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Dresdner Nachrichten : 15.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192105159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19210515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19210515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-15
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1921
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Am 1. Feiertag bleiben unsere sämtlichen Geschäftsräume geschlosse«. Am L. Feiertag ist unsere Kauplgeschästsstelle vorm, von 11 bis V,1 Uhi geSfinet. — Die nächste Nummer erschein! Dienstag früh. Frau v. Alndenburg Won unserem Gonderbertchterftattrr.) Hannoner.il. Mai. Krau n. Hindenturg. die Gattin de» greise« Fcldmarschalls, ist hente «argen gegen L Uhr in ihrem liannoversche« Heim nach lange« Leiden im «1. Lebensjahre sanst entschlaf««. Ara« «. Hindenbnrg. die Lachter des Generals v. Syerling, ist ihre« Satte«, mit dem sie seit 187S verheiratet war, eine treu« LebenSgesLhrtin gewesen. An der Nriegszeit hat fl« sich in der Fürsorge große Verdienste erworben und «egen ihres schlichten Wesens ersreute sie flch in der Bevölkern«« größter Beliebt heit. Die Beisetzung der Entschlafene« findet Mittwoch nach Pfingsten nachmittag» aus dem Ltöckener Friedhose statt. Der Reichssledlertag in Berlin. (D ra h t m e l d » n g unsrer Berliner L ch ri f t l«t t u » g.i Bcrliu, 11. Mai. Heute vormittag wurde im „Nhein- gold" der d r t t t e R e t chö s t e d le r ta g erüffttet. Bürger meister Ritter begrüßte die Erschienenen namens der Stadt Berlin und wies auf die Schaffung des Groß-Berliner Garten- und SlcdlnngSamteS hin. ?lber die SirdlmigS- frage könne nicht ordnungsmäßig gelöst wcrdcat. wenn nicht gleichzeitig eine einwandfreie Lösung berBerlchrS- sragen gefunden werde. Dr. B r e n m a n n - Leipzig sprach hierauf über das Tlienca: „Wie siedeln wir zweckmäßig?" Die Frage der Landbeschasfnng sei aus dem letzten ReichSsied tertag ansrclchenü erörtert worden. Heute sei die Hauptsache die Beschaffung des znm Banen erforderlichen Geldes. Zur Beschaffung ausreichender Mittel schlug der Redner die M ietstencr vor, die von der Regierung aus Feigheit nicht eingebracht morden sei. ferner NefvrmdeöTax v erfahrenS, um die erststeUige Be lcihnng zu erhöhen. An einer Entschließung forderte der Redner die Beschaffung eines ÄSeltrentenbrtefeS und die Anerkennung der höheren Bslelhssthigkeit der ersten Stelle durch die Taxatoren. Der Vertreter des Refthsmirtschaftsagtes. Dr. Gerlich, bat. die Entschließungen möglichst schnell dem Reichs- mirlschastsrat zngängig zu machen. Gek>otmer Rat P a n l n vom Wohlsahrtsministerium forderte Kenner und Könner ans dem Gebiete des SiedlungSivescnS auf, an der großen Volksausgabe milziiwirkc». Kritik und das Anfstcllen nn- erfiillbarer Wünsche könnten heute nicht mehr znm Ziele führen. Die U. S. P. für Erfüllung des Ultimatums. Der HanplanSschiiß der U. S. P. veröffentlicht in der ..Freiheit" eine Kundgebung zur politischen Lage, in der das deutsche Proletariat aufgesordert iviod, seine ganze Macht eiiiznsctzeu. für ein ehrliches Bemühen Deutschlands, die wft'lichastlich.'n Bedingungen des Itttiinatums z» erfüllen, sur die restlose Durchführung der Entwassnnng und für die Aburteilung der Kriegs- beschuldigten. AIS dringerrdc Maßnahnre zur Ersüllnng der wirtschaftlichen Bedingungen wird eure unmittelbare und weitgebendc .Heranziehung der Gewinne der Industrie, des Handess und des GroßgenndScsitzes gefordert. Derurkeilung kommunistischer Verbrecher. Hamburg, 1.1. Mai. Von den wegen des Kammunisten- pntschcö am 28. Marz d. I. ank der Bulkanmerft Angeklagten wurden 7 vom außerordentliche» Gericht f r e i g e s p r o ch e n und die übrigen zu GcsängniSstrgfcn von 6 Monaten bis 2)L Jahren verurteilt. Ter Hcinptangetlagst Goldncr er hielt Iss Jahre Zuchthaus und 6 Jahre Ehrenrechtsverlnst. — Das Schwurgericht verurteilte den Seemann Hermann Knucske, der mit Leuten der Besatzung im April vorigen Jahres nach Einiporrnng des dbapitäns, des Steuermanns und des ersten Maschinisten den Ftschdampfcr „Senator Schröder" nach Rußland gebracht hatte, wogen Schtsfs-- raubes, Meuterei und Freiheitsberaubung zu 5 Jahren Zuchthaus, den Matrosen Heu de zu 18 Monaten Gesang nls. lW. T. B.i Hochverräter. Berlin. 11. Mai. Auf eine Anfrage der de ursch nrtip- nalen Abgeordneten Wnlle, Berndt und Henning hat das Ministerium des Innern geantwortet: Es ist bedauerlicher weise in einzelnen Fällen voraekommen. daß deutsche Mitglieder ausländischen Vertretungen Anzeigen über verborgene Waisen erstattet haben, anstatt die sür die Entwaffnung zuständigen deutschen Behörden zu benachrichtigen. Die RcichSregierung wird, soweit im Einzelsalle der Tatbestand einer strafbaren Handlung ge geben ist, ein Einschreiten gegen derartige Personen veranlassen. Oerlliches und Sächsisches. Gemeinsame Kandidatenliste bei der Dresdner Stadtverordnelenwahl. Tie ttichtsozialisttschen Parteien in Dresden, Sie Deutsch- nationale Volkspartet, die Deutsche Vvlkspartei, die Deutsche Demokratische Partei und die Zentrumspartei, sind, wie uns nfttgetcilt wird, überetngelvinme», sür die bevvrstehcn den Stadtvervrdneteiiwahlen teine gesonderten Wcchlvor- schtäge auszustelleu, sondern der Wählerschaft eine ne in einsame Liste vorzulegc», ans der alle vier Parteien entsprechend ihrer Stärke üurch Kandidaten vertrete» sind. Selbstverständlich bleiben die politischen Grundsätze der Parteien durch dieses Abkommen völlig unberührt. Die aus der gemeinsamen Liste gewählten Stadtverordneten werden sich »ach ihrer Parteizugehörigkeit in selbständige politische Fraktionen trenne». Tie vier Parteien sehen sich zu diesem Vorgehen veranlaßt durch das Verhalten der sächsischen Sozialdemokraten, die seit dem Zusammentritt des Landtages jedes Zusammengehen mit nichtsozialistische» Parteien ablehnen. Die Gemeinschaft der sächsischen Mehr heltssozialisteu mit Unabhängigen und Kommunisten, die den gewaltsamen Sturz der Verfassung und die Räteditta- tur erstreben, läuft ans die Errichtung einer reinen Klassenherrschaft hinaus. Das gemeinsame Ziel der vier Parteien ist daher die Beseitigung der sozialistischen Herrschaft im Stadtverordnetenkollegiui», die der tatsäch lichen Zusammensetzung der Bevölkerung und ihrer politi scheu Schichten in keiner Weise Rechnung trägt. Sie sind sich anderseits bewußt, daß auch im Falle einer Beseitigung der sozialistischen Mehrheit im SladtnervrdneteutvlftgiuM die Vertreter der sozialdemokratischen Wähler,chast Anspruch ans einen der Zahl ihrer Anhänger entsprechende» Einslust ans die städtische Verwaltung haben. Sie sind ihrerseits durchaus gewillt, diesen Anspruch anzuertenncu. Tie jetzige sozialistische Alleinherrschaft stellt sin, dagegen dar ais die Herrschaft einer Hälfte der Bevölkerung über die andere und steht deshalb in vollkommenem Widerspruch zu den Grundsätzen, ans denen die Verwaltung des jetzigen Staats und Gemeindewesens ausgebant ist. Tie vorstehend mitgetcilte Vereinbarung wird sicher in allen Kreisen, denen ein Zusammenschluß des gesamten Bürgertums schon immer am Herzen gelegen Hai, mit großer Freude begrüßt werden. Hoffentlich ist eö dadurch mögtich, daß min auch der letzte Mann an die Wahlurne gebracht wird. Da jetzt 18 sozialistischen Stadtverordneten 11 bürgerliche gcgcnüberstehen, die Linke also über eine Mehrheit von mir drei Stimmen verfügt, dürste es nicht aussichtslos sein, die sozialistische Herrschaft zu beseitigen. Selbstverständlich werden sich an den Stadtvcrordneten- wahleu, die voraussichtlich im 'November stattfinden, diesmal auch die Einwohner der einverleibtcn Vororte be teiligen. Daß dadurch das Wahlergebnis wesentlich beein flußt werden könnte, ist aber kaum anznnehmen, da der Stimmenzuwachs sich gleichmäßig ans alle Parteien ver teilen dürste. Haushalt und Wirtschaft. Verteilung von Milchsüßspeise und andcrcu Lebensmitteln. Nach der in dieser Nummer unserer Zeitung ab- gedrncktcn Sammel-Ve5anm»iachung des Rates zu Dresden wird n. a. auch Milchsüßspeise an alle Inhaber der Lebens mittelkarte verteilt. Ter Preis für ein Päckchen mit eiwa dtz Gramm Inhalt ist von 60 Pf. auf 10 Ps. herabgesetzt worden. Für Re Milchsüßspcise bietet sich im Hanshaft die verschiedenste Veriveiidiuigsinöglichteii. Sie kann ohne weiteren Zusatz als Wasser zur Herstellung von Suppen und Tunken, Puddings und Cremen verwendet werden. Außerdem eignet sie sich unter Verwendung von Backpulver und Beigabe der üblichen Backzutaten vorzüglich zur Be reitung von Kuchen, Lorten, Ausläufen uiw. — Kommerzienrat Rndols Vierling V. Im 7i. Lebens jahre verstarb am Freitag früh nach eintägigem Kranken lager an den Folge» eines Schlagansattcs ans seinem Rittcr- guie Oberotlenhain bei Lübau der Kommerzienrat L-ouiS Rudolf Bierling, der Senior seiner in Dresden altein gesessenen, vielvcizwcigtcn Familie. Er war am 13. Dezem ber 1817 in Dresden als Solm des Ledersabritanten Lud wig Bierling, Flschhosplatz, geboren. Nach dem Besuche des Freimanverstistitnts erlernte er in Kleinwelka bei Bautzen die Gerberei und war dann im Auslände tätig, um seine Fachlennknisse zu vervollständige». Im Jahre 1872 trat er in das Geschäft seines Vaters ein, das in den folgenden Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten der Ledcrbranche cmporunrchs. Vor etwa zehn Jahren schied er ans der Firma aus, die von seinem Sohne sortgeftihrt wird, und zog sich ins Privatleben zurück. Seitdem lebte er abwechselnd aus seinem Gute, in Dresden und ans dem. Weißen Hirsch. Während seiner Tätigkeit in Dresden hat der Verstorbene lange Jahre viele Ehrenämter bekleidet. So war er Stadt verordneter. stellvertretender Vorntzender der Handels toimner, Landesuhatzmeister vom Roten Kreuz, zweiic, Vorsitzender des Vereins Volkswvhl, Vorsitzender des Schulvorstandes vom Fretmaurerinstitut und des Aktie» Vereins Zoologischer tVirten. Auch an der Leitung de, Fachorganisationen der Lederindustrie hat er sich in hervor ragender Weise beteiligt. Er war n a. Vorsitzender des Verba»des sächsischer Gerber, Vorstandsmitglied des Ze» tralvcreiiis deutscher Lederinduitrie und Vorsitzender de>- Lchutansschnssks der Grrbersihule in Freibcrg, die er wü ins Leben gernien hat. Auch gehörte der Verschiedene z» den Gründern der Drilliche» V.'rsn'.bsaiistalt sür Leder industrie in Freiberg — Die 23-Jahr-Feier des staatlichen Lehrerseminars Dresden-Plane» war, wie bereits gemeldet, am Don »ersteig mit der Weihe des Ehrenmals ein- gclcitet morde». Ihr folgte am Freitag vorniitlgg iin großen Saale der Anstalt der F e st n I t u s. Z» diesem hatten sich eingefiiiide» Vertreter des Kniinsmiiiistcrinin-s. des Landbanainles, von Schwesteranstc.ltc», Vereinen. Körperschaften, ftuvie überaus zahlreiche ehemalige Schüler der Anstalt. Nach einleitendem Orgelvorft'iel und gemein käme»» Gelang und Darbietung des großen Hymnus „Halleluja" hielt in Vertretung des erkrankte» Seminar direttors Obersindienrar Prost Dr. D r e ß !e r die Festrede Er begrüßte die zahlreich erschienenen und stellte au die Spitze seiner Worte den Geibelvers „Tu schauest nach deinem Glücke in goldene Ferne weit, ich schaue schon zurttcke in alte Zeit". Ein Vierteliahrhiindert Weltgeschichte sei verflossen ein Viertcliahrhimdert Pädngvgit vorbeigcgaugc». Letz iere werde gekennzeichnet durch die Gegenüberstellungen, llöstcrliches Internat — JulernatSflucht — sechsklassigc An stalt — siebcntlapig-e Anstalt, die demnächst nach dein Titel In Bubendorf zum Tanze Ging eine junge Mali, Die ländlich-frische Pflanze Trug stolz ein weißes Kleid, tlnd in des Balles Panse Trat sic mal aus dem Hause. Denn drinnen war es schwül. Doch draußen wohlig kühl. Als sie, sich zu erfrischen. So schaute himmelan. Da schlichen sich inzwischen Zwei böse Buben 'ran. Die packten ohn' Erbarmen Die Maid an Hals und Armen Und zogen ihr, o Graus. Das weiße Ballkleid aus. Dann flohen sie geschwinde. Daß keiner mehr sie sah, Am kalten Abendwinde Stand's arme Mädchen da Bsr'm Tanzsaal auf der Gassen. Ganz hilflos und verkästen 'sn's Eckchen scheu geklemmt, An Ilnterrock und Hemd. Linst liebt' sich zu betät'gen Die starke Männlichkeit 2m Raub von jungen Mädchen. Jedoch in unsrer Zeit Raubt man den Mädels leider Kur ihr« schönen Kleider, Dell für sic Geld man kriegi. Doch für die Mädels nicht. „Luginsland" in de» Dresdner llachrichlen. L-lchirtut Mt» perk-g nur lult ticscc LueUkkangal'c xkstattM Die bösen Buben von Bubenöorf. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Thcater-Spiclplan für Sonntag. Dpern Hans: „Die Meistersinger" ssteift Schauspielhaus: „Faust". I. Teil s>43>: A l b e rt-T heute r: „Der O-ucru iant" stzschi: Residenz-Theater: ..Ein Walzertraum" s8), „Wie einst im Mai (7); Eentral-Theater: „Der Opernball" i7j. Für Montag. Oper » ha n s : „Aida" stzäli: Schau spielhaus: „Musch" s'/lKi: A lb c r l - T he ate r: „Der G'wisscusumrnl" s1L8); Residenz-Theater und Central-Thcater: wie am Sonntag. 's Mitteilungen der Staatstheatcr. Opernhaus: Dienstag. 17. Mai s>fI7i „Der Rosenkavalicr" mit Viereck K impel, Ermolb. Eva Plafthke-v. Osten. Nüssel. Merrem Nitisch, Ficbiger-PciSter, Rüdiger, .Haberkorn, Zcchsel. Musikalische Leitung: Kutzschbach, Spielleitung: Toller. - Au, 18. Ma! sr§7): ..D er Vafa zz o". Besetzung: Paktier», Rethbcrg, Burg, Lauge. Schmalnancr,- „Sizt- l ian i sä, e B n n e rn c l> r c": Besetzung: Forti. Vattiera. Jung. Burg, Stella, Eisncr g. G. Musikalische Leitung: Striegler. Spielleitung: Hartman». Särausvielhan s. In der Aufführung von Goethes ..Faust" morgen Sonntag 1143! spielen Mehnert den Mephistopheles und Antonia Dietrich das Gretchen. — — Am 17. M-ai werden die beiden Dichtungen von August Stramm „Die Haidebrant" und „Erwache n" wiederholt. Spielleitung: Viertel. j- Albert-Theater. Die Borftclluug sür das Montag-Abonne ment muh dcö Psingstseiertags wegen ausvcchwswetie verlegt wer den, und zwar auf Montag, den SV. Mat. In der Vorstellung „Der G misscnöwurm" gastiert Wally Senfs-Gcorgt als Hor- lacherlteS. h Die Nolks-Ling-Akademle veranstaltet am t. Vfingstfelertag «bei ungünstigem Weiler am S. Feiertag, früh 7 Mir im Zwinger eine Gefangsanfsiihrung unter Mitwirkung der ehemaligen Hos- tromneter. Eintritt frei. L Schauspielhaus. Tie Ausführung von Grill varzcrs „Medea" in der neuen Einstudierung wies am Freitag einige 'Neubesetzungen aus. Mca, Steuer mann spielte als Gast die Medea. Von den Rollen, die mir von der Künstlerin in Dresden gesehen habe», war es die am meisten durämearbeiiete und für ihre Art und Fähig keit kennzeichnendste. Eigene Figur und die Mittel von Mast« und Kostüm gebe» willig den fremden, dnuiieu Lim der Koscher!» mitten jm Hellen Griechentum her. und wild und fremd steht auch die ganze S-pieiu-cise im Dresdner Ensemble. Eine starte Intelligenz hat die seelische Struktur der Medea und ihr Gebaren unter der Folter stirer Um gebung durchdrunacn und spielt nnn in einem beständigen Hochdruck leidenschaftlicher Erregunivin das Acußerstc an Ausdrncksbewcgung jeder Art bis an die Grenz« beS Ver mögend aus. ES ist ein fast nirgend» gedämpftes Fvrte- fpiel. dem -i« begrenzte ModulatzlonSMftgkeit der Stimme nicht genügend Klang reiz zu geben vermag, um solche dauernde Gehürsaiispanninig eriräglich zu machen. Das AuStrilcksrcgistcr der Gebärden ist reich innerhalb lener schauspielerischen Technik des Unterstreichens und Jllu- striercns der Worte, wie sie vor Jahrzehnten auch am Dresdner Hoftheaier stärker im Schwang war, daun unter Einwirkung der naturalistischen Svielweise gemildert oder ganz verschwunden isc. und hente wieder i» Berührung mit dem Expressionismus als „neue Schauspiellnust" anftancht. Leider täuscht sich dieser Stil aber über seine Wirkung, zu mal im klassischen Drama. Für die Durchführung des Charakters der Medea setzte Men Steuermann von vorn herein zu barbarisch ein. so daß ihr sür die Rückverwand- lung zur hemmungslosen Zauberin keine Steigerung mehr möglich war. Immerhin war ihre Verkörperung eines ft» ungewöhnlichen Dichtergeschöpses wie Medea, ohne antik oder griüparzerisch zu sein, eine starke Leistting eigenen Ge präges. — Den Jason spielte erstmalig Herbert Dir moser. 'Noch sind in den Darbietungen dieses sungen Künstlers die Hoffnungen stärker als die Ersnllnngen. Sein Jason gewinnt durch den deklamatorischen Stil einen Zug von Schönrednerei, der dem windigen Jüngling Grillparzers glaubhafter steht als der Argouautcuzug. Tic gewisse Jauibeumclodie nmkliiigt ihn i» Tirmosers D,nstcllung gar nicht übel, die schlanke Erscheinung ist von Vorteil, wenn man in Jason mehr den Besieger zierlicher Mädchen als d-en Drachcutöter erkennt, und so ist zunächst das Gesamtbild im Sinne Grillparzers nicht verfehlt. Eine stärkere psycho logische Vertiefung wird sich bei Weiterentwicklung des Künstlers noch einstellcii. — T omFarecht verdient Dank, daß er den König Kreon sür Mehnert übernommen hat. ohne dessen Maß für Könige zu haben: er suchte sich mit der Aufgabe nach Kräften abznsinden. Den Herold der Amphtktnonen sprach diesmal Rudolf Schröder mit hierarchischer Würde. Der starke Beifall, der spürbar besonders Fra» Steuermann galt, hatte einen demon strativen Beiklang. 1^. f Uni die Dresdner Sia-usyochschnic für Musik und redende Künste. Direktor Johannes Krantz vom Dresd ner K o n s e r n a t o r t n m hafte kürzlich in einer Eingabe an Landtag und Negierung den Plan der Dresdner Staats Hochschule für Musik und redende Künste heilig bekämpft. Gegen diese Maßnahme des Direttors hat sich nun seine eigene Lchrcrichnst erhöbe», indem sie durch den Betriebsrat und den künstlerischen Leiter der Anstalt. Prof. Georg Wille, ihrerseits eine Eingabe an Landtag und Negierung richtete, der wir folgendes entnehmen: „Die Unterzeichnete Ver tretung der Lehrerschaft am Dresdner Konservatorium miß billigt cs, daß Direktor I v h anne s K r a n tz an den Land tag eine Eingabe gerichtet hat, die u. a. um Adle h » u n g einer staatlichen Musikhochschule ersucht mit der Begründung, daß eine derartige Anstalt „für Sachsen voll ständig überflüssig" sei. Sic erklärt hiermit, daß diese Ein gabe eine durchaus persönliche McimmgSbekundmig ihres dem Knnsiietberuse bekanntlich fernstehenden Ver sagers, des Herrn Johannes Krau!?, ist, der sich in keinerlei Weise weder mir Betriebsrat und Lehrerschaft, noch mil Dircklivnsrat und iiinstleristhein Leiier über Inhalt und Form der Eingabe verständig! hat. Skis Laie ans tunst lerischem Gebiete und getestet von geldwirtichaftlichen Inter essen, kann Herr Johannes Krann lein Verständni- baben sür die Notwendigkeit einer Neuordnung des Musik schnlwcsens mit der Staatshvchschule als Spitze, über deren Errichtung wir die Anschauungen der Staatsrcgiernng teilen und vertreten." Zur Erläuterung dickes Schreibens sei be merkt. daß tatsächlich das vormals als „Königlich" betitelte und beute noch vom Staate unterstützte Dresdner Kon scrvaiorium an 'ich ein kaufmännisches Privastnster nehmen ist. -i Die Vereinigung „Freunde de»,scher Kunst" hatte an, Freitag abend vor der Sommcrpanfe ihre Mitglieder zu einem deutschen Ka m m e r m n s i ka be n d in d:r Räume des Fr.ime»klubs geladen. Einen besonderen Ost'vnu bcicicele zuerst Karl Pretzsch als Solist am Klavier drn zahlreich Erschienenen durch die Wiedergabe von drr, Fantasiestückicn von Schumann. Die Konzertsängerin Frau Nübsamen erfreute durch künstlerisch gebotene Lieder von Franz Schumann und Brahms, und eine musikalisch Seltenheit, Sol! sür Baßgeige mit Klavier, gestaltest sich unter den bemüh neu Händen der Kammermusiker Pphk uns Naumann und dank trcsfsichc'cr Aiirwabs iRomanze von Schwabe und Konzert in vier Sätzen non HändcN zu eine intevessantc» Eindruck. An das Konzerr schloß sich eine an geregte Besprechung innerer Organisationsfragcn an. st Der Dresdner Mnseums-Bcrein hält seine ordcn, liche Vcreinsvcrsammknng am 27. Mai im Neuen Rathaus ab. Nach dem Berichte über das Vercinsiahr l920 bclüns, sich die Zahl der Mitglieder ans 180. Die Einnahmen a»s Mitglicdsbesträgen »nd freiwilligen Spenden betrag-,, S21U> Mp, Folgende Kunstwerke wurden angekauft: Ei» Frauenkopf in Bronze von Edwin Schorfs für die Stuft, tnrensammlung, eine Sammlung von Radierungen Mar Sleuogts zur Originalpartitiir von Mozarts „ Zaubers löst"- eine Aktstndie von Georg Kolbe für das Knpferstichkabinest- Ter Kaufpreis für diese Kunstwerle beträgt 12V30 Mr. ch Löchstschrr Knnstoerei» z« Dresden, Brülsticke Terrasse. Sonderaiissnilongen: Ärlnr Vöir, Anton Eilio-Feistcii. Wilhelm Rudolph, >!. Aestermayr ch. Gruppen: Friedrich Barch, Walte, Dann», Wilhelm Eller, Hanns Herzing, Fritz Kall,vaster. Erwin tzicl'c. Rolf Arsch. Will,. Lchnbrrt. Einzelwerkc hiesiger und an« ivärligor Künstler. Gediinet werktags von 10—3, Loiinlagf. von l l-ll Ulu . ch Etalcrie krnjt Arnold. F r ü h i a h r o - A u o st e l l n » g Gemälde von Erich Klofsowsli lKollektioni, ferner Moll, Hcckcl, Aolbc. Bcchstciii, Otto Mucller, Knehl, L. v. Hosmaun, Ltebermann, Trübner. Eorinch u. a. Plastil von Lehmbruck, Gaul. Kolbe, Borlach, Albtker, voetger u. a. Holzschnitte von Erich Buchwalb.Ztnnwald. — Donnertiag: Eröffnung der Lonbcr-Audstellung Sdvarb Mnnch, Gemälde. E litt Iv» 'Lt »»»«—S .... » »»zlpzatp»,
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