Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-03
- Tag 1880-03-28
-
Monat
1880-03
-
Jahr
1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1880
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SvMta«. «» »». »Rr, 8 8rr üiftnltz.^n Blasewitz. Loscdwttz. Näckni», Brießnitz »r. schon rech» vübicd dttucht. sa hier und da war Platzbetommen et« -elkle Frag«, derrn Lösung nicht iimner gelang. In genannten vrl»La>tea »iud auch tetzt schon Gommenril-ven grmieidet wor ben; setzt kann man sich noch au«su.h«n. wie und wo inan wob neu will; spater dürste auch da- wieder bedenk»» werben. Den sommerlichen Ebaratter verlor dieser schöne Cblirireltag au» am Abend ni»t. Die milde, würzige Lust. die über die Fluren strick,, und der gemütlstlckw Vollmond, der wieder einmal Buich und »dal still mit Nlbeigianz erfüllte, Idstea aus allen Liaik- und Feldwegen die Empfindungen Heimkrhrender und veranlaßtrn LicdcSklang und LiedrSluit. — Im Jahre 1870 wurde ein diesiger Kaufmann. Namen« H.. wegen Ereditbe'rug» zu 2 Jabren Gefängnis, vcrurtbeiit und vor Antritt tieier Strafe aut Hankgelvvniß entlassen. Seit dieser Zeit war der Betreffende vers»wundrn und batten die hinter ibm erlassenen Steckbriefe sämmtli» keinen Erfolg. Jetzt, «a» Ab lauf von io Jal'ren unk va»dem die Ibm damals zuerkannte Strafe längst verläbrt ist, bat man ib» bier unter eine», a n - deren Name», den er damals angenommen und unter dem er schon ln viele» Orten aufhältlich gewesen ist, wieder ausfindig gema»t und. so viel man hört, au» ln Halt genommen weil er unter diesem angenommenen Namen verschiedene ReckitSgescväite abgeschlossen unk namentlich an» Im Handelsgericht angemrl- det bat. — Sin sehr flott lebender Offizier, der secoiikelieutenant Frbr. v. Meng de». bat. bevor er Dresden verlies,, um seine Verabschiedung auö alle höchsten Kriegsdiensten nachgrülcht. Dieselbe ist Ibm augenblicklich gewährt worden. — Am Donnerstage, wie au» gestern früh hielt die Wohl- fahrt-pollzei ;Vtil»revIsioncn an den Eingängen zur Stadt ab. von niedreren Sorten, anscheinend verdünnter bez. mit fremden Stoffen versetzter Milch wurden hicibci Proben ent nommen und zur sachverständigen Untersuchung und Begut achtung gegeben, sowie mebrcre ungealchte Lltcrmaaßc confiöcirt. — Emer neuerlichen Verordnung kcö Lankes-Ednsistdriumo Nack, dürfe» iiiiieri'g b Sachse»- kirchliche Jnventarlen- stücke zu öffentlichen Ausstellungen in Zutun» nur mit spezieller Gencdmigung des Konsistoriums überlassen werde«. — Die Israeliten baben b uer das Passah lest zu gleicher Zeit mit unserem Ostern und »eierie» gestern den ersten Feier- tag. Daö Ottern der griechisch-katholischen Kirche dagegen Mt dies Jahr genau 5 Wochen nach dem unsrigen, eine Differenz, die nur höchst selten vorkommt. Ji» vergangenen Jahre j. B. fiel daö morgen- und abendländische Ottern zusammen. — Am Dienstage klingelte ln später Abendstunde el» soweit gut gekleideter bartloser Mann In ker ersten Etage einer Wohn ung I» der Hauptstraße. DaS Dienstmädchen trug nach «einem Begebr. woraus er die Frau deö HauieS zu spreche» wünschte. Die berbcigebolte HauS'rau öffnete die Tbür. der Fremde trat schnell in den Vorsaal und flüsterte ihr mehrere unverstäntliche Worte zu und spädete tm Vorzimmer herum. Alö nach noch maligem Fragen vie Frau endlich verstand, baff er au- dem Spital entlassen und bringend eine Unterstützung bedürtt. würbe ihm «In Geldstück eingebändlgt. woraus er. da er Mämieitritte hörte und da- Hlnzukommen des Hausherrn vermu'heke, st» schleunigst entfernte. An der HauSthür wurde Freund llrian von einem gut gekleideten Mann mit Spazicrstock empfangen und nahmen Belke, da sic sich verfolgt glaubten, RclßanS. Die ganze Sa»e war ungemein verdächtig und Ist sür dergleichen Fälle Jrv-rmann Vorsicht anzurachen. — Ein Erkenntnis, deö deutschenKeich-grrlchtS, Strafsenats, vom 5. Januar 1880 belirt: Kauft Jemand eine Waare unter der Voriplegelung der sofortigen Bezahlung, tbatsächlich aber ln der Avttcht der rechtswidrigen Zueignung derselben und entfernt er sich sodann mit der Ibm vom Verkäufer üoergebenen Waare. ohne den Kaufpreis zu entrichten, so «st er wegen DtcbstablS »u destratea. — Sine originelle und sinnige Empfehlung versendet anläß lich der neu beginnenden Saison das rei» auögestatteic Mode- waaren - Magazin von Al». EhcmnItzer lWilSkruffcr- straße» in Form einer prächtig guSgcstattcten Karte in Buntdruck, weiche In ihrer Einrahmung die zarte Flora des FrüblingS in künstlerischer Gruvplrung wieder,liebt Ein kleines, stimmungs volle« und lei»» voriutragendcS Frühst»,löiicd «Origlnal-Kompo fitlon vom Kapellmeitter Oskar Bolck In Leipzig aus le ner vor Kurzem dort au'ge'übrten Oper Pierre Rodln) dient zurUmhül- lung der originellen Karte. Ein vateiländlscheS Erzeugnis, unk eine Seltenheit aus dem Reiche „GambilnuS" dürste wobi Manchen verleiten, wäh rend rer Festtage sich unk den Seinen einen Hochgenuß zu ver schaffen. Mit beutigein Tage beginnt das Verzapfe» bcö Klo st r r M a r I e n st e r n e r v o p p e l b l e r r -1 Königöbrückerfnr 041 lm Ei-keiier-Rettaurant der Hollack ichen Blerbanvlung. Dieses samoie Getränk, vom Chemiker l)r. Geißler a>ö Gestmtheitobler bezeichnet, nverkrlfft nach genauer Brüning sämmtliche hier cln- geführte baltischen Biere, so,rar daß Elnbockdier aus München an Srtrukt und Würzegehalt. Freunde eines wa wbatt malzreichen und wenig dcrauschenden Bieres mögen nur dasselbe probiren DaS Marienkterner Gebräu beffndet sich nur in vorgenannter Quelle, wo au» das echte Kloster Mariensterner einfache Bier in Flaschen zu baben ist. — Riesig besucht waren einige der bcliebtetten Garten-Re- staucantö in der Umgebung Dresdens am sonnlgcn Cvarttcltag Im Schillergarten zu Blasewitz, dessen varillonbauten abermal- vergrößert werden, erfreuten sich raufende der treff lichen Bewlrthung und schöne» Aussicht. Ebenso war der Große Garten fast überfüllt unv auf ver Saloppe war Nachmittags kaum ein leerer Smo« zu entdecken. — DcrTodtenbettmcister b ö Frlebrichstäbter Fried hofes sab am Donnerstag Nachmittag 0 Uhr eine Leiche nicht In einem, sondern auf einem Grade liegen und zwar die einer unbekannten. etwa «»oiäbrigen, anscheinend dem Arbciterstande angrbörigen Frauensperson. Im Augenblick ihrer behördlichen Aufhebung konnte nicht gleich iestgcstellt werden, ob hier natür licher oder Vergütung ö-Tob vorliegr. Je», scheint vaS Letztere der Fall zu sein. DaS Grab, auf welchem sie lag, war lbr «remk. — Am Donnerstag Abend warb dem StidtkrankenbauS ein junger Mensch, Eommi». übergeben, welcher st» zu erschießen versucht, sich aber nur In die Schulter getroffen halte. Er ist 24 Jahre alt, aus der Freibcrger Gegenv, unb wobnte In ver Rampischen Straße. Ein Zerwürinlß mit seiner Familie soll ihn zum Selbstmord getrieben haben. — Im neu erdauten Eoncektsaait zum „Eldorado" alebt beute Abend der Gesangverein „Kosmos", unter Leitung des Kopenhagener TonkünstlerS Tborwalb Jcrl.hau ein Eoncert. — vor einigen ragen wurden hier von ver Polizei zwei Brüber, junge gut gekleidete Leute, aufgegriffen, weil Ne unan gemeldet sich hier an'gcbalten halten und aut den ältesten v^n ihnen in verschiedenen vo izeiblättern als einen schon vielfach be straften. anscheinend einer internationalen Gauner bande angehörigcn gefährlichen Menschen aufmerksam gemacht worben war. Derselbe leugnete anfangs zwar, mit jener Per sönlichkeit identisch zu sein, wurde kessen aber doch überführt und IN vorgestern nebst seinem Bruder, nachdem sich ergeben halte, baß Beide unlängst in Nancv autgegilffen worden waren, aus dem Transporte nach Men aber zu entfliehen gewußt batten, na» ver Hauptstadt von Deuts» - Lothringen durch zwei hiesige Pollzcibcamte zurücktranöportirt. — Auö einem Protuktenladen der Schössergasse nahmen WohifahrtSpolizeibeainte vorgestern Mittag einen unbekannten geistesschwachen M a n n in Arbeitskleidung weg. um denselben in da« Krankenhaus zu bringen. Derselbe schien nach einem un weit ker Statt gelegenen Dorfe zu gehören. — vorgestern Abend gegen 7 Uhr ist ein zweijährige«Kind, welche- mit einem ankern Im »Alter von 4 Jcwrrn allein In dem betreffenden Zimmer gelassen worden war. aus einem in ker ersten Etage eines HauieS ker Onbahnttraße befindliche» Fenster her an-gestürzt und bat bavurch einen Oberschenkelbruch erlitten. — Wie gefährlich ver Genuß der Früchte deS sogenannten Goldregens ist. zeigte sich dieser rage wieder In Chemnitz. Zwei kleine Knaben hatten auf dem dortigen Schllierpiatz Schoten de- S-WkkW»t «eWAde- «ch a«-Me» und n»b -Ad« ernstlich o-n-t ors, zunächst zur Beschaffung von Kartoffeln ... ^ . ark bewilligt bat. In Lücke«kort sind allein 22 Familien mit -2 Köv»ea so llv Mangel, daß sie diese» Früdinbr nicht ein- mal Ibre Kart»»feid«rrr -«stellen könne«. Der «lisple«« badende Au-schuß Berichterstatter rrzäbtt v. A.: «In den nvtbleibrnben Familien benjchte Mangel an Brot, und Mebilup»« ist vier die tägliche Speise. So wobn« «n Sückendors «In gewiss« Birn- bauin, der schon seit einem Jabre dettiägrrig unb obne Verdienst Ist. In einer anderen Familie lag ein vrelzr-nläbriger Knabe am Nervenkleber krank «m Bette. unb trotzdem war verleibe mit Federschlelßen beschättlgt. um sich einige Psrania« zu verdienen. L«atz Jobnedott anianat, io sind ko« etwa >02 Familien vor handen. von denen dir Mehrzahl nicht weiß. wo sie die zur Br- steliung «brer Kartoffel beete nbtbigen Kartoffeln bernebmen soll. Unter Anderen lebt da eine Frau, die täglich 80 P». verdient unb deren Mann seit dem Feldzüge 1810/71 krank liegt: Die Gemeinde selbst kann hier edemall- nur wenig »hnn. da die Kassen leer sind. — Der Donner ker Geschütze de« 1. Feld-Artillerie Regln,«»»« Rr. l2 wird uns »rüh 4 Ubr von Albertstadt herüber, nickst minder die die Straßen der Residenz von ü Ubr an burchziebenve große Mevellle, auogrfübrt ln der Altstadt vom Horntstrnchor de« Pionnler-B'itallionS Sir. tS unbTambourzug deö Selb-Grenadler- RegtmentS Rr. loo. tn der Neustadt vom Hantvoisienchor unb Tamdourzuge res r. Grenader-Regimen»- Nr. tot. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, den Beginn des heiligen Osterfestes verkündet haben. Von den Buchen und Posten wird heute und morgen der Paratennzug angelegt, von dem übrigen Militär a» jedem ker beiden Tage bis nach Beendigung der Pararemustk der Heim getragen werden. — Die neue Kaserne lür da« au- Meißen nach Dresden zu verlegende Jägerbataillon wirk wohl in Kürze In An griff genommen werden. S»on seit einigen Tagen sind Ver- mrffunaSbeamre des Finan«Ministeriums aut de» oberhalb rer Aivertbiücke gelegenen ktScalischen Wiesen beschäftigt, vie Straßen- stuchkiinie für die neuanzulegenbe Straße abzusteckrn. an weiche hie Kaserne zu stehen kommt. Dir Haupttront brr l» monu mentalem Stvl zu erbauenden Kaserne kehrt sich der Eibe z«. die Seitenfront dem Sackstenviatzr. Sie wirb aut kem Platze strben, den letzt noch die kleine Somwer-Restaurat on von Werthmann einnlmmt. Um aut baS Niveau dcS SachienvlatzrS zu komme», muß daö Terrain 7 »Meter auigeschüttet werken. Die Baukosten 11,450.000 »Marks hat der Reich-tag bereits bewilligt, den Bauplatz hat der Staat lür stoo/BO »Mark dem Reiche ziem lich billig abgelassen ,20 »M. >ür den Quadratmeter). Der Bau wird I» reiner Sanbsteinarbeit auSgrtüh« und soll io geförbcrr werden, baß die Kaserne Qstern 1882 bezogen werden kann. Enk- fprechend dem monnmcntale» Ebarakter der benachbarten, von den Architekten Haenel unb Adam aufgeiübtten prächtigen »Bauwerke» wirk die Kaserne nicht den üblichen Kaiernenttvi zei gen. sonder» ein neuer Schmuck Dre-den- sei». Besonders von der Elbe wird sich die I4o Meter lanae Front der Kaserne mir zahlreichen Thürmen treffli» anSnebmen. von den genannten Erbauern der »Banken am Sachsenplatz und Sachsrnallee Arckst tekten Haenel unb Adam, denen da- Krieg-mlnlsterinm den »Bau übertragen bat. da« man das schon erwarten. - >876 fand In Dresden die erste deutsche Kochkunst- anSste11ung statt. 1877 folgte Beriin und Heuer (vom 24. bis mit .'6. k. M.i Hamburg mit einer solchen. Auf der Ham- burgerAliötteiiung waren l-,8 Firmen vertreten. Srbr viel Bei fall fand die Ausstellung deS Dresdner GastwirtbSvereln-: Fo rellen In ASpic au> elegantem Sockel, »llastere» von Rebvubn unk Falau. Dieselbe ist von Herrn Fcrrarlo auS DreSkcn arrangl« und wurde vrämlirt. Au» der Chemnitzer Gastw ttbvcreii, war bestens vertreten. Der In Berlin tomlcilirende Eentralverbant deutscher Gastwirllc zeigte sich tn besonders glänzendem Lichte, indem er eine mächtig — Bärenieberwurst ervonlrte. Zu diesem Zwecke kalte man von vr.BorinnS, dem Berliner Schöbt, einen zottigen vetz erstanden. Der ganze Vorstand wobnte in Frack und weißer Halsbinde der Tkktung re« »Bären bei, eine Au'gabe, welche sie einem der Ihren übertragen hatten. Einmal vrrknanre er daö Pulver umsonst, beim zweiten Schuß trat er taS unglück liche Opfer gastronomlichcn Ehraeizl-S In kcn Kopf. Ein Be amter stand als Vertreter ker „OriSbebörte" dabei. „Und wie er winkt mst dem Finger — auf »Hut st» der weite Zwinger und hinein mit bedächtigem Schritt ein Gastwirts' tritt." Aber er war do» noch nickst bedächtig genug, denn Meister Braun gab. gerade aiS da- estrige Vorstandsmitglied ihm kaS Fett streichelte, noch ein Lebenszeichen von sich und mit letztem gewal tigen Hiebe seiner Tatze riß er dem Unvorsichtigen ein Stück aus seinem — Stlciel. Dann lcate er st» aus die Seite und endete. Der »Bär dessen Lei i nam aut der Ausstellung ungeheuren Effet» mackste, wie nickst minder die Riesen-Bratwurst, kostete 2to Mk.. wog auSgewritet 37 l Pfund, während die „Worscht" allein 25 Piunt wog. — Endlich enthüllt sich, was die in letzter Zeit unter den ..Prlvatbcsprechungcn" alltäglich ersichtlich gewesene Annonce: ,)uiot Lpartmoulz bedeutet; es ist dies der Titel einer neuen vantomimischen Farce, weiche die englische Pantomlmengesellschait Lau« mit neuen, von z>crrn Dekorationsmaler Mebrrt hcrge- ttrlltcn Dekorationen im Viktoria-Salon morgen erstmalig zur Darstellung bringt. Sic soll noch vorzüglicher sein, als „Puß. Puß". Gespielt wirb im Salon am t. unb 2. Feiertag je zwei Mai (»Nachmittags, wie üblich zu kleinen Preisen, unb die Programms bringen daö »Beste der Künstler und Künstlerinnen Die Damen-Vcloclpeke Gesellschaft und die Glockcn-Virtulsen- Famllie John Price bleiben übrigens nur noch bis Mittwoch bier. - Wir meldeten neulich dir Verhaftung einc« Parti kulier und BrauereibcstverS in der Neustadt wegen »Meineids und Verleitung zum Meineid. Am Donncrstag ist au» kessen Ehe frau wegen derselben verbrechen in Untersuchung-Halt ge nommen worden. — In einer Bucbdruckerci In Neustadt baben Spitz buben die Muhe deö Charireitagö benutzt, um einen im Hole befind lichen »Ballen Conceptpapier auszuschneiren und 4's RIrS Im Wertvbetrage von ca. 40 Mark davon zu stehlen. — Aus hiesigem Scbiachtviebdose befanden sich letzter Tage eine Anzahl itt Stücks vorzügliche Mastvchsrn. die durch ihre außergewöhnliche Größe und Stärke allgemeines Staunen er- regten. Dieselben waren von der Domäne Drösck'kau durch Hrn. Ficlichermeister Fr. Vutbercr. Scestraße v. gegen dopen Preis angekautt worden, um «ür die Festtage geschlachtet zu werben. Diese Pracksttbiere waren erst 2', Jahre alt unb repräsen- tirten ein reine- Fleischaewicht von zusammen über lo.ooo Pfund. Man sollte es kaum glauben, baß e« möglich IN, in so kurzer Zeit durch gute Fütterung und Adwartung brr Tblere solche Resultate zu erzielen. Selbstverständlich lieferten kicke gewichtigen »Wiederkäuer ein kräktigrö lästiges und wohl schmeckendes Fleisch, taS sehr schnell seine Abnehmer findet. — Wieder hat ein in einer BezirkScinstait Detinlrier — dies mal in der in Strelsta aus keinem anderen Grunde ein ver brechen begangen, alö dem: sobald aiS möglich In das Zucksthe.uS »u kommen. Der aus Connewitz gebürtige Mann bat In der Nähe des Dorfes Eoiabra bei Oschatz in dielen Tagen eine Strohfeime nlrkergcbrcmnt und sein Wunsch wirb sich nun woist auch eriüllen. Da derartige Fälle in lüngster Zeit mebrtach vor- grkommen sind. so wäre es nicht unimeressant zu erfahren. ob denn die EUstenz in einer Bezirk-anstalt so gar schreckliche Ge staltung annebmcn kann, baß die Maiiern deS Zuchthauses ein tröstliches Asyl vorzuNkllen vermögen! Nach den Tbatsachen scheint rer Schluß nicht unbercchflgt, daß die verkommenen oder Unglücklichen in den Armenhäusern ober BestrkSanslalten zu schlecht, die Verbrecher aber im ZucksthauS zu gut behandelt werden. »Bette- wäre freilich nicht gut. — In Biasewitz habe» in der »Nacht zum Cbarireltag die Nachtwächter einen guten Fang gemacht. Sie erwiichten näm lich zwei iugenbstche Einbrecher, dort ln Lehre stevrnbe Hand- werkoiehrllnge welche sich mittels» Dittrick» Eingang In ein ver schlossenes Eo>onlalwaarengesck'äst verschaff» batten unb dasselbe eben auSräumen wollten Die boffnunasvollen Jünglinge würben an vir kön'gl. Staot-anwaltschast abgettetert. - Hente aedkntt Ober'örster Banmgart von Plagwitz au- mit seinem lenkbaren Lustschiff antzusteigen. am Mo > mitten der «> der « «uS-buna seiner «erus»dfilcht !,r»e verZe«t »» Jnhrrn ln Hrn««»«- zrm-in beliebte Pästor Knecht. Die atztliche Unfrrsug'una ergab, daß kein gewaltsamer. lonber« ver natürl »e Tod durch Schlagffuß vorlag. - An einem der letzten Tage stnb von Abors ibPerioneu «ach Amerika au-gcwankert. Am Babnboie gab «S rübrend« Abschiedsscrnen. «ieven der Auswanderer waren auS «dort, tz Einer auv Schöneck und aul MÜbihausen und je Zwei «- yrrtvera >b«s Abort». Grün und Roßbach. — Mn lllläbrtgeS Mädchen tn Leipzig, in der Stern- u»arttnstraße. butte dieser rage eine» Tops mit siedendem Waller au» dem Oien genommen unb bei dieser Gelegenbeit tbren lecd-- läbrigen Bruder, der dabei stand, so schwer an den Beinen und Schenkel« verbrüht, daß er setzt an den Brandwunden vrr- storbrn ist. - Aul hiesigem Leipziger Babnho'e ward am 2b. h. M. einem Kolllichttlber von einer umfallcnben Marmorplatte ttn Bein zers»lagen. - Landgericht lStrafkammer MZ. Manche unserer FelerfagtzantzNügler werden Gelegenheit linken, sich von dem vanbalistlschen Treibe» eines 46Iährigrn DtannrS zu überzeugen, rer bereits vor 8 Jahren einmal beii vewei- lieferte, daß bei ibm der Zerstörungßslnn ziemlich ausgeprägt sein muß, wenn schon sich damals der Uebeitbäter dioo damit deschäitigt battt. eine Partie FrnNrrschelben durch Steinwüttr zu zertrümmern. Am vorllraenden Falle kam der Paragraph 304 des Reich-Nras geietzbnchev, der da unter 2lnderem besagt: „Wer vorsätzlich uab rechtswidrig Gegenstände, welche zum öffentlichen Stutzen oder zur »Verschönerung öffentlicher Wege re. nene». beschädigt ober ze, stört, wirb mit «esängniß VIS zu 3 Jabren ober mit Geikffraie bl« zu l SOO M. bestraft, zur Anwendung und zwar auv toigenken Gründen. Am Morgen deS 24. Februar d I. machte man dir Wahrnehmung, daß aut der von Lockwitz nach Ntederiektttz führenden, mit Ktrsck bäumen bepflanzten Straße li kämmt- lick, ausgewachsene Bäume angehackt waren, weiter fand man die vor dem Wobnlxmse de« Gemeindeoorstandetz Raniscd in Niedersedlitz angebrachte, zur Veröffentlichung von Bekannt »lachungen bestimmte Plakattafel durch Schläge mit einer Art arg beschädigt und schließlich tanken lick' auch noch aut der Strafte von Niedersedlitz nach Lrube» nickst weniger aiS 24 Ktrsch- bäumc an- bez. umgebuckt. sowie 5 durch Artickstäge unbrauchbar gemachte Telegrapbenstangenvor. Der verbäckst, dlcievubenstreiche verübt zu b'be», richtete nck, alSbalv aui kcn 1834 In Lickstensec bei Großenhain geborenen Zimmermann und Lehrer der Tanzkunst Karl Cbristopb Kierberg, der letzt in Laubegaft «in Grunbstück besitzt, 8 Jabre laug Soldat gewesen unb außer, wie schon angeteutet. wegen Sachbeschädigung auch wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Erceß mit 6 Wochen 3 Tagen Ge- läugnift unb 3 Tagen Halt bestralt worden ist Kierberg hatte st» am 23. Februar um» st>ttt»ab»>r einer Art zu «einem in Lockwitz wohnenden Schwager begeben und dort Kvri Fleischstöcke behauen, worauf er sich nach elnigcmAufenthalt bei einem Bekannten .'ibends in ver li. Stunde nach kem vomiel'schen Gastbo'r be geben und sich bier ebenfalls nur kurze Zeit autaehattrn hatte. Sein »Begleiter bestätigt, daß der Angeklagte wohl angetrunken, aber keiner Sinne vollständig mächtig geweie» sei, unk erzählte, Kierberg habe aus dem Wege nach dem Gastboke nicht nur ge äußert: „Nu. beite füll mir emai Eener kummen. den schlag' Ich gleich nieder, Helte Hab' ich gerade Lust zum Nacken», sonkern auch seine Art in trotzender Haltung ervoben, um anscheinend keine Zerstbrungswutb an der Haustdlire de- Pomiel'schen GastbokeS auSzuübcn. Nackstem sich K. verabschiedet, schlug er den Weg nach Hause aut der nach »NicdkHeblltz führenden Straße ein und gegen li Ubr erschien er aui der Station zu Niedersedlitz, wo rr «Ich zunächst durch sei» geräuschvolle- Verhalten kein bicnstbabeubru Bobenmrlster Schlenkrich bemerkbar, wenn auch nickst sichtbar mackste. §.ver nahm bald darauf den Ruk: „Glebt eS denn kerne Wache in Nie dersedlitz, wo >S kenn der Gemrcnrevorsckst.'nd. ick» kann «Ich weiter" brr (welsrllov von Kierberg verrührte und nachdem mag der sich entfernende alte Sünder z» dem Schluffe seiner nächtlichen Un- th.stcn, der Zerstörung von de» 24 Kirschbäume» und 5 Teie- ararhenstangen ans der nach Lenden führenden Straße geschritten 'ein. Präsident: ..Wa« haben Sie aui die Anschuldigungen zu erwidern t" Angeklagter: „Ick, habe nickst- daraus zu erwidern, Venn ich weiß davon gar nicht-, weil ich amz betrunken war! Die von K. trotz seiner angeblichen totalen Betrunkenbelt mit nach Hanse gebrachte Art, vafttk. wie sich bei ver Ortobeslckstlaung ergab, soweit sich kies festste»«» ließ, ganz genau in dir Spuren der Zerstörung blncln. »Bei Gelegenbrit der Arretur äußerte Klccbcrg m den Gendarmen Kaufmann und Gössel (?) u. A.: rr wisse gar nickst wa» rr mache, wenn er betrunken sei. man solle es ibm dock, lagen, wie e« zu machen sei. daß er nicht zu streng wegkomme, ..wenn der Hiev paß», da will Ich'S gewesen sein" re., unb da» er vor keiner Einlieterung auch einen der Gendarmen, er solle den Geldscblüflrl seiner Frau mliiichmeii. denn er. Kierberg, wisse, daö werde hart bestraft, da könne er „e paar Jahre kriegen". Dem Eegebniß ker »Beweis, autnabme gegenüber mußte taS Leugnen de« Angeklagten In der Hauptveihaubiung ohne Wirkung bleiben und nachdem Herr Justlzratl, Reiche Eisenstuct hie Anklage allentbaiben ausreckst er halten. erkannte die Strafkammer unter Vorsitz des Herrn Kam- merdircctor Trummler aus > Jahr 6 »Monate Gctängniß. - Ernst Robert DIetzc «st nickst, wie gestern irrthümlich erwähnt war, wegen Körperverletzung zu »Monaten, sonbernnurzu 3 Wochen Geiängniß veruktbcilt. - Am vergangenen Donnerstag fand die erste Haupt- Berhankiung dev Ehrengericht- der Anwait-kammer kür das Königreick' Solisten im IustlzpalaNe natürlich unter Aus schluß ker Oeffentiichkelt - gegen einen Rechtsanwalt statt. Den Vorsitz sübrte Herr Rechtsanwalt Justlzrath vr. Scbaffratb, die übrigen Mitglieder veS EbrengerlchrcS waren dir Herren ReckstSanwälte Justizrath Kolstschütter-Dresden, Heinrich Gbtz Leipzig. Seerhausen-Bautzen unb Vlüher-Frelbcrg. «i-»er»ag»»Ve»»«ide»»a am27.März, AbbS. 7 Ubr. Barometerstand n. OScar vbsolt «Wallstr. ii»): 765 Millimeter (seit gestern unverändert). - In Aussicht: veränderlich. — Tbermometrograph n.Reaumur: W. — Differenz v. gestern zu beute ii - niebr. Temp.»„» K., - büchst« Temv. iO'»° — Die Schloßtburwsadne zeigte Norbost-Wind. Himmel: wolkenlos. - Wassrrftanb der Elbe und Mnlva« am 27 März. BuvwelS — 8. Prag -s- 84. Pardubitz -h <8. Meinst -s- 80, Leltmeritz -s- 22. Dre-den — 52. Meteorologisch» Beobacht«»»»« d?r drulschrn Stewaru In Homdurg °o> «^ MSrz um S^Utr «sv-n»°»m . 7«7.7 I 8V - .. . ^ n ,v«,v aso n oso Ttockbolm Havarnndii . . Li. N-ikr»burg Moskau . . . 7«7.7 7M.S A S 7».7 Z P 7«2.»-„ > 7«S.0s^ l 757.1 i 7S7.-I ! 7».1.I 754.0 8- 707.0 LS Irmel Varls . MUmie» vÄl» . ^ ^ 707,'a ß Wik» l 7SV.7 dnlla« 757.4 Ukbersichl Wltieruna. illmums, i!»f!druc( o o 080 «In». lelcbt lkichl 7cichl PIN jlUl sMl (UI! lelchl IU» tlUl (UN (IM lelilii Udr Morzent: »«««»» »l«del bkdeikl wolNq iroNrnlo» wolkenlos Wolken»* heller wolkenlos Duiisl wolkenlos Wolkenlol wolkenlos ! wolkenlos — o.a 4- I.» die Lnsldruif-verlhellnKi, noch «lelchm5-Iaer und da« ruhlacr geworden. Mur aus Irland und (in lüdwest- srlsmcn. meist lildMlchen Winde» trllde«. slellenwelse .. Durch Steigen des Barometer» tn Ruhland und Fallen desselben im wedlet de« Moilmnm«, welche« sich vom Milielmeer dt« -um nor- weglschen Meer erslreikl. ist " —— .. Weller im Allgemeinen noch > lichen izrankrelch herrscht mlt l ^ regnerliche« Wetter. Die Dcinderatur hat sich nur lm Nordosle» wesenllich gelindert und zwar ill es in Schwede» wilrmcr. l» Slutiland kaller geworden. Taffe-ffeschichie. Deutsche« Reich. Der bekannte Käsesabrikant vallenFa in Berlin, weicher wegen seiner bekannten ekelerregenden Tvat zu einer meb> monatlichen Getän-mißstrafe vcrurtbeiit worden, ws- gegen er Berufung eingelegt bat-e. ist aul Reguisition drr StaaiS- anwalkschaft ln Hast genoinmcn würben. Die Berichte über das Eisenbahnunglück in Halte, soweit sie die Schnlbtrage betreffen, sind noch nickst aiS endMg richtig anzusetc». Die vom Gericht veranlaßten Erhcbi."arn
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)