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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.12.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151204023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915120402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915120402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-12
- Tag 1915-12-04
-
Monat
1915-12
-
Jahr
1915
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steht nicht mehr. Heit de» Helden, die sich dem Vater- lande opferten. Heit den Führern der verbündeten Heere, die so klug ihre Truppen zum Siege führten. Der Bericht dev deutsche» Hauptquartiers erkennt das. Heldentum der bulgarischen Armee an. Sr erkennt an. daß sie ihre Auf- gaben stets mit besonderem Erfolg ausführte. Die An erkennung freut uns allgemein, und wir find glücklich, die würdigen Verbündeten der Eroberer Polen-, Nordfrank- reichs und Galiziens zu sein. Die bisherigen Erfolge unserer Verbündeten und unserer Armeen find eine Bürg schaft. daß mir gemeinsam alle unsere Feinde besiegen, stets einträchtig zusammcnwirken und die Welt von der unersätt- ltchen Begehrlichkeit der Entente befreien werben. Nur 4t) Tage genügten, um Serbien von der Landkarte wcg- zuwischen. Der Balkan ist von einem Uebel befreit, daS er viele Jahre getragen hat. Der Stützpunkt der Entente auf dem Balkan ist dahin, das traurige Werkzeug der Entente für immer zerbrochen. Nach dem Werkzeug kommt die Reibe a» die D r ah tz i e h e r. die Ententemächte. Der Kampf ist hart, aber »vir werden siegen: denn uns ver einigt der Kampf für die Sache der Menschheit, weil es in unseren Nethen keine Söldner gibt, sondern Soldaten, die Brüder sind i» der Verteidigung der HcimatSschollc. (WTB.) Der Feldzug gegen Montenegro. K. Wien. (Eig. Drahtmeld.) In Plevljc haben die Montenegriner in letzter Stunde ein Munitionsmagazin und die im Südwesten der Stadt gelegene Brücke über die Eehotina gesprengt und einzelne Häuser nieder gebrannt. Bon der Bevölkerung der Stadt ist etwa die Hälfte — und zwar die Mohammedaner — zurückgeblieben, insgesamt 3t>00 Personen. Auf den Höhen der nach Norden führenden Straße wurde viel Kriegsmaterial und eine große Anzahl weggeworfener Gewehre gefunden. Die Lage Griechenlands. tz. Amsterdam. sEig. Drahtmeld.) Der ..Nieuwe Nvttcrd. Cour." meldet aus Sofia: Die Haltung Griechen lands gegenüber der Berletzung seiner Neutralität durch die Ententemächte wird genau dargelegt werden, sobald die Zentralmächte mit ihren Maßnahmen fertig sein werden, üie sie seht planen, um Griechenland im Fall der Not kräftig zu unterstützen. Griechenland wirb dann von der Entente die Zurückziehung der Truppen aus dem griechischen Ge biete verlangen und, falls das nicht geschieht, die Truppen entwaffnen. Die Drohung der Ententemächte mit einer Blockade ober.gar mit einer Beschickung wird von der Ne gierung und dem ruhig urteilenden Publikum nicht e r » kt genommen, da Griechenland in einem derartigen Falle sofort Repressalien gegen die Expeditionstruppen der Entente ergreifen würde. Es könnte diesen jede Zufuhr ab schneiden, um auf diese Weise zu verhindern, daß der Rück zug auf griechisches Gebiet erfolgt. Die Expeditionstruppen der Entente wären alsdann gänzlicher Bernichtung aus gesetzt, und es könnte zur Gefangennahme der Entente- truppcn kommen. In hohen militärischen Kreisen Griechen lands wird unumwunden eingcstauden, daß ein derartiger Werlaus der Angelegenheit ohne Zweifel tatsächlich ein- treten könnte. Die Entschlossenheit -er rnmänischen Negierung. kl. Bukarest. tEig. Drahtmcld.s „Minerva" berichtet: Der gestrige Kriegs rat hat sich mit der inneren poli tischen Lage befaßt. Ein Minister äuhcrte sich einem Mit arbeiter der „Minerva" gegenüber, die Negierung sei fest entschlossen, jede Gewalttat der Op p o si t i vn sowohl im Parlament, wie auf der Strafte zu unterdrücken, und werde alle Matznahmen ergreifen. Das rnmänische Getreide für die Mittelmächte. Bukarest. Die für den Verkauf au die Mittel mächte in Frage kommenden 51) MO Waggons Getreide verteilen sich wie folgt: 20000 Waggons Weizen, 10 000 Waggons Mats, 7500 Waggons Gerste, 5000 Waggons Hafer, 2500 Waggons Erbsen und 5M0 Waggons Bohnen. tW. T. B.) Ein rumänisches Ausfuhrverbot. Bukarest. Dem Amtsblatte zufolge wurde ein Aus fuhrverbot erlassen für Sonnenblumensamcnöl. sowie andere Pflanzenöle, ausgenommen Leinöl und Nüb- ül. lW. T. B.) Rumänisch-bulgarische Berhaudlungcu. Bukarest. Der „Jndöpendance Noumainc" zufolge studiert die rumänische und die bulgarische Ne gierung die Möglichkeit, die für Rumänien in Saloniki liegenden tausend Waggons Waren über Adrianopel nach Rumänien gelangen zu lassen. (W. T. B.) Rumänische Anklagen gegen den Vierverband. Bukarest. Unter -er Ueberschrtft „Heroisches Ser bien" veröffentlicht Mille im „Universul" einen Leit artikel» in den» er darauf hinweist, dah das Aufhören des Bestandes des serbischen Staates eine E i u k re i s u n g Rumäniens zur Folge habe. Die heute vollendete Tat sache sei ohne eigene Schuld Rumäniens. Der Vier- verband habe diegrvtze Schuld, daß er Serbien zum Widerstande antrieb, ohne zu wissen, ob er ihm rechtzeitig zu. Hilfe kommen »verde. Neben dieser Schuld und diesem Verbrechen habe Mangel an Berständtsung und Hcrum- tappen zu einer Zeit, als dt« Deutschen von der einen Seite in Serbien einbrachen, während die verräterische» Bulgaren von der anderen Sette kamen, di« Lase ver schärft. In dem Artikel heißt «S weiter: Die dem heroischen Serbien gegeben« Hilfe kann nicht annähernd wirk sam fein. Sie kam und kommt zu spät. Wen» Serbien ivie auch Belgien wieder in sein« Necht« eingesetzt wird, wer ersetzt alle Opfer, die dafür gebracht wurden, um die Angreifer zu verhindern, üatz sie den Bulgaren und Dirken die Hand reichten)' Serbien hat sich für den Bierverband geopfert, dieser hat eö zum Danke dafür im Stiche ge lassen. In der Weltgeschichte wird dies eine häßliche Seite bleiben, fei es nun, daß Unfähigkeit, Leichtfertig keit oder andere Beweggründe maßgebend waren. Der Verfasser hofft, datz schließlich doch die gerechte Sache siegen werde. lW. T. B.) SerMches und Sächsisches. Dresden, S. Dezember. —* Se. Majestät der König nahm heute vormittag die Vorträge -er Herren Staatsminister und des Kabi- ncttSsekrctärs entgegen. —* Den Bauamtmännern bei der Staatseisenbahn- verwaltung Bauräten Meyer und Arthur Richter in Dresden wurde Titel und Rang als Finanz- und Raurat in Klasse IV Gruppe 1 der Hofrangordnung, dem Protv- Diakonus P. Baumfelder tu Zittau beim Uebertritt in den Ruhestand die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrcchtsorden verliehen. —* Kriegsauszeichnungen. Dem R c s e r v c-I n fa li ier i e - R e g i m e n t 10 7 wurden neuerdings nachstehende Auszeichnungen verliehen: Eisernes Kreuz l. Kl. 0 Stück. Eisernes Kreuz 2. Kl. 104 Stück, Ritterkreuz zum Militär St.-Hcinrichsorden 8 Stück, Silberne Militär-St.-Hein lichs-Mcdaille 27 Stück, Krone zum Ritterkreuz des Albrechtsordcus 1. Kl. 3 Stück, Verdienst - Ritterkreuz 2. Kl. 4 Stück, Akbrechts-Rtttcrkrruz 2. »l. 10 Stück. Albrcchts-Kreuz 1 Stück, Chrenkrcuz 3 Stück, Silberne Friedrich-August-Medaille 41 Stück. Bronzene Friedrich- Angnst-Mebaille 162 Stück. -* Die Gcwcrbckammer zu Dresden wählte in ihrer letzte» Gesamtsitzung ihren bisherigen Vertreter im Vcr- waltungSausschuß für staatliche Schlachtviehversicherung, Fleischervbcrmeister Dretzlcr in Freibcrg, auf die Jahre 1010 bis 1018 wieder. Ferner wählte die Kammer an Stelle des verstorbene» Mitgliedes Butze in Freibcrg den Gastwirt Stadtverordneten Dictz in Nadeberg zu», Mitglied der Nichthandwcrkerabteilung auf die Zeit bis Ende 1016. —* Arbeiterlcgitimationskarten. Alle in Dresden in Arbeit stehenden ausländischen Arbeiter, die über die Jahreswende hier verbleiben und die gebührenfreie Erneuerung der Lcgitimationskarte für das Jahr 1010 wünsche», müssen tzcn Erneuerungsaiitrag bei den Ve- zirksmcidestellen oder bei der Hauptpolizei (Schietzgassc 7, Abteilung (I) bereits Anfang Dezember stellen. Dem Anträge sind die Heimatspapicre und eine Bescheini gung über das gegenwärtige Arbeitsverhältnis beizusügen. —* slL. Kl.) Belohnung für die Festnahme entflohener Kriegsgefangener. Das stellvertretende Generalkommando des 10. Armeekorps hat dem Weichensteller Oskar Vogel- gesang in Waldheim für die mit Energie und Umsicht bewirkte Festnahme zweier, ans dem Kriegsgefangenen lager Merseburg entsprungener Russen eine Belobigung ttiiü eine Belohnung von 15 Mark zucrkannt. Vogel- gesang bemerkte am 25. Oktober 1015 nachmittags kurz nach 1 Uhr, als er die Kunstbrückc an der Diedenmühle bei Waldheim überschritt, in einer Entfernung von hun dert Metern im Gebüsch zwei Männer, die ihm verdäch tig erschienen, weil sic augenblicklich das Bestreben zeig ten, sich zu verbergen. Da er an den Mützen Russen zu erkennen glaubte, beschloß er. der Sache auf den Grund zu gehen und die Leute festzunehmen. Er verständigte, bevor er von der Brücke Hinabstieg, den Wachtposten da selbst von seinem Vorhaben und bat ihn, wenn nötig, um Unterstützung. Darauf schlich sich Vogelgcsang an die Leute heran, erkannte nunmehr deutlich, daß er Russen vor sich habe, und trat, unbemerkt von diesen, plötzlich mit lautem „Halt" ans sic zn. Die beiden Gefangenen fielen darauf auf die Knie nieder und hielten die Hände hoch. Vogelgcsang machte ihnen durch energische Znruse und Zeichen bemerklich, daß sie mit ihm gehen sollten, und brachte sic auf die Bahnhofskommandantur. —* Der Prämiierung von würdigen invaliden Droschkenkutschern durch den Alten Tierschutzverein Dres den, Donnerstag, am 10. d. M., in dem Hotel „Rcichspost", Große Zwingerstraßc 18, verbunden mit Weihnachtsfeier, soll, wie alljährlich, Verteilung einer Henspendc an be dürftige Fuhrwerksbcsitzer vorangehen. Gerade in diesem Jahre, in dem die Futtermittel teurer sind als je zuvor, ist unsere Hilfe dringend erforderlich. Um recht vielen Pferden und deren Besitzern eine WeihnachtSfreuüe b«. reiten zu rönnen, möchten sich zu den altbewährten Tier freunden recht viele neue gesellen. Auch die geringste Gabe ist willkommen. Spenden werden an die Geschäfts stelle, Augustnsstraße 0, 1.. erbeten. — Itzeschäftsverkehr bei dem Leihamte der Stadt Dresden im November 1015. tyewä-rte Darleixn 187580 Mk. auf 7883 Pfänder «im Vorjahre 185 340 Ml auf 8547 Pfänder). Erloschene Darlehen: n) durch Zurück zahlung: 200 322 Mk. auf 8411 Pfänder tim Vorjahre 255 400 Mk. auf 10 277 Pfänder): >0 durch Versteigerung des Pfandes: 21670 Mk. auf 1382 Pfänder lim Bor jahre —). — Die Vbftvkrmttteluii,»stelle de» LaudrSobstbauveretns für das Königreich Sachsen, Sidvnienstraße 14, I. (LanbeS- kulturrat), hat auch in diesem Jahre einen lebhaften Umsatz in WirtschaftS-und Tafelobst Die vorliegenden Ange bote bestehen vorzugsweise in Sorten haltbaren Winterobstes Die Preise sind, wenn berücksichtigt wirb, daß nunmehr Ausfall durch rasche Verwesung der Früchte kaum noch zu erwarten ist, niedrige- Es werden zurzeit 12, 14 bis 18 Mark für beste Dauerware der Sorten: Kasseler Renette, Ebelborödorfer, Goldrenette von Blenheim, Nelkenapfel, Goldparmäne u. a. m gezahlt. Die vorliegenden Angebote vermögen auch größere Ankäufe zu befriedigen. Auskunft wird nur Montags und Donnerstags 0—»/,1 Uhr schriftlich jederzeit erteilt. — Die Fohannstiidter Musikschule, Rlaservitzer Straße 58, hält Mittwoch, den 8. Dezember, abends 8 Uhr, im Logcusaal Blunienstraße 8 einen Vortragsabend zum Besten der Uriegsorannisation ab. Es kommen u. a. zwei-, vier- und sechs hänütge Klinnerkompositioiie», Lieder von Schubert, Schumann und Mendelssohn und eine Märchendichtung von Johanna Siede! für Deklamation, Solo und Damcnchor zum Vortrag. Pro gramme, welche zum Eintritt berechtigen, sind in der Schule, Blasewitzer Strafte 58, 1., in der Zweiganstalt Wittenberger Strafte Nr. 90, Erdgeschoß, in der 1. Gruppe der KriegSorganisatio», Knnstgciverbcschnle, Eingang Diirerstraftc, und an der Abendkasse z» habe». — Lesehalle. Aus großen Karten (von Frankreich, lieber« druck der GeiieralstaöSkartcn) sind in der Dresdner Lesehalle sämtliche Kriegsschauplätze durch Abstcckcn deutlich er kennbar gemacht. Die Front der Kümpfe wird täglich nach den neuesten Berichten gekennzeichnet. Auch sind die Truppenbewegun gen aus den wöchentlich erscheinenden, von der Kriegshilse, München, heransgcgeüenen Karlen zu ersehen, die, in einer Mappe gesammelt, in der Lesehalle auflicgeii. — „Mütter verzaget nicht", ein Kunstsilm. der üie segensreiche Tätigkeit in den der Fürsorge für Mutier und Kind gewidmeten Anstalten anschaulich darstcllt, wird morgen Sonnabend, nach mittags XU Uhr und abends sHö Uhr, im B o l k s w o h l s a a l e auf Veranlassung der Bolksborngcsellschafi und des Ortsausschusses der vereinigten Dresdner Guttemplcr- Logen vvrgcsiihrt werde». Mit Heilno Porten in der Hauptrolle, macht der Held des Films, ei» Arbeiter, ehedem ein nüchterner, fleißiger Mann, der sich aber nach und nach dein Trnnke ergeben hat, die Phase» einer nachdrücklichen Trinkerfürsorge bis zur Heilung durch, die Trinlcrbcraiungsstclle, di« Heilstnttcubchand- lung, der Arbeitsnachweis und die Fürsorge durch den «sutlcniplcr. Orden erstehen »or dem Auge des Beschauers. Für Mutier und Kind sorgen die Mütterberatungsstelle, die Kindcrbewnhranstalt, die Krippe, das Säuglingsheim, der Kinderbort n. a. in. Schließ lich bringt der Film das Endreiultat dieser sozialen Fürsorge: ein Familienleben, in dem der Geist der Ordnung, des Fieipes und der Zufriedenheit wieder Einzug gehalten haben. Zwei wei tere lehrreiche Filme: Die Pockenimpfung, ihr Wert und ihre Durchsührnng, die Gewinnung des Pockeninipsstosfcs in der Dresdner König!. Lnmphanstalt. sowie die Gewinnung der Kindcr- inilch auf dem Eselgcstüt Bellerhos bei Dresden, werden gewiß gerade jetzt a»f regstes Interesse weiter Kreise stoßen. Die not wendigen Erläuterungen zn den Darstellungen gibt der Borsitzcnde der Vvlksborngesellschast, Herr Tr. med. Luerssen. EiiitrittStartcii zu 25 und 35 Pfg. sind in den Geschäftsstellen des Vereins Volls- wohl, Waiscnhaiisstraße 27, und des Gnitemplcrordens, Bloch- mannstraßc 19, sowie am Tage der Vorführung an der Kaffe im Volkswoblsaalc zu haben. — Allgem. Ortskrankenkaffe siir Dresden. Der Mitgliederbestand bezifferte sich Ende des Monats Oktober ans I212S1, und zwar 5287» männ liche und M.349 weibliche Versicherte, einschließlich 10 männliche und 139 weibliche unständig Beschäftigte. 9o7 männliche und 1077 weibliche Mit glieder, das sind 1,6-0!-, sämtlicher Mitglieder, waren am Schluss« des Monats trank und erwerbsunfähig. Davon bezogen 665 männliche und 751 weib liche Krankengeld, während 212 männliche und 32« weibliche in Heilanstalten unterqebracht' waren. Gezahlt wurden: Krankengeld an Mitglieder für 55 51Ü Tage 82 381.30 M., Hausgeld für 1101 Tage 1379,17 M., Wochen- hilse für 809« Tage 8250.51 M.. Kriegrwochcnhilfc auf Grund der Bekannt- machungeil des Reichskanzlers von 3./I2. 1911, 28.1. und S3 1. 1915: I. aus Kosten der Kasse für 108 Fälle 5597,50 M., 2. auf Kosten des Reiches für 102 Fälle 9970,75 M., Hebammenhilse für 68 Fälle 108 M. Sterbegeld insgesamt 5371,20 M. In den Genesungsheimen der Kaffe fanden 19 Pfleg linge in der Dauer bis zu 5 Wochen Ausnahme, während >9 Mitglieder nach zusammen 032 Verpstegtagcn die Anstalten verließen. Von diesen Ge nesenden sind 18 vollständig erwerbsfähig und 1 gebessert entlassen worden. Di« Zahl der bestraaszahlendcn Arbeitgeber betrug am Monatsschluffe 1K288. Di« Zahl der versicheruiigspslichtigcn Personen der Invaliden- und Hinter bliebcnenversichernng betrug 101696, und zwar 17166 mäniillche und 57 230 weibliche, — Die Weihuachtsmesse des Dresdner Künstlerbundes «Sido- nienstraße 14) erfreut sich täglich wachsenden Besuches. Es sind bereits einige Ankäufe bewirkt worden. Verwundete baben freie» Eintritt zur Ausstellung. Dauerkarten sind zum Preise von 50 Pfg. an der Kaffe zu haben. Eine Krippe von Kunstmaler Hans K empen verdient nicht zuletzt Beachtung. Dies Stückchen Kleinkunst ist, selbst die Fsgürchen, meist ans Zigarrcnkisienbrett- chen mit den einfachsten Mitteln geschaffen. Ein Glnsbildcheu, „Tie Verkündigung", gibt den Hintergrund des Stalles zu Bethlehem von zündender Wirkung, so daß eine teilweise Wieder holung erfolgen konnte. Eine nicht minder ausgezeichnete Ausführung erfuhr das zartgewobenc „Abschied" von Theodor Müller-Reuter, der als ehemaliger Führer des Orpheus noch lebhaft in der Erinnerung lebt. Starken Bei fall erzielte weiterhin das „Marienburger Lied" (Urauf führung) von Kurl Striegler. Es erheischt orchestrale Er gänzung und gefällt durch seinen kräftigen Kehrreim: Dem Fclsendamm am Weichselstrand zu Schutz und Trutz fürs Vaterland. Die rhythmisch reich belebte Weise wurde stür misch zur Wiederholung verlangt. Als Solistin war Else Zeidler für das Konzert gewonnen morden. Die Schu lung ihrer für kleine Ranmverhältntffe genügenden Sopran- mittel zeigt in technischer Hinsicht solide Gründung. Un zweifelhaft ist Begabung für den Ziergesang vorhanden. Doch reicht das in der Entwicklung begriffene Können noch ntcht aus, um Ansprüchen gerecht zu werden, wie sie die Händel-Arie »2 kvüsisroso" stellt. Dabei bewährte sich Hermann Michaelis aus Bauers Flötcnklasse vom Künigl. Conservatorinm alS aussichtsreicher Vertreter seines Instruments. Auch in den mit viel Zurückhaltung gebotenen Liedern von Draeseke und Kluge erschien daS Salonstimmchen der Sängerin als gebundene Kraft, die der Befreiung von allerhand Hemmungen entgegenfieht. Die Metsterschöpfungen des Hervat Komponisten inhaltlich zu -urchürtngen gelang nur zum kleinen Teile. Organist Paul Höpner leitete die Veranstaltung ein mit -er sptel- gewanoten Wiedergabe von Bachs einsätzigem Concerto in C-Dur. Als Begleiter am Flügel waren Professor Albert Kluge und Hofkapellmetster Kirrt Striegler tätig. 2.2. s-* Marie Wieck i« Souzertsaal. Im 4. Stnfontekonzert unseres Dresdener Philharmonischen Orchesters wirb die 8Sjährige Klaviervirtuosin Marie Wieck, die Schwester von Klara und die Schwägerin von Robert Schumann, noch einmal vor Las Publikum treten und mit Professor Hermann Scholtz zusammen das Andante und die Varia tionen für zwei Klaviere. Werk 46, ihres berühmten Schwa gers, spielen. AlS Kind von 11 Jahren war Marie Wieck ln einem Konzert ihrer Schwester zum erstenmal in Dres den aufgetreten. Eine glänzende Künstlerlaufbahn führte fi« seitdem durch die Welt: zuletzt ist Dresden wieder -er Sitz ihres ruhmreichen Alters geworden. Ein Hauch leben dig gewordener historischer Erinnerung aus Urgroßväter- zelt wir- unS umwehe«, wenn di« greise Künstlerin nun noch einmal als Künderin romantischer Mufiki-eale aufs Podium tritt. — Im übrigen enthält daS Konzertprogramm die 1. und 4. Sinfonie Robert Schumann». s* Mufikkrieg im Leipziger Gewandhaus. Die Direk tion des Leipziger Gewandhauses hat sich genötigt gesehen, den bestehenden Vertrag mit der Genossenschaft Deutscher Tonietzer »u kündigen, weil ihr die bisher bczäbltc Pauschal- summe für die zur Aufführung gelangenden Werke zu hoch erscheint. Dieser Entschluß ist sowohl für die im Leip ziger Gewandhaus zur Aufführung kommenden Werke, wie auch in erster Linie für die lebenden Komponisten von großem Einfluß. Die Programme der GewandhanSkonzcrtc werden nun natürlich noch konservativer ansfallen, als sie ohnedies schon immer waren. f* Ein ehemaliger Konzertmeister Robert Schumanns. Am 1. Dezember feierte Ruppert Becker, ehemals Konzertmeister Robert Schumanns in Düsseldorf, seinen 88. Geburtstag. Der Mozart-Verein, in dessen Orchester Becker in den ersten Jahren seines Bestehens als Konzert meister wirkte, beglückwünschte ihn durch eine Abordnung des Vorstandes in seiner Wohnung in DreSden-Strehlen. s-* Franz Mnncker, der Münchner Literarhistoriker, wird morgen, am 4. Dezember. 6 0 Jahre alt. Als Sohn des Bayreuthcr Bürgermeisters Theodor v. Mnncker, des För derers des Festspielhauses, hat er seine wissenschaftliche Ar beit oft in den Dienst Richard Wagners gestellt. Besonders aber find Klopstock und Lcssing die Gegenstände seiner ge lehrten Tätigkeit. Seine Habilitation erfolgte 1870 in München. Seit 1896 ist Mnncker als Nachfolger von Michael Bernays Inhaber der ordentlichen Professur. Seine große Klopstock-Biographie, seine Lesfing-Ausgabc. seine Ver öffentlichung der Briefe Lcssings, das Richard - Wagner- Werk sind seine Hauptlcistungen. Verharren als Nobelpreisträger? Wie der „Matin" meldet, soll der belgische Dichter Verbacren als Preisträger für den NobelfriedcnspreiS, -er am 15. Dezember zur Ver teilung gelangen soll, vorgeschlagen worden sein. ki»«e militärisch-volklunvliche Sammlung in der Schwei». In der Schweiz, deren zur Verteidigung der Landcs- grenzen aufgerufenen Truppen sich mit der Uebung des Krieges tm Frieden begnügen dürfen, ist der Gedanke auf- getauchl, die Mobtlisattou der Truppen den solkloristischen Zwecken dienstbar zu machen, ein Gedanke, der bei den in Betracht kommenden Militärkretsen Anerkennung gefunden hat. Im Interesse einer möglichst systematischen Führung dieser militär-folkloristtscheir Erhebungen hat die »Schwci - zertsche Gesellschaft zu? Pflege der VolkS- Überlieferungen" an die mobilgemachtcn Offiziere und Soldaten mit der Bitte um möglichst ausführliche Be antwortung einen Fragebogen geschickt, der folgende vorgcdruckte Kragen enthält: 1. Kennt man besondere eigentümliche Ge bräuche ygti. «ährend und »ach der Schlacht? lES bandelt sich hierbei um sinnbildliche Gepflogenheiten bei der Kriegs erklärung, wie das Werfen einer Erdscholle über die Schulter u. a. m. Wo und wann sind solche Gebräuche be obachtet worden? Hierzu gehören auch Kricgsrusc, Kriegs listen von der ältesten bis zur modernsten Zeit.» 2. Durch welche Mittel glaubt man sein Leben schützen zu können? Gelten gewisse Personen für unbe sieglich? Geweihte Gegenstände: Weihwasser. Münzen oder Medaillen, Bilder und ausgeschriebene Sprüche. Re ligiöse Mittel: Amulette, Zaubcrsprnchc, Pflanzen und an dere dem Zauber dienende Gegenstände. Gibt cs außerdem Gegenstände, die die Gefahr anzichen und heraufbcschwörcn? 3. Welche Volksmittel sind im Gebrauch, um ge wisse Uebel zu mindern oder zu beseitigen? 4. Gibt es Mittel unschädlicher oder abergläubischer Natur, »m mit unfehlbarer Sicherheit sein Ziel lScheibc oder Gegner) zu treffen? 5. Welches sind die Vorzeichen des Krieges? (Meteore, Tiere.) 6. Gibt es unter dem Volke Weissagungen über den Krieg, über die Ausrottung fürstlicher Familien oder Länder usiv. (Als Beispiel sei hier an die Figur des Ein siedlers und FricdcnSpredigcrs Nikolaus von der Flüc hingewicscn.) ^ 7. Welche Legenden, die sich mit Schlachten oder Schlachtfeldern beschäftigen, findet man in der Schweiz? (Kämpfe zwischen verschiedenen Tälern, Schlachtfelder aus denen Waffen oder Hufeisen gefunden wurden: Kamps von Geistern in der Luft: durch Heide», Sarazenen, Schwede» oder andere eroberte Wälle und Grüben.) 8. Welche Lieder singt der Soldat? (In dieser Ru brik soll alles Aufnahme finde», was bisher in Büchern oder in den Liederheften der Gesangvereine noch nicht ver treten ist. also nicht nur alte Volkslieder im eigentlichen Sinne des Wortes, sondern auch neue und neueste Lieber: auch ivcnn sic anscheinend wertlos sind. Auch die kleinen Couplctverse, Schnadahüpfel und Spottvcrse, die sich gegen bestimmte Personen richten. Lieder von Regimentern, Bataillonen und Kompagnien und solche, der Spezialwaffcn dürfen nicht übersehen werden: auch soll man nicht scheuen, Lieder mit derben Texten zu sgmmeln.» 0. Texte die den militärischen Signnlweiseu unter gelegt sind. 10. Svldatcnsprache: Ausdrücke, die gebraucht werden, »m die Vorgesetzten, Waffen oder Anörüstungs stücke, Essen und Trinken, Dörfer, Bauern oder Zivilisten mit einem Witzwort zu bezeichnen. Nach Eingang der Fragebogen soll das Material ge sichtet und in einem Buche bearbeitet werde», das im Auf trage der „Gesellschaft zur Pflege von Volköübcrlicfcrungc»" ersweiucu wird. Dresdner Nachrichten RrZZK
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