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Fundamt in Rabenstein. Verloren: I Geldtasche mit Inhalt und Gepäckschein. Gefunden: l Hausschlüssel. Der Gemelndevorstand zu Rabenstein, am 22. April ISIS. Bekanntmachung. Vom Verein für christliche Liebeswerke werden demnächst Borträge zur Kriegsfürsorge veranstaltet- Ltmbach: Saal des Gasthauses -um Hirsch. Beginn: pünktlich Vr8 Uhr. 27. April: vr. meä. Neck-Chemnitz: Hauskrankenpflege. 2V. April: Oberlehrer Wolanke vom Obstbaulehrgarten, Wurzen: Die Förderung des Obst- und Gemüsebaues in der Kriegszett, eine nationale Notwendigkeit. 1. Mai: Professor vr. Kraft, Weißer Hirsch bei Dresden: Volksernährung in Kriegszeiten. 6. Mai: l)r. meä. Neck - Chemnitz: Die Fürsorge für unsere Kriegsbeschädigten. 8. Mai: Regierungsamtmann Jeremias-Dresden: Kriegsfürsorge von Reich und Staat. Auf diese wichtigen unentgeltlichen Vorträge wird hiermit jedermann aufmerksam gemacht. Programms, die zum Eintritt berechtigen, sind auf dem Pfarramt zu haben. Rabenstein, 24. April 1915. Weidauer, Pfarrer. Brotkarten-Ansgabe in Rottluff. Die Ausgabe der Brotkarten auf die Zeit vom 26. April bis mit 23. Mai ISIS an die Haushaltungen hiesiger Gemeinde erfolgt Sonntag, den 2S. April ISIS, nachmittags Punkt 2 Uhr, in der hiesigen Schule, und zwar an die Haushaltungen des I. Bezirkes: Haus-Nr. 1 bis mit 13 durch Herrn Oberlehrer Hunger in Zimmer Nr. 1; U. Bezirkes: Haus-Nr. 14 bis mit 25» durch Herrn Gutsbesitzer Anton Gerstenberger in Zimmer Nr. 4; HI. Bezirkes: Haus-Nr. 26» bis mit 43» durch Herrn Lehrer Töpler in Zimmer Nr. 3; IV. Bezirkes: Haus-Nr. 44 bis mit 526 durch Herrn Gemeindeältesten Irmscher in Zimmer Nr. 2; V. Bezirkes: Haus-Nr. 53 bis mit 62 durch Herrn Privatus Karl Müller in Zimmer Nr. 5. Zur Inempfangnahme haben die Haushaltungsvorstände oder deren Stellvertreter (Ehe- stauen) zu erscheinen. An andere Personen erfolgt die Ausgabe nur in besonderen Behinderungs- fällen und nur gegen Abgabe eines von dem fraglichen Haushaltungsoorstande ausgestellten Be rechtigungsscheines. An Kinder werden Brotkarten nicht ausgehändigt. Außerhalb der obengenannten Zeit werden Brotkarten nicht ausgegeben. Die Haushaltungsvorstände sind verpflichtet, eintretende Veränderungen innerhalb 24 Stunden im Gemeindeamte zu melden und die Brothefte mit vorzulegen. Es ist sorge- kommen, daß die Brotmarken von innerhalb einer Woche weggezogenen bezw. aus der Beköstigung von Haushaltungen getretenen Personen von den Haushaltungen mit verwendet worden sind. Dies ist unzulässig und strafbar. Die in einer Woche nicht verbrauchten Marken sind spätestens Montag, mittag» Vrl Uhr im Gemeindeamte abzultefern. Zuwiderhandlungen werden streng bestraft. Die Hausbesitzer bezw. deren Stellvertreter werden ersucht, ihre Mieter — Haustzal- tungsvorstaude — an die pünktliche Abholuug der Brotkarten zu erinnern. Rottluff, den 22. April 1915. Der Gemeindevorstaud. Schließung der Expeditionsräume. Die Geschäft«»»»»« der hiesigen Senielndeverwaltnng und des hiesigen »Snigl. StxnL«. amt« bleiben wegen Neinlgung . Montag, den 2S. April dies« Jahr« sür den öffentlichen Verkehr geschloffen. 2n der Zeit von ii-lr Uhr »ormlttag, werden fedoch dringliche Angelegenheiten erledigt, wie auch standesamtliche Anzeigen entgegengenammcn. «ottinfs, am 20. April ISIS. Der G-meindeoorltand. Mcheichung der Me. Gewichte. Wagen iM Meßwerkzeuge. Zur öffentlichen Kentnis wird hiermit gebracht, daß Montag, den 3. Mai ISl5, vormittags von 8 bis l2 und nachmittags von 2 bl» 6 im hiesigen Orte die gesetzlich vorgeschriebene Nachelchung aller im öffentlichen Verkehre Verwendung findenden Matze, Gewichte, Wagen und Mehwerkzeuge, und zwar in der Restauration „Zur Post" — Inh.: Robert Schill — hier stattfindet. Alle im hiesigen Gemeindebezirke wohnhaften Personen, auch die Landwirte, welche Matze, Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge im öffentlichen Verkehre benutzen, haben dieselben innerhalb der vorstehend genannten Zeiten im Nacheichungslokale dem Eichungsbeamten in reinlichem Zustande und durch erwachsene Personen zur Prüfung vorzulegen. Zur Nacheichung derjenigen Wagen und Matze, welche an ihrem Gebrauchsorte befestigt sind, wird sich der Eichungsbeamte an Ort und Stelle begeben. Die Besitzer solcher Eichgegenstände haben dieselben aber vorher dem Eichungsbeamten anzumelden. Diese Gegenstände werden voraussichtlich am 4. Mai dieses Jahres, vormittags von 8 bis 1V Uhr ihre Erledigung finden. Die Gebühren für die Nacheichung sind sofort bei der Nacheichung zu entrichten. Werden Matze, Gewichte usw., welche das Nacheichungszeichen nicht tragen, nach Beendigung des Nacheichungsgeschäftes vorgefunden, so mutz auf Grund von 8 22 der Matz- und Gewichtsordnung in Verbindung mit 8 369 Ziffer 2 des Reichsstrafgcsetzbuches die Bestrafung der in Frage kommenden Person erfolgen. Rottluff, am 21. April 1915. Der Gemelndevorstand. Gemeindeanlagen-Einschätznng IttlS. Nachdem die diesjährige Einschätzung zu den Gemeindeanlagen im hiesigen Orte beendet und das Schätzungsergebnis den Beitragspflichtigen durch Stellerzettel bekannt gegeben worden ist, werden alle diejenigen Anlagenpflichtigen, die eine Steuerzufcrtigung noch nicht erhalten haben, hiermit aufgcfordert, wegen Mitteilung des Einschätzungsergebnisscs sich bei der hiesigen Ortssteuereinnahme — Gemeindeamt — zu melden. Gleichzeitig wird bekannt gegeben, daß die am 1. April fällig gewesenen diesjährigen 1. Termine Gemeindeaniagen und Schulgeld bis zum 1. Mai d. I. an die hiesige Ortssteuereinnahme ab- zuführen sind. Nach diesem Zeitpunkte wird mit dem mit Kosten verbundenen Beitreibungsverfahren begonnen. Rottluff, am 23. April 1915. Der Gemelndevorstand. Bericht über die Sitzung des Gcmcinderatcs zu Rottluff vom 9. April 1915. Vorsitzender: Gemeindevorstand Geißler. Anwesend 10 Mitglieder. 1. 2) Der Vorsitzende gibt bekannt, daß das Gemeindemitglied Vizewachtmeister d. R. Alfred Irmscher, Ritter des Eisernen Kreuzes. Sohn des Herrn Gemeindeältesten Irmscher, am 24. Februar 1915 im Kriegslazarette Wielka Wola in Rußland verstorben ist und das Gemeindemitglied Soldat Richard Schraps, Sohn des ^rrn Haus besitzers Max Schraps. am 20. März 1915 vor Le Guerre in Frank reich gefallen ist. b) Weiter teilt der Vorsitzende mit, datz das Ge meindemitglied Unteroffizier d. R. Arthur Sinde, Sohn des Herrn Hausbesitzers Gustav Sinde, mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet worden ist. Hierauf nimmt man Kenntnis: c) von der am 21. De- des Gemeindeverstcherungsverbandes und 6) von einer Verfügung der Königs. Amtshauptmannschaft, Genehmigung zur Verschiebung derDattehens-Tilgung bttrr — —" ---—— 2. Die Einschätzung zu den Gemeindeanlagen für 1916 wird vorgenommen. Auf Grund aufgestellter Berechnungen beschließt man, mit Rücksicht auf den Kriegszustand im Zähre 1915 die Grundbesitz anlagen mit 14 Pfg. pro Grundsteuereinheit und die Anlagen vom persönlichen Einkommen durch Normalsteuersatz mit 40 "/g Zuschlag zu erheben. 3. Aus zwingenden Gründen wird der erbetenen Vergrößerung der Gemeindevorstands-Wohnung zugestimmt. 4. Die wegen Platzmangel oorgeschlagene Vergrößerung der Kriegsfürsorge, die in Limbach (Hirsch) gehalten werden sollen, auf merksam gemacht. Der Verein für christl. Liebeswerke hat anerkannte achleute von hervorragendem Rufe für diese Vorträge gewonnen, m 27. April und 6. Mai wird Herr Ör. mea. Neck aus Chemnitz über Hauskrankenpflege und die Fürsorge für unsere Kriegsbeschädigten sprechen. Am 29. April wird Herr Oberlehrer Wolanke vom Obst baulehrgarten Wurzen über „die Förderung des Obst- und Gemüse- baues in der Kriegszeit, eine nationale Notwendigkeit", am 1. Mai Herr Professor vr. mett. Kraft vom Weißen Hirsch b. Dresden über „Volksernührung in Kriegszeiten" und am 6. Mai Herr Regierungs amtmann Zeremias-Dresden über „Kriegsfürsorge von Reich und Staat" aufklärenden Vortrag halten. Die Vorträge am 27. April und 1. Mat dürften besonders für Frauen und Jungfrauen wettvolle Anregung geben, der Dortrag am 29. April Gärtnern, Garten- und Feldbesitzern besonders zu empfehlen sein. Der Besuch der Vorträge ist unentgeltlich. Programms, die zum Eintritt berechtigen, werden durch die Pfarrämter vermittelt. Um baldige Anmeldung wird ersucht. ^Vär. Nachrichten des Kgl. Standesamts z» Neustadt vom 15. bl» 22. »pr» ISIS. Sterbefäll«: Kurt Alfred Siegett 1 Jahr, 2 Monate, 11 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom I«. bl, 22. April ISIS. Geburten: Dem Strickereiinhaber Bruno Walther Otto 1 Mädchen; dem Modelltischler Carl Willi Eckert 1 Mädchen. SterbefSlle: Der Soldat der Reserve, Kattonzuschneider Hugo Max Waldenburger, 26 Zähre alt, gefallen am 30. November 1914 bei Pont Rouge in Belgien; der Invalidenrentner Karl Ludwig Kropp aus Siegmar, 70 Zähre alt. Nachrichten de» Kgl. Standesamtes zn Rottluff vom 16. bis 22. Aprtt 1915. Geburten: Dem Maschinenschlosser Otto Walter Hilpmann 1 Mäd chen; dem Fabrikarbeiter Paul Willy Pruscha 1 Knabe. Eheschließungen: Der Soldat Alfred Emil Wcißkönig in Chemnitz mit der Handschuhstrickerin Emma Martha Göpfert in Rottluff. Sterbefälle: Flora Magdalene Irmscher. 5 Zähre alt. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichendem»!». Am Sonntag Zubilate, den 25. April vorm. V29 Uhr Predigt- gottesdienst. Pfarrer Rein. Vorm. Vs 11 Uhr Unterredung für die männliche Zugend. Pfarrer Rein. Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde. HUfsg. Ranft. Donnerstag Abend 8 Uhr Nähabend. Amtswoche : Pfarrer Rein. Parochie Rabenstein. Sonntag, den 26. April: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer Weidauer). 11 Uhr Kindergottesdienst (Pfarrer Weidauer). 8 Uhr Evangel. Zünglingsverein. Mittwoch, den 28. April, Evangel. Zungfrauenverein. Freitag» den 30. April. 8 Uhr Kriegsbetstunde mit Beichte und hl. Abendmahl. (Pfarrer Weidauer). Wochenamt vom 26. April bis 2. Mai: Pfarrer Weidauer. Goldner Löwe, Rabenstein. Sonntag, den 25. April, gibt der hier so beliebte Ihle-Behrens einen Abend, betitelt „Die bunte Bühne". Der Spielplan dieses Abends ist für Rabenstein vollständig neu. Schon die beiden Theaterstücke „Ein kleines Geschenk" und „Der Liebestrank" sind Novitäten, die sich jeder ansehen muß. Auch Elsa Reuter, die reizende Blondine, bringt an diesem Abend ihren Sensations-Schlager „Wenn Kalkulatersch in die Baumblüte ziehn". Es ist ratsam, sich in der Zeit ein Plätzchen zu sichern. Unter Feinden. Roman von Karl Matthias. Fortsetzung. sNachdruck verboten.) Desiree trat vom Spiegel zurück und setzte sich an den Tisch. Sie versuchte von den Schnitten zu essen, welche ihr die Wirtin vorlegte. Aber die Ungeduld, welche in ihren Adern tobte, die Uebcrreiztheit ihrer Nerven, ließ wirklichen Appetit nicht aufkommen. Nach vergeblichen Ver suchen schob sie den Teller von sich und stützte den Kopf, der sie sehr schmerzte, mit der zitternden Hand. „Beruhigen Sie sich doch, Fräulein," bat die Alte. „Ihr Bräutigam wird schon kommen." „Der Herr Graf ist nicht mein Bräutigam," wehrte das Mädchen ab, „er steht mir gänzlich fern." Frau Josnes meinte auf Desirees Antwort: „Doch, der Herr hat Sie gewiß sehr gern und will es bloß nicht sagen. Er hat mir ans die Seele gebunden, Sie ja recht zu pflegen, als er fortging. Und Geld hat er mir auch gegeben, einen ganzen Louis, damit es Ihnen an nichts fehle". „Das Geld dürfen Sie nicht behalten!" fuhr Desiree auf. „Ich bin wohlhabend genug, um meine Pension be zahlen zn können." Sie zog das Portemonnaie aus der Tasche und entnahm diesem fünf Goldstücke, welche sie der Alten zuschob. „Ver sprechen Sie mir, dem Grafen den Louisdor zurückzugeben?" „Gewiß, darauf können Sic sich verlaßen," beteuerte die Josnes. „Mein Gott, ich wußte ja nicht — aber daß Sic gar so empfindlich sind. Können Sie denn den Herrn Major nicht leiden?" „Nein!" „Nun, ich hätte auf das Gegenteil geschworen. Aber essen Sic doch. Oder wünschen Sic etwas anderes? Fleisch, Backwcrk, Tee?" „Nichts, nichts, nur Ruhe!" „Gerade wie der Kapitän, dem das Bildchen drüben unter dem Spiegel gehört." „Das Bild, ganz richtig, ich hielt es vorhin in der Hand", sprach Desiree. „Es stellt die verstorbene Frau des Herrn Kapitän vor", schwatzte die Alte. „Er mag sie wohl sehr geliebt haben. Stundenlang saß er da und guckte das BUdchen. au. Ls. muß eine schöne Frau gewesen sein. Wissen Sie auch, Fräulein, daß Sie mit ihr Aehulichkeit haben?" „Torheit, wie täuscht die Einbildung." „Nein, gewiß nicht. Sie fiel mir gleich auf. Sehen Sie selbst." Sie ging, um das Bildchen zu holen. Aber bevor sie es ergreifen konnte, klang draußen die Türe. „Der Graf, Gottlob!" rief Desiree und wollte hinaus eilen. „Nein, bleiben Sie, ich gehe schon selbst", sagte die Jos- ncs, die junge Dame mit listigem Lächeln betrachtend. „Und die will den Herrn Offizier nicht lieben", dachte sie. Inzwischen klopfte es bereits an die Zimmertüre, und bevor die Wirtin öffnen konnte, trat ein Sergeantmajor der Mobilgarde ein. „Pardon, ich habe es eilig", sprach er, die Mütze lüftend. „Ein Schreiben an den Grafen dÄlincourt, Oberstleutnant beim Stabe des siebzehnten Armeekorps. Er soll hier im Quartier liegen." „Der Graf wohnt nicht in diesem Hause", sagte Desiree. „Hm. Der Sanitätslentnant Pres gab mir doch an — wo kann ich den Herrn Oberstleutnant finden?" „Wir erwarten ihn allerdings", mischte sich die Wirtin hinein. „Er kommt ganz sicher hierher, wenn auch nicht gleich." „So will ich den Brief hier lassen", entschied sich der Unteroffizier, „das gnädige Fräulein wird mir eine Be scheinigung geben!" „Ich? Nein, wenden Sie sich an Frau Josnes — wenn sie's übernehmen will." „Die Alte", brunimtc der Sergeantmajor übelgelaunt. „Mir soll's recht sein. Sie stehen für die richtige Besorgung". „O, mit Freuden, lieber Herr", versicherte die Wirtin und unterschrieb den Schein. Der Mann trollte ohne Abschied davon. Die trotzige Antwort der Dame hatte ihn beleidigt. Frau Josnes stellte den Brief gegen den Spiegel, daß er in die Augen fallen mußte, um nicht vergessen zu werden, dann begann sie den Tisch abzuräumen. Fortsetzung folgt. 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