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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280803015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928080301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928080301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-03
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.08.1928
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Antrag. S. August 1-2- vrndner Nachrichten" Nr. 363 Sette 13 vir Amuxmtlung tropischer Klimata in pemichcht» vor einiger Zeit habe» bt« Versuche zweier Franzosen, -laude und voucherot, die Temperaturdtfferenzen zwischen de» tteseren Regionen de» Meere» und seiner Oberfläche in den tropischen Gegenden zur Gewinnung von elektrischer Kraft auSzunittzen, berechtigte» Aufsehen erregt. Denn diese -utoeckung schien ja auch die Möglichkeit in sich zu schließen, durch da» vom Meeresgrund gehobene Wasser bisher tropi- sche Gebiete der Besiedlung und Bebauung zu erschliesien und die Uebervölkerung Europas dahin zu letten. Nun sind die ersten Versuche in dieser Richtung auf Kuba aiiSgeflthrt worben, wo George» Claude in Havanna eine elektrische An lage nach seinen Plänen errichtet hat, über die in der „Eomoebta" de» näheren berichtet wirb. Die Anlage arbeitet einstweilen noch mit geringer Kraft; sie erreicht noch nicht IS VVV Kilowatt. Dennock ist ihre Leistung bereits beträcht lich. Da» Wasser von vier Grab, das aus der MeereStlefc heraufgeholt wird, um die notwendige elektrische Energie zu erzeugen, betrügt 1W0W Kubikmeter in der Stunde. Wenn man — und die» ist da» Ucbltche — annimmt, daß ein jedes dieser Kubikmeter Wasser 1»i> Kilogramm Eis entspricht, so sieht man, daß die Wirkung der elektrischen Anlage der Er- f iigung von ii Millionen Kilogramm Eis in der Stunde aletchkommt. 120 UW Tonnen EtS in einem Tage von zwölf Arbeitsstunden! Eine solche ungeheure Kältemenge kann natürlich nicht ohne Einfluß auf daö Klima de» Landes sein, das bekanntlich heiß und feucht ist. Die Kälte aber wirkt auf die Luftfeuchtigkeit kondensierend und macht die Atmosphäre gesünder. Man wird zu einer möglichst groben Kondensierung der Feuchtkgkett jetzt alle nötigen Maßnahmen ergreifen. Da durch werden die Bebannngs- und Besiedlungsmöglichketten der Gegend wesentlich beeinflußt werden. Doch noch eine andere wichtige Folgeerscheinung hat die neue Methode der elektrischen Energiegewtnnung gezeitigt: die bisherigen elek- irischen Kraftanlagen in Habana stammten aus Wärme quellen. und »war wurden diese bei dem Kohlenmangel der Insel durch Verbrennung des Rückstandes des Zuckerrohres gespeist. Kuba produziert etwa 0 Millionen Tonnen Zucker, und diese Rückstände waren als Brennstoss hinreichend. Heute aber, da die neue elektrische Energiequelle des Meeres dies unnötig macht, würden sich die Rückstände des Zuckerrohres aus der Insel unnütz anhäufen, wenn sich nicht eine andere wichtige Verwendungsmöglichkeit für sie gefunden hätte; man hat nämlich in ihnen einen wichtigen Produzenten der Papiermasse entdeckt. Bet der stets steigenden Nachfrage nach Zellulose für die Papicrerzcugung und in einem Augenblick, da einer ihrer größten Erzeuger, Kanada, seine Ausfuhr nach Europa sperren will, ist dieses Freiwerden der Zuckerrohr- rückständc Kubas für die Papterprodnktion von höchster Bedeutung. Vermischtes Deutsche Soldaten ehren ehemalige Feinde Nor einigen Tagen, so meldet -aö Pariser „Journal", machte eine Gruppe von Touristen, ehemalige Soldaten vom 8. banrischen Insanteric-Negiwcnt, das mährend des Welt krieges lange Zeit an -er Nogesenfront gestanden hatte, eine» Ausslug-auf das Schlachtfeld von Linge. Bei dieser Gelegen heit legten die dcntsche» Besucher an den Gräbern der im Weltkrieg gefallenen Franzosen einen prachtvollen Kranz ans Rosen nieder, der die deutsche Anschrift trug: „Unseren Feinden von gestern." Auf die Einwohner der Umgebung, so fügt das Journal" hinzu, machte diese Geste einen tiefen Eindruck. Gin Sprengstosflager des Massenmörder- Sein ausgesunden Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft in Jena und in Begleitung dcS Einbrechers Lärm, der deshalb von Weimar nach Jena übcrgesührt wurde, fand am Dienstag in Forst bet Jena eine Nachforschung nach den von Hein und Larw gestohlenen Sprengstoffen und anderen Gegenständen statt. In der Nähe des Restaurants Waldschlößchen fand man an einem Waldabhang an mehreren Stellen in größeren Mengen Sprengstoff, Zündkapseln, Zündschnüre. Ziind- aovarate, Waffen, Munition. Einbrechcrwerkzeug, Feldstecher. Rucksäcke und anderes mehr. Alles war in große» Glas ballons verschlossen, in die Erde vergraben und mit Rasen zugedcckt. Die Fortschaffung der gefährlichen Fund gegenstände erfolgte in einem Kraftwagen. Unter sicherem Geleit ist darauf Lärm in das Landgerichtsgesünguis Weimar zurückgebracht worben. Fortschritte im Fernsehen Professor KaroluS, der im Jahre 1027 ein Bildüber mittlungsverfahren auSarbeitcte, steht nahezu vor dem Ab schluß seines schon damals vorausgcsagten Fernsehversnches. Bei einem kürzlich abgehaltencn Experimentalvortrag wur den übertragen drei Buchstaben N L X; bann erschienen Bilder-Köpfe von Professor Karolus selbst, von seinen Assistenten, Illustrationen a»S Zeitschriften, und schließlich sah man deutlich eine menschliche Hand im» Btldsclde. Man glaubt nun Grund zu der Annahme zu haben, daß Professor Karolnö den gleichen Bestrebungen des Auslandes lEng- land, Vereinigte Staateni wesentlich zuvorgekvmmcn ist, und man glaubt weiter, baß Professor KaroluS schon in der nächsten Zeit das Fernsehen einem größeren Kreise vor zuführen vermöge. Die Königin-Mutter -er Rte-erlan-e 70 Sahre alt In den Niederlanden feiert man den 70. Geburtstag der Künigtn-Muttcr Emma. Im ganzen Lande wird dieser Tag festlich begangen, da die gesamte Bevölkerung mit Liebe an ihrer ehemaligen Regent!» hängt, die bis zum Thronantrttt ihrer Tochter Königin Wtlhelminc nach dem Tode König Wilhelms III. vom November 1800 bis August 1808 ihr Land regierte. Die Königin-Mutter ist eine deutsche Prinzessin. Als Tochter des Fürsten Georg zu Waldcck und Pyrmont und seiner Gemahlin Helene, Töchter des Herzogs Wilhelm von Nassau wurde sie am 2. August 1868 in Arolsen geboren. Am 7. Januar !87N vermählte sie sich mit König Wilhelm HI. der Niederlande, der in erster Ehe mit einer württcmbergischen Prinzessin verheiratet war. Die beiden Prinzessen aus erster Ehe starben. So wurde Prinzessin Wilhelmtne Thronanwärterin. ** Vorführung einer amerikanischen MSH-Dresch-Maschin« in Britz. Das RctchSkuratorium für Technik in der Land wirtschaft hatte Vertreter der Industrie, der Landwirtschaft und der Presse zu einer Besichtigung eines amerikanischen Mäh-Drcschers nach dem der Stadt Berlin gehörenden Gut Britz etngcladen. Es handelte sich bet der Vorführung Haupt- sächlich darum, fcstzustellen, ob der amerikanische Mäh- Drescher für die deutsche Landwirtschaft geeignet ist. Die Versuche, die aus einem Gerstenseld angestellt wurden, ver- liefen im allgemeinen günstig, obwohl der Beweis für die Verwendbarkeit der Maschine für Roggen noch er st erbracht werden muß. Die Maschine kann täglich etwa 40 Morgen bearbeiten. Indessen scheinen nach Ansicht von Fachkreisen noch einige technische Aenderungen und Vervollkommnungen notwendig zu sein. Ob die Maschine sich auch dann sür die zum großen Teil parzellierte deutsche Landwirtschaft eignet, muß die Zukunft zeigen. " 400 Schasc verbrannt. Daö Gut Leppin (Mecklen burgs wurde von einer Brandkatastrophe schwer betroffen. Das Feuer, das in einem Schasstall, wahrscheinlich infolge Ae St« kM deutsche Klaviere Wettkampf Mischen Man», Grammaphon unö Radio - -Sied Klavtersptel unmodern - Reoer, die aus deutschen „rropenklavieren" spielen - Das elektrische Klavier -er Zukunft Von Herbert Nulanb. Kürzlich wurde ein« Interessengemeinschaft der deutschen Klavterinbustrte gegründet, um einer wichtigen deutschen Exporttndustrte bessere wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen. „Deutschland ist das Land der Klaviere." Diesen Ein druck empfing der Ausländer, der vor dem Kriege »ach Deutschland kam, und tatsächlich «alt «in bürgerlicher Haus, halt erst dann als „standesgemäß" wenn er einen Flügel ans. wteS. Selbst wenn keiner der HauSangehörigen musikalisch war und die schönen Elsenbctntasten allmählich gelb wurde», ohne baß jemand dem Instrument einen Ton enilockt hatte, durfte bas Geld für diese Anschaffung nicht gescheut werden. In unserer Zeit hat man für solche repräsentative» Ausgaben kein Verständnis mehr, jede unnütze Anschaffung muß ver mieden werden, und wenn man bet der Einrichtung eines Haushalts nicht allzusehr zu sparen braucht, wird meist die Anschaffung eines kleine» Automobils erwogen. Nur ganz besonders Musikbegeisterte nehmen noch Entbehrungen nnd Einschränkungen auf sich, um den Ankauf eines Musik instrumentes zu ermöglichen. Zwar hat sich im Jahre 1027 der Gesamtabsatz an Klavieren in Deutschland wieder ge hoben; einschließlich der Einfuhr nach dem Ausland wurden fast 77 000 Pianos und ungefähr 10 OM Flügel »erkauft, während im Jahre 1820 nur 04 000 Pianos und 7600 Flügel Abnehmer fanden. D«r Export deutscher Klaviere geht aber bauernd zurück. DaS Ausland kaufte noch im Jahre 1026 rund 65OM deutsche Klaviere, die Klanicrausfuhr sank ein Jahr später auf 40 NM, und im Jahre 1827 sogar auf 40 IW Stück, während Deutsch, land im J-ahre 1818 noch 76OW Klaviere exportiert hatte. Sucht man nun eine Erklärung für den unaufhaltsamen Rückgang des deutschen Klaviercxports, so muß man zunächst berücksichtigen, daß sich einzelne Länder mit hohen Schutz zöllen »ingeben haben. So hat England seine» Einfuhrzoll auf 88,88 Prozent erhöht, und während dieses Land in den Jahren vor dem Kriege durchschnittlich 22 000 deutsche Klaviere gekauft hat, ist die Ausfuhr nach Großbritannien auf 2000 Stück ziirückgegangen. Die Ausfuhr nach Nnstlanü, die 1813 noch 60M Stück betragen hat. hat völlig aufgehört. Noch immer zählt Großbritannien zu unseren besten Abnehmern; in den letzten Jahren wird cs jedoch von Argentinien und Holland übertrosfen, die je 6000 deutsche Klaviere im Jahre 1927 importiert haben. Auch in Australien besteht reges Interesse für deutsche Pianos, denn 3700 Instrumente wurden dorthin verkauft. Italien, Schweden und Brasilien kauften über 2000 deutsche Klaviere, dagegen hat Dänemark, das im Jahre 1813 noch 3000 deutsche Klaviere bezog, nur noch 1IM Pianos und Füge! gekauft. Doch ist nicht nttr der deutsche Export geringer geworden, auch die Ausfuhr der anderen Länder ist in den letzte» Jahren gesunken; England exportierte im Jahre 1927 nur noch 4000 Klaviere gegen 7W0 im Jahre 192-6, und der Export der Vereinigten Staaten ist von 28 000 Stück ans 17 7W gesunken. In der ganzen Welt scheint die maschinelle Musik, das Grammophon und das Radio, die individuelle musikalische Leistung ver drängt zu haben. Die Lebensweise hat sich in allen Ländern geändert, und mit der wachsenden Vorliebe für den Sport scheint auch eine gewisse , ' Verflachung de» Musikalischen Geschmacks elngctreten Ku sein. Außerdem verbringen heute viele sunge Mädchen, die vielleicht vor einem Jahrzehnt noch lange Stunden für bas Einüben schwieriger Sonaten und anderer Klavierstücke opferten, die Zeit, die sie zum Klaviersptel be nutzten, auf dem Sportplatz. Die Sitte, bei abendlichen Zu- sammenküiistcn oder bei Hansbällen nach den Klängen des Klaviers z» tanzen, ist aus der Mode gekommen, denn die modernen Jazzrhythmen kommen aus der Schallplatte oder durch Len Lautsprecher weit durchdringender zur Geltung. Auch ist der Kampf um die Existenz heute weit härter ge worden, »nb der Venifsmensch, der abgespannt in seinem Helm zurückkehrt, läßt sich lieber durch Radio oder Grammophon etwas Vorspielen, weil er die Anstrengung des Klavierspicls nicht aus sich nehmen will. Wer könnte übrigens — besonders in der Großstadt — die notwendige Zeit zum Ueben aufbringen? Seit längerer Zeit haben die deutschen Klaviersabri- kanten cingesehen, daß sie dem Publikum einen besonderen Anreiz bieten müssen, um es zum Ankauf von Klavieren zu bewegen. War doch eine solche Anschaffung nur denen mög lich, die entweder mit Glücksgütern reich gesegnet waren oder sich das Geld lange Zeit hindurch mühsam zusammen gespart hatten. Um nun weiteren Kreisen den Ankauf eines Klaviers zu ermöglichen, hat vor uiigciayr zwei Jahren eine Bereinigung begonnen den Natenverkaus von Klavieren zu finanzieren. Vor wenigen Wochen wurde eine Inter essengemeinschaft der deutschen Klavierindustrie gegründet; die Tragweite dieses Zusammenschlusses läßt sich heute noch gar nicht Überblicken. Ist doch zunächst der gemeinsame Einkauf der Materialien sür alle Aktionäre geplant, und selbstverständlich ist ein solcher Großeinkauf billiger als bas bisherige Verfahren, bet dem jeder Fabrikant seinen Bedarf einzeln deckt. Noch wichtiger sind die Bestrebungen, durch Normung eine Verbilligung der Fabrikation z« erzielen. Während nämlich in allen Industriezweigen seit Jahren da» Bestreben dahin geht, eine weitgehende Typisierung der abrikation zu erreichen, war bisher auf dem Gebiete der lavierfabrtkation in dieser Hinsicht nichts unternommen worden. Das läßt sich vielleicht daraus erklären, daß es in Deutschland außer 200 größeren Klavicrfabriken noch eine Unmenge kleiner Werkstätten gibt, in denen im Monat vielleicht nur zwei bis drei Instrumente angesertigt werden, und oft sind nur zwei Leute in diesen Zwergbetrieben be schäftigt; jeder Meister baut dann sein Klavier so zusammen, wie er eS seit Jahrzehnten gewohnt ist. Bet einer größeren Berliner Firma werden z. B. im Fabrikationsverlaus „nur" 280 verschiedene Schraubensorten verwendet, und unzählig sind die verschiedenen Variationen des übrigen Materials. In diesen Tagen hat man nun mit den ersten Normungsarbeiten in der Klavierindustrie be gonnen, die sich auf die Einsteckschlösser an den Instrumenten erstrecken. Außerdem soll die neue Interessengemeinschaft Vereinbarungen über die Beschaffung von größeren Krediten treffen und da» Teilzahlungsgeschäft finanzieren. Ob es z» einem gemeinsamen Verkausssyndikat kommen wird, erscheint dagegen sehr fraglich, denn die Widerstände, die sich schon heute gegen eine Verkanssgemeinschaft bemerkbar machen, sind sehr beträchtlich. Daß führende Fabriken der Klavierindustrie die jeweilige Geschmackrichtung des Publikums sehr genau verfolgen, be weist die Kompromißlösung, die man seit einigen Jahren dadurch gesunden hat, baß verschiedene Firmen Instrumente Herstellen, bte ein Mittelding zwischen elektrischem Klavier und dem Selbstspiclklavier bilden. Die meisten dieser kunstvollen pneumatischen Instru mente werden durch Treten in Bewegung gesetzt, mährend eine durchlochte Notenrolle über einen Saugstvck gleitet. Wenn sich nun die Notenlöcher mit den Ocssnnngen dieses Saugstockes decken, so bringen Anschlagbälge entsprechende Klavterhämmer zum Anschlag. Durch einige Hebel kann bann der vor dem Instrument Sitzende das Tempo und den Rhythmus des Musikstückes nach eigenem Geschmack regeln. Die meisten Notenrollen sind von berühmten Künstlern „bespielt", und man kann aus diese Weise Richard Straub, Felix von Weingartner oder Eugen d'Albcrt zuhören. Aller dings sind diese Apparate wesentlich teurer als ein einfaches Klavier, und sür ein gutes sür Notenrollen eingerichtetes Jiistrumetit wird man immcrhin"2800 Mark anIegcn'lNüssen. selbstverständlich gibt es auch prächtige LiixuSausführungen mit herrlichem Klang, doch muß man 8000 bis 10 000 Mark für eine derartige Anschaffung ausgcben. In Amerika ist die Industrie in den letzten Jahren dazu übergegangen, haupt sächlich elektrische Spielapparate herzustellen, und von den 300 000 Klavieren, die dort tm Jahre 1827 fabriziert wurden, waren 170 000 für elektrisches Spiel eingerichtet. In der Qualität sind die deutschen Instrumente den amerikanischen jedoch weit überlegen. Be sonders Australien bat sich in den letzten Jahren sür deutsche Klaviere mit Notenrollen interessiert. Nach wie vor kauft mau aber in den tropischen Ländern gern die deutschen Tropenklavicre, die besonders sorgfältig gearbeitet sein müssen. Es darf an diesen Instrumenten nichts geleimt werden, sondern alle Teile müssen durch Verschraubungen zusammengehalten werden, um den Einwirkungen des TropenklimaS nicht zum Opfer zu fallen. Auch mutz sür diese Klaviere ganz besonders massives Holz verwendet werden, damit nicht ungebetene Bewohner wie Ameisen oder andere Insekten von innen das Klavier zerstören können. Kurzschlusses, entstand, legte fünf Wirtschaftsgebäude in Asche. Etwa 4M Schafe kamen in den Flammen um; außerdem wurden beträchtliche Kornvorräte und viele landwirtschaft liche Maschine» vernichtet. ** Zusammenstoß eines Motorrades mit einem Vieh wagen. Auf der Treuenbrietzcner Ehanssce fuhren bei Beelitz zwei Motorradfahrer, deren Rad nicht beleuchtet war, in einen vor ihnen fahrenden unbeleuchteten Vieh- wagen des Schlächtermeisters Otto Röslcr aus Beelitz hinein. Nösler und sein Lehrling wurden vom Wagen geschleudert, wobei Röslcr schwer am Kopf verletzt wurde. Einer'der Motorradfahrer erlitt einen Schädclbruch, der andere an scheinend innere Verletzungen. ** Seltsamer Unglücksfall in einem belgischen Schloß. Ein Klempner, der in einem Brunnenschacht des Schlosses Ccntry bei Grez-Doiceau Arbeiten ausführtc, wurde von giftigen Gasen betäubt und kam nicht wieder zum Vorschein. Ein Student, der seine Ferien im Schlosse verbrachte, stieg in den Schacht hinunter, um den Arbeiter zu retten, nnd er litt dasselbe Schicksal. Ein Maurer wurde als Dritter von dem gleiche» Tod ereilt. Den ganzen Morgen versnchte man vergebens, die Leichen der Verunglückten zu bergen. ** Tragisches Geschick eines Lebensretters. In Perigneux versuchte sich ein junger Franzose nach einem Streit mit seiner Frau zu erhängen. Ein Nachbar, der durch den Lärm aufmerksam gemacht wurde, kam gerade noch znrecht, um den Strick zu durchschneiden und den verzweifelten jungen Mann zu retten. Der Retter selbst hatte sich bet dem Anblick de» in der Luft hängenden Menschen so aufgeregt, daß er von einem Schlaganfall getroffen wurde und hoffnungslos dantederltegt. ** Ein schweres Antomobilunglück ereignete sich vor den Toren Rom». In der Bia Appta fuhr ein Automobil gegen einen Baum. Der Venztnvehälter explodierte, und da» ganze Automobil verbrannte. Der Chauffeur wurde al» verkohlt« Leiche ausgesunden. Ein zweiter Insasse verstarb im Kranken. Hause. Weitere drei Leute sind schwer verletzt etngeltefert worben. ** Zwei tödlich« Flugzeugabstürze. In Italien ereignete« sich zwei Fltegerunsälle; einer bet Bersenzano und einer auf dem Flugfelbe von Ghtgt, bet denen die beiden Piloten der Flugzeuge tödlich verunglückten. ** Renn Arbeite, bet eine« Hochofennnglück verbrannt. — Bisher zwei Tot«. Wie au» Mokka« gemelbet wirb, strömte an» etnem vorübergehend sttllgelegte« Hochofen in Petrowsk «« Knjepr gu» bisher «nbekannteq Gründe^ heiße Luft aus und verbrannte neun Arbeiter, von denen bisher zwei ihren Verletzungen erlegen sind. ** Kältewelle und starke Schneesälle in Brasilien. Wie aus Rio de Janeiro gemeldet wird, herrscht iu den brasi lianischen Südstaatcn eine ganz ungewöhnliche Kälte. Starke Schneesälle, wte sic seit Menschcngcdenken nicht beobachtet wurden, sind niedcrgegangcn. * lieber seine Kraft. Unter den Arbeitern bei dem Neu bau—so erzählt ein englisches Witzblatt — befand sich auch ein stets lustiger Ire, der als Steinträgcr im Schweiße seines Angesichts sein Brot verdiente. Der Bauherr trat eines Tages zu ihm und sprach zu ihm: „Sag' mal. Pat, ist das wahr? Man sagt mir, baß dein Bruder Bischof ist." „Ja- wohl. Herr," erwiderte Pat. „Und du bist Steinträger! Ja. ja, die Dinge sind nun mal recht ungleichmäßig im Leben verteilt, nicht wahr?" „Ach ja," erwiderte Pat, und über sein strahlendes Gesicht zog ein melancholischer Schatten. „Der arme Kerl! So kräftig ist mein Bruder nie gewesen, um Steinträgcr werden zu können!" Amerikanische Entwicklung George Großmith, das berühurte Mitglied der berühmten Schauspielcrfamilie, erzählt das folgende Gespräch, daö er in einem Zuge, von Ncuyvrk reisend, belauscht hat. Die Han delnden sind zwei IMprozcntige Amerikaner. „Ich stamme aus Pottsville", sagte Nr. 1. „Es ist die schönste kleine Stabt in Illinois." — „So," sagt Nr. 2, „ich komme aus Smithville, der reichsten und cmporstrebcndstcn Stadt des Westens." — „Smithville", knurrte der erste Sprecher. „Ich kenne zufällig Smithville und ich halte gar nichts von dieser Stadt." — „Sie halten nicht» von ihr? Wann waren Sic das letztem»! dort?" — „Vor zwei Wochen." — „Vor zwei Wochen! Ja. natürlich, vor zwei Wochen! Aber heute müßten Sie es sehen!" -im kll. M ii« WM« nach Dreaden-Vaabeaaft, Tauen,- „nd Vmtinber Straße. ane,»fahren al>»«lad»a und «inraebnen. ,DI« Preirabaabe tat unverbindlich »i!r u„ na« de« Einheitssatz Mi > edm ,u »rfolaen. Hierbei ist in» an, geben. t> welchem,Ztztraum dtst« Massen anoctabrcn werden können. Dac-Vi.is-Aaaebv bitten «Ir t« verssweltem Briefumschlag, mit Absender und Inhallsangakc ver leben. dt« ,u« 7. Auauft ISA «in,»reichen an die " Si«b»1«,»»„l,Nscha»» Drevben S,ab» «n» van- S. m. b. Dr«a»»«»Vß. Haseabera S.
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