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Vor i/inrr^ LssMZMrmv apantv koiilunten aller I»rel«la«ea «mpUsdll lo chrusner Xanirnkt V. L. ?vt8vdkv, Müi'iilleiÄl'. 1?. k!'Lg8s'8tl'a88ö 4K. KMLl!SN8tl'L888 7. Ä Lltiea-I' >» Vri'kjucld. Brseikigungder Obllruki'v» Permr'-ir» von Drcsden. ReicbS>! Mittlimnül. Milirrnnnl H I ^r-» >^l!ilAll. lvdljlvcrdaiid, Pvlzeüanninn ifnkl .Centinllliealcr, ^crlchlSvcrha»dl.,Ärihnnchlsschdu ! Ncbelinrs !?roft>vettcr. ^llllll^ l vtill^ I » » ^. k^ktllv l t I»/Vr»» LaS deutsch-englische Borgehe» in Venezuela. Mem Anscheine noch hat die deutsch-englische Aktion gegen daS widerspenstige Venezuela bereits begonnen. Bestätigt sich die Reutermclduag, das» das Geschwader der beiden Mächte vier venezolanische Kriegsschiffe im Hafen von La Guayra wcggcnommen Hai und gleichzeitig in der Hauptstadt die englischen Staats- angebörigen verhaftet worden sind, so muh man annehmen, daß di« Ueberreichung des Ultimatums durch die Vertreter Teutschlands und England- aus den Präsidenten Castro den gewünschten Ein druck nicht nur nicht gemacht, sondern ihn sogar seinerseits zu einem schweren Gewaltakte bewogen bat, der den Konflikt erheblich verschärfen muh. Es müssen zunächst nähere Mittheilungen ab gewartet werden, um bturthcilen zu können, ob zwischen der Weg- nähme der venezolanischen Jlottc und der Verhastung der Eng- länder in Caracas ein causalcr oder ein blos zeitlicher Zusammen hang besteht. Obwohl von vornherein jeder Widerstand gegen die Flotten der beiden europäischen Grohmächte als Heller Wahn sinn erachtet werden muhte, und nur den Effekt haben kann, die ohnehin so mihliche Situation für Venezuela und seine gegen- wattigen Machthaber zu erschweren und zu kompliziren, so lieh es doch das Temperament des Präsidenten Castro nicht als ausge schlossen erscheinen, dah er sich auch jetzt noch, im letzten ent- scheidenden Augenblicke, vernünftiger realpolitischer Erwägung, die sofortige Nachgiebigkeit gebot, verschloß und trotz der Unzulänglich- keit der ihm zu Gebote stehenden militärischen Machtmittel und an- gesichts der achtunggebietende» Kriegsmacht, die Teutfchl«M »nd England bereits aufgeboten haben, zu dem kindisch-trotzigen Abenteuer eine- Widerstandes sortreihcn lieh, dessen Ergcbnih seiner politischen Laufbahn ein Ende bereiten muh. lieber die Ereignisse in Venezuela wird telegraphisch noch dcS Weiteren gemeldet: Caracas. Reuter s Bureau meldet: Die vereinigte deutsch- englische Flotte nahm gestern Nachmittag alle vier auhcrhalb La Guayros befindlichen Schiffe weg und nahm sie in's Schlepp tau: es waren dies die Kriegsschiffe „General Crespo". „Totumo", „Assun" und „Margarita" mit einer Gesammtbesatzung von 390 Mann. Berlin. fPriv.-Tel.f Aus Caracas ist in Newyork die Nachricht verbreitet, dah gestern dort nicht allein die dort ansässigen Engländer, sondern auch sämmtliche dort wohnhaften Deutschen verhaftet worden seien. An amtlicher Stelle in Berlin ist darüber noch nichts bekannt. London. Unterhaus. Auf eine Anfrage erwidert Unter- staatssekretär de» Auswärtigen Cranborne. die Natur der englischen Forderungen gegenüber Venezuela, die dazu geführt Hätten, Zwangsmahreaeln zu ergreifen, werde vollständig dargestellt wer den in Schriftstücken, die in nächster Zeit erscheinen würden. Die englischen Forderungen umfaßten u. A. Ansprüche aus Ent schädigung wegen unberechtigter Einmischung gegenüber englischen Handelsschiffen, wegen Einkerkerung und Mitzhandlung englischer Staatsangehöriger, wegen Zerstörung englische» Eigenthums und wegen Be chädigung von rollendem Babnmaterial, das der eng lischen Ge ellschaft gehörte. Es liege eine Reihe von Präzedenz fällen dafür vor, oav solche Forderungen durch Revreslivmah- regeln durchgesrtzt worden seien. Bryce fragt an, welches die letzten Nachrichten bezüglich Venezuelas seien. Cranoornc erwidert, der englische Vertreter sei angewiesen worden, 24 Stunden nach Uebcr- gave des Ultimatums in Caracas zu verbleiben und alsdann sich, wenn keine Antwort der venezolanische» Regierung erfolge, nach Guayra zu begeben, daselbst wiederum 24 Stunden an Bord eines englischen Schiffes zu bleiben. Cranborne fährt fort: Diese Zeit- srist ist um 7 Uhr gestern Abend abgclausen gewesen. Wenn in- zwischen kein Zugeltandnih von der venezolanischen Regierung cingeaanaen ist, würde es nöthig sein, ein zwangsweises Vorgehen einzuschlaaen. Aber wir haben noch keine Nachricht erholten, dah ein solches^Vorgehen eingejchlagen, worden ist. Die Regierung bat keine Nachricht bezüglich der Verkostung englischer und dcut scher Unterthanen, doch kann die Meldung, da' Schiffe mit Beschlag belegt worden feien, möglicherweise wahr sein, obgleich wir auch üoer diesen Punkt keine amtliche In- sorma'ion haben. London. Ein hier ansässiger südamerikanischer Kaufmann äußert in der „Daily Mail" die Befürchtung, dah wenn Eng- land und Deutschland die Zolleinnahmcn in La Guayra in Beschlag nehmen sollten, die Eisenbahn von La Guayra nach Caracas zerstört und viele Deutsche und Engländer ermordet werden könnten. Newyork. Nach einem Telegramm aus Caracas vom gestrigen Tage sagte Präsident Castro einem Berichterstatter gegenüber: „Venezuela hat kein Ultimatum im wahren Sinne des Worte- erhalten, sondern nur ein ungefähr gleichzeitig ge stelltes Ersuchen Deutschlands und Englands. Von den Ansprüchen Englands, die geringfügig seien, habe er bisher nichts gewußt. Diele Ansprüche seien niemals erhoben worden, folglich habe er sich auch niemals geweigert, sie zu befriedigen. DaS Vorgehen Englands sei daher ungerechtfertigt. Ueber die fremden Forderungen könne er nicht eher entscheiden, als bis der Ausstand gänzlich unter drückt fei." De» Weiterensaqte Castro, er werde dem Rechte Gelt- ung verschaffen und der Welt zeigen, dah Venezuela Gesetze habe und werde beweisen, daß er niemals Verpflichtungen abgcleugnct Hobe. Die Regierung sei überrascht gewesen, dah die fremden Vertreter Caracas verlassen hätten, ohne eme Antwort aus ihre Noten abzuwarten. Newyork. Ein« Depesche auS KingStown meldet: Das englisch« Kriegsschiff „Jndefatisable" habe di« Mittbeilung ge» bracht, Präsident Castro verhalte sich herausfordernd indifferent gegenüber der angedrohten Blockade und sei bereit, die deutschen und englischen Staatsangehörigen au» La Guayra zu vertreiben und den Hafen zu schließen. Die Niederlage der Obstruktion. Mit der Annahme des Antrages Gröber auf Abänderung der Geschäftsordnung ist ein weiterer Schritt z» dem Ziele gethan, die Rcichslagsinehrheil durch wirksameren Schutz gegen die Tcrro- risirungsocrsnche einer obsiruircndcn Minderheit zu befähigen, ihren Wille», der in Uebereinstimmung mit den verbündeten Negierungen auf das Zustandekommen der Zolltarifresorm in der gegenwärtigen Tagung gerichtet ist, zur Geltung zu bringen. Ob der Antrag Gröber die letzte Maßnahme zur Abwehr des systematischen Mißbrauchs der Geschäftsordnung durch die Sozial- dcmokratie und die mit dieser verbündeten Freisinnigen Bereinigung sein wird, steht zunächst noch dahin. Das hängt davon ab. ob sich die Umslurzpartei mit ihrem Anhänge durch die Annahme des Antrags Gröber für überwunden »nd außer Stande er- achtet, den Obstruklionskampf mit Erfolg sortzusetzen, oder ob sie zur Verhinderung der ordnungsgemäßen Erledigung der Zoll- tarifvorlagc neue Bergewaltigungsmanöver zu insccniren wagt. Geschieht dies wider Erwarten, so steht schon heute fest, daß die Mehrheitsvarteicn sofort die schlagfertige Antwort geben werden, die nach Lage der Dinge nur noch darin bestehen könnte, durch eine Verstärkung der Disziplinargewalt des Reichstages der antiporlamcntarischen revolutionären Minderheit auch die letzte Obstruktions-Möglichkeit zu nehmen, etwa durch Erregung von Skandal und Tumult die Verhandlung und Beschlußfassung zu vereiteln. Die Geduld der Reichstagsmehrheit ist offenbar erschöpft: die Oberhand hat endlich das Bewußtsein gewonnen, dah noch mehr auf dem Spiele steht, als dos große zollpoliti'che Reformwerk, dah es jetzt zugleich gilt, den Rcichsvarlamcntarismus vor der Entwürdigung durch ein wüstes Rowdylbum zu be wahren und den Beruf und die Würde des deutschen Volks vertreters nicht gänzlich unter Sccncn untergeben zu lassen, an denen allein der Pöbel Gefallen haben kann. Der entschlossene Wille der Mehrheitsparteien, den Gewaltlhätigkeiten der Obstruktionspolitiker mit allen ihr rechtmäßig zur Verfügung stehenden Machtmitteln einen Riegel vorzuschieben, sprach dcut- sich aus den Schlußworten der Rede, in der der Centrumssührcr Gröber vorgestern im Reichstage seinen Antrag auf Acnderung der Geschäftsordnung begründet hat. „Freilich," so schloß dieser Vertreter der Rcichstagsmehrheit seine eindrucksvollen Ausführ ungen, „kann man uns noch einwcnden: auch diese Aendcruna der Geschäftsordnung reicht nicht aus, um die Obstruktion zu über winden. Das wollen wir abwarten! Es kommt ganz auf die Herren von der Obstruktion an. Wir sind nicht darauf versessen, die Geschäftsordnung nach allen möglichen Richtungen abzu ändern. aber wir sind entschlossen, sie abzuändcrn, soweit es nothwendig ist. Wir sind entschlossen — das bin ich von meinen politischen Freunden beauftragt, hier zu erklären — jeder Ab änderung dieser Geschäftsordnung zuzustimmen, die den Zweck erreicht, wieder eine geordnete, eine beschleunigte und eine würdige Geschäftsbehandlung hcrbeizusühren. Höher als die Form der Geschäftsordnung steht uns die Frage der Er ledigung der Geschäfte: höher als die Geschäftsordnung des Reichs tages steht uns die Existenz des Reichstages." Daß diese kraftvolle Erklärung der herrschenden Stimmung nicht blos seiner polit schcn Freunde, sondern der gcsammtcn Mehrheit, also auch der Konscr- vativcn und der Nationallibcralen, entsprach, bewies die stürmische Zustimmung, die sie erntete. Der Antrag Gröber ist die zweite Maßnahme, die durch Acnderung der Geschäftsordnung die Obstruktionstaktik zu unter- binden sucht. Ter Antrag Aichbichler richtete sich gegen den Mißbrauch der namentlichen Abstimmungen, dem durch Verein- fachung des Verfahrens vorgebeugt wurde. Durch den Antrag Gröber soll die Einschränkung der Daucrrcdcn bewirkt werden, und zwar derjenigen, die „zur Geschäftsordnung" gehalten werden. Daß hier ein ganz ungeheuerlicher, geradezu unsinniger Miß brauch vorlag, erhellt aus der Thalsache, daß die Einbringung des Antrages Kardorfs eine fünftägige Geschäftsordnungsdcbatte zur Folge hatte, die ganz unmöglich sein würde, wenn der Charakter einer Diskussion zur Geschäftsordnung streng gewahrt wird. Eine Geschäftsordnungsdebatte darf naturgemäß nur ein rein formales Intermezzo der sachlichen Verhandlungen bilden; sie soll be zwecken, außerhalb der eigentlichen Debatte über ocn Gegenstand der Tagesordnung den Gang dieser Debatte und der Beschluß- fassung jedem Zweifel gegenüber festzulegcn, so wie cs die Bestimm- ungen der Geschäftsordnung vorfchreiben. Dem geschäftsordnungs widrigen Unfuge, mit endlosen Reden zur Geschäftsordnung die sachliche Diskussion zu verhindern und so Obstruktion zu treiben, ist durch.die Annahme des MehrheitsantragcS Gröber ein Ende gemacht, indem dieser einerseits die Machtbefugniß des Präsidenten dahin erweitert, daß es seinem freien Ermessen anheim gestellt bleibt, das Wort zur Geschäftsordnung zu ertheilen, und anderer- seit» die Maximaldauer der Bemerkungen zur Geschäftsordnung auf fünf Minuten beschränkt. Die Niederlage der Obstruktion ist in der vorgestrigen Reichs- tagSsitzung durch die fast glatte Annahme deS Antrags Gröber besiegelt worden. Nicht einmal ein ernster Versuch wurde unter nommen, diesem Antrag« und seiner sofortigen Durch- führung nachhaltigen Widerstand entgegen zu stellen. Allem Anscheine nach sind die Lbstruktionshelden bereits zu der Einsicht gelangt, daß cs besser ist. den Kamps als aussichtslos schon jetzt einzustcllen, als ihn sortzuftihren, um dann am Ende die Niederlage in ihrer ganzen Schwere und mit allen Folgen der Tcmülhigung und Blamage auf sich zu nehmen. Diese Einsicht dürste wesentlich durch die Energie und Thatbcrcitschast gefördert worden sein, welche die neueste anli obstruktionelle Abwehraktion der Mehrheitsparteien erkennen läßt Nach dem Anträge Gröber und seiner Annahme kann für die Sozialdemokraten und ihre freisinnigen Schildknappen kein Zweifel mehr bestehen, daß die Reichslagsmajorität den Willen und die Macht besitzt, die Obstruktion zu überwinden und die Zolltarif- Vorlage vor den Neuwahlen unter Dach und Fach zu bringen Aus den Reden Bebel s und Tr. Barth s, des Führers der Frei sinnigen Vereinigung, sprach die Resignation der Besiegten, die sich jetzt nur noch damit zu trösten vermögen, daß die Neuwahlen den Tag der Abrechnung und der Rache bringen sollen. Bebel s Rede schloß nicht mit dem sonst üblichen Ruse: Hinab mit dein Zolltarif in den Orkus! Hinab in die Grube! sie enthielt auch nicht inchr die Parole: Kampf bis aufs Messer! Kamps bis zur Vernichtung! sondern sie begnügte sich mit dem Ausdruck der sehr allgemein gehaltenen Hoffnung, daß, obwohl die Mehrheit im Reichstage die Macht und die Gewalt besitzt, der Sozialdemo, kratie die Zukunft und der Sieg doch gehören. August Bebel ist ein guter Prophet niemals gewesen. Wie oft hat er den Eintritt des großen Kladderadatsches, der seinen „Genossen" Paul Singer auf den Präsidentenstuhl des sozialistischen Zukunstsstaates erheben soll, verkündet, ohne daß seine Vorhersage in Erfüllung gegangen ist! Und so wird wohl seine neueste Prophezeiung von dem Siege der Sozialdemokratie nicht allzu viel Gläubige finden, selbst nickt ein mal unter den „Genossen", zumal ja auch im sozialdemokratischen Lager nachträglich die Erlcnntniß allmählich zum Durchbruch gelange» muß. daß eine in so plumper und in so unsagbar bmtaler und widerlicher Manier ansgeiührle Obstruktionskomödie nicht zum Ziele führen konnte. Obendrein hat der Hauptregisseur Singer der sich wie kein anderer sozialdemokratischer Führer mit der Obstruktion gleichsam identifizirt hatte, bereits extra eine ganz persönliche Niederlage erlitten, die als Vor'piel zu der vorgestrigen RcichstagSsihnng lehr ernüchternd aus die .Genossen" wirken mußte. Nachdem er eine Sitzung der Gcschäftsordnungskommission als deren Vorsitzender anberaumt hatte, zu der Niemand erschienen war, ist ihm nichts übrig geblieben, als freiwillig aus den Vorsitz zu verzichten. Ferner scheint es auch Sozialdemokraten zu geben, die von der Singer'ichen Lbstruktionsmethode nicht erbaut sind. In der letzten Sitzung der sozialdemokratsichen Fraktion soll es zu scharfen Zusammenstößen zwsichcn einer gemäßigteren, unter Führung des Abgeordneten von Bollmar stehenden Gruppe und den Radikaleren gekommen lei». Nach der „Germania" erzählte man sich in den Wandelgängcn des Reichstages, daß eS in der vierstündigen Fraktionssitzung so überlaut und stürmisch hergegangcn sei. daß sich die RcickStagsdiencr aus dem Korridor hätten entfernen müssen, um nicht Ohrenzcuge der lärmenden Debatten in dem Fraltionszimmer der Sozialdemokraten zu sein. Der Abgeordnete von Bollmar, der kürzlich den Genossen Baudert mit den Worten avostrophirt hat: „Schämen Sic sich denn nicht? Glauben Sie, Sie wären hier in einem Wirlhskaus ?" soll in der Fraktionssitzung einen ähnlichen, wenn nicht noch schärferen Ton angeschlagen und sogar die „Kabincksfragc" gestellt haben. Jedenfalls hat das energische Vorgehen der RrichStagsmehrheit gegen den Lbstruktionsterrorismus bewiesen, wie die Sozialdemo kratie behandelt werden niuß. Eine kräftige, ziclbcwußtc anti- sozialdcmokrathchc Aktion wird niemals ohne Wirkung bleiben. Nur Mangel an Mnth und Entschlossenheit auf Seite der Ord- nungspartcien hat die Sozialdemokratie so groß werden lassen, daß ihr Uebcrmuth und ihre Machtansprüchc keine Grenzen mehr achteten. Möge die Niederlage, die sie erlitten hat, auch bei den nächsten RcichstagSwahlen als Vorbild dienen für die Art der Behandlung, die ihr allein zukommt I lPriv.-Tcl.) bg. Blell Neueste Draljtmeldungen vom 10 Tczcmsicr INachts einacstende Deveschen befinden sich Seite 4.) Berlin. Abendblatt.! l . ^ aus thicrischen oder pflanzlichen Schnitzstoffen". Auch hier Ip sich wieder derselbe Vorgang ab mit den Anträgen auf Rückvcr- weisung sZubeils und Ucbcrgang zur Tagesordnung iHaascf, mit der Unterbrechung fZubeilj nach fünf Minuten, und mit der An- ' 21b gegen 60 Strm- nahme des Neoergangs zur Tagesordnung mit men bei 1 Stimmenthaltung. Dasselbe wiederholt sich beim . sselbe . . . Referat des Abg. Arendt über „Papier- und Pappwaaren". An tragsteller waren die Abgg. Haase und Ledebour. Eine Aeußer- una dcS Letzteren, daß cs der Abgeordnete Arendt fertig bekommen habe, dos minderwertdigste Referat zu liefern, zog ihm etne Rüge seitens des Vicepräsivcntcn Büsing zu. Beschluß: Uebergang 8, ..hu - uller- Stein oder . . . Thonwaaren. ierzu wieder Antrag Reißhaus auf Ueberwcisung und Spahn aus ebergong zur Tagesordnung: letzterer Antrag wird mit 227 gegen läuft kein Antrag ein. — Ein ferneres Referat des Abg. M Meiningen streif. Volksv.j betrifft die Waaren aus Sie anderen mineralischen Rohstoffen, mit Ausnahme der Thon «L PIINA«! 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