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Seit fast 40 Jahren, seit die ehemals spanisch-amerikanischen Länder sich von Spanien losgerissen und selbstständig gemacht haben, ist dort von einer Ordnung und Negierung im deutschen Sinne keine Rede. Bürgerkrieg, Naub und Mord, Parteiwuth, Unsicherheit des Lebens und Eigenthums gehören dort zum täglichen Brode. So auch in dem überaus gesegneten Mexiko. Dort bekämpfen sich seit vielen Jahren so genannte konservative, die für die überaus reichbegüterte katho lische Geistlichkeit und deren Macht fechten, räuben und morden, und sogenannte Liberale, die angeblich für freisinnigere Ansichten fechten, rauben und morden. Hüben, wie drüben, übelriechender Käse und dumpfe Butter! Darunter leiden auch die in Mexiko ansässigen und wohnhaften Europäer, Franzosen, Engländer rc. Da hat nun Louis Napoleon neuerlich einen Plan aufs Tapet gebracht, nach welchem französische, englische und spanische Flot ten und Truppen gen Mexiko geschickt werden, um sich in den dortigen Unfug kräftig cinzumengen. Es wird den Mexikanern nicht der Krieg erklärt, ihnen auch nicht gesagt, was ihr Besuch von ihnen will, sondern sie werden es schon erfahren. Das kommt daher, weil jede der drei verbündeten Mächte andere Absichten auf Mexiko hat, keine aber der andern traut. Eng land will blos Schulden eintreiben, Frankreich will Ordnung im dortigen Staatswesen schaffen und aus der mexikanischen Re publik, die ein Spott und Hohn auf einen Freistaat ist, eine Monarchie machen. Daran liegt aber England gar nichts. Spanien, das sich allerdings lächerlich machen würde, wenn cs vorgäbe, Schulden einzukassircn, da es froh sein muß, wenn seine eigenen Gläubiger ihre Forderungen nicht von ihm ein treiben wollen, will angeblich nur seine Ehre wiederherstellen, die durch so viele von den Mexikanern erlittene Beleidigungen Schaden gelitten haben soll, und Rache nehmen. Im Grunde dürste aber in ihm der Hintergedanke stecken, aus diesem Anlaß vielleicht das schöne, gvld- und silberreiche Mexiko wieder zu er schnappen, wie es ohnlängst die Hälfte der Insel St. Domingo wieder erlangt hat Der Appetit kommt bekanntlich während des Essens und alte Liebe rostet nicht. Daß daran England auch nichts liegt, versteht sich von selbst. Und so schwimmen denn Kriegsschiffe und Truppen der drei vereinigten uneinigen Mächte über die Atlantis mit sehr verschiedenen Intentionen. Frankreich und Spanien, katholische Staaten, erglühen in Liebe zu der mexikanischen; geistlichen Partei, deren vertriebenes Haupt Miramon als Gast in Paris lebt, England dagegen steht auf Seite der Liberalen unter Juarez. Nun sagen die englischen Zeitungen, die Flotten sollen blos die Küste und die Zollhäuser besetzen, bis die Schulden bezahlt seien, aber die französischen Blätter bleiben dabei, die Hauptstadt müßte besetzt werden. Im Contraete der drei Verbündeten ist zwar festgesetzt, daß sie sich nicht in die inncr>>Regierung des Landes mischen wollen, aber da die Franzosen schon ganz offen über die verschiedenen Be werber für den Thron von Mexiko sprechen; so ist Hundert ge gen Eins zu wetten, daß Louis Napoleon seinen Willen durch setzen und einen Thron in Mexiko aufrichten werde. Was thuts dann, wenn die Engländer darüber maulen und sich bissig an stelle»? ES ist dann die Logik der Thatsachen, wie bei Sa voyen und Nizza rc. Die vereinigten, jetzt aber sehr veruneinig ten Staaten von Nordamerika sind eingcladcn, diesem Vertrage bcizutreten, haben aber jetzt weit nöthigere Dinge zu schaffen, als in anderer Leute Häusern zu ordnen, während es im eige nen drunter und drüber geht. Ueberdies leidet durch das Drein- mengen der drei europäischen Mächte in amerikanische Händel der Grundsatz, den seiner Zeit Präsident Monroe aufgestellt: „Amerika für die Amerikaner!" d. h. Europa hat in Amerika nichts zu suchen, bedeutend Schiffbruch, aber die Amerikaner müssen in ihren jetzigen Nöthen sichs Wohl gefallen lasstn. Wie alle diese Widersprüche und Gegensätze sich ausgleichen lassen sollen, zumal die Befehlshaber keine andere Anweisung haben, als „an Ort und Stelle sich über die weiteren Maßregeln zri vereinigen," ist uns freilich unbegreiflich, werden aber sicher zu etwas ganz Anderem führen, als zum Schuldeneinkassiren. Louis Napoleon hat wieder einmal die passende Gelegenheit beim Schopf genommen, um gegenwärtig, da die vereinigten Staaten mochtlos sind und England im französischen Schlepptau gezogen wird, Frankreichs und der romanischen Rasse Macht und Ein fluß zu heben, dazu aber die katholische Kirche geschickt zu be nutzen. Wir werden ja sehen, wohinaus es will! (V. A.) Feuilleton und Vermischtes. * Die seit kaum zwei Jahren verheirathete Ehefrau des Kauf manns * ^ zu Berlin hatte seit längerer Zeit mit ihrem Wirth schaftsgelde nicht gereicht, und da sie ihren Gatten hiervon nicht gern in Kenntnis; setzen wollte, zur Berichtigung ihrer klei nen Schulden ihre goldene Uhr nebst Kette im Lause des Som- mers auf dem Leihamtc verpfändet. Für den vergangenen Sonn abend hatte sich der Gatte einer Gesellschaft von Geschäfts freunden und Bekannten zu einem Abendtisch und Ball ange schlossen, bei welchem er wieder einmal mit seiner jungen Frau glänzen wollte. Zu einer eleganten Toilette derselben, auf die der Ehemann sehr viel hält, gehörten aber auch Uhr und Kette, deren sofortige Beschaffung der unvorbereiteten Frau aus eige nen Mitteln leider unmöglich war. In ihrer Herzensangst wandte sie sich daher an eine ebenfalls etwa seit Jahresfrist an einen wohlhabenden Geschäftsmann verheirathete Jugend freundin, klagte dieser ihre Noth und bat sie, ihr ihre Uhr auf die Dauer des Festes zu leihen. Die Freundin machte jedoch allerlei Ausflüchte, so daß die Bittstellerin, förmlich entrüstet, ihr erklärte: „Nun, wenn Du nicht willst, so laß es." „Ich kann nicht", antwortete diese in verzweiflungsvollem Tone, „es sei denn, daß Du den Pfandschein an hängen wolltest, — denn ich befinde mich mit Dir in gleicher Lage." Tie ernste Scene verwandelte sich natürlich unter beiderseitigem Gelächter sofort in eine komische. Die Uhrbedürftige mußte sich nun entschlie ßen, ihrem Manne ihre Verlegenheit zu gestehen, der denn mit saurer Miene das Geld zur Einlösung der Uhr hergab. Ist die noch in Dresden bestehende städtische Abstabe auf Getreide und Körnerfrüchte eine Lndrrecte (Verzehrungssteuer) oder einx direkte Steuer? Dem Rath zu Dresden ist laut Regulativ vom k. Sept. 1855 die Erhebung einer indirekten städtischen Abgibe von näher bezeichneten Lebensmitteln, unter andenn'jcdoch auch eine Steuer von 3 Pfennigen pro Scheffel Getreide, welches in das städtische Gebiet cingebracht wird, genehmigt worden. Diese Steuer könnte nur dann als indirecte anzusehen sein, wenn sämmtliches cingeführte Getreide in der Stadt ver mahlen und als Mehl consumirt werden könnte. In diesem Falle wäre auch die noch nebenbei bestehende Mehlsteuer verei nigt, da man einen Gegenstand nur einmal und nicht zweimal besteuern kann. Factisch ist nun, wie auch aus den vorhandenen Lager büchern nachgewiesen werden kann, daß das in Dresden zu Lager genommene Getreide, wofür die Steuer bezahlt ist, schließ lich wieder ausgcführt wird, theils zur Vermahlung in die außer halb der Stadt belegenen Mühlen, theils zum Versandt nach auswärts. Obgleich nun diese Steuer von 3 Pfennigen pro Scheffel niedrig zu nennen ist, so beträgt sie doch iin Laufe eines Jahres eine erhebliche Summe. Für die Zurückgewährung der Steuer beim Transits-Han del ist nur ganz einseitig gesorgt, nur dann, wenn das Getreide von einem Bahnhof, von einem Thore zum andern durchgcsührt