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Dresdner Nachrichten : 28.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188003289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-03
- Tag 1880-03-28
-
Monat
1880-03
-
Jahr
1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1880
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— «ureaur d. ..-*»«>»»-»- »»„l". - »--»> iMl«-, «Er ck vv. iu Port». Hagrökatt fiir U-lM, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Frem-eniffte. «euft.ds»,, ,, «r. — «»«. d«, »Ich«. »-»»»« u»»«!a i,ii l,»8<k««, ^ P«g»n«» t>Irrtu» »tr imr »«»«n »rt«f»«rkkn od-r Pvftkl»tal,l«»-. Acht SNdcn «olie, IS P»,e. i-rau tür d>« Monla,«. riu»»«r «»« »»q,«inkm z»i»,,kdie Vrlti» »cU, LS Ugr. LoxxsILLo., »»»Ir LckIvtNi-Ltrasn» 14, gogoullbor d.Liiororgasso. ^u- und Vvlkaut ailor 8taata- pepler«, pkenödriek«, >otl«n otc. ^u»/aktu»8 aller t'oupons. On- votizoltllckv vontrola dvr Verloo- »una uller äVvrtbnupicrv. ^llos aucu aut drivtlicusm VVvqo. Vomlvlleteil» sllr Vvoiieoi. MM. SSLaljrg. 1880. VG^ Konstantinopel. 27. Mar». Die Ptvrie vementttt ent schieden die Saums Pascha zuaeschriebene Aeußrrung. daß eine eventuelle europäische Kommission zur Regelung ver griechischen Frage an Ort und Stelle den größten Geiahrrn auSgeletzl wäre. Belgrad, 27. März. Der bisherige Generaiakiutant des Fürste», Protic, Ist zum Commandawrn des MorawaeorpS er nannt worden. Nachdem der Mintsterratv die Voricbläge in der EikenbabnconvcntionSirage geprüit hat, gehen morgen desinitive Instructionen iür den serbischen Unterhändler Marie in Wien ab. WltterungSauSsichten: Fortdauer desselben WittcrungSverhältnisseS. km6vr-iHLr6er«bvu-^LKLLiu von Has8, zVllsdrutt'crstrüLüc 43 ompkebit ein reichhaltiges h.agor «I^8»ntsp <^t>r«teroOv tür Lunde» und lLüdelisn dis /um ^Idcr vou lv äadrvu. Lestvlluur;eu nach Llnnss vverlleu in eigcucu Stellers prompt erledigt. Dresden. Sonntan, 28. MSrz^ « b t. oune m e n Di« geehrten auswärtigen Leser der „Dresdner Nachrichten" litten wir da» Abonnement für da» zweite Quartal 1880 baldigst «neuern zu wollen, damit wir die Nummern ohne Unterbrechung «eit« liefern können. Sämmtliche Postanstalten des deutschen Reichs und Aus land«» nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. In Dresden abonnirt man (incl. Bringerlohn) vierteljährlich mit 3 Mark 50 Pfg., bei den kaiserlichen Postanstalten in Sachsen «it 8 Mark 75 Pfg. Expedition der Dresdner Nachrichten, Martenstr. IS. Oottttsche«. Nach den Beschwerden eines Winter» von ungewöhnlicher Dauer und Rauhheit leuchten endlich einige warme, sonnige Frühlingstage. Wie dankbar empfindet die Menschheit de« endliche Erwachen der Natur! Scheint es doch, als könnte der Winter, dieser srostschüttelnde Tyrann des Nordens, sich Heuer gar nicht fortfinden von unseren Fluren. Wie viele Wochen entbehrte unser Himmelsstrich des Anblickes des Tagesgestimes! Welche Ent sagungen und Leiden legte unzähligen Armen die früh eingetretene, strenge Kälte auf. Wie viele menschliche Athmungsorgane zerstörten di« trockenen, heftigen Nord- und Ostwinde! Und nun scheint es nur noch «ine» warmen Regens zu bedürfen, um die Wiesen sich mit augenerquickendem Grün bedecken, die Millionen von Augen und Knospen aus Strauchwerk und Baum aufbrechen zu lasten. Alljähr lich wiederholt sich die Aufführung diese» herrlichen aller Aus stattungsstücke und die» Jahr fällt e« so ziemlich mit der Feier veS Osterfeste» zusammen. Auch da» menschliche Gemüth feiert sein Auferstehungsfest. ES befreit sich, wenn man sich der tiefen Symbolik der christlichen Feste nur mit ein Wenig empfänglicher Seele naht, au» den Banden de» Alltäglichen und Gemeinen. Nicht Tod und Zerstörung predigt da» Fest der Auferstehung unseres Erlöser», sondern Ueberwindung de» Irdischen durch die unzerstör bare Macht des Göttlichen. Darin liegt ein wahrer HerzenStrost, der durch die Augenblickstriumphe roher Gewalten nicht erschüttert werden kann. Verallgemeinert man dies« Wahrheit von den Erfahrungen de» Einzelnen aus die Geschicke ganz« Völker, so läßt sich «licht verkennen, daß von allen Nationen Europa» keine ein so hoffnungsfreudige» Osterfest feiert, al» die der Franzosen. Seit Karl d« Große die Schlüssel Petri an dm Knauf des gallischen Schwerte» band, wurde dieses von allen Gewalthabern des Franken reichs — sie mochten sonst eine wie immer geartete Politik ver fechten — bewußt oder unbewußt, jedoch immer im Dienste Noms geführt. Jetzt endlich scheint den Franzosen «ine Geschichtsepoche herauszuklimmen, in der ihr Reich einzig nach den wirklichen Bedürf nissen des Volkes geleitet werden kann. Sie befreien sich von der Macht eines herrschsüchtigen PriestcrthumS. Es ist dies ein wahrer Culturkampf, werth des Interesses aller Völker. Der Kampf der Staatsgewalt richtet sich nicht gegen die Kirche, wohl aber gegen die streitbarste Miliz derselben, die ihre eigenen Jnteressen als die der Kirche ausgebm. Der katholischen Kirche wird vielmehr durch die Vertreibung der Jesuiten ein Dienst erwiesen. Als dieser Tage in der Kathedrale zu Angers ein Jesuitenprediger seinem Grimm über die verruchte Regierung freien Lauf gelassen hatte, erhob sich der Pfarrer der Domkirche und rief der Gemeinde zur „Bisher habe ich an mich gehalten: beute kann ich aber nicht umhin, gegen den Charakter, welchen der Redner seinen Predigten gegeben bat, Verwahrung etnzulegcn. Ich kann die selben weder nach ihrem Geiste, noch nach ihren Abstchten gelten lassen und bitte die Gemeinde, ibre Gaben lieber iür die Samm lung zurück zu behaiten, die ich selbst zum Besten unserer Fried- hofSkapelle veranstalten werde". Diese Worte machte« in d« Kirche begreiflicher Weise tiefe Sensation. Dabei ist Angn« der Sitz des Bischof« Freppel, eines d« leidenschaftlichsten Vorkämpfer deS Jesuiten-Ordens. Begreiflicher Weise wehren sich »«zweifelt die Ultramontanen gegen die Maß regelung der Jesuiten. Ein juristisches Ueberwachungs-Comitc setzte einen Protest gegm die bevorstehende Auflösung der Jesuiten- niederlaffungen auf. die e» al» ungesetzlich zu brandmarken versucht. E» wird den Schutz der Gerichte anrufen, jedoch vergebmS. Nicht mtndrrm Zorn schütten die Ultramontanen gegen den Antrag Briffon aus, den Gewerbebetrieb der Orden künftig den allgemeinen Steurrgesetzen zu unterwerfen. Am Geldbeutel ist bekanntlich die Priesterschast mindestens ebenso empfindlich, wie andere Sterbliche auch. Sie nennt den Antrag, diesen Gewerbebetrieb — wie um fassend und mannichfaltig er ist, lese man in der „Tagesgesch." nach— gemeinrechtlich zu besteuern, ungerecht, nichtswürdig, empörend. In der That, e» ist wahrhaft schauerlich, die Genossenschaften, die unter dem Aushängeschild der öffentlichen Mildthätigkeit schwunghafte Geschäfte betreiben und deren zahlreiche Niederlassungen ebenso viele Absteigequartiere bilden, üb« deren Schwelle bisher keine Polizei und kein Steuereinnehmer treten durfte, zu den öffentlichen Lasten heranzuziehen! Gewiß die abgefeimteste aller Verfolgungen, die ein« moderne „diokletianische" Zeit nur hat ausdenken können! In England steigert jeder Tag, der die Wahlen näher rückt, die Leidenschaftlichkeit des Wahlkampfe«. Derselbe bewegt sich aus schließlich auf dem Gebiet« der auSwärttgen Politik und es ist nicht zu verkennen, daß die Siegeszuversicht Lord BeaconSfield'L «inen harten Stoß erlitt. Gladstone, Lord Hartington und die anderen Häupter d« Whigs bewiesen ein tiefe» Verständniß für die Eigenarten der Volksseele ihrer Landsleute, als sie die Behauptung aufstellten: baS Torvcabinet sei nur der Handlanger Bismarck s und Oesterreich«. So wenig die» der Wahrheit entspricht, so empfindet der freie Brite schon die Möglichkeit al» eine unerträglich« Demüthigung, daß seine Regierung in Abhängigkeit vom Ausland« sei. Geht di« Berlogen- »ritder Wahlagitation nun gar soweit, baß die Whig» den ländern vorschwindeln: Beaconsfield flehe fast demüthig um die Zu lassung zu einem deutsch-österreichischen Bündniß, da er sich sonst nicht am Ruder halten könne, so geräth selbst der phlegmatischeste Stockfischcharakter der Engländer in Harnisch. Vergebens protesti- ren die Tone« gegen diese Unwahrheiten und Entstellungen. Der Minister Northcote wurde in einer Wählerversammlung, als er ein Telegramm des Gesandten aus Wien vorlesen wollte, wornach der Kaiser von Oesterreich bestreitet, Herrn Gladstone einen „pestilenzia- lischen Charakter" genannt zu haben, durch Gejohle und Gegrunze unterbrochen, so daß er seine Neve nicht zu Ende sührm konnte. Die plumpe Gönnerschaft, welche die Berliner Reptilien dem Torycabinet angedeihen lassen, läßt den einmal erweckten Argwohn der Englän der : es könnte sich doch in Abmachungen mit Bismarck eingelassen haben, nicht wieder einschlafen. Hierzu tritt der Umstand, daß Gladstone's Haß gegen Oesterreich soweit geht, diesem jedes Geltend machen seines Einflusses auf der Balkanhalbinsel zu bestreiten. Während Lord Hartington als künftige Politik einer Whigregierung die Zertrümmerung der Türkei verkündet, theilt sein Genosse Glad stone bereits das Bärenfell, indem er Oesterreich und Deutschland von der Balkanhalbinsel völlig ausschließt und oieses Gebiet einzig für die Industrie und den Handel Englands reservirt. Der jetzt so vielfach genannte Gladstone, ein sonst sehr gelehrter Mann, treibt in seinenMusestunden das Privatvergnügen, Riesenbäume zu fällen und in Scheite zu zerlegen. Die Holzhaueraxt Gladstone's scheint uns eine verzweifelte Ähnlichkeit mit einer Kriegüaxt zu haben. Zwar bietet der kriegerischeEhrgerzBeaconssields auch keine Friedensgarantie, aber der Friede erscheint doch unter ihm gesicherter, als wenn ein zweiter Lord Feuerbrand in Gladstone ans Ruder kommt, der offen die Thei- lung der Türkei predigt. Ferner würden sich die Franzosen in ihren Bewegungen gegen Deutschland weniger genirt fühlen, wenn sie wissen, daß ein franzosenfreundliches Ministerium die Geschicke Eng lands leitet. Im klebrigen muß es den Neid Deutschlands erregen, welche Macht den englischen Wählern zuerkannt wird. Bei uns ist es fest stehender Grundsatz, daß der Ausfall der Reichstags-Wahlen keinen Einfluß auf die Zusammensetzung der Regierung ausübt. Die aus wärtige Politik bleibt grundsätzlich dem Einflüsse unseres Reichs tags entzogen. Wie anders in Englvnd! Auf den Ausfall der englischen Wahlen legt Fürst Bismarck ein tausendmal größeres Gewicht für seine auswärtige Politik als auf die Wahlen im deutschen Reiche. Es entspricht dem unbefriedigt« den Zustande Europas, daß Fürst Bismarck dem durch Berlin reisenden Fürsten Orloff sein tiefes Mißtrauen gegen die russische Politik nicht verhehlte. Er hat betont, daß trotz der jetzigen Ver stimmung zwischen Rußland und Frankreich Nichts Ernstliches ein getreten sei, was ihn der Sorge wegen eines französisch-russischen Bündnisses enthöbe. Bismarck beschwerte sich, daß Gortschakoff nicht beim deutschen Botschafter erschien, um diesem zu Kaisers Geburtstag zu gratulircn; er beklagte sich, daß die russischen Truppen nicht von der Grenze entfernt werden, erfragte: wann dies endlich ge schähe? Ein Wahlsieg der Whigs in England wird die Russen noch übermüthiger machen. Es ist eine der größten Verblendungen des englischen Liberalismus, sich für den russischen Despotismus zu begeistern und diesen zu stärken. Es ist aber auch cin Verdam- mungsurtheil der Staatskunst unserer Gewalthaber, daß der Friede eines Erdtheils durch einen Cabinetswcchsel in England erschüttert oder doch bedroht werden kann. Diese Osterbetrachtung ist nicht er freulich, leider entspricht sie der Wahrheit. Neueste Telegrainme der..Dresdner Nachrichten." 'Berlin, 27. März. Der „Rcicbsanzeiger" bringt auf allerböchsten Beleb! das Glückwunschtelegramm bcS Zaren Alercw- der nebst der Antwort des deutschen Kaisers. Am Morgen seine» Geburtstages erhielt Kaiser Wtthclm ein Telegramm deS KaücrS Alexander, worin dieser Ibm noch viele Jahre Leben, Gesundheit und Frieden zum Glück seines Volke» wünschte. Kaiser Alexander rechne mevr alS lemals au» des deutsche» Kaiser» alte beständige Freundschaft, wie dieser aus die selnlge rechnen könne für Erhaltung und Konsolldlrung der guten Beziehungen beider Nationen, welche bezüglich Ibrer gemeinsame» Interessen überclnsilmmen. Der deutsche Kaffer dankte hieraus umgebend iür die Wünsche und Gesinnungen, die des Kaffer Alexander alte Freundschaft be kunde», welche iür das Glück beider Nationen, für Erdaltung de» Friedens so nothwendig seien. Gestern erioigte. nachdem Kaiser Wilhelm ven offiziellen Text von Alexander s Trinkspruch erhal ten, ein nochmaliges Telegramm de» deutschen Kaiser», worin dieser »ür die ausgesprochenen Gesinnungen dankt, welche die beiden Monarchen sei» langen Jahren verbinden und dazu bei trugen. die guten Beziehungen beider Länder und den euroväl- schen Frieden trotz partieller Kriege zu erhalten. Da» Telegramm ,t:„Dle' ----- - - schließt: iieoiiiziellausaesprochenGesliinun» ausae gen werden etngegraben bleiben im Herzen Ih re» besten Freunde S." Berlin. 27. März. Die ..Norddeutsche" findet e» natür lich, daß da» Breve de» Papstes vom 24. Februar an den Kölner Erzbischos allseitig al» ein Zeichen friedliebender Gesinnung ge würdigt. doch betreffs seiner praktischen Bedeutung und unmittel baren Wirksamkeit verschieden beurtbeilt werde-, die Blätter der CentrumSiraction überschätzten wissentlich den praktischen Werth de» Breves, indem sie die Regierung drängten, dasselbe ioiort durch die Timt zu beantworten. Nicht die Regierung kann die» tba», sondern die gesetzgebende Gewait. Die Regierung habe Innerhalb der Geietze seit einem Jahre versöhnlich veriabren. Zur Hebung weiteren Entgegenkommens sei eine Abänderung der Matgeietze erforderlich, wobei Vorsicht ratbsam. Die „Norddeutsche" hält veiderieitigrS Toleriren «ür empieldiens- wertb. Hierzu müsse die Regierung vom Landtag Iür Hand habung der Matgeietze gewisse dlSlretionüre Befugnisse verlangen, was freilich Widerspruch finden könnte. unter Anderen, von den Eentrumö»übrern. die im Sommer 1878, um einen möglichen Skodas vivendi nicht zu Stande komme» zu lassen, das Unmögliche, nämlich einen »örmllchen feierlichen Friedenstraktat, verlangten. Baden-Baden, 27. Mär». Die Königin Victoria und Prinzessin Beatrix sind heute Nachmittag» hier eingetroffen. Straßb „ rg, 27. März. Die Elsaß - Lothringer Zeitung bezeichnet die vielfach in deutschen Blättern verbreitete Nachricht üdcr de» »ngünsiigen Gelunrbeitszustand de» Statthalter» al» unbegründet. St. Petersburg. 27. März. Gestern Nacht» wurde eine geheime Druckerei entdeckt. Dieselbe war im Hause, welche» Nozloft gehört, etabllrt ai» Alterpartel rineS dort wohnenden Tapezirers, ver keine Abnung von der Beschäftigung der Haus genossen batte. Diese e,schienen als Taglöhncr, brachten eiserne Kiste», trugen täglich Päcke. Die Polizei batte beobachtet, daß seit einigen Tagen wieder Proklamationen erschienen, lenkte de« Verdacht aus drei Häuser, beobachtete die Verkehrenden und er tappte beute Nachts im bezeichneten Hause sämmtliche Arbeiter. Die Druckerei war in drei Zimmer», die Maschine war eine Hanbdruckprene. Sechzehn Personen wurden verbacket. Die Leckern waren russisch und französisch. Wer und wo die Redaktion iür diele Druckerei iel, ist unbekannt. Die Bücher und Schriftstücke wurden aber gefunden. — Zur schleunigen Erledigung älterer NlbiliNenprozeffe wurden wegen mangelnden Juitlzpersonalo 12 Garteoiftziere beruien. — Im hiesigen Landzoliamt wurde eine großartige Delraudation, über l Million Rubel, entdeckt. Compromittirt sind zahlreiche Oberbeamte. Die Defraudation «folgte durch geringere Dekla rationen. — In Kiew hat auf der Straße el» Mordversuch gegen einen Generalstäbler stattgcftmden. Dieser «üblte an der Wange etwas Kaltes, drehte sich um, und sah einen Mann mit einem Revolver. Der Mörder sagte: „Entschuldigen Sie, Sie sind nicht der rechte", und rntflod- - Locale» a«L Sächftsche«. — Unter den Herren Offizieren des 12. (König!. SSchs.) Armee-Corpö sind nachfolgende Veränderungen etn- getreten: Der Malor und etatümäßige Stabsoffizier beim S. In fanterieregiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104 von Wittern wurde zum Bataillons Kommandeur beim 3. Jnianterteregiment Sir. >02, der überzählige »Malor vom erstgenannten Regiment von Platen zum etatomäßigrn StabSolfizler bei demselben, und der etatsmüßige Stabsoffizier beim 1. Feldartillerie-Reglment Nr. 12, Malor Freiherr von Maurberg, zum Abtbeilungs-Kom- manteur in diesem Reglmente ernannt, der Hauptmann und Kompagnie-Cbci Küstner beim 5. Infanterieregiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104 zum über,adligen Maier, dir Ritt meister und EscadronScheiS von Wiedebach des Garde-Reiter- Regiments unv von Sanvanewede de» Karabinier-Regiment» — unter Belastung am dem Etat der EScatronschei» - zu Majors beiöldert, der Kommandeur des 2. Feld-ArtiUerte-Regi- meniS Nr. 28 Oberst von Scvwelngel al» Kommandeur zum I. Feld-Artillerle-Regiment Nr. 12 versetzt und der AbtheilungS- Kommandeur tm I. Feld-Artillerle-Regiment Nr. 12 Oderst- lieutenannt von Zenker, unter Stellung ä l» suito de» 2. Feld- Artillerie-Reglments Nr. 28. mit Führung der letzteren beauf tragt. Ferner i.urden der Oberst Hevbenrelch. Kommandeur de» I. Feld-Arilllcric-Regimentö Nr. 12 unter Verleihung de» Generalmajors-EbaralterS mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der vorgeichrlebenen Uniform, undHauptmann vonMetz- xadt, Batteriecheches im 2. Felt-Axtiiiexie-Reglment Nr. 28 mit miß ' ' ^ " Pension und der Erlaubniß zum der Regiment»- Forttragen Uniiorm In Genehmigung ihrer Abschiedsgesuche zur Disposition gestellt, sowie Major z. D. Bücher, Kommandeur des I. Batail lons Cbemnitz, 2. Lantwebr-Reglment Nr. 101, unter F-ortge« Währung der gesetzlichen Pension re. aus sein Ansuchen von der Funktion als Bezirks-Kommandeur enthoben und der Malorz.D. Freiherr von Friesen und der cbar. Major z. D. von Metzsch mit ver gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen Ibrer bisherigen Uniform aus Allerhöchsten Kriegsdiensten verab schiedet. Außerdem wurde der Assistenzarzt 1. Klasse der Land wehr Ur. Kern deS 1. Bataillons Leipzig 7. Landwebr-Regiment» Nr. 101» zum Stabsarzt der Landwehr und die Assistenzärzte i. Klaffe der Reserve vr. Teutsclvbeln letztem Bataillon» und vr.Effenberg des ».Bataillon» Grimma 7.Landwehr-Regiment» Sir. lO« zu Stabsärzten der Reserve befördert. - Die in Berlin mit dem i.April d.J. rintretenbe strengere SonntagSfeterim Interesse der kaiserlichen Postbeam ten wird ln kürzester Frist sich über da» ganze kaiserlich deutsche Postgeblct erstrecken. Mit 10 Ubr Vormittag» Sonntag» wird die Austrägerarbeit für Postsachen beendet sein. Ebenso erwartet man eine Verfügung, daß dc» Abends von 7-8 Ubr von einer Firma nur höchstens 3 Packele zur Expedtrung, und nicht, wie es bis letzt der Fall war, 20 bl» 30 Packele angenommen werden sollen. — Im hiesigen T bierschutzvereine wird rastio» auf die endliche Beseitigung der gräuelbasten Vivisektion bingearbelte». 0r. msd. G. Voigt auö Leipzig, einer bcrienlgen deutschen Aerzte, die sich der durch Herrn v. Weber eingeieiteten Bewegung energisch angeschlvsten haben, gab in der letzten Monatöver- iammlung einen Einblick in einige bei der Vivisektion gebräuch liche besonders grausame unv abscheuerreaende Metboden, Cnrarffirung der Opsertblere und sogenannte künstliche Atvmung. Der Vorsitzende berichtete hieraus über die von Selten dev Ver eins im Februar bewirkten Bestraiungsanträge l4i; ferner über die stattgeiundenen gütlichen Begleichungen mit mehreren ber rbierguälerel bezichtigten Personen (Ni; sowie über die im ver gangenen Monat bewilligten Gratifikationen «54 Mk.> unk die von mehreren Behörden Sachsen» elngrgangenen EriolgSnottzm (14). Bet Erwähnung der Gratifikationen wurde zweier Männer rbrenvoll gedacht, die sich bebuiö Rettung eine» Hunde» beim Elbeisgange entschlossen eigener Gefahr auSgcietzt batten, de» Schmiedemeister Helnze in Piunitz und Gärtnergehilfen Schmalz In Hosterwitz. beide wurden vnn Verein prämffrt. Ein von Neapel Angegangene» Ebrendiplom erklärte den Verein al» wohl verdient um die europäische Gesittung und eine Einladung de» deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwcit in Halle gab ver gab i aniassung, den Beitritt zu demselben zu veiürworten. Die vom alten Leipziger Tbiersctmtzvcrcin im Mai proiektirte Ausstellung soll in geeigneter Weile nach besten Kräften gefördert werden. Ein neuer Tblerichutzvcretn entstgnb in Zabern i. E. In Aus sicht genommen ist die Herstellung eine» Verbände» sämmtltcher sächsischer Tvierichutzverclne. — Am Mittwoch Abend in der 11. Stunde schlendene ein Maurer, ein Liedchen vor sich binpieiiend, über die alte Brücke. Derselbe trug aui der rechten Achsel einen an einer Latte Richt scheit — hängenden Kasten mit diversem Handwerkszeuge seine» Gewerbes, ^och sollte seine anscheinend so seelenvergnügte Stimmung bald einer Mißstimmung welchen, denn al» er bald die Brücke überschritten, rutschte ihm unvorbergrsebener Weise die Latte plötzlich von der Achsel herunter und ber Kasten sammt i Inem vollen Inhalte verschwand, ohne seinen Träger um Er laubniß zu kragen, blitzschnell in den dabinrauschenbrn Aiutben. Sprach- und ratdloS vor Schreck stand er nun da, sich lange die Stelle ansedenv, wo der Schatz verschwand.
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