Dank zu zollen. Das Fest gab das beste Zeugnis eines guten Ein vernehmens zwischen Vorgesetzten und Untergebenen und echter Kollegialität unter Gleichgestellten. Für UnterlialtunA, für Ernst und Humor, war ausreichend gesorgt. Mitglieder des Orchester- Vereins „Philharmonie", sämtlich Tclegrapheii-Assistcntcn, svielten ein vorzügliches Konzert. Eine trefflich redigierte bumoristische Festzcitung brachte -Bilder aus dem Leben der „Trahtbinder- zunft" und Erlebnisse an der „Drahtkommode". Unter dem Tusch der Musikkapelle betraten die 6 Jubilare, allseitig be glückwünscht, den Saal, und nahmen ans blumengeschmücklen Stühlen Platz. Herr Tclcgraphcn-Jnsvcktor Reichs rd hob in der Begrüßungsansprache hervor, daß die Feier nur ein Zoll der Dankbarkeit an die Jubilare sei, welche an Dank ernten sollen, was sie an Liebe gesäct haben. Willkommen seien ganz besonders die Vertreter der Deutschen Kolonialgesclljchaft. Ab teilung Dresden, und die Vertreter des Postuiiterbcamlen-Ver- eins. Zwar erkenne das starre Schema nur ein öOjähriges Jubiläum als berechtigt am aber unsere schnelllebige Zeit nehme auf kein Reglement Rücksicht. Redner beleuchtet ferner die schwierige und bedeutende Arbeit des Herrn Telegraphen-Direk- tors Mohrmann, welcher getreu seinem Wahrspruche: „Stark in der Sache, milde in der Art!" mit Nachsicht und Geduld von keinem Beamten mehr verlange, als er selbst tue. Auch der treuen Pflichterfüllung und der persönlichen Eigenschaften der übrigen Jubilare wurde gebührend gedacht. Redner jchloß mit einem dreifachen Hoch auf die Jubilare, denen je ein wert volles Erinnerungsacschenk überreicht wurde. Ein von Fräulein Lu bk Wirkung svoll gesprochener Prolog gipfelte in der Mah nung: »Laßt alle euch durch Pflicht, Arbeit »nd Treue zu- sammenHallen!" Stürmischen Beifall errangen die Deklamation de» Irl. Martha Schmidt: „Was wir Alten sagen" und eine Arte auS „SemiramlS" von RofNnt, gesungen von Irl. Kl« pl. Mehr als 50 Drahtgrüße aus alsen Teilen Deutschlands waren eingelrossen, die me-isten enthielten Glückwünsche in humoristischer Form. Herr Tclegraphendirektor M ohrinonn dankte ln be- weglen Worten namens der Jubilare für die ihnen widerfahrene Ehrung, dankte für die treue Mitarbeit der Untergebene» und schloß mit einem Hoch aus das Telegrapheilamt. Eine Abord nung deS Dresdner Post» und Telegraphenunterbeamten-VereinS unter Führung des Herrn Fleische! überreichte seinem Ehrcn- mitgliede, Herrn Direktor Mohrina»», unter herzlichen Segens wünschen einen prächtigen Blumenkorb. Herr Fabrikbesitzer Kretzschmar, Vorsitzender der Ortsgruppe Dresden der Deutschen Kolonialaesellschast, feierte Herrn Direktor Mohrmcmn als eifriges Mitglied der Gefellschast. Nicht ohne Absicht sei dem Jubilar als Ehrengeschenk das Werk: „Kolonialpolitik in den europäischen Staaten" überreicht worden. Herr Telegraphen direktor Dous-Leipzig gedachte der gemeinsamen Arbeit mit Herr» Mohrmann, welcher selbst bei epidemischen .>>Krankheiten stand hielt und einen guten Geist im Telearaphenamte gepflegt habe. Hiermit war der offizielle Teil des Festes erledigt. Zwei von Herrn Telearaphen-Juspekior Reichard gedichtete Festspiele: „Anno dazumal und „Ein Stündchen im Bureau" zeigten ernste und heitere selbsterlebte Szenen auf einer FAdtelearavaen- station vor Straßburg im Jahre 1870 und humoristische Ztpischen- fälle in einem Amtszimmer der Gegenwart. Eine Reihe all gemeiner Lieder füllten den Rest des Abends aus. — In der MonotSverjammlung des lAltcn) Tiers chuh- Ber eins am 12. Januar gab der Vorsitzende zuerst einen Rückblick auf das beendete Verciirsjahr. Erwähnt wurde hierbei die Fertigstellung und Eröffnung des Tierasyls, Tannen- straße 10, seine Ausstattung und lein Betrieb, ferner das Wachs tum der Mitglicderzcchl bis an 1000, die baren Zuwendungen und Geschenke, die dem Verein geworden, die Wirkung des Erlasses vom 22. Oktober, die Beteiligung an der Agitation für strengere Ticrsclfutzgcsetze, sowie an den Verhandlungen der Kongresse des deutschen, wie des sächsischen Verbandes, an der Petition Bambergs um Ergänzung des Vichscuchcngcsetzes und a„ der für das Ackerbauministernim in Nom um Abänderung des Jagdgesetzes. Auch der Einteilung der Stadt in Bezirke mit Vertrauensmännern, sowie des Versuches mit einem Vercins- vcrkehrsblcittc wurde gedacht, endlich auch der Befchenkung armer, verdienter Trvschkenknlscher und Hnndesiihrwerksbesiher und der Verbreitung von 13 500 Tierschutz-Kalendern unter der Jugend. Beim Rückblicke auf den vorjährigen Familicnabend wurde mit geteilt, daß den 13. Februar abermals ein solcher abgehalicn werden toll. Es folgte ein Vortrag des Herrn Taubstummcn- lehrers Ebert über die Frage: „Handeln die Tiere mit Uebcr- lcaung?" In der Besprechung, die sich dem mit lebhaftem Bei fall arifgenommenen Vorträge anschloß, kam eine große Anzahl von Beispielen für überlegtes Handeln der Tiere aus den Er fahr,ingen der Anwesenden zur Mitteilung. Mit dem Hin weise aus den nächsten Vortragsabend am 9. Februar, in welchem Mitteilungen aus dem Tierleben in der Sächsischen Schweiz in Aussicht stehen, wurde die rcichlfaltige Sitzung geschlossen. — Heute abend 8 Uhr iocicht im Verein für Volks- hpgiene Herr Wahlfach ispolsteiaizt P,of. Tr. med. Noivack über „Ansteckende Krankheiten und ihre Bekämpfung durch Des infektion". Der Vorttag findet im Saale der Slaotverordiielcn statt und Ist für icdeimann frei. — Morgen wird im Gemeinnützigen Verein Herr Dr. med. Rüdiger einen Vortrag über Volksväder halten. — Moigen Abend 8 Uhr beginnen wieoer die während der Weihnachtszeit unterbrochenen öffentlichen, für jevermann zugäng liche,, Vorträge >m Sctnilsaale des Fr.»ieiiich»tzrs,Neustadt, Georgen straße 3 Zunächst wird Herr Pastor Unger an 3 Abende» von Tolstoi sprechen. Dos erste Thema lautet: Tolstoi, der Faust des russischen Volkes. — Die Dresdner Bauhütte feiert am 2. Februar in Meinholds Sälen ihr 19. Stiftungsfest. Beginn abends 8 Uhr. — Sonnabend, den 21. Januar, hält im Nereinshcmse Professor Biermer aus Gießen im Auftrag der Gehe - Stis - tung einen Vortrag über „die neuzeirüche Goldproduk» tion und ihren Einfluß auf das Wirtschaftsleben". — Am 20. Januar, abends 7V2 Uhr, wird im „Verein für Erdkunde zu Dresden" in erweiterter Sitzung lim Zoologischen (harten) der Schweizer Forfchungsreifende Herr Kapitän Alfred Bert rand über „seine Forschungsreise zu den Barotle im oberen Sambesigcbiete nordöstlich von Deutsch- Südwestafrika und seine Rückreise über die Viktoria-Fälle" in französischer Sprache berichten. Der Vortragende, korrespon dierendes Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, ist in geographischen Kreisen schon länger wohlbekannt. Von seinen Reisen seien die im Himalaya, China, auf Java, in Pata gonien iiird Peru erwähnt. — Km Saale der „Stadt München" fand kürzlich die Grün dung der „Freien Vereinigung Dresdner Maler meister" Kalt, die seitdem jeden 2. Montag im Monat in dem genannicn Lokal ih,e Ve,einsabende nbhält. Der Zweck ist, ungezwungene kollegioliicbe Ziisamniknkiinste cibzuhallen, zur E'öiteiling wichtiger, sachlicher Angelegenheilen und Hebung der gewerblichen Grmrinintereffen. — Der Versuch, den die Staatsbahnverwaltling am Sonntag mit der Ablassung eines Winter so» Verzuges o»f der Müglitztalbah» »nlcrnomwen hat. kann als vollkommen gelnnaen bezeichnet weiden, denn der Zug bcföiderte über 200 Peooncn Der gleiche Sonderzng von Cbemnitz nach Obenviesental beförderte aus der Hinfahit über 100, ans der Rückfahrt gegen 180 Personen. — Der Verkehr ans den durch Schnee verweht gewesene» Linien E ra » z a h l — W e i p ert. M11 lda — Sayda und Klingenberg — Fra »enstein ist wieder i» vollem Umfange ausgenommen wo,de». Dagegen ist auf der Linie Bienen- ni ü h le — M 0lda li infolge erneuten Schneestnimes der früh 8 Uhr 6 Minltten von Biriienmühle »och Moldau verkehrende Gitterung, sowie der nachiolgeiide, 8 Uhr 42 Minuien von Bieiien- iiiiihle Mährende Perionenzng gestern im Schnee stecken geblieben Ter Bet,icb ist hier vorläufig unmöglich. — Herrn Photograph Stadelmann, Trcsden-N„ Bischosswcg 50, ist es gelungen, von der Einstellung des Kronprinzen als Leutnant ins Leib-Grena dier-R c g i m e n t zwei recht gute Aufnahmen zu machen, die allerdings, da Zivilisten der Zugang zum Alaunplatz nicht gestattet tvar. die Figuren infolge der Entfernung etwas klein, aber doch deutlich erkennbar zeigen. Die eine derselben stellt den Vorbeimarsch des Regiments mit dem Kronprinzen als schlie ßendem Offizier vor, die andere den Moment, da König Friedrich August in Begleitung des Kronprinzen die Front der Ehren- kompagnic abschreitct. Tic Bilder sind zum Preise von 1,50 Mk. das Stück in der Kunsthandlung von Wohlrab aus der Prager Straße zu haben. — Gestern feierte der Bier-Reisende Herr Gustav Wenzel in der Aktienbierbranerci Gambrinus in Dresden sein 25j ädriges D ie 1,st) ubiläu m. Er wurde vor ver sammelter Beamtenschaft seitens seiner Direktion beglückwünscht und ihm dabei auch ein namhaftes Geldgeschenk als Anerkennung für treu geleistete Dienste überreicht, ebenso brachten dem noch rüstigen Jubilar auch die Beamten und Kollegen Geschenke bar. Tie Handelskammer Dresden verlieh ihm außerdem die An erkennungsurkunde für langjährige uird treugcleistctc Dienste. — Polizci ber i ch t. 16. Januar. Vor dem Gasthosc „Zur grünen Wiese" in Tresden-Gruna sind am 10. d. M. von einem Ichulknaben ein Dutzend neu« Eßlöffel, ein Dutzend neue Gabeln, ein Dutzend neue Tischmcsser, ein Paar neue kolbslcdernc Damciischiiürschuhc und ein Paar neue Damen- Lackschuhe, in grauem Papier eingepackt, gesunden worden. Es wird um Mitteilung an die Kriminalabteilung gebeten, falls die Gegenstände irgendwo vermißt werden. — Wegen Ent wendung von gefüllten Milckkrüge 1, und Fruh st ü ckS sä ck che ir mit Inhalt ist am 14. d. M. ein 16jähriger Arbeitsbursck/e hier sestgenomincn worden. 11. a. hat er nach Weihnachten 1904 in der Zöllnerstraße, unweit der Holbcinstraße, von einem Milchwageu s.^ondwaaeiii einen 10 Liter Milch ent haltenden Krug, an dem ein Meffingplättchen mit der Auf schrift „Abgerahmte Milch" angebracht ist, ferner im Dezember 1904 in der Dürerstraße, Nähe der Lortzingstraße, einen Krug mit Milch, an dem sich ebenfalls ein Messingplättchen mit der Bezeichnung „Vollmilch" befindet, gestohlen. Weiter hat der Fcstgenommene in den Morgenstunden des 14. d. M. in mehre- ren Häusern der Fürsten» und Stephanienstraße von den Vor saastüren weg die Frühstücksbeutel bezw. aus diesen die Backivaren gestohlen. Dw Eigentiuner der vorstehend bezeichnet«» Milchkrüge. sowie der Eigentümer eines FrühstiickSbeutelS lbkaukarriery stick nicht zu ermitteln gewesen. Diese werden ersucht, sich umgehend schriftlich oder persönlich bei der Kriminalabteilung zu melden. — Gestern vormittag 8 Uhr erfolgte eine Alarmierung der Feuerwehr, nach Prager Straße 26, wo iif einem Heizraum im Keller Papicrabsälle, Brennmaterial und eine Tür in Brand geraten waren. Durch die hierdurch entstanden« Hitze waren außerdem mehrere Fensterscheiben gesprengt worden und die Wasserleitungsrohre geschmolzen. Die Feuerwehr vermocht, die Gefahr bald zu beseitigen. — Am Sonniag nachmittag fuhr an der Ecke der LandhauS- straße und Schleßgaffe ein Radfahrer mit einer Droschke erster Klasse deintt zusammen, baß er mit der Lenkstange und dem Kopse gegen deren Fensterscheibe rannte und diese zerbrach, wobei er eine Zertrümmerung unv beinahe vollständige A b - trennung der Nase, eine starke Verletzung des Unter- ktefcrS und mehrere bedeutende Schnittwunden im Gesichte erlitt Ter Verunglückte winde zunächst nach der Verbandstalion auf der Marlchallstraße und von hier aus nach Anlegung eines Notvei- baiives in eine Privalklintk gebiacht. Der Insasse der Droschke, der über und über mlt Glassplttirm überschüttet wurde, kan, glücklicherweise ohne Verletzungen davon. — Emr im benachbarten Reick bedienstete Frauensperson wurde in der Nacht zum Sonntag in einem Abort von ihrer Niederkunft überrasch t. Das kleine Weien siel ln die Dünger grube und mußte darin elendiglich umkommen. Ter Leichnam konnte erst nach Lceruna der ziemlich grogen Grube geboigeu werden. — Der Jestgottesdlenst zur 14. Jahresfeier des Evangelischen Arbeitervereins zu Dresden finde: Sonntag, den 29. Januar, abends 6 Uhr, in der Friedenskirch: zu Dresden-Lobtau statt. Tie Festprcdigt wird von Herrn Pastor Mätzvld gehalten. — Die Direktion »es Residenztheaters hatte, wie m früheren Jahren, die Zöglinge der T cr u v st um m e n a nst a! r am Sonnabend nachmittag , znm Besuche des Weihnachts märchens: „Tie Weihnachtsinset" einqeladen. lieber 250 Ein trittskarten zu bevorzugten Plätzen iievst einschlägigen Pro gramms waren von ihr der Anstaltsvenvaliung zur Verfügung gestellt worden. — Eine» der Hauptanziehungspunkte unseres auch im Win ter landschaftlich reizvollen Dresdens bildet dicEisdahnaus dem Earolasee im Großen Garten. Mit ihrer ausge dehnten Fläche, geschützt vor rauhen Winden durch ihre tiefe Lage, ist sie so recht srir den edlen Eissport geeignet. Sie isc deshalb, auch zumal bei dem augenblicklich herrschenden pracht vollen Winlerwetter, der Sammelpunkt der vornehmen Well. Auch König Friedrich August mit den König!. Prinzen besucht die Bahn des öfteren, meist in der Zeit gegen 2 U!, nachmittags, so auch wieder am letzten Sonntag. Gestern waren die Prinzen in Begleitung deS Leutnants Frhrn. v. Hnmbrcich: erschienen. Morgen findet aus dem Earoicnce zur Nachfeier des Geburtstages des Kronprinzen ein großes Loppelkonzen statt, welches um 2 Uhr nachmittags beginnt. — Auf dein Zwingerteiche, der eine vorzügliche Eis bahn bietet, finden alltäglich zwei Konzerte statt. Wegen seinc e geschützten Lage wird der Zwingerteich gern von Groß und Klein ausgesucht. Das Eis hat zur Zeit eine Stärke von 20 Zenit meiern. Heute abend wird eine große Polonäse auf dem festlich illuminierten Teiche aufgeführt. — Ein verherender Brand brach gestern früh gegen 7 Uhr in Döhlen Nr. 78a in dem gegenüber der Woldemär Schmidtschen Fabrik gelegenen, Kuntzschen Grundstücke aus. Das Feuer kam in dem Geschästslokale des ModcivarcnhMes „Plauenscher Grund". Inhaber Wünschmanu, znm Ausbruch, fand dort reichliche Nahrung und griff sehr rasch nach den Räu men des l. und 2. Stockes über. Die bald von allen Seiten herbeieilenden Feuerwehren — auch die Dresdner Landspritze war 23 Minuten, nachdem ihr der Brand gemeldet war. zur Stelle — gingen zunächst an die Rettung der arg gefährdeten Menschenleben im 2. Stock. Drei Ettvachsene und mehrere Kin der, die in ihrer Angst schon vorher Miene gemacht hatten, herab zuspringen, konnten mittels der Schiebeleiter unversehrt ge rettet werden. Das Warenhaus ist vollständig ausgebrannt. — Leipzig, 15. Jan. In Holle a. S. hatte gestern ein 14 Jahre alter Lausbursche einem Verwandten ein Svarkasscn- buch gestohlen, von dem er 120 Mk. obhob und mit einem Freunde eine Spritztour nach Leipzig machte. Hier betuchten beide mehrere Lokale und schlossen sich zwei fremden Männern an, die sie mit ins Freie lockten. Dort entriß einer der Un bekannten dem Burschen das Portemonnaie mit 106 Mk.. worauf sie die Flucht ergriffen und entkamen. Die beiden Durchbrenner machten Anzeige bei der Polizei, wo sie zunächst eingesteckt wur den, weil es sich herausstellte, daß sie das Geld selbst vorher ver untreut hatten. — In vorvergangener Nacht gegen 3 Uhr wurde unweit der Station Edemnltz-Nikolalbahnhos ein unbekannter Mann in den Babnaleisen liegend t 0 t aufgefnnden. Ob Ungllicksfall oder Selbstmord vorliegt, konnte noch nicht seitgestellt werde». — Aus den Eoitebiauer Brikettwerken, Grube „Unser Fiitz" bei Costebrau tNiedcilcinsitzi der Deiilsch-Böhmischen Koylen- hcmdelsgesellichnft m. b H. ist. wie die Gesellschaft uns mitteilt, wegen Lobnstreitigkeiten seit einigen Tagen ein Streik cilisgeprochen. Seitens des Königlichen B-ugrrvierbraiitteil wurde eine Vermittlung vernicht, die aber trotz des Entgegenkommens der Veiwaltiing rcinltallos verlaufen ist. — Schwurgericht. Tie aus den gestrigen Montag au- beraumt gewesene Verhandlung gegen den Kausniaim Arno -Her mann Helbing aus Lippcndorf, welcher sich wegen einfachen imv betrügerischen Bankrotts und Unterschlagung verantworten sollte, mußte abgcsctzt und aui die nächste Schwurgerichtsveriode ver schoben werden, da der Sachverständige» Kaufmann Rolher, plötzlich erkrankte. — Landgericht. Ter Verlagsbuchhändler Gustav Adolf Hermann Anter aus Sprcmbcrg und der Schrift steller Paul Karl Gottlieb Walter aus Rizdors brach ten den Roman „Georg Namenlos, der wilde Jäger" in den Handel. Tie Staatsanwaltschaft sah den Inhalt des Buches als unsittUch an und erhob gegen die Genannten Anklage lvegen Vergehens nach 8 184 des Strafgesetzbuches. Nach längerer geheimer Beweisaufnahme erkennt die 2. Strafkammer auf Freisprechung, da sich der volle Schuldbeweis nicht er bringen ließ, wenn auch der Inhalt des Buches sich nach Ansicht des Gerichts hart an der Grenze des Erlaubten bewegt. — Am 7. September 1903 versuchten der 1888 geborene Handarbeiter- Hans Berlhold Bruno Bcper, der 1885 geborene Arbeiter Her mann Wbert Helmert und der 1886 geborene Maurergeselle Mar Emil Walter Schaube von einem diesigen Schneider durch Drohungen Geld zu erpressen. In geheimer Sitzung werden die Burschen zu >e 6 Monaten Gefängnis verurteilt und in Hast behalten. — Ter wegen Zlihälterei mit 3 Monaten Ge fängnis und 6 Monaten Korrektionshast vorbestrafte 28jährige Tischlergcselle Max Will» Conru fand nach der Entlassung aus der Besserungsanstalt bald wieder gut lohnende Arbeit, zog es aber vor, nichts zu tun und sich von einer Kontrollierten a»s- ballen zu lassen. Die 2. Strafkammer erkennt aus 6 Monate Gefängnis, 5 Jahre Ehrverlust, Zulässigkeit der Polizeiaufsicht und llcberwcisung an die Landcspolizeibchördc. — Die mehrfach vorbestrafte Kellnerin Emma Margarethe Frida Älbrecktt aus K'ottbus stahl im November ans der Wohnung von Bekannte» einen österreichischen 50 Kroncnschein und mehrere Schmuckgegcn- stände und einer Wohnungsgenossin 2,50 Mark. Die aus Trautcnau gebürtige, unbestrafte Kellnerin P«ia John über nahm den 50 Kroncnschein znin Wechseln, behielt aber den Erlös von 42J0 Mark für sich. Die Albrccht erhält 1 Jahr Gcsänanis und 3 Jahre Ehrverlust, die John 1 Monat Ge fängnis, welcher als verbüßt gilt. -Oefsentliche Versteigerungen in de» König!. Am tSa «ritten. Miitivow. den l8. Fanuar. Ebemnih: Keorg Arikmr Zenkers Wohnhaus ,nil NebenwokmacbSude »nd Lwlra»»» <!i,S Ar» dasclhst. «ugustuSburger Straße b2, K« <X>t> M. Adorf: Tiicdler Kottlob ckduar» Riedels Lmnsgrundsiück <>« Ar) daselbst, Markneukirchener Straße, 7838 M- Bnrgstadi: ck Franz Wilhelm Würfels Wohn- und Neden- gedände, Felo. Wiese und Sreinbruch <3 Hektar I«.l Ar), sowie das zum Verriebe des lehlcren dienenden Zubehör, in Harlmcnmsdorf. 28123 M. Dresden : Friedrich Wilhelm Georg Dunschü Wohnhaus mit Los und Vor garten <6,38 Ar> in Dresden-Löbtau, Grumbacher Straße 87, ttcke Kron- vrnizenplah, 81 56g M. Dresden: Richard Bernhard Aritzsches Wohnhaus nni Hoi und Vorgarten <8,3 Ar) in DreSden-Löbiau, Kronvrmzrnstratze 28, 63 sag M. DreSven : Baumeister Oskar Clemens Anders' Wohnhaus mit Hofraunr und Garten <11 Ar) in Tresdcn-Slricien, Borsbcrgstraß» lv. ISS 710 M. Pegau : ck Schnhnracher Friedrich Hermann Stogtkuchen» HauSgrundfiOck daselbst, Neugasse. 2ö<X> M- Freiwillig« Lrrsleti«nma. Dresöirev Nachrichten. -tr. 17. Leite v. DtenSta«, 17. Januar IvttS
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