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«Zchelnt e»,ll« trü» ? Uhl. IN der lLrpkdiiio« Marienliratze Ui ?>d»n- nem«nl»pre>» »ierteljLlir- lich » Marl «L Me. dui-tz »>e Poll r Mart dü Me. W>„j«l.Mummr»n>0Pli>e. «,fla,e: 26O0ü»r»l. YNr die Rückgabe etnqe- londler Manuleripic «oä» jii- ,,c SiedacUo» «ich» »gxblnbltch, Anseralen-Vnnabme aud- warl«: 8»-»eil-t«I» «a» V»,I,r in Homburg. Ber lin, Wien, Leipzig, Pasel, >ie«Iau, nrankfurt ». M. — Ru«. «„» In verlln, LetOtta, Wien, Hamburg, tzranlsurl a. M., Mün chen, — Vaud» H 0». In klrarlfurt a, M. — ». »oi,t in «demiilt- — U»- «l,r,»»tta. valll« » c». In Part«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: tljrpfch 6 Neilhardt in Dresden. Inserate »erden Martin, -sirade >L angevom»ttir dt» ?Id, »Udr, tzonn«,,» b>, Mittag» >2 Uür. In »ieusiadti »rode tlaster- ,-Isc Lbt» Nachm. L Uhr, - Der Raum einer eta- ipattigen Petitjeile tolle» >L Pf»-, ltlnaelaodt »I« Zeile tt» Psgc, »ine warantte stlr dat »achlltagtge tkrschet» nen der Inserate wird nicht »«geben. Rutwdrtigr rinnoncere» «ußräge von UN» unbe» tonnicn ginnen und Per. sonen tnseriri» wir nur gegen Pränumerando» Zobtuna durch prtit- marke» oder Postctnjod- lu»g. Renn Silben koste» ld Psge, Inserate sUr die Montag» - Rümmer »der nach einem gestlog» die P«llt»eite « Psge. Rr. 72. Zwanzigster Jahrgang. Mitredatteur: Or. «!i >: L» Für das Feuilleton: II »I«r«zr «Srel» Dresden, Sonnabend, IS. Miirz 1875 Politisches. Endlich ist das neue Ministerium Frankreichs fertig. Die Bil- oung desselben war für Fernstehende allinälig in das Stadium hoch gradigster Langweiligkeit getreten. Als hauptsächlichste Schwierigkeit trat die Abneigung Mac Mahon'S gegen die Personen der neuen Minister Say und Wallon, sowie sein Verlangen hervor, auch einen Legitimisten mit einem Portefeuille zu bedenken. Die Lilienritter haben, wie erinnerlich, in geschlossener Reihe gegen die Errichtung der Republik gestimmt; nach der konstitutionellen Lehre hatten sie keine» Anspruch auf Vertretung in einem republikanischen Mini sterium. Mac Mahon legt jedoch Werth darauf, die streng kon servative Partei sich gewogen zu halten und räumte ihr in dem Landbaron de Meaux einen Sitz ein. Das vereinigte Portefeuille des Handels und des Ackerbaues wird damit zum Verdruß der Re publikaner einem Monarchisten anvertraut. ES wird sich bald zeigen, ob die Monarchisten hierdurch zu einer versöhnlichen Haltung gegen die neue Republik gestimmt werden. Die Republikaner ihrer- I«itS trösten sich mit ihrer dreifachen Portefeuillebeute. Dufaure, unter Thiers Justizminister und an selbem Tage wie dieser gestürzt, wird wieder Großsiegelbewahrer; Say erhält das bereits von ihm vorzüglich verwaltete Ressort der Finanzen zurück, und Wallon, der Vater der neuen Verfassung, übernimmt zum großen Mißvergnügen der Clericalen das CultuS- und Unterrichtsportefeuille. Wallon wird von ihnen als „liberaler Katholik" angefeindet; er ist freilich Gallikaner und wird, ohne daß man von ihm scharfe Opposition gegen da» Jesuitenthum erwarten darf, demselben wenigstens nicht Handlangerdienste leisten. Ciffey, besten Verwaltungstalent ge rühmt wird, bleibt Kriegsminister und der schlaue, geschickte Herzog von DecazeS behält die Leitung des Aeußern. Auch die übrigen Minister bleiben. Am interessantesten ist die Figur Buffet'» im neuen Cabinet. Er gehört ihm als Minister des Jnnem und als Mce-Präfident an. AIS letzterer ist er die Seele desselben und giebt ihm den Namen, denn als Titular-Präsident gilt Marschall Mac Mahon selbst. Buffet war unter Napoleon zweimal Präsident; einmal vor dem Staatsstreiche, während besten er von Napoleon auf kurze Zeit cin- gesperrt wurde, sodann einige Zeit vor Ausbruch des deutsch-franzö sischen Krieges. Er gehörte zu den Wenigen, welche den damaligen Kaiser vor der Kriegserklärung an Deutschland warnten. Jetzt, in dem er die Präsidentenwürde der National-Versammlung mit der Leitung des ersten CabinetS vertauscht, scheint er entschlossen, in ge mäßigt-republikanischem Sinne zu regieren. Es heißt, es sei äußerst schwer mit ihm auSkommen, man nennt ihn einen störrischen, eigen sinnigen Kopf. Die Franzosen bezeichnen Leute seiner Charakter richtung drastisch als wauvais oouodour, d. h. schlechten Schlaf burschen, nnt dem nicht gut in einem Bette zu liegen ist. Wie wird er mit Mac Mahon stallen'? Dieser ist voll bonapartiftischer Nei gungen, hat er doch seine Carriers unter dem Kaiserreiche gemacht ; es widerstrebt ihm, brauchbare Präfecten und sonstige tüchtige Beamte abzusetzen, die im Grunde des Herzens einer» CultuS an hangen, von dem er sich auch nicht frei fühlt. Die Bonapartisten sind jedenfalls bester weggekommen, daß jetzt ihr erbittertster Gegner PaSquier-Audiffret nicht Minister des Innern wird, sondern allein Anscheine nach Buffet auf den, Präsidentenstuhle im Theatcrsaale zu Versailles ablöst. Gegen daS große belgische Börsengenie Philippart, das meteor- artig auftaucht, regen sich in Frankreich zunächst die iin ruhigen Ausbeuten ihrer Privilegien durch diesen kecken Flamländer gestörten Eisenbahnmächte Frankreichs. Diesechs großen Eisenbahngesellschaftcn, welch« die rentabelsten Linien Frankreichs besitzen, haben allerdings ihr Monopol oft in der rücksichtslosesten Weise ausgebeutet. Das Project Philippart's geht nun dahin, eine Maste kleiner Eisenbahn linien zu fusioniren und schließlich eine Frankreich quer durch schneidende Eisenbahn von Havre nach Marseille zu bauen, welche dem Lyoner und dem mittelländischen Netze Concurrenz machen soll. Dieser Concurrenzkampf verspricht interessant zu werden, er zieht Deutschland in Mitleidenschaft. Vor der Hand sind die schlauen Berliner Börsenspeculanten von dm noch geriebeneren Parisern aus geschwänzt worden und haben sechs Millionen Mark als verlorene Börsenspiel-Differenzen nach Paris zu schicken. Was aber Philip part's Bestreben anlangt, so handelt es sich, er mag siegen oder unterliegen, immer nur um ein Provisorium, denn bis 1959, frei lich noch eine lange Zeit! fällt das ganze Eisenbahnnetz Frankreichs an dm Staat zurück. Ob aber Philippart mehr ist als ein Law, Pereire oder Mirßs, ob er deren Schicksale theilen wird, das hoffen wir noch zu erleben. Im preußischen Landtage wurde beschlosten, der Provinz Schles wig-Holstein nicht blos 400,000Thaler, sondern l'/z Million Thaler als Entschädigung für die Zwangsanleihen ru gewähren, die jene jetzt preußische Provinz zur Befreiung von dänischem Joche aufzu bringen hatte. Die Regierung gab hierüber keine Erklärung ab. Die Provinz komnit dabei immer noch schlecht gmug weg, denn sie hat damals über fünf Millionen aufbringen müssen. — Dm Alt katholiken Preußens winkt der Mitgenuß der fettm Pfründen ihrer früheren Kirche. Sie hoffen, daß, wenn erst das Geld in ihrem Kasten klingen werde, dann di« gläubigen Seelen auch in ihren neuen Bund springen. Wir gönnen ihnen das von ganzem Herzen; die Bundesgenossenschast dieser altkatholischen Streiter gegen Rom wollen wir nicht gering anschlagen. Aber die preußische Regierung sollte Religionsgesellschaften, die sich in noch viel energischerer Weise vonRom losgesagt haben, wenigstens yicht mitMßwollm begegnen. Wie reimt es sich mit der vielgerühmten Religionsfreiheit und Gleichberechtigung, wmn der Cultusminister Fall gleich seinm Vor gängern Raumer und Mühler der freireligiösen Gemeinde in Berlin, die seit nahezu dreißig Jahren existirt, zahlreiche Anhänger und ein nennenswertstes Vermögen besitzt, die Rechte einer juristischen Per son, also die einfachste Form rechtlicher Anerkennung, versagt- Ein Musterschutzgesetz für das Reich, schreiben die national liberalen Zeitungen, solle ausgearbeitet, hingegen mit einem Patent gesetzegewartet iverden, bis England diese Frage geregelt hat. Das ist, wie die „V. Z." treffend ausführt, charakteristisch. Der Musterschutz ist eine Begünstigung der Fabrikanten. Wenn ein Fabrikant einen Modestoff mit einem neuen Blümchen und Schnörkelchen auf den Markt bringt, so soll dieses Muster geschützt sein als sein Eigenthum und ein Nachahmer soll bestraft werden. Wenn jedoch ein Denker nach vielen Mühen und Versuchen und Kosten eine Maschine er findet und zum Schutze seine« geistigen Eigenthumeü ein Patent verlangt, damit nicht em Fabrikant sie sofort nachmacht, so hält man dies für sehr unbillig, sogar für rvirthschaftlich verwerflich, weil der Fabrikant, der kein Patentrecht zu scheuen hat, jede nützliche Erfin dung schnell nachmacht und sie, weil er keinen Erfinderlohn zu zahlen braucht, sehr billig in'S Publikum bringt! Dem gegenüber richte man einen Blick auf dm Segen des Patentschutzes und auf die traurigen Folgen des Mangels solchen Schutzes geistigen Eigen- thumS! Welche Länder sind die Heimstätten der grchcn Erfin dungen? Von wo her kommt immer und immer wieder 'Neues und Verbessertes zum Vorscheine? Die Antwort auf diese Fragen lautet so beschämend für Deutschland, daß man am liebsten mit Schweigen darüber hingehen möchte. Aber in Wahrheit trifft der Vorwurf hierüber nicht die deutschen Techniker und Denker, nicht die geistigen Schöpfer der Erfindungen, sondem nur die Gedankenlosigkeit der Gesetzgeber, welche die geistige Arbeit schutzlos lasten. Beschämend ist es, darin hat das Berliner Blatt ganz Recht, daß alles, waö wir von technischen Kulturerzeugnisten besitzen, nichts ist als Nachbildung fremder Vorbilder und Muster. Die Eisen bahnen, die Gas-Einrichtungen, die Wasserleitungen, die Dampf schiffe, die Glashallen, die Pferdebahnen, alles was im Kleinen und Großen den öffentlichen Verkehr bei uzis berührt, es ist und bleibt auch jetzt immer noch ein Nachbild englischer Leistungen. Sogar die Telegraphie, die notorisch eine deutsche Erfindung ist, mußte erst in England und Nordamerika-ihre Paktische Ausbildung erhal ten, bevor sie bei uns heimisch gemacht wurde nach^fremden Mustern. In asten Geschmacksarbeiten ist und bleibt uns Frankreich das Vor bild zur Nachahmung. Nordamerika erfand die Nähmaschine. Von dort, von England und Frankreich kommen die Säe-, Mäh-, Dresch-, Pflug- und Eggemaschinen der Landwüthschaft und alle Verbesse rungen an ihnen, weil dort Patentschutz besteht und unter der Sicherheit, daß man die fertigen Maschinen nicht sofort wird nach machen dürfen, sich auch Kapitalisten finden, welche tüchtige Mittel dafür verwenden, um sie recht nutzbar und praktisch auvzustatten. Möchten wir diese Wahrnehmungen beherzigen! Locales «vd Sächsisches. — Dem Schafmeister Hantusch auf den, Rittcrgute Gersdors wurde die silberne Medaille vom Albrechtsorden verliehen. — Dem Oberpostdirectionssecretär Grohmann aus Oldenburg ist vom 1. Mai dieses Jahres ab zunächst probeweise die Stelle eines Post Jnspcctors für den Bezirk der kaiserlichen Lberpostdicection zu Leipzig übertragen worden. — Ter Bildhauer Professor Johannes Schilling hier hat den kgl. bairischen Marimiliansorden. der nur an Männer der Kunst und der Wissenschaft verliehen wird, erhalten. — Der Major Schuster vom Grenadier-Regiment Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, ist zur Dienstleistung beim 2. Garde-Regiment zu Fuß nach Berlin kommandirt worden. — Der Eisgang hat bis zuletzt einen sehr günstigen Verlauf genommen. Aus Mclnik telegraphirte man der königlichen Wasser- baudircction, daß das EiS von der Moldau abgegangen, die kleine Elbe oberhalb Melvik noch festgefroren ist. Auch das EgcreiS ist noch nicht abgegangen. Nirgends zeigte sich eine Eisstopfung, das Wasser ist in langsamem Fallen begriffen; gestern 'Nachmittag fünf Uhr zeigte der Pegel an der AugustuSbrücke 146 Ctm. über "Null. AuS einer von der königlichen Wasserbaudirection entworfenen Ta belle ergiebt sich, daß während des heurigen Eisganges sich die Fluthwelle mit einer Geschwindigkeit von 5',^ Kilom. pro Stunde bewegt hat. Die zwölf zur Beobachtung des Eisganges zwischen Leitmeritz bis Strehla errichteten Beobachtungsstationen sind bereits wieder aufgehoben worden. — In hiesiger Stadt sind mit dem D eta ik-Verkaufvon Postfreimarken, Franco-CouvertS, Postkarten, Post anweisungen re. nachstehend benannte Kaufleute von der Kaisers Ober-Post-Direciio« betraut worden, von denen die mit einem * bezeichnten zugleich den Vertrieb der Güteranmelde- zettel für die König!. Sächs. Staatseisenbahnen und die Leipzig- Dresdner Eisenbahn wahrnehmen: * A. Schier, Amalienstr. 1. «E. M. Bretlchnelder, Ammov straße 9. «R. Frltzsche u. Co.. Ammomtt. 73, »Reinhold Elnenkel, Annenstr. I I. «Hrlnr. Bösolt. Antonöplatz (Wallstr. 19). »E. Tippmann. Badergaste 39, »E. W. Rehbock, Bautznerstr. 31, «C. Hosstädter. Bautznerstr. 40. »S.L.Wehhmann, BiSmarelpl.8. OScar Levin, Blasewitzerstr. 37», »Alex Winter, Casetticnstr.I3b, «G. Paul. Eyemnitzerstr. 8, »I. C. A. Wobliebe, CircuSstr. 37, «C. F. Rirbel. Felbschlößchenftr. 9. "Otto Krille. Freibergerpl. 30. «Johanne-Rabe. Frledrichstr.47, Restaurateur Taggesell, Gerver- ftraße 20, «Ernst Korn. Grunaerstr. 14, «M.Gerschel, Johannes- Platz 17, «Otto Mühle, Kainylzerstraße io, «Schramm und Echtcrmeyer. LandhauSstraße 14, «Horst Apfelstädt, Louisen- straße 59, «H. Llncke. Marienstr. 23, *C. Leutemann, Mark- arasenstraße 34. «Gustav Rendel, Maternlstraße 1, «Theodor Voigt. Mathiltenstratze 20. «A. E. Müller. Matbiltenstraße 53. "E. Sichler. Moritzstraße «. «Allred Rötzler, OMaallee 35. «E. Eichler, Bürgerwlte 10. «I. G. Schmidt, Palmstraße 14, Max Slxmann, Ptruaischestraße l7. Joi. Dclclller lG Richterö Nachf.). große Planenschestraße 6, «Apotheker Berg, PpMuSstraße 5, «C. JunghLhyel. Postvlatz (Annenstraßen-Ecke. «Lederecht Wessrr. "> " " «Maw u. Biehn, Rampeschestraße " «Gustav Dqlicha «C. Frz. Schacht, straße 1k. «Emil ZietM, aste »7. «Emst Wolk. Schäferstwße 54. Zserstr. 71. «I- H. Koch. SchLlerstr. 76. ützenaaffe 16. «Wilhelm Schäler, See- rr. Tbar Troiiipkterstraße 1, «AlircdFlade, Walpurgiöstraße 21. »Johann Relßlg, Weigegasse 7, »Moritz Kunze, Weißeritzstraße l. »Otto Brerlchneider. Weißeritzstraße w, »P.Heinr.Schatz. Wilsdruffer- straße 28. Ceuard Däiwarbt, große Ziegel straße 19. — In Strehlen bei Herr» Magnus Ldeodor Ellenbcrgcr, in S trie- len bei Herrn tz. Rücken. -— Auf ein Gesuch der Chemnitzer Handels- und Gewerbe kammer an das Reichvkauzleramt, wegen einer in Chemnitz zu errichtenden Zweiganstalt der preußischen Bank, ist eine zustimmende Erwiderung eingelaufen. Gestern Nachmittag ist in der Strehlener Straße ein bei der Reparatur des Daches vom Hause Nr. 8 beschäftigter Schiefer decker vom Dache herab, gerade auf einen Gartenzaun gestürzt und lypgen der dadurch erlittenen Verletzungen, die dem Vernehmen nach nur in Flcischwunden bestehen sollen, nach dem Krankenhause geschafft worden. — Auf Gräfenhainer Revier an der Pulsnitz ward am 8. d. vom Jagdpachter E. Jahne und dem Königsbrücker Schießhauswirth L. Schneider eine Fischotter von 19 Pfd. Gewicht und 113 Centim. Länge gefangen. Bekanntlich giebt es in dieser Gegend nicht viel Fischottern und außerdem gelingt es nur schwer eine zu fangen. Die Herren haben bei dem seltenen Fang natürlich an seine Ausnützung gedacht und zuvörderst das Thier im Schießhaus ausgestellt und dabei eine Sammlung für die Verunglückten in Meißen veranstaltet, welche eine Summe von 15 Mark ergab, die uns gestern Hr. Schneider zur Beförderung nach Meißen übersandte. Die Fischotter ist in einem nur etwas größeren ge wöhnlichen Eisen solcher Construktion wie man sie zum Rattenfange braucht, erlangt worden. — In den Großendorfer Wäldern (Bezirk Anschau), unfern der sächsischen Grenze, hat sich neuerlich in großer Menge der Bor kenkäfer gezeigt. Es ist daher dringend nöthig, daß die Verwalter und Besitzer sächsischer Forsten diesem gefährlichen Thiere ihre vollste Aufmerksamkeit zuwenden. — Im Steuerhofe in der Neustadt wurde vorgestern Nach mittag iy der 6.Stunde das vor einem dort haltenden einspänniger. Wqgen gespannte Pferd plötzlich scheu und lief, trotzdem daß der Wagenführer sich bemühte, es zurllckzuhalten, hinaus aufdieStvaße Dort lösten sich auf einmal 3 Räder des Wagens ab, sodaß derselbe in diesem Zustande das Pferd am meisten am schnellen Fortkomme,- behinderte und dessen sofortige Wiedererlangung ermöglichte. — Es ist ein PostillonMnd, jener kleine Weltbürger, der im Pferdebahnwaggon das Licht der Welt (oder die Laterne des Con- ducteurS- zuerst erblickte. Papa hatte Nachtdienst auf dem gelben Postwagen gehabt und kehrte andern Morgens ahnungslos gen Blasewitz heim, um zu seinem Weibchen zu gelangen. Auf dem Bahnwagen hörte er von der Geburt seines Sohnes und war nicht schlecht erschrocken. Umkchren und zum Entbindungsinstitut kut- schireu war das Ende vom Liede. Hoffentlich hat der Postillon von Lonjumeau den kleinen Weltbürger wohlauf angetroffen. — Die Persönlichkeit des vorgestern im Großen Garten er hängt aufgcfmidenen jungen Mannes ist als die eines Stallburschen Namens Jllgen aus Wcrdau festgestellt worden. Derselbe, im Alter von 22 Jahren, soll durch einen früher von einem Pferde er haltenen Husschlag an den Köpf schwermüthig geworden sein und in Folge dessen Hand an sich gelegt haben. — Ein Uebelstand bei der Pferdebahn außerhalb der Stadt ist der Zustand der Einsteigestellen bei schlechtem Wetter. Vielleicht genügt ein Hinweis, daß durch Ansuhre von Kies und Abziehen von Schlamm (Dinge, die wenige Groschen kosten , dem Publikum die Füglichkeit geboten wird, trockenen Fußes einsteigen zu können. — Der Eisgang der Elbe brachte vorgestern auch einem Hund chen den Tod. Zwischen Elysium und den Prinzen-Schlöffern war ein Bello auf der Scholle vom Wasser überrascht und mit fortgeriffen worden, welcher nun mit jämmerlichem Geheul um Hilfe rief. Viele Beobachter standen am Blaiewitzer Ufer, voll Bedauern, dem armm Thiere nicht helfen zu können. — Verein Gewerbtreibender. Der am 8. d. M. in Stadt Wien gehaltene Vortrag dcS Herrn Med.-Rath Ur.Küchen- melitcr über den Impfzwang, war um so zeitgemäßer. alS die, Inkraftsetzung deS deutschen JmpfgesetzeS mit Anfang nächsten MonatS erfolgt. Der Herr Redner verlas zuvörderst den ziem lich bündig gefaßten Wortlaut des Gesetzes, knüpfte daran einige kurze Bemerkungen über die Entstehung deS JmpsverfahrenS, er wähnte einer ähnlichen Praxis bei der Rinderpest, giebt zwar zu. daß durch das Impien eine Verpflanzung anderer KrankheitS- giite von einem Individuum auf daS andere möglich sei. daß diese Fälle aber zu jenen seltenen AuSnavmcn gehörten, die kaum eiucr Erwähnung bedürften, und daß kiele Fälle nur im Munde deS Volkes eine bedeutende Uebertreibung erfahren hätten. Redner bekennt sich ausdrücklich zum Gegner aller jener Gesetze, die zu tief ins häusliche Leven und in die persönliche Freiheit eingreifen, kann aber angesichts der vorliegenden Blatternstatistik dem Impf zwang nur seine volle Zustimmung geben. Der letzte Krieg habe alle Zweiicl hierüber beseitigt, da die Epidemie während desselben hauptsächlich nur unter Denen gewütdct habe, die nicht geimpft gewesen seien. ES braucht nicht erst erwähnt zu werden, daß die Anwesenden den Ausführungen deS Herrn Medicinalraths mit jbarandterstraße S«.. «Otto Annex.mit d großem Interesse folgten. — Der Schwindel mit Wechseln, das Fälschen von Accep- ten rc. scheint jetzt recht flott betrieben zu werden. So ward dem Jnspector der städtischen Gasanstalt zu Bautzen, Herrn F. Kühn — wie er unS gefälligst und zur Warnung aller Geschäftsleute mlttbeilt - am 18. v. M. vom dortigen Banguier Hcydemann ein von der Contlnrntalactiengesellschait für Wasser- und GaS- anlagen auf ihn gezogener Wechsel über 2436 Mark 20 Pi. zur Bezahlung vorgelegt. Der Wechsel war von der Unionsbank mit Giro versehen und nach Bautzen zum Jncaffo gegeben worben. Jnspector Kühn ist nickt wenig erstaunt, da er überhaupt keine Weckielgeschäste macht und mit der bctr. Gesellschaft in gar keiner Vecbinduog steht, auch Niemande» mit Auftrag zur Ausstellung eine» selchen Wechsel» in seinem Namen versehen hat. Er hat. nachdem die Bank klagbar gegen ihn ausgetreten ist, die» Alles >, Üblich bestärkt. ES ist ihm ganz unerklärlich, wer der Fälscher >. mn könnte-: die Sacke ist natürlich tzerelts der Staatsanwalt schaft ^ur Untersuchung übergeben worden. Der Wechsel Gesellschaft versehen nfld H. G. Nü war ßster