Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.09.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-02
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.09.1875
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«i,»ein» »»glich fr»» 1 Uh« in der iwpkdilton W!ar>enlir»t>c I». Ad»»- «rmcnlspret» vlerlc>i«dr- ltch L Mink 25 P»ge,, durch die Pos« 3 Morl »0 V>.,e. iiinjtl. S! umine M w Plue- «u»a,e 27000 c,»l Fiir die Müelnade eiug«. suudier Mauulcridie «ochi sich die Redaclt«» «>chl Verdi,ivlich. Inferaien Anuadme »«»- »o^ilSi Luk*e»»i«j» uv» Voglvr i» Haiiidurg. Ner, iiil. Witii, iieipiig, Bvlel v,r»ln,i, üraimuw a M. - Uu». dluv«, ,„ Berlin, Leinia. Wikir Hamburg, äraulfurt a M., Miin- chcu. — Vaud« ch Co. ln glai'Nurl a. M. — k>. Vuixi in lldemni». — II». vv»,lrilüll». iiuilivr H 0«, in Part». Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^iepsch ör Neichardt in Dresden. Nr. 245. Ziimiizlqstcr Jahrgang. Mltredacteur: Dr. Liuill »»«r»zw Für daS Feuilleton: Luelvt« »«i-t«,»»». Dresse«, Donnerstag, Politisches. Ein Sonn- und Festtag ist über Deutschland herangebrochen lind eine frohbewegte Menge wallt in Festeöstimmung durch die Straßen von Elbflorcnz. Die Mitglieder der Militärvcreinc, die Turner und die Sänger eilen mit Abzeichen geschmückt, ihre Fahnen tragend, den Sammelplätzen zu, und das grüne Kleinod der Residenz, der Große Garten, und das Marsfcld der Großmacht des Liedes, die Sangerwiese, stehen bereit, die frohen Schaaren zum Erinnerungs fest an den Sieg von Sedan zu vereinen. Daheim in der engen Kammer sitzt wohl weinend die Greisin, welche den Sohn seit jener Kampfcöstunde, welche die gallische Nation niederschmettertc, ent behrt; am grünen Hügel lehnt wohl die trauernde Wittwe, deren Gatte mit schweren Wunden von jenem Sicgestage heimgekchrt, um in der heimathlichen Erde vom .Kampfe auszuruhen; aber geschlagen ist die scharfe Schlacht, der Tag bricht siegend durch die Nacht! Der Tag von Sedan ist für Deutschland ein geschichtlicher Wende punkt und jene Stunde, wo zwischen den Armeen der Kronprinzen von Deutschland und von Sachsen das Frankenheer in fürchterlicher Enge erdrückt wurde, war nicht minder bedeutungsvoll für das Wellgsschick, als jene, wo auf dein Schlachtfeld«: von EhalonS der Völkerwanderung ein blutiges Ziel gesetzt ward. Ter Strom der hunnischen Sieger, der vor der Schlacht bei EhalonS von Ost nach West ging, ward mit dem Schwert gehemmt, jetzt aber galt es, für immer dem entgegengesetzten gallischen Streben von West nach Ost Halt zu gebieten. Die geraubten deutschen Provinzen Elsaß Lothringen sielen an daü Vaterland zurück und die angefangcnen Arbeiten des dreißigjährigen Krieges und der Freiheitskriege wurden ruhmreich vollendet. Aber nicht ivie nach der .Hunnenschlacht mögen nach dem Siege von Sedan die Geister der Erschlagenen in den Wolken fortkämpfen; der deutsche Sinn verabscheut den Nacenkampf und den Nativnal- haß. Die Menschheit ist der Werkplatz des Germanen, und der treue Sehn der deutschen Erde fühlt sich zugleich als Bürger der gesamnnen Welt. Sein gutes Recht, sein Eigenthum und seine Ehre, er will sie wahren gegen jeden Angriff; sind sie gesichert, stößt er friedliebend und menschenfreundlich das Schwert in die Scheide. Mit Unlust nur hat Deutschland nach Sedan, der letzten Schlacht, welche ein geordnetes Heer der deutschen Macht entgegcnstellte, den Krieg noch fortgeführt, nur wie viel günstiger wäre für Frankreich der Friedensschluß ausgefallen, wenn es den nach Sedan folgenden Volkskrieg unterlassen hätte? Der kranke Mann, der nur gezwun gen und getäuscht von erbärmlichen Nathgebern, Deutschland die Freundschaft anfgesagt, ergab sich geistig und körperlich gebrochen dem deutschen Sieger bei Sedan in die Hände. Das Lecpter, das ihn« entfiel, cS hat aber noch keine Hand seitdem gefunden, welche cS besser als er zu führen verstanden hätte. Nicht der ränkesüchtig« kleine Advokat Thiers, nicht der wühlende Gambctta, nicht der kurz sichtige Soldat von Magenta, noch der Jesuitenzögling Ehambord oder die börsensreundlichcn Nachkommen des geldgierigen Orleans verstanden cs, die dem gesunkenen Imperator entfallenen Zügel zr« fassen und wie in Deutschland nach dem Fall der Hohenstaufen, herrscht in Frankreich noch heute seit Sedan das Interregnum und die Leidenschaft der Parteien. Deutschland dankt aber Frankreich Großes und der edle deutsche Sinn vergißt, nun Jahre seit Sedan verflossen, mehr und mehr das Neble, das uns von Frankreich gekommen ist und gedenkt nur noch der geistigen und freiheitlichen Anregung, welche er empfangen hat. Das Schauspiel, ein Land, welches die kühnen Geister Moiitesquieu's und Mirabeaus großgezogen, die freien Denker Voltaire, Diderot und Rousseau und den liberalen Gesetzgeber Sicyes erzeugt hat, zum Tummelplatz des Ehrgeizes, der Tyrannei, der Demoralisation und der schlc'chendcn Pfafsenzunft herabgcsunkcn zu sehen, ist für daS deutsche Nachbarvolk ein tiefbctrübendes. Ist cs nur der Groll des Besiegten, der das leichtlebige französische Volk den schlimmen Freunden in daS Garn treibt, nun so ist cs die schönste Feier des Tages von Sedan, den« Besiegten die Hand zn reichen und ihn« aus- zuhelsen aus seiner Schmach, wenn auch mit Vorsicht, damit Deutschland nicht zum Opfer der Großmuth «vcrde. Unter Bluinen hat die erste freundliche Begegnung der deutschen und französischen Nation stattgefundcn und waren cs auch keine FrühlingSveilchen, für welche Deutschland den blutigen Lorbeer eintauschtc, die volle duftige Sommcrrose auf der Gartenbau-Aus stellung zn Köln gilt uns als freundlicher Bote künftiger, schöner, friedlicher Zeiten. Ter osficicllc Vertreter Frankreichs hat in Köln in deutscher Sprache den Friedensgruß des deutschen Kronprinzen erwiedert und diese Lhatsache einer freundlichen, ersten osficiellen Begegnung auf deiitschen« Boden hat sicher eine geschichtliche Beden tnng. Die „Nordd. Allgen«. Ztg." lniipft an diesen Bericht den Wunsch, daß sich das ans den« Blumcnscst neu angclnüpste Band wieder zwischen zwei ebenbürtigen Nationen befestige, welche nicht dazu bestimmt sind, sich gegenseitig zu zerfleischen und zu zerkleinern, soildern den Künsten des Friedens und der Entfaltung ihrer reichen Kräfte zu leben. Von demselben Sinne beseelt, spricht sich Emil de Girardin in der „France" von« 28. August aus und bezeichnet als das günstigste Ziel der französischen Politik: Kein Bündnis« mit Deutschland gcge. Rußland, aber noch weniger ein widersinniges Bündniß mit Ruß land gegen Deutschland, welches eine Entwaffnung unmözli, machte. Nein, eine neue Politik des Einverständnisses zwischen Deutschland, Frankreich, Italien und Rußland, mit der Zauber formel: „die freie Sec!" So sei denn der Tag von Sedan nicht die ErinnerungSfeier blos an eine blutige Völkerschlacht, er sei gcivciht als der Geburts tag der lange vergeblicb ersehnten deutschen Einheit und nationalen Größe, als der mühselige Zweikampf zweier tapferen Kämpfer, die letzt da dein verletzten Ehrgesühl genug der Sühne geleistet worden, sich zmn ausrichtigrn. ehrenvollen Frieden die Hand reichen Nicht LourdeS können dem besiegten Franzosen neue Synipathien einflößen, das vermag nur der kernhaste deutsche Bolkssinn, der auf dem Boden des freien Geistes und der Menschlichkeit erwächst. LocalcS rmd Sächsisches. — Man spricht in militärischen Kreisen davon, daß der König von Sachsen sein Erscheinen bei den bevorstehenden schlesischen Manövern angckündigt habe und außerdem sollen noch einige An gehörige der thüringischen Fürstenhäuser bei denselben erwartet werden. — Der Erzherzog Ludwig Victor von Oesterreich. K. K. H., ist gestern von Wien hier cingctroffen und hat sich in die Weinbergs- Villa I. M. der Königin Marie begeben. — Während der heute Mittag zwischcn 12 und 1 Uhr von« Balkon des Altstädte«: RathhauscS herab stattfindenden Musikauf- führnng dürfen auf dem Altmarkte weder Wagen noch Reiter erscheinen; alle Wagen und Reiter, welche dem RachmittagS 3 Uhr vom Garten des „Münchner Hofes" abrückcnden Festzuge der Turnvereine begegnen, haben zu halten, bis der Zug vorüber ist, oder haben in die nächste Straße einzubicgen. Von nachfahrenden Wagen darf der Zug nicht überholt werden. Auch «st es den Wagen führern verboten, auf der Schillerstraße von der Prießnitzbrücke bis zuin Waldschlößchen während der am Nachmittage aus der Sänger wiese stattfindenden Festspiele mit ihren Geschirren sich auszullcUcn. Allen diesen polizeilichen Bestimmungen wird sicherlich strengstens Folge geleistet und so alle Störung vermieden; sollte indessen Einer oder der Andere der oben bezeichnetcn Species über dieSache anders denken und seinen besonderen Weg reiten oder fahren wollen — so findet er überall Gensdarmcn, die ihm die rechten Wege schon weisen werden. — Ueber den Zug der Turner und die Festlichkeit auf der Scingerwiese können «vir folgendes mittheilen. Sammlung der Turner und Ordnung des Zuges punkt 2 Uhr im Münchner Hof- Garten. Alle Theilnehmer stellen sich zu Vieren auf. Tie Vor turner marschiren vor ihren Riegen. '.„3 Uhr setzt sich der Zug in Bewegung und bei Ankunft auf der Sängerwicse soll ein allge meiner Gesang: „Stimmt an mit hellein, hohen Klang rc." von Methsessel die Festlichkeit eröffnen. Die Turner begeben sich sofort nach Ankunft des Zuges an die Garderobe, um da ihre Sachen ab zulcgen und stellen sich dann möglichst rasch zu den Freiübungen auf. Inzwischen singen die Sänger: „Das deutsche Lied von Kalli- ivoda" und „Was ist dcS deutschen Vaterland?" von Neichardt. Punkt 4 Uhr wird von der Sängertnbüne herab Herr Stadtrath Hcubncr die Festrede halten, an deren Schluß sich wiederum all gemeiner Gesang: „Deutschland über Alles rc." reiht. ES beginnt mm das Riegenturnen der Dresdner Turncrschaft und dann die Uebungen der Gesammtvorturnerschaft. Der 2. Thcil des Pro gramms bringt Vortrüge der mitivirienden Gesangvereine, abwech selnd niit Instrumental-Musik und nach diesen „Die Wacht am Rhein", gesungen von allen Anwesenden. Der 8. Theil wird eröffnet mit „Volksturnen", bestehend in Wettübungcn im Lause, Weit- und Hochspringer«, Klettern u. s. «v. Dem folgen Turn spiele und dann die Verthcilung der errungenen Preise an die Sieger. Während dieser Uebungen tragen die Gesang vereine patriotische Lieder von Marschncr, Otto und Silchcr vor. Die Prciüvcrtheilung wird gegen 7 Uhr stattfindcn und für Punkt 8 Uhr ist ein Fackelzug in Aussicht genommen. Außer diesem Festplatze gestalten sich auch alle unsere großen Eon- cert- und RcstauratioiiSgärtci« zu Festpkätzen. In den Räumen des Linckeschcn Bades wirkt die „Dresdner Liedertafel", un terstützt vom Orchester des Allgemeinen MusikervereiiiS. Im dritten heile des FcslacluS sprichtHr. Hofschnuspielcr Bassermann eine Dich tung von Rud. Genie „Den deutschen Helden"; leider istHr.Gcnoc erkrankt und deshalb verhindert, die Dichtung selbst zu sprechen. In dem neuen prächtigen Garten zum Fcldschlößchen werden der Orpheus und der Liederkrcis theils gemeinschaftlich, thcils «nit Einzelgesängcn austreten. Um einer Monotonie zu entgehen, haben die beiden Sängervcreine das kgl.Bcrghamboistenchor mit zugczogen Im kgl. Belvedere findet ein großes patriotisches Festconccrt statt, «vozu die Kapelle verstärkt «vvrden ist. Im Garten dcS MünchnerHofes singen die Vereine Apollo, Tannhäuser und Sängerl»st. Der in die Mitte des Programms ausgenom- inone Festactus bringt eine Festrede, gehalten von E. Bieber, «vorauf die Vereine mitsainmt der,« ganzen Auditorium „Die Wacht an« Rhein" singen. Aber auch von den Borgen herab wird wieder wie im Vorjahre „die F stcSstamme leuchtend sich erheben". Aus den Höhen von Räcknitz werden sämmtlichc uin Räcknitz liegende Ge meinden eine Sedanscier begehen. Dieselbe wird aus Lampionzug vom Gasthof zu Räcknitz aus, Festact, Freudenfeuer und einem großen Feuerwerk bestehen. j — In Veranlassung dcS festlichen Tages wird hcute Abend ^ die Zwingerteich-Fontaine in der Stunde von 8 bis 9 Uhr i Kau er einrs LooscS springen und — was einen herrlichen Effect geben wird — elektrisch beleuchtet werden. Die Batterie findet im oberen Saale des Lügen gebäudes Aufstellung und wird von dort au» ihren wcitlcuchtcnden Strahl entsenden. Dazu gesellen sich vielleicht noch bengalische Flammen, die ans den Baumgruppcn heraus ihr magischcs Licht er gießen, so daß der an s ch schöne Zwingerwall mit seinen alten Bäu men und seiner architcctoniichen Umgebung ein bezauberndes Bild geben werden. Gestern Abend fand bereits die Probe statt. ph.nstangen zu besichtigen. Die letzteren sollen durch dieses chemische Verfahren gegen alle Einflüsse der Witterung möglichst widerstands fähig geinacht werden. — Der Stadtrath erläßt soeben hinsichtlich der am 31. Decbr. d. I. zur Erledigung gelangenden Pfnrramtsstclle öffentliche Aus schreibung. Die Stelle «st mit 8709 Mark, einschließlich 600 Mark Wohnungswcrth, dotirt. — Die von den großen Manövern aus Schlesien zurückkehren den Infanterieregimente«: werden, eben so wie die beim 12. Armec- corps actio gewesenen, auch per Eisenbahn in ihre Garnisonen zu- rückbefördcrt. Nur die Eavaleric rückt in kurzen Tagemärschen ab. — Tie Schrauben-Dampfboote des Herrn Parrau landen nunmehr auch in Lo schwitz (an der Badeanstalt) und fahren Wochentags von Dresden ungefähr von früh 6^, von Loschwitz früh 7 Uhr alle Stunden ab. — Der Inhaber der großen, an der Leipzigcrstraße hier ge legenen Dampfschneidcmühle, Herr Grumbt, hat heute zur Feier des NationalfestcS und Erinnerung an den Sieg der Deutschen bei Sedan sein zahlreiches über 200 Personen umfassendes Arbeiter- personal nebst Familien zu einem großen Vogelschießen, Tafel und Ball im Gasthof zur Stadt Bremen als seine Gäste eingeladcn. — Wie «vir vernehmen, ist am vorgestrigen Tage ein junger Mann, angeblich ein Doctor der Rechtswissenschaft und Advocat aus Oesterreich, hier angehalten worden, weil er in ausfälliger Weise eine Audienz bei Sr. Mas. dem Könige sich erwirken wollte. Der Mensch ist behördlicherseits explorirt, für geisteskrank befunden und darauf dem Stadtkrankenhaus überwiesen worden. - Seit Montag schon baute man unterhalb deSWaldschlötz- chens auf der sogen. S ä n gc rwiese an den Tribünen und Umplankungen für Turner, Sänger und die oberen Elassen der höheren Schulen, «reiche dorr «ich versammeln werden zur Feier des TagcS. Wenn der Himmel zur nachmittägliche» Feststunde nicht zürnt, so verspricht das Fest auch dort viel Genuß. — Auch zur Feier dcS SctantagcS in EarlSbad bat sich eis Comiio gebildet auö den Herren: Crcellcnz De. v. Wächter «Sachsen», Robert Erancr «Dortmund», G. Kötchcn (Barmen). De. Schilling (Sachsen), Or. Kuffner «Baiern). — lieber den schönen Berlaui des Festabends dcS Ve» zi rk ö-B e r ei n ö der Wilsdruner Vorstadt und Friedrichstadt zum Beiten der Gründung cincö Voiks- kinvergartcnS haben wir bcrcstö berichtet und der gediegenen Leistungen des Männeraciangövcrcinö „Apollo" unk der Pion- nicrkcipclle gedacht. ES sei uuS ab-r gestattet, hier noch besonders am ein Moment des hübsch anangirlcn Festes zurück zu kommen «reiches so wcscnttichen Anttzcil an der gute» Einnahme zum Besten tcö wohlthätigcn Zweckes hatte. Die Idee, durch ciie „Museum »ud Narikätcn-Eadinct" die Schäden, Gebrechen. Wünsche und Hcffmmge» der bckr. Stadtlhclle in huinorisili'chcr Weise zur Anschauung zu bringen, ü,»d schon bcini vormhrigcn Felle den allst.cigsteii Bestall, so daß ganz zwei clloo iestsiand, man wcrrc auch diesmal die alten und neue«« „SchcnS- und NlchtSwüiRiglcitcn" >cknn Liegen geben. Die mehr oder minder gute«! Witzc, «reiche dabci zu Tage gelindert wurden, legten Überbein so recht ein Zeug»!,, dafür ab. mit welcher „Gemütblich» keil und Gutmülhigkcit" der Dresdener iin Allgemeinen »eine Leiden anuasst, in «reich' harmloser Weist er selbst seinen Scherz daran zu knüpicn versteht. ES liegt darin zugleich ein Beweis, wie leicht der DreSdeucr zu hewledige.« »st, wie nachsichtig er so manches Schlimme über sich ergehen läßt und lange ruhig mit auzusel'cn sich gewöhnt hat. Der „GcduItRadcn der Wilsdruffer Borstädter und Frickrichstädtci", der im vor. Jahr so «irkoniiich durck« ein dickcö, mächtiges Schiffötau dnrgcslcut ward, sowie manch anderer guter Witz, der gern eine Wiederholung vertragen hätte, kamen zwar diesmal nicht wieder zurAmehauung «—hätte man den „Gceuldoladc»" nicht etwa „zerrissen" darstellen kön nen? - ), hchllr aber wurden die Besucher dcü „Museums re." durch eine große Anzahl ncucr, samoser, huinorislii'chcr Anspielungen crircut, deren nur einige hier besonders erwähnt sein mögen. Recht hübsch gezeichnete Bilder, denen ein: Ausnahme an r. rr und Stelle von geschickter Hand zu Grunde lag. zeigten u. A. den Weißcritzniüblgrabeu, jetzt „Eanwgassc: mit dem Namcn — Nciiomiiiage, die gakice Sache nur Blamage!" neben „vergessenen Brandmauern", da? alte S^hästre.gebaute am Lövtalicr Schlage als „bicnucnkc Frage": d2 Vapi'crmbrik: „Woher de« viele O.ualm kommt"; die Wettincrslraße mit ihren nüucnhaitcn Fa adcn: „Der Wcttinstraßc hehre Pracht gar ffhön auö diesem Lchaiidtlcck lacht; der Staktraih st ü tz t die Häuser hier zu hohe n Namens schönster Fier Den „Kintelhos" vor und wahrscheinlich auch noch nack« A«> Jahren: den „Trost in finiter» Nächten am der äußcrcn Ehcmnitzcr Ltraüc": daS Areal tcö alten JacobShcstvitalS : „Bit heralhen — N i ch t S ge>hau, So sicht man sichS noch länger an.": den „Stinkgrabcii in Frjctrlchstadt: „Ob Schlcuße auch vorübcrgeht, die Stäukcrci koch sorlbcsteht"; die AiheitS-Anstalt: „Solltest cmslenö Du auch schwinden, so sicherlich kein Leid empfinden die In-und Umwohnende»"; die projcellrte Pcrdebah««, die iu.zwischcii mittelst geflügelt.r Rosse, ihren Laus nimmt: die verlängerte Anuiwnstraße mir einer Brücke »ach Friedrichstatt; die alte Münze mit >hrcni „anletiluvianischen Garlcngeländer gegenüber dein Zwinger" u. i. w. — kur« „Lebens- und NichlSwürdig- öeitcii" nach dem Motto: „Du sollst und mußt lachen". DaS war denn auch der Fast — wer „trinii war", schickte die Andercn hinein und da inan nebenher die glückliche Idee gehabt hatte, daö Nützliche mit den« Angcnchmci« zu verbinden, d. h. jeder er eiiwS LooscS zu der „greßen Gewiiin-Bcrrhciluvg" hatte die Besichtigung des MuscumS frei, so gab cö wohl nur wenige Besucher des Festabends, die nicht neben der Ansicht dcS Mu seiimS rc. auch noch Aussicht aut einen der in ker„Gakci«hastc" ausgestellten .zah'rcichcn Gewinngcgrustänke hatte. Die Opicr- Wendigkeit der Mitglieder des Bcz.-Bcrc ncS zeigte sich auch hei dieser Gelegenheit; inan erkennt den Nutze» dcS Vereins und »o thlit Jeder daö Seine. Der schönen und ost wertl'vollcn Gc- ... und schenke gab es in Ulasse, so daß die „Gaöcnballc" eincrJndiistlie- AuSslcstung in« Kleinen glich. Möge der rührlacVorstand, reip. ^ , daß Fcstcomltoe, sür seine vielfachen Mühen den schönste» Lohn — Du-ch ein Circular hat sich die Mehrzahl ver patriotisch i i'"Ostlii«gen heS Festes, verdunden mit dem reichen Ertrage znin lber an Altmarst darm geei^ . „ . — Bezugnehmend aut unsere Mittheilung ln Nr. 21 l m«st> rcS Blattes, nach «reicher der Ricmcrmeisier Herr Nitzsche in Dip poldiswalde säst daS Op'cr eincS von einem gewissen Ehr. Wic- gantt «on. in Eöln «nter Beihilfe einer anacbiicbcn Firma Peter «Breltcnbenker in Scene gesetzten Schwnitewerstichs geworden wäre, wurden uns noch 2 derartige Fälle initgetheilt. So Geilt fühlenden Laden- und Geschä ts.nhaber zur Feier des heutige,» Natwnalsestc' ihre BerkuUsSgcschcfte ge schlossen zu halten und ihrem Personal einen Feiertag dadnrch zu bereiten — Heute trifft der General-Post- und Telegraphen-Director Herr Or. Stephan hier ein, um die in der Heidemühle oberhalb II »je kranlbast schwär»,enden, heutschcn Büßer an der Quelle zu»d,S FischhauseS befindliche Anstalt zur Imprägnirung der Telegra- unS Herr Leterivaarcn«akrikant Atoll Schmitt in Pirna Folgen des «n.t: Der genannt« Cvr. Wiegand zuu. in Cölu schrieb zuerst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite