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Dresdner Nachrichten : 15.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192105159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19210515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19210515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-05
- Tag 1921-05-15
-
Monat
1921-05
-
Jahr
1921
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1921
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nouoelle". unu>nwu»rdeu zugebeu. Ta» Grausam,'»' ,n diesem Polenanfstaiid sür n»? Zynische aber war und ist die Wehr- und Taienlosigkeit, mit der wir diesem Himmel- fchreieiiden Rechisbrnck zuieheu müssen, .1in eigenen Lande und wir nicht mehr -Herr, diirfen wir kein Glied rühr«», wenn inan lausenden unserer Brüder. die eben erst ihren einmütigen Wille», bei unk auszulmrren. belundeltn, offen Gewalt anlu». D,i>» is, derzwecle Schlag, die Zweite ti«se Erniedrigung, die uns in -ieien Piaientagen urgesügt wurde. Sie ist weit schmerzlicher noch als jene evste. Indessen konnreu wir auch ihr bisher nur eitlen Teil unserer Auf merksamkeit zuwenden Tenn gerade i» de» Tagen ihrer Envstechung baUIen sich iin Zieste» neue gefahodrvl^nde Wolken zusammen. Der Obern« Rat der Ententemüchie sandte sein kurz t-esrüeres Ultimatum, um die Durch, iüihruug ieil^r unerfüllbaren F-vi-erunge» non Deutschland ,« erzwingen. In Paiis herrschte Kriegs»'»»»!»»«!. Rhei»- wäris rvlllen feindliche Truppe »tranSporte zur Besetzung de» RlchrgevietS. Unter dem Drnek dieser Ereignisse glaubte eine neue deutsche Regierung, die nach dem Bankroit des <kabinette- Fobrenb.ichSinions l» zwölfter Sin »de erstanden mar. die nneriragliche i-eeuunvortn'ig übernehmeu zn dürsen. d.rs Illllniaini» -n nnierichrerbe». „Ohne Rar i'ebalr und oediiigungslo?'" tiesene ne dae- denischc Volt für nnarsebbare Jene» der wirtschaftlichen Veriktavung durch seine Feinde an». Rtit -dieser Preisgabe der .Reste unserer Freiheil, die nue- nacb Veristnlie? geblieben waren, fügten wir uns selbst den dritten und heftigsten Schlag zu. den wir in den letzten beiden Wachen erlitten. Man kann seiner Vreilieu uckuldlo-- berank-i werden durch ein« aeracu'alii renbe Ilebermachl, aber lediglich unter den Drohungen dieser lleberinacht dieses kost Varste Gur Hinzuwersen, da» ist ein Schritt der Selbsterniedrigung. der auch mit der tragische» Ve-kenunng aller Realiial.-n non seiten Ser sührenden Männer, die da» Gute gewollt Huben mögen, aber da» Büke ichnien. nieme« u ev-'huldigen :>i. Man wende niclu ein. das, tue deutsche Aufopferung beteile- Früchte zeitige, dag, wie amerikanisch, K nr »vechfel" in lauer versichern, in Washington ein der Pelitik eingetreten sei der die deutsche a» s ts 8 S LF ?? Ainurbnie de» Nliiniinnni.- als da» „Ende einer snricktvaren Vcdrobnug der Welt' iverie nild der für Deutschland gün- srige Eiltscireidüllaeii narbe reite! Man starre auch nicht ans che Nnwi-1lichsett dem deutsche» Einsitlst r'vllkvnimen ent- ilietrer Tinge, wie jene» neue k-all erb an de- und Freiheit» deal, da» die aikglisanifckcn Ri.'bene im La'.uv.'ih Ralaee ;>> London 'ich ansdach'ien! Wir nnnen. das; wir nr«h nm Welte»'»erne jener Zukuuii eiurncht lind, in der die Rolle: einer Familie gleichen, .die d» Unreifen und Schwachen sorgfältig die Gelegenheit sickert, zu wachsen und stark zu werden". Was wir von derl'i angle amerikanischen Rer vn-ldernngsideen zu iniltei! habe». ist uns nuinnein nach Ultimatum und Oderschlesien ans nüchternster R>a.ri.- bin sanglich bekannt. Ans jener Richtung, ans den Veiorungs und B. 'chwichnanngsoei'uchcn, aus 2»ersore>heu und Drohungen -eindlicher Mnchtbober, die eben noch das Reckt brache» »nd Ge,voll uerikvien, rann uns da» Heil nickt kommen. Wir. Sie wir den Glauben an unsere Rettung auch nach den Erniedrigungen der '.'ergangenen Ma;wecken nickt anfgeben u'ollen. müsse» an» anderen Quellen schöpfen, »traft, zu tragen und zu kämpfen, kann uns nur ans uns selb» werden, au? der Geschichte der Rergangenheii unseres Volkes und an? Sen Gütern unserer Volksseele. Inmitten de» Strome? der Ilnglücksiage begingen am l. Mai Hunder! ca inen de deutscher Männer und Flauen zu Worms und Eisenach die >bede>tkfeier der vierhllndertjährigeii Wieder kehr der Reformation. Was sie an -den historisch Veden run,r»bollen Siätten znsaininensührte. baue keine» kon sessiouell 'eparaüsiiicheu Zweck. Sie waren beseelt von dem Gefühl, gerade tu den Tagen der liefst«-» Rot unsere» Volkes eine» grohe» Helden gedenken zu müssen, der in politisch ähnlich verworrener .seit wie Heine im Dienste des Deutschtum» den geistigen Freiheiiskirmpf inr die ganze Ration anführte und kämpfte, der „seinen lieben Deutschen" dienen zu müssen meinte, ans der Uebci zeilgnng heran», dass er kür sie allein geboren >'ei. Diese vorbildliche Ralei landsliebe und Volkstümlichkeit, die wir beute in der inneren Zerrissenheir inneres Van de» und unter dein Inn!, innerer Feinde dringender denn je brauchen, macht uns die Erinnerung an den arosten Reformator ebenso znm Bednii ni», wie ein anderer gleich wertvoller und uns Gegenwand- mcn'chen besonder» wichtiger Zug seiner Persönlichkeit, seine tief innerlictie Religiosität und die Stärke seine» Glaubens. Fn den Heiken der religiösen Armut und Gleichgültigkeit, der Verzggibeit und der Giauven-5'chivacke, die im letzten Inhrzehnt in wachsendem Maste nm sich griffen, kann das Vorbild keines anderen Mannes >o allfrichten, >o an die Seele fasse», wie das Marlin Gnbers. Wie er einst „furcht lo» und treu"", im Rewnsttiein seines Gottes, ein Held de» Vekelnrerniuke» und der Glaubensstärke vor keiner welr- lichcn oder geistliche» Rlacht zuriiekschrechic. weil er eine Zirfluchl in sich ipustie, !o müssen auch wir in den schweren Tagen de» Kample», die dieser Mai uns brachte, ausharreu und uns eine innere Zuflucht in der Gewistbeit Goite-Z und der göttlichen Hilfe schaffen, von der ein ehedem viel be achteter und noch »cntc änsterst beachtenswerter rcligivn» ohilosovlnsther Schriftsteller. Zvlmnnes Hanri, in einer vor einer Reihe von ^sai reu inr Veliincr Verlag von Evnrad Sfiwnik erschienenen Schrift über „Die Religion, ihr Wenn und ihr Reckt" ansführt, dar, sie das gröstie Geschenk ?!. dessen Menschen teilhaftig werden können. Ans dieser iieiinnerltchen igsrv ist beit, die in einem starken Willen znm GotteSalcittbsn wurzelt, und die einzig echten Rsingstgeiu Vicht. Frieden und »»ende ni niiierc -Herzen und Seelen zu gieren vermag, wächst auch allc-in die unbeugsame .Kraft de» Widerstandes gegen alle ankeren und inneren Machte »er ,>eindsclmil und des Dunkel», die Kraft, die un» füllen must, die allem Riederichmeiternden entgegenstellk da» sleaeszirverkichtliche, selienharte: Dennoch' einer tapferen Raff« bevölkert ist, wie eö die ersten Tage oes Krt«»e« gezeigt hasten. Rustlanouvirst nicht e«l, s» bleiben, wie rö augenblicklich ist. ionderu c» wirst einest Tagest ein mächtiges und Über ragendes t?and sei»:. Lei» Wvrt wird in Zukunft i» Europa und tn der Welt Geltung haben. Ich bitte die le uigen. weläre den Irtederrstvertrag von Versallle» zer- reisten wolle», wenn er ihnen nicht znsagt. an diese Lar. fache und an ander« Möglichkeiten in Mittel, e u r op a z u de n ke n. In aller I-eierlichkelt nnd mit dem ernstesten Wunsche, den Frieden in Europa wiederhrrzeftelll z« sehen, sowie in dem Bcwustilein. das, dies nur auf der Grundlage strenger Gerechtigkeit geschehen kann. apr»ellicre ich an alle Veteiliglen. nnr daü zu urn. was recht nnd billig ist. jede Voreingenommenheit aufzngeben nnd gr- recht zn sein. sW. T. V.i Amerika prüft die Dokumente. Paris, tk. Mai Das amerikanisch« Mitglied des Obersten Rates, Wallace, erbai im Rainen seiner Regierung alle aus die obcrschlesische iVragc bezüglichen Dokumente. Sie wurden ihm übergeben nnd sind nach Washington über sandt worden. Diese Bitte vernriachie beträchtliche Ueber- > aschung in D i p l o m a i e » k r e i s e ». Die itzranzosen befürchten, das, Amerika »ntcr dem Eindruck der deutsche» Annahme der Vondouer Beschlüsse seinen Einslust in die Wagschale wirst, das, Deutschland die Indnjliestädte gegeben werden, die nach der französischen These an Pole» fallen sollte». Die Schwierigkeiten Korfanty». Berlin, G. Mai. Blättermcldnngen aust Kattvwitz zu folge »eh,ne» die V e r p s l e g u n g s s ch w i e r i g k c i i e n bei dem polnischen Insnrgcntcnheere immer gröstercn Um- sang an. Vant „Verl. Vok.-Anz." habe ein polnischer Offi zier in Kattowitz erklärt, dast man in wenigen Tage» mit dein Z, n s a m in e n b ruck de» I n s n r g e n t e n I» e c r c st rechnen müsse. Einer iveitcre» Meldung des Blattes zu folge ist ein polnischer Gcheimbefehl in deutsche -Hände ge falle», der sich ans die Kämpfe in vaudezi» bezieht. Danach verloren die Polen dort allein au Toten 17ö Mann. Vrestlan, l l. Mai. An» führenden Kreisen der ober- schlesischen Industrie wird darauf hingemiescn, dast die Ver sorgung der Bevölkerung inii Vebensiiiitieln »nd der Arbeiter und Angestellten wit Geld während der Zeit des Aufstandes nicht möglich gewesen ist. In einer Dar stellung der Vage heisst e»: Wir sind fest überzeugt, das, die ungeheuer graste Zfebenstmitteliivl unniittelbar bevor stehende Plnndernngcii und «»eivalktäligkeiten schlimmster Arr zur Iolge haben kann. Infolge der Nninöglichkeit einer regelrechten Hohn- nnd Gehaltszahlung ist die Gefahr nm so gröster, als die noch vorhandenen, aber im Preise stark ge stiegenen VebenSmittel von der Arbeiterbevolkerung nicht gekauft werden könne». Es ist daher mit einein Zu saul in e n b r u ch d c r V e t r i c h e zu rechnen, der sür lange zielt dast Wiederaufleben geordneter wirtschaftlicher Verhältnisse in Oberschlcsien verhindern werde, wenn nicht bald schärfste Mastiiahmen zur Wiederansrichtnng der Wirt schaft getroffen werden Die Folge dieser Zustände mnst i'.nmitlclbnr znin Bolschewismus führen, dei in einem ko überfüllten Industriegebiete wie i» Oberschlcsien ganz besonder-? schlimme Formen aniiehincii könne. über LBiktzU. Part», 14. Mai. Ranmond Potnear» schretbt t» der „Revue de» Den; MondeS", die Londoner Konferenz habe leider weder die Hoffnungen Brianbst, »och Poinearst» er. stillt. Die neuen Opfer, die Frankreich gebracht habe, seien nur bei genauem Studium der Dokument« «rk«»»bar. Der Gedanke sei peinlich, dast bei diesem neuen Mißgeschick nicht nur der böse Wille Deutschland» mitgespielt habe, sondern dast der französische Ministerpräsident auch bei einigen Alliierten aus de» Willen -«Zugeständ nissen an Deutschland gestosten sei. Sst sei möglich, daß die Beschlüsse best Oberste» Ratest Anlast zu ausgedehnten Operationen geben würben, bet denen man Frankreich leider nicht an erster Stell« finden werbe. Zur Lntwass - nungSfrage bemerkt PotncarS, Deutschland bediene sich der »»gesetzlichen militärischen Organtiativnen, nm Polen z» bedrohen, lls Wenn aber Deutschland doch zu extreme» Taten übergehe, um« würden dann die Alliierten beschlteken? Solle Frankreich trotz der Einberufung der Iahresklasse lüill und aller für die Besetzung de» Ruhr- Gebietest getroffenen Vorbereitungen bist znm Sü. Juni d. I. nntätig bleiben'? Jur Annahme der Bedingungen der Alliierten durch den Reichstag bemerkt Poincarö: Es wäre »nnatiirlich gewesen, wen» die Alliierten als Gegenleistung für die Deutschland gewährten Zuacständniise sofort materielle Opfer t» Besitz genommen hatte». An der persönliche» Ehrlichkeit des Reichskanzlers Wiril, könne man nicht zweifcln. Werbe er aber in der Lage sein, die zustande gekommene Mehrheit, auf die er sich stütze, aufrccht zu erhalten? Frankreich müsse die ?l»gen offen behalten, damit Nim nicht eines Taget «in wieder zu .Kräfte,> gekommenes Deutschland gegenüberstehr, das ihm sage: Du hast den richtigen Augenblick verpaßt. Die zwiespältige Ballung Leronüs. Oppeln, Ist Mai. Die -Haltung de.» General? Lcrvnd kennzeichnet folgender Vorfall: Gcncrai Lerond hatte der deutschen Deputation versprochen, das, den Kreist- lontrollenrcn in den von den Polen besetzten Gebieten sofort mitgete'lt werden würde, das; der Warschauer Funk- spruch über die angeblichen Rcrhgndliingcu mit de» In surgenten über die Festsetzung einer DeinarlgtionSlinie restlos >i n w a tz r sei. Die KrciSkontrollenre sollten den Austrgg bekommest, diese» Dementi in ihren Rest Neu be kannt zn geben. Vis jetzt ist dieses Versprechen aber nicht in Erfüllung gegangen. Frankreichs wirtschaftliche Festlegung in Polen. 'Warschau, 14. Mai. Wie vier von gut initerricktetcr Leite verbreitet wird, soll demnächst ein polnisch französisches R aphk h » Abk v m m e n polnischerscits unterzeichnet werden. Da? Abkommen bilde einen wesentliche» Teil der jüngsten polnisch srgnzösischen politischen, »lilitärischcn nnd wirtschaftlichen Verhandlungen, sei aber bisher ans den Widerspruch der polnischen Raphlha-Krcise, die in einer der artigen Rcrcinbgrilng eine Auslieferung de» wichtigsten Teiles des polnische n Rgtivnalvc r i» vgens g>» dos Ausland erblickte», gestosten. Vradbury Uber die AepararlonskommMv. Paris, 11. Mai. Wie die Mvrgenblätter melden, ver- össentlichi Sir John Bradbnr». der Vertreter Englands i» der Reparaüonslonimission, in den englischen Blätter» eine Erklärung, in der es n. a. heistl: Das Werk, nm dessen. Willen die Reparalionstkommlssio» gebildet wurde, sei jctzr beendet. Seine eigene Arbeit sei sehr anstrengend ge wesen. Er habe daher die Vollendung des ersten Teiles der Ausgabe benützen wolle», nm sich zurttckznziehen. Ta jedoch die Regierung daraus bestände» habe, dast er seine Pflicht für den Augenblick sortsetzc, Imbe er sich veranlahi gesehen, dies zu tn». Die Gerüchte von Met- niliigsverschiedenhciten zwischen ihm und seinen amerika nischen. französische», italienische» oder belgischen Kollegen oder zwischen ihm »nd seiner Regierung seien vollkommen unrichtig. Tie auf der Londoner Konferenz getroffenen Elitschcidinlgen halte er für einen groben Schritt in der Richtung auf eine praktische Lösung der Reparation:- frage. >W. T. VI Die Ausammensehung der GarantiekommWo». lk i g u c r T c a b t b e r i ch t der „DreSd ». N » chrichte n".s Paris, lt. Mai. T-:r ..Iiitraniigeanl" erfährt, dast die Garantiekonlinission aust fe einem Vertreter der fünf alliierten Mächte und an? neutralen Ver tretern bestehe» werde. Letztere »-erden in dem Plaste zngelasseu werden, in welchem sie deutsche Zchuldverschrei- biliige» gezeichnet ha vom Die Bereinigten Staaten werden zur Teilnahme an dieser Tagung cing'laden. Der Schlich der Rede Lloyd Georges. London, lü. Mal. Vlond George sthlost seine Rede im Unterbaute über Ob-enchlenc» mit der Erklärung, man müsse unparteiisch urteilen mit strengem Sinn für Ge- iechngkeit sei es für oder gegen die Tentschen. Es gebe ,wei Wege, um die Lage zn regeln. Ter eine sei, dast die alliierten Truppen für die Wiederherstellung der Ordnung sorgte». E? sei eigentlich nicht seine Sache, ci> militärische? Urteil abzngeberi. Wir waren aber gezwungen, s»hr der Premierminister fori, nii'ere Truppe» znrü-k- znziehc». Deshalb und die Alliierten berechtigt, zu sagen, est ist nicht unsere Schuld, wenn mir nicht daraus bestehen, da da? Leben unserer Soldaten aus? Spiel geletzt würde. Taher bestehe ich nicht auf diese»! Argumem. Aber ich bin berechtigt, ans dem alternative» Vorschlag zn bestehen: Entweder sollten die Alliierte» durch setzen. dass der 'Vertrag geachtet wird, oder sie sollten Sen Deutschen gcftatte » . dafür zu sorgen. Sie sollten nichi nur Deutschland entmannen, sondern auch sage», cs sei nicht sair, säst cs seinen Truppen nicht erlaub« sei« solle, an der Wiederherstellung der Ordnnna tcilzn- nehmen in einem (tzcbiete, das bis zur Fällung der Ent scheidung seine eigene Provinz sei. Das einzige, was ich im Name, der Regierung sagen möchte, ist das: Waö sich auch immer ereignet, wir können keine vollendete Tatsache annehmen. Dies würde eine HeranSsordr, rung bedeuten, die zn den verhängnisvollsten .Folgen führen konnte. Dies würden wir nicht anuehmen. Ich wage cs. die Answerksamkeit ans eine Tatsache zn rich.cn, dle e? not wendig macht, das, wir »ns alle hei der Regelung der Frage an de» Vertrag halten. Rustland ist wohl jetzt ein« meüergebrochene Macht, die sich ersthöpst in den Händen eines, wie ich glaub«, hoss. wungSlosen Despotismus befindet. Aber eS ist ein graste» Sank da? über unerschöpfliche -Hilf-qnellen oerfügt. ,nrd von Polnischer Schijjsraub. iTrcihlincldiii, g unsrer Berliner Schriftleit ung.s Berlin, ll. Mai. Infolge de? neuen Polenansstande? sind rund 1A»«1 deutsche Frachtk ä h n c und Tamossr. die i» der Hanvrsgchc die Transporte no» Kohlen nach dem Innern des Landes zn befördern hatten, in polnische Hand geraten. Die deutschen kle.ncren Schi'icr haben eine Ab ordnung ngch Berlin entsandt, nm vom NcichSverkchrs- miuisterium Hilfe zu fordern. Ei» Vertreter des Reichs- vcrkehrSmiiiisterlnmS, der die Abordnung der Schiffer empfing, erklärte, dast die Bergung und Sicherstellung der noch nicht von de» Polen veschlngnabinte» Schiffe nickt Lache de? Reiches, sondern Prcnsten? sei. Tie Sicherstellung der Kalme, die sür die Kohlentransporle fast unersetzb»! sind, sei Sacke de? Oberpräsidenlcn von Breslau. Tatsächlich ist bisher nicht? gelan worden, n»> die noch auf deutschem Ge tue! liegenden, nach Hnndcrlc» zählende» Trauc-porischisse in Sicherheit zu bringen, d,r keine Sielle sich sür zuständig erklärt hat, die erforderlichen Maßnahmen z» tressen. Polnische Veschlagnahme-Uebergrisfe im Korridor. Berlin, >4. Mai Wie das „Berl. Taaebl." meldet, ist ein kürzlich von einer KoingSberger Privatfirma »ach dem Reiche ausgclicserter Wagen mit ausgebrannten Lt a h l gr a » a t e n , die zur Verschrotung frcigcgeben worden ivarcn, im polnisch"» Korridor "on den Polen b c sckla g n a h m t worden. Die unverminderte Durchjilhrung der Zollgrenze. Köln, lt. Mai. Ans Anordnung des Zoklansschuises der Rlieinlandkommissio» ist der Rhcinzoll gcmäh des gntonomcn deutschen Zolltarifs zu clhcbcn. Da die Sätze de? antvilvnien Tarif? bedeutend höher sind al? die zwischen Tciltschland und dem Ausland vereinbarten, so ergibt sich eine wesentliche Erschwerung der Iollaste ». Ferner hat die Nhetnlgndkommissiol! die Erweiterung der Frei listen für .zollfreie Waren, die die deutsche Regierung un längst vorgenomwen hat, nicht anerkannt. Von der rheinischen Kausmainischast wird daher mit großer Un geduld die Ansiiebiing der rheinischen Sperre al? Folge der Annahme de? Londoner Ultimatum? erwartet. Ausschreitungen amerikanischer Vesahungstruppen. Bochnm, 14. Mal. In Pndcrbach im Westerwald haben sich die amerikanischen Soldaten schwere Au? schrcitnngcn zu Schulden kommen lassen. Kurz nach Ü Unr morgen? zerickost eine Anzahl scheinbar betrunlener Ameri kaner die Signallampe des 'Bnnnhvses. Darnach richtete sie ihren Fenerangrisj ans ein Bah»wä>'terhail?. Ter Bahn Wärter, der nach dem Grunde der Schießerei sehen wollte, wurde mit Pistolenschüssen empsangen. Nur mit tnapper Mühe konnte er sich vor den Kugeln retten. Daraus ivnrde da» Jener aus die Fenster seines Hauses gerichtet, wodurch seine Famlliienangehörsgen tn schwere Gefahr gebracht wurden. Dr. Wirth über Deutschlands Zahlungen. Drahtmcliiiiiig unsrer Berliner Schriftlettung. Berlin, l l. Mai. Wie nach einer Pariser Meldung hier bekannt wird, hatte der hiesige Korrespv.wdcnt des „New- uovk Herald", Swing, eine Unterredung mit dem deutschen Reichskanzler Tr. Wir«,, der erklärte, dast die Zahlun gen Tc n ! s ch I a n ds mit der Lösung der vbcrschlc- sischeu Frage in engstem Ziilginmenhgng stünden. Tie Zv'HInngeu seien nicht nnr ei» inatcrielleb, sondern auch ein psnchologi'ches Problem. Wenn die deutsche Regierung die Unterstützung der Grostindnstrie crlgngen solle, nm dte Zahlungen durchzuflihre». dann müsse dieser eine Atempause der Ruhe gelassen werden. Rach einer Aiimerkniig de? „Rewnvrt Hcrald" erklärte man in Pariser politischen Kreisen nach BckanntZverücn dieser Unkerrcdnng, das; dadurch wieder ein nencr Beweis dafür erbrach! sei, dast Tenlschland da? Ultimatum nur an nehme, um Zeit zn g e w inne » und »m die Znmvattzlen der Rcntralen und Alliierten dafür zu erlange», dast der grösste Teil Oberschlcsien? Teutfchland zngeiprochen werde. Aber die französische Regierung fei durchaus nicht gewillt, den de titschen Ansprüchen Rechnung zn tragen nnd die deutsche Rdaiorttät in den Städten Oberschlesiens tonne nicht al? Tina an sich be trachtet werden, sondern nur als Teil eines grohen Ganzen, da? zugunsten Polen? abgeslimmt s?1 Imbc. Lrzbcrgers neue Tätigkeit. T r a h t m e l k> n n g ii » j r c r Berliner -s ch r i f l l « i t u » gl Berlin, 14. Mai. In dem demnächst erscheinenden neuen Hcst de? von Stephan Grost»mnu heranSgegcbenen Tage- »che? greift Erzberger dgs gewesene Kabinett Fehrcil- bach-Simv» heftig g». Er nennt es da? teuerste Mi- n i st e r i n »i d e r W c l k, weil es nns nach seiner Meinung wrch seine Politik und des dadurch herporgernsenen Lon doner Ultimatums ", Milliarden Goldmark gekostet habe. Er verlangt eine nationale Einheitsfront, natürlich ans Grund sein e S P r ogra in m s, und. wa? er freilich nicht sagt, unter seiner Führung. l!s Erzberger sollte lieber in einer so heiklen Frage wie der be» Kostenpunktes den Mund halten. Tenn was er dem Volk dnrch die Auslieferung der Krieg?- und Handels flotte, der .Hecreeausrüsliitig und durch die Preisgabe der östlichen Provinzen für Rie>enverlustc gebracht hat, steht einzig da. Der württembergijche Selbstwehretat abgesetzi. Stuttgart, 14. Mai. Tie Annahme dcS Ultimatums hat im württembergischen Haushaltvlan dazu geführt, dast die sür die Einwohnenvehr vorgesehene Summe von IFlj Million Mark von der Negierung selbst ge strichen wurde. Härnlens Deutschireue. Klagrnln,'«. ii. Mat. Im Wappcnsaal de? Landeöhausc? fand gestern die Eröffnung der zweiten Taqiing des Schutz bundes statt. Ter Landcsverivescr Kärntens. Lemtsch, ge dachte in seiner Begriistiingsansprache der Not Deutsch lands »nd betonte die notwendige Solidarität aller T c » t, ch c n. Ter Vorsitzende, Staatssekretär v. Linde- anlst. besprach aussiihrlich Teutschlanbs aroste Not und schloß unter großem Betsall mit der Aufforderung, alle Deut schen mögen einig »nd stark zusammenstehen gegen alle Widersacher. Die Entente könne niemals die Einheit aller Deutschen verhindern. Amerikanisches Vorgehen gegen minderwertige Getreidelieferungen an Deutschland. Neuyork. ll. Mai. Der „New Pork Herald" meldet: Deutschland habe beim Siaatodeparlcineni Beschwerde gegen eine Anzahl amerikanischer GctrcidchaudeiSftrmen wegen minderwertiger Lieferung erhoben. Die Be schwerde sei vom Sfgalsdepgrtenieiit an die Produktenbörse ivcitcrgegebcn worden. Daraus hätten die Firmen Ersatz geleistet. Ta? Staatsdepartement habe sich befriedigt er klärt. Tie Produktenbörse sei jedoch weitergegangen und habe die Ausschließung der nachstehenden Firme« be schlossen: Eric Eompann auf eine Zeit, die tm Beliebe« der Börsenbebörde steht, Brainard Commission Company aus 4 Jahre, Armour-Grain Company auf 3 Monat« nah Vevy Proctor aus 3 Monate. lW. T. B.)
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