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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280803015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928080301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-03
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1928
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Nr. 36Z Sette S reeve tu -er Arbeit Das traabare Ehrenzeiche« a» «eiß-gröne« v««ö« i» Silber für mindesten» 40jährige ununterbrochene Tätigkeit bet derselben Firma verlieh die Handelskammer Dresden: Dem Reoolverbankdreber Kurt Kemp«, dem Dreher Oskar Sempe, dem Lagerarbeiter Aböls P a p p « r i tz, dem Metall« formcr Mar Osch atz und dem Modelltischler Bruno Wunder lich bei der Firma Buschbeck L Hebenftreit, Dresden; de« Werk« meifter Alwin Ringel, dem Klempner Wilhelm Rupertt und dem Dreher Wilhelm Ott« bet der Firma Gebr. Semmelroth, Dresden: dem Werkslthrer Franz Mao bei der Firma IN. A. Scharssenberg, Dresden: der Direktrice Mari« Bolger bet der Firma <5. «8. Wagner sen.. Dresden: dem Hausmeister Ernst Schuster bet der Firma Trust Rosenkranz, Dresden: dem Wild« mcister Gustav K i r ft bet der Firma F. Bringkmann, Dresden; dem Prokuristen Max Leinert bet der Firma Paul Seiner», Dresden. DaS tragbare Ehrenzeichen am weih-grünen Baude in Bronze fttr mindestens 25jährige ununterbrochene Tätigkeit bei derselben Firma verlieb die Handelskammer Dresden: Dem Pianopolierer Adolf Scholz bet der Firma Ernst Rosen kranz, Dresden: dem Buchhalter Hugo Miliu» bei der Firma Deulsch-Ainertkanische Petroleum-Gesellschaft. Dresden: dem Werk meister Arthur Theis und dem Ticgeldreher Max Herrmann bei der Firma Gebr. Dammmiiller, Dresden: dem BeftattungS- gehilsen Wilhelm Zeise und dem Thausseur Max Hordan bet der Firma Dresdner Beerdigungsanstalt «Pietät und Heimkehr" G. ui. b. H., Dresden: der Kassiererin Elisabeth Georgi bei der Firma Earl Anhänser, Dresden: dem Bevollmächtigten Richard B e ck e r t bei der Firma Baubank für die Residenzstadt Dresden: dem Heizer Hermann Weidner und dem Ziegelmeister StaniS« laus Dziurla bei der Baugelellschast Drc»den-Süd-Wcst m. b. H., Dresden: dem Lagerchef Georg Gerl ach bet der Firma Siefert L Eo., Dresden: dem Prokuristen Paul Müller bet der Firma Sachs. Granit A.-G. vorm. E. G. Kunath, Dresden: dem Zu schneider Kamillo Kruhsch bei der Firma Hartmann Sr Saam, Dresden: dem Werkmeister Fritz Pönisch bei der Firma Carl Otto, Dresden: dem Kürschner Max Eckert bei der Firma C. G. Klette jr., Dresden: dem Schmied Heinrich G r ü n d l e r, dem Obermeister Richard Hasert und de», Maschinenschlosser Carl Renz bei der Firma Nadcbeuler Maschinenfabrik August Koebig G. m. b. H., Radebeul: dem Buchhalter Wilhelm Slipphahn und dem Kassierer Alfred von Roda bet der Dresdner Bank, Dresden: dem Pianosortetischler Kurt Petzold und dem Piano- volierer Anton M i ck s ch bei der Firma Carl Rönilch Zweignieder lassung der Leipziger Pianofortc- und Pbonolasabrtken Hupfeld— Gebr. Zimmermann A.-G., Dresden: der Direktrice Ella Franke bei der Firma Ludwig Bach K Co., Dresden: dem Dreher Feodor Kretzschmar bei der Firma Bogel L Schlegel Maschinensabrik G. m. b. H., Dresden: der Filialleiterin Elsa Grosch bei der Firma Mar Thürmer G. m. b. H., Dresden: dem Bevollmächtigten Arthur N e u mann bei der Sächsischen Bvdencrcditanstalt Dresden: dem Kiirschncrgcbilfen Anton Solarik bei der Firma „Zum Pfau" Robert Gaidetzka, Dresden: dem Prokuristen Bruno Hübsch bei der Firma Louis Paul sc Co., Radebeul: dem Werkmeister Otto Böhme bet der Firma Gustav Barthel, Dresden: dem Bohrer Ernst Liebschcr bei der Firma H. Grohmann, Dresden: dem Abteilungsdtcektor Otto Stahl bei der Firma Hartwig L Bogel A.-G., Dresden: der Heimarbeiterin Berifta verw. Hering bei der Firma R. Hecht, Dresden: dem Kutscher Th. Wunderlich und dem Buchhalter Ernst Herrmann bet der Firma Dresdner Fuhrwesen A.-G., Dresden: dem Direktor Emil Winkler bet der Ersten Kulmbachcr A.-G. Erportbierbrauerei in Kulmbach. Filiale Dresden: dem Versandleiter Paul Hof mann bet der Firma Ernst Jul. Arnold, Dresden: dem Prokuristen Bruno Hoser bei der Firma S. Kunde >L Lohn. Dresden: dem Werk meister Friedrich Jacob bei der Firma Rvtax-Werk vorm. F. Gottschalk Sc Co. A.-G., Dresden: dem Werkmeister Richard Müller bei der Firma Leipziger Pianofortc- und Phonola- sabriken Hupseld—Gebr. Zimmermann A.-G., Dresden-Cotta. An 81 Jubilars der Firma Bnschbeck L Hebenftreit, Dresden, und zwar dem Werkzeugschlosser Rcinhold N o a ck, den Drehern Paul Richter. Otto Bahr und Richard Knöfel, dem Zu- sammcnleger Reinh. Hennersdorf, den Armaturenschlossern Moritz Noten und Fritz F i s ch l i n, dem kaufmännischen An gestellten Willnbald B e ck. dem Drehermeister Kurt Kühn, dem Dreher Mar S I ö r r, dem Bohrer Hermann König, dem Gelb- gieher Carl Müller, dem Oberingenienr und Prokuristen Emil Strötzbach, den Drehern Hugo Mende und Paul Busch, dem Gießereiarbeiter Mar Herman n, dem Prokuristen Max I l l g e n, dem Dreher Otto Schlegel, dem Versandarbeiter Hermann H e n n i g, dem Revol»erbankdreher H. H a n tz s ch in a n n, den Drehern Arthur S cl> l e i b i n g und Max B o r ch a r d t, dem Guß putzer Friedrich Rühle, dem Armaturenprobierer Carl Din- d o r s, dem Prokuristen Paul S ch o l z e, den Armaturenschlossern Otto Ticbel und Eduard Anders, dem Dreher Paul N u p v r e ch t, dem Kalkulattonsbcamten Alfred Büttner, den Drehern Bruno Ebert und Harro B a l d a u s. Ferner verlieh die Handelskammer Dresden der Ziegelei- arbeitcrin Josefa verw. Lcjsek für 28jährige Tätigkeit bet der Firma Ballgesellschaft Dresden-Süd-West m. b. H., Dresden, eine Anerkennungsurkunde, weil der Jubilarin als tschecho-slowakischer Staatsangehöriger die Annahme des Ehrenzeichens verboten ist. Ge-chäftsftenovraphenprüfungen Sv« vtnvm «ttgltr- »r< vrüfunoSaufchuffvs -er Hanövlsrammvr VrO-ö« v«t den deutschen Handelskammern sind vor mehreren Jahren Prüfungen für Stenotyptsten etngesllhrt worbe». Der Anlaß dazu waren dt« «lagen, di« immer wieder von den Arbeitgebern über ungenügend« Leistungen der Geschästs- stenographen erhoben wurden. Da» Zeugnis, das nach be standener Prüfung ausgestellt wirb, soll die Geschäftswelt nun davor schützen, mangelhaft auSgebtldete Kräfte anzu nehmen, anderseits aber auch die Stenotyptsten selbst anregen, ihre Leistungsfähigkeit so zu verbessern, daß sie den Anforbe- rungen entsprechen, die an sie gestellt werden müssen. Auch bet der Dresdner Handelskammer ist ein Prttfungöamt für Kurzschrift gegründet worben. Di« Ab- nahm« der Prüfungen wurde einem besonderen Ausschuß übertragen. Am 2. Mat 1V2S fand die erste Prüfung mit sechs Teilnehmern statt; bi» »um 8. Juni d. I. sind im ganzen 15 Prüfungen abgehalten worden. Die Zahl der Teilnehmer, vorwiegend weibliche, betrug insgesamt 807. Davon haben nur 83 die Prüfung bestanden, also reichlich der vierte Teil. Mitunter ist jedoch der Prozentsatz der erfolgreich Geprüften noch wesentlich geringer. So haben bet der letzten Prüfung von 20 Teilnehmern «nr 2 bestanden. Das beste Ergebnis weist die Prüfung vom 10. Oktober 1036 auf, wo von den 28 Prüflingen 10 das Zeugnis als geprüfte Geschäftsstenographen erhielten. Die meisten Teilnehmer haben in der niedrigsten Geschwindigkeit geschrieben, die nach der Prüfungsordnung zulässig ist. Das sind 150 Silben in der Minute, eine Schreibschnelligkett, die allerdings für den Geschäftsstenographen eine gute Durchschnittsleistung be deutet. Unter den 83 Teilnehmern, die die Prüfung bcstan den haben, befinden sich nur 18 mit einer Schretbgeschwindig kett von 180 Gilben und nur einer mit einer solchen von 200 Silben. Noch höhere Geschwindigkeiten, die selbstverständlich nach der Prüfungsordnung zulässig sind, fehlen ganz. Bon den 307 Teilnehmern schrieben 244 das GabelS- bergersche System, 45 die EinhcitSkurzschrift, die erstmalig am 11. November 1034 bei den Prüfungen erscheint und seitdem steigende Teilnehmerzahlen aufwetst, — 18 das System Stolze- Schrey. Nur drei haben die Prüfung mit dem Prädikat „Vorzüglich" bestanden. Man kann beim besten Willen nicht sagen, daß diese Prü- fungSergebnisse besonders günstig seien und muß nach den Gründen hierfür suchen. Leider wird die Schwierigkeit der Prstsnn« oft «nterschLtzt. Die Prüflinge haben bisweilen keine Vorstellung davon, was es heißt, 150 Silben in der Minute in Kurzschrift lücken los ntederzuschretben und fehlerfrei aus der Maschine zu über tragen. Das trifft vor allem auf diejenigen za», die ihre stenographische Ausbildung keinem Stenographcnverein ver danken. also in der Regel in höheren Geschwindigkeiten an dauernd nicht geübt haben. Werden solche Teilnehmer von einem Mitglied des Prüfungsausschusses gefragt, wieviel Silben sie etwa schreiben könnten, so antworten sie: ,Lich kann sehr schnell schreibe», aber wieviel Silben in der Minute, das weiß ich nichts Das ist natürlich ein großer Fehler. Wer sich zur Prüfung meldet, muß genau über seine stenographische Leistungsfähigkeit unterrichtet sein. Will er sich beispielsweise in 150 Silben prüfen lassen, so möchte er mindestens 20 Silben mehr schreiben können, weil naturgemäß daä unvermeidliche Lampcnfteber die Leistungsfähigkeit bei der Prüfung beein trächtigt. Aber auch wer fleißig in einem Stenographenveretn geübt hat, muß mit der Einschätzung seiner Leistungsfähigkeit sehr vorsichtig sein. Bei den Vereinsübungen ist es nicht so schlimm, wenn einmal ein Wort nicht wiedergelesen werden kann. Der Unterrichtsleiter hilft ein. Das kann aber zu ver hängnisvollen Täuschungen führen. Ein einziges Wort des Diktats, das der Teilnehmer an der Prüfung nicht entziffern kann, hat unter Umständen zur Folge, daß eine große Lücke in der Uebertragung entsteht oder der ganze Satz in sinn entstellender Weise wtedergegcben wird, und der Durch fall ist besiegelt. Sehr bedenklich ist auch die mangelhafte Allgemeinbildung» die an» vielen Arbeiten der Prüflinge zu erkennen ist. ES kommen die gröblichsten Verstöße gegen die Regeln der Rechtschreibung und der Grammatik vor. und von Zeichen- setzung scheint mancher Stenotvptst auch nicht viel Ahnung za haben. Natürlich ist es unmöglich, solch« Prüflinge mit eine« Zeuantsse auszustatten, das fl« gewissermaßen als Steno- typtsten erster Klasse kennzeichnen soll. Für «inen solchen müßte es tndesten eine Leichtigkeit sein, die Prüfung mit Erfolg abzulegen. Gegtnstand -er Prüfung ist nach der Prüfungsordnung die richtige Uebertragung eine» kurzschrift- ltch aufgenommene» Diktats in Maschinenschrift. Die Dlk- tatbauer beträgt nach einem kurzen Borbtktat zweimal fünf Minuten mit einer kleinen Pause. Al» Dtktatftofs werden kaufmännische ober allgemein verständliche Stoffe gewählt. Fachausbrücke werden vorder erläutert und Eigennamen vor- her bekanntgegeben. Für die Uebertragung auf der Maschine wird selbstverständlich eine angemessene Zeit gewährt, Als „Fehler- gilt jede» ausgelassene, zuviel ober falsch über- tragen« Wort, wenn der Ginn gestört ist, als „Abweichung- nur, wenn der Sinn nicht gestört ist. Offenbare Hörfehler werden nicht gerechnet. Die Prüfung ist „vorzüglich be- standen-, wenn die Arbeit frei von Fehlern ist und höchstens eine Abweichung aufwetst. „bestanden, wenn sie höchstens einen Fehler und fünf Abweichungen ober keinen Fehler und 10 Abweichungen enthält. Fehler der Rechtschreibung und Grammatik, einschließlich der Zeichensetzung, werden je nach der Schwere bewertet. Durch diese Bewertungsart ist dem Prüfungsausschuß ein gewisser Spielraum gegeben, und e» kann vou einer «uberechtlgte« Härte gegenüber de« Prüfling keine Rede sei«. Eine Grenze, bi» zu der der Ausschuß mit gutem Gewissen gehen kann, muh natürlich gegeben sein, wenn nicht der ganze Zweck der Prüfung illusorisch gemacht werden soll. Such un- zureichende Leistungen im Maschineschreiben erschweren oft da» Bestehen der Prüfung. Di« Uebertragunaen der Steno- gramme lasten oft eine gefällige Form vermissen. Da» sind Dinge, deren Beachtung eigentlich selbstverständlich sein müßte. «te ftn» bessere Ergebnisse zu erzielen? Vor allem sollte niemand, der nicht zum mindesten eine gute Bolksschulbilbung besitzt, sich einem Berufe -uwendcn, bei dem die Beherrschung der deutschen Sprache von so großer Bedeutung ist. Wer im Schulzensurbuch in der Recht- schreibung nicht wenigstens eine 3 aufzeigen kann, bringt nicht das erforderliche Rüstzeug sür den Beruf eines Geschäfts- stenographen mit. Gewiß kann man auch nach der Schulzeit noch an sich arbeiten und manche Lücke auSsüllen. aber er. fahrungSgemäß bleibt der Erfolg meist au», wenn di« Befähicurng von Grund au» nicht vorhanden ist. Ist jedoch diese Vorbedingung erfüllt, dann ist da» Ziel» -. h. daß Bestehen der Prüfung, durchaus erreichbar. Uebe«, übe« «ud »ochmalS übe« muß freilich die Parole sein, und man sollte, wie schon an- gedeutet, seine Leistungsfähigkeit erheblich über die Geschwin- digkeit hinaus steigern, in der man sich prüfen lasten will. Dann kann man mit einiger Sicherheit damit rechnen, daß man nicht durchfällt. ES geschieht übrigens noch mancherlei, die Ablegung der Prüfung zu erleichtern. Die Handels- kammer stellt durch ihre, den Gtenographenvereinen nahe- stehenden PrüsungsauSschußmttglieder Texte, die bei den Prüfungen verwendet worden sind, zur Verfügung. Wenn diese Texte in den Vereinen probeweise diktiert und über tragen werden, so kann sich jeder Teilnehmer davon unter, richten, welch« SUiforderungen gestellt werden. Es ist natürlich ausgeschloffen, baß die gleichen Texte bei den Prüfungen jemals wieder benutzt werden. — Die nächste Prüfung findet am 0. September statt. Anmeldcschluß ist am 31. August. Erfreulicherweise wird schon jetzt von mancher Firma grober Wert auf die Ablegung der Prüfung gelegt, und die Stenotypistin, die bas amtliche Zeugnis der Handelskammer beibringen, bekommen einen Gehaltszuschlag. Geschähe dies allgemein, so würde gewiß der Anreiz zur Ablegung und zum Bestehen der Prüfung viel größer werden, und die Geschäftswelt würde sich einen Stamm von brauchbaren Arbeitskräften sichern, wie er zurzeit tatsächlich noch nicht vor. Händen ist. Schriftleiter Curt Vogel, staatlich geprüfter Lehrer der Stenographie. Wenn -er Gockel nachts kräht... Wir werden um Wiedergabe der folgenden Wehklage ge- beten: Es wird jetzt sehr viel geschrieben und geklagt über den unerträglichen Straßenlärm, und zwar werden mit Recht tn erster Linie die rücksichtslosen Motorradfahrer dafür ver- aniwortlich gemacht. Eo ist erstaunlich, mit welchem Grade von Nichtachtung der polizeilichen Vorschriften diese ver fahren, und ebenso erstaunlich ist die Gleichgültigkeit, mit der manche der dazu berufenen Polizeiorgane diesem Treiben znsehen. Ter Stadtteil Wilder Mann kann hierzu ein Liedchen singen, und hauptsächlich die Großenhainer Straße bis zur Vergwirtichaft ist der Tummelplatz der motor radfahrenden Sünder. Von den vor einiger Zeit erlassenen Vorschriften über die geschlossene Auspuffklappe und den wirk samen Schalldämpfer sowie die Rauchentwicklung scheint nicht mehr viel übriggeblicben zu sein, oder die Technik und die Fahrer haben eo verstanden, der Verkehrspolizei ein Schnipp chen zu schlagen. Aber die Motorradfahrer sind eö nicht allein, die die Wilder - Mann - Gegend als ruhiges Wohnviertel diskredi tieren. sondern die Rücksichtslosigkeit mancher Bewohner dieser Gegend selbst, so im Zuge der Platanen-, Reichcnbacher und Vurgodorffstraße, wo neben einem landwirtschaftlichen Betrieb mancher Anwohner auf engstem Raum zusammen- gedrängte -Hühncrfamilie» halten zu müssen glaubt, tn der Meinung, dadurch die Eier billiger und besser zu erhalten als in den einschlägigen Geschäften. Das störende Moment sind aber nicht die Hühner, sondern die -Hähne, deren Zahl um so größer ist, je mehr die irrige Meinung vorherrscht, daß die Anwesenheit der -Hähne das Geschäft des Eierlegens fördert. Ter Lärm der Motorradfahrer, so belästigend er ist, hält sich, in der Hauptsache wenigstens, an die Tages zeiten; anders die -Hähne, die ihr Konzert schon in den ersten Stunden nach Mitternacht beginnen, dessen Intensität sich da nach richtet, wieweit die meistens sehr primitiv erbauten Ställe die Tageshellc hereinlassen. Schreiber dieses konnte auch beobachten, baß manche Hühnerställe in der Hvchsommer- zcit des Nachts entweder gar nicht geschlossen oder schon ein bis zwei Stunden vor Beendigung der Nachtrnhezeit ge öffnet wurden. Wenn auf einem Raum von einigen hundert Quadratmetern morgens um zwei Uhr ein Dutzend Hähne ihr Frühkonzert beginnen, daun möchte man den Motorrad fahrern gerne verzeihen gegenüber diesem ärgerniserregen- dcn Lärm der Hähne, der dem Anwohner den unbedingt nötigen Schlaf raubt oder ihn zwingt, denselben bei ge schlossenen Fenstern zu versuchen, ein Versuch, der bei der Temperatur in den letzten Wvchen natürlich zum Scheitern verurteilt ist. Ich glaub« nicht, daß ein Tierhalter daS Vorrecht hat, durch seine Tiere die Nachtruhe stören zu dürfen, sondern er hat diejenige Sorgfalt auszuwenden, die erforderlich ist, um mit den bestehenden Vorschriften und Gesetzen nicht in Kon. flikt zu komme» und seine Tierhaltung nicht zum Gegenstand öffentlichen Aergers zu machen. Für die berufenen Polizeiorgane wirklich ein lohnendes Betätigungsfeld: der Dankbarkeit der übrigen Einwohner schaft können sie sich versichert halten. — DaS Angnstprogramm in der „Libelle*. Wenn der künstlerische Leiter deS TanzkabarettS „Libelle", Franz Bott, im Programmheft kurze, aber treffende Sätze schrieb, daß der Tanzpalast in der Iahresschau eine Stätte der Erholung, der Zerstreuung und der guten Darbietungen sein wolle, so hat er nicht zuviel versprochen, denn der Augustspielplan steht auf beachtlicher -Höhe in allen seinen Darbietungen. Als alte Be kannte sicht man zunächst Baby Bender in einigen neuen, ehr hübschen Tänzen wieder; als Neuheit aber warten die Niecko-Girls, 13 schlanke, gutgewachsene Tänzerinnen, gleich mit einem ganzen Programm auf. Sie beginnen mit einem ägyptischen Tcmpcltanz, der ebenso wie die anderen Tänze von der Leiterin der Gruppe. Mia R i e ck o, bestens ein- studiert ist und schöne Gruppen zeigt, dabei daS choreo» graphische Kolorit keineswegs vergißt. Dann folgt ein chine- sischer Solotanz Elsa Flatos, eines Mitgliedes der Truppe, tark grotesk gefärbt, aufs lustig .„Hampelmännische" hin- strebend, dennoch viel tänzerisches Empfinden verratend. Neben einem schneidigen Girltanz nach den Klängen von Lonsas Sternenbanner gibt es noch einen Reihentanz tn Uniform, einen zweiten Tanz von 11 Girls, und ein sehr lustiges Finale mit dem Motiv »LSenn ein Fräulein keinen Herrn hat". Elsa Flato streut als weiteren Solotanz einen Combonstep ein. Dt« Gruppentänze verraten fleißige Schulung und werden besonders bet den „uniformen" Pas chnetdig und flott durchgeführt. Höhepunkt des Abends sind sie beiden Rollschuhkünstler Mary und Erik. Keine Noll- chuhläufer schlechthin, wenn sie auch sportlich und technisch dem verwöhntesten Anspruch genügen. Rollschuhtairzkünstler darf sich das Paar nennen, das mit einem spanischen Tanz mit schwierigen kurzen Figuren beginnt und einem Walzer tn gleitenden, schönen Beivegungen, schließlich aber «ine graziös und duftig wirkende Gavotte in Rokokokostümen htnzufügt, und Nollschuhkunst in Vollendung zeigt. Neben diesem künstle, rischen Teil läßt tanzlustige Leute die Hauskapellc der Libelle natürlich voll auf ihre Kosten kommen. Schwere Schä-t-ung einer Girvkasfe Wegen Betrugs in zwei Fällen, Urkundenfälschung und Konkursvergehens wurde der 86 Jahre alt« Kaufmann und Geschäftsführer Emil Johannes Beyreuther aus Lom- matzsch vom Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zueinem Jahr vier Monaten Gefängnis Gesamtstrafe ver- urteilt, während Staatsanwalt Canzler eine zweijährige Ge- ängnisstrafe beantragt hatte. Beyreuther, der jetzt im Betriebe seiner Ehefrau, die eine Autowerkstätte und Autofahrschule unterhält, als Geschäfts- fllhrer tätig ist, hatte das früher sehr gut fundierte und flott gehende väterliche Unternebmen der Maschtnenbranche übertragen erhalten, war aber durch die Inflation, wie so viele andere Unternehmer, auch in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Er ließ nichts unversucht, um durchzuhaltcn; ja, sein Streben ging dahin, das Unternehmen noch wesentlich zu erweitern. Zu diesen Zwecken benötigte er fortgesetzt größere Bank- und andere Kredit«, was wiederum beträcht liche Aufwendungen für Zinsen verursachte. Um Barmittel in die Hände zu bekommen, arbeitete er ausgiebig mit Ge- fälligkeitswechseln, die in der Hauptsache bei der Giro, lasse Possendorf als gute Kundenwechsel etngeretcht und diskontiert worden sind. AlS der Zusammenbruch un- vermeidbar war, hatte die Girokaste rund 160 000 Mark zu fordern. Ihr Kassierer Hapahky, der Beyreuther so große Kredite gewährte, ist erst vor kurzer Zeit dieserhalb vom Gemeinsamen Schöffengericht Fretberg zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Soweit Anklage wegen Untreue erhoben worden war, er folgte die Freisprechung des Angeklagten. Was -as Kririünalaml nrel-et Einbruch Am 81. Juli in den Nachmittagsstunbe» lst in die Wohnung eines in der Sommerfrische weilenden Ehepaare» im Grundstück Johann-Georgen-Alle« 29 mittels Nachschlüssels eingebrochen wor den. Die Täter entwendeten Silbergegenstände im Wert« von etwa 1400 Mark, und zwar: sechs Stück Ein- fassungen von Scktgläsern, ein« Zuckerdose mit Ornamenten, einen Sahncngießer, ein vergoldetes Fischbesteck, eine goldene Damen- uhrkette, kleine Glieder, eine goldene Brosche, antik, mit Türkt», einen goldenen Herrenring, antik, mit Türkis, je sechs Stück silberne Kaffeelüssel, antik und modern, drei Srawatten- nadeln, mit Perlen besetzt, «in Paar goldene Ohrringe, antik, ein Dutzend Mokkalösfel, zwei Galzfäßchen, antik, sechs Stück Damenblusenknöpf«, Emaille in Silber gefaßt, ein Anhänger, Elfen bein, geschnitzt, ein« Nixe darstellend, mit Perlen besetzt, vor An- kauf des Diebesgutes wird dringend gewarnt. Sachdienliche Mit teilungen werden nach der Kriminalpolizei. Zimmer 88, erbeten. Paddelboot gestohlen vom 28. zum 27. Juli 1928 wurde in Bodenbach «in zweisitzige» Paddelboot im Werte von 496 Tschcchenkronen von bisher un bekannten Tätern gestohlen. ES war am Elbuser mittels einer Kette befestigt. DI« Täter haben «In Glied der Kette gewaltsam gesprengt und da» Boot offenbar zu einer Talfahrt benutzt. Wahr scheinlich haben sie das Boot an irgendeiner Stelle de» Elbufer» stehen lasten. DaS Boot ist weiß mit blauen Streifen gestrichen und trägt am vorderen Teil den Name« „Pirat". Di« beiden Sitze sowie da» Steuer waren au» dem Boot« entfernt. Sachdienliche Mitteilungeu hierzu werdeu nach der Kriminalpolizei» Zimmer 88, erbeten. Wem gehört »aS Küchenmeffer? In der Nacht zum 2g. Juli wurde von einem Wächter de» Krankenhauses Johannstadt bet «tnem Rundgange durch de» Garten der Anstalt an der Mauer läng» der TrinItattSstraß« tn unmittel barer Nähe de» Hause» ^ «in etwa 88 Zentimeter lange», gebrauch te» Küchenmester mit Holzgrtfs aufgefunben. DaS Messer gehört nicht zu den Küchengeräten de» Krankenhaus«» und konnte auch bl»- her mit irgendwelchen strafbaren Handlungen nicht in Verbindung gebracht werben. Offenbar rührt e« von einem Diebstähle her. Der Eigentümer kann sich werktags von 8 bt» 2 Uhr im Polizeipräsidium, Zimmer 71«, melden. Au, dtt Geschäftswelt. : «»«eldnage» z» de« Epreemaldsahrtea» die da« Reisebüro C. von Gemenow veranstaltet, werbe« Kurfürfteuftr. 8 angenommen, . «
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