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Wochenblatt M . Ar Fernsprecher: z Amt Siegmar Nr. 244. Reichenvmild, Siegmar, Neustadt, Ravenstein »nd Rottluff. M 11 Sonnabend, den 18. März 1N11. . . ^ ^ r ^ - 1^-. r . Erscheint jeden Sonnabend nachmittags. Anzeigen werden in der Expedition Meichendrand, Nevotgtsrrave 11), sowie von den Herren Friseur Weber in Neickenbrand mr; . - ^ ^ ^ ^ » . Summen >>ws°n«« und bei °ste»>, Wiederhowngen^ wird entsprecht RobM^jedoknm'na^ bL°L Auzelgeu-rlnuahmc ir, der Expedition viS spätestens Freitags nachmittags S Uh< bei den Annahmestellen bis nackmittaas 2 Uhr V-r-inäinsera.e müssen bi- Freitags nachmittags 2 »hr e.ngegangen ,-in und können nicht durch T°,°ph7° anfg.g" °n merd.n Meldungen im Fundamt Rabcnstcin. Verloren: 1 Portemonnaie mit Inhalt. Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 17. März 1911. Auskunft und Fürsorge für Lungenleidende. Zur Kenntnis der hiesigen Einwohnerschaft wird hiermit gebracht, daß aus Grund der Mligliedschast der Gemeinde Rottluff bei dem Vereine zur Bedämpfung der Schwindsucht in Ehemuitz unbemittelte berechtigt lind, die von den, genannten Vereine unterhaltene Auskunft-- «nd Fürsorge- in Chemnitz. Th-atcrstraßc Nr. 9 sEingang non der W-d-rstrab-> sssr?. Dortsclbst werden jeden Montag. Donnerstag und Sonnabend, vor. Mtltags non 8 bis Uhr sowie jeden Dienstag. Mittwoch, Freitag und Sonnabend, abends non 8 bis V-8 Uhr B-ratung-ftund-n adgchaltcm Rottluff, am II. März 1911. Der Gemeindevorstand. Sitzung des Gcmeinderats zu Ravenstein am 14. Mürz 1911. Kenntnis; 6., ein Antrag auf Belassung des örtlichen Wertzuwachssteuer regulativs wird nach Erlaß des Reichswertzuwcichssteuergcsetzes nicht gestellt; 7., von den Widersprüchen gegen die Ableitung von Quellen wird Kenntnis genommen und die Beantwortung derselben in Gemäßheit ^ .. A- anderung von^tz'n des Ort'sgesetzes, Einführung ungetrennter Ge- meinderatswahlen betr. wird mit großer Majorität abgelehnt, während der Antrag auf. Einführung öffentlicher Gemeinderatssitzungen nach Luge der Verhältnisse und wegen Platzmangels zur Zeit einstimmig auf sich beruhen bleibt; ^ G ' d l b Bericht über die Sitzung des Gemeinderatcs zu Rottluff vom 14. März 1911. genommen. 3. Dem bei der Gemeindeverwaltung beschäftigten Schreiberlehr ling wird von Beendigung der Lehrzeit ab eine Entschädigung bewilligt. 4. Auf 6 Gemeindeanlagen-Reklamationen wird Beschluß gefaßt. 6. Auf die vorliegende Ministerialverordnung beschließt man, den Antrag auf Belassung der hiesigen Wertzuwachssteuerordnung bis 1. April 1915 nicht zu stellen. 6. Eine Armensache findet entsprechende Erledigung. Jngeborg. AL" Eine altschwedische Geschichte von Karl Karolus. (Fortsetzung.)! Der Intendant seufzte. „Dann machte der Prinz mir heftige Vorwürfe, daß ich das Mädchen in Ihren Salon geführt und somit den ersten Schritt zu ihrer Berühmtheit getan hätte, zu einer Be rühmtheit, die dem armen Kinde aus die Dauer gefährlich werden könnte. Kurz, meine liebe Freundin, der Prinz benahm sich wie e>,. Mensch, dem hoffnungslose Liebe völlig den Kopf verdreht hat. Alle vernünftigen Vorstellungen meiner seits blieben wirkungslos. Er hörte gar nicht darauf. Ich sagte ihm, Inge sei ein einfältiges Bauernmädchen, das zwar ein hübsches Gcfichtchen habe, aber sonst zu nichts tauge, als zur Unterhaltung unserer feinen Gesellschaft, zu einer aparten Komödie. Ich ging schließlich so weit, daß ich ste als gewöhnliche Abenteuerin hinstelltc, die lediglich auf Erwerb ausgehe. Allein cs war vergeblich. Prinz Oskar verteidigte das Mädchen und Nannte mich einen elenden Ver leumder. So steht die Sache, raten Sie mir, Gräfin, was ich tun soll!" „Die Sache ist bedenklich. Ich kann mir alles lebhaft denken, lieber Freund. Unser Prinz ist bekanntlich ein Schwärmer, der in dem Mädchen eine ideale Landschöne erblickt, brav, einfältig und schlicht, wie sie begeisterte Dichter schildern. Würde er ste näher kennen lernen, schwände wohl recht bald der Nimbus, den ihre äußere Erscheinung hervor ruft. Sie ist nur als Bauernmädchen aus Dalarne schön. Steckte man ste in eine seidene Robe, so würde aus ihr eine trockene, lächerliche Salondame, die nach meiner Meinung sogar abstoßend wirken müßte." „Eine gute Idee! Man muß die Angelegenheit auf das lächerliche Gebiet hinübcrspielcn. Inge in, Ballkostüm mit Fächer und Handschuhen muß eine Jroni abgebcn, die selbst den heißesten Verehrer abkühlen möchte. Man wird darüber lachen und der Prinz muß zuletzt selbst in die Heiterkeit mit cinstimmcn. Dieses Mittel scheint ganz unschuldig, wird aber seine erlösende Wirkung nicht verfehlen." „Wir wollen es übermorgen bei einer Soiree anwcnden, die ich einem auserlesenen Kreise gebe. Ich will es auf mich nehmen, das Mädchen einzuklciden. Sie, mein Freund, werden die nötigen Einleitungen zu der aufzuführcndcn Szene geben, von der ich mir einen vollen Erfolg verspreche. Eine Bauerndirne im Ballstaat! Meine Klcidcrkünstlerin soll keine Kosten scheuen. Bieten Sie in meinem Namen dem Mädchen eine große Summe, um cs gefügig zu machen. Der Plan ist köstlich, gehen wir gleich ans Werk!" Der Gräfin lag mehr daran, wieder einmal eine originelle Idee zu verwirklichen, als den verliebten Prinzen von seinem Empfinden zu kurieren. Sic war die Erfinderin eiE neuen Mode für diese Wintersaison, und hatte nun Gelegenheit, noch eine Variation hinzuzufügen. Dieser Gedanke begeisterte ste. Da der Intendant an die Unfehlbarkeit des Mittels glaubte, war ein gefügiges Werkzeug in den Händen der - --- ^ — "-zIm »Mscklllcnlleslch. Eine Stunde später schon war die alte Base bei Herrn von Brenkendorff. Gegen Versprechung einer Summe von hundert harten Talern ließ sic sich bereit finden, jedenfalls Inge für den Plan geneigt zu machen. Als die Base hcim- kehrte, saß das Mädchen vor seinen Reichtümern und weidete sich an der Musterung derselben. „Hier sind noch hundert Taler," sagte die verschagene Alte. Inge sah verwundert auf. „Willst Du sie verdienen?" „Damit, daß Du übermorgen wie eine vornehme Dame die Gräfin Brahe besuchst. Wenn Du hingehst, wird man Dir prächtige Kleider und Schmucksachen hcrsenden und das darfst Du nachher alles auch noch behalten. Geradezu »er nannt find die vornehmen Leute in Dich: besonders die alte Gräfin meint es gut mit Dir. Besinne Dich daher nicht lange. Du siehst ja, wie gern man Dich hier behalten will. Wenn dann Erich wirklich nicht zurückkehrt und daheim heiratet, so bist Du hier sicher geborgen. Du brauchst keine Bäuerin mehr zu sein, sondern wirft eine vornehme Dame, wie Du es verdienst. Sieh mal, deiner Wohltäterin darfst Du ohnehin nichts abschlagen. Wir wären heute noch arme Milchverkäuferinnen, wenn sie sich unser nicht so liebevoll angenommen hätte." „Wenn aber Erich doch kommt?" „Dann steht es Dir ja immer noch frei, ihn mit Deinem vielen Gelde glücklich zu machen." Dieser letzte Grund entschied. Inge willigte heiter ein. Noch am selben Nachmittag erschien eine Kleidermacherin und legte ihre Stoffe vor. Inge war wie geblendet von den schimmernden Sachen, die vor ihr auf dem Tische lagen. Sie wählte schließlich klopfenden Heizens ein Kleid jvon himmelblauer Seide. Die Modistin nahm das Maß und versprach, übermorgen rechtzeitig wicderzukommen. Sie hielt Wort. Das Stübchen wurde plötzlich zu einem Putzzimmer. Nichts fehlte zu einer vollständigen, eleganten Toillette. Nachdem Inge die seidenen Strümpfe und Atlasschuhe un gezogen und die seidenen Unterkleider angelegt hatte, erschien ein Haarkünstler, der ihre prachtvollen, ebenholzschwarzen Haare zu einer moderen Frisur aufbaute. Dann vollendete die Modistin ihr Geschäft. War Inge schon als Bäuerin reizend gewesen, so erschien sie jetzt als vornehme Dame womöglich noch entzückender. Mittlerweile war es Zeit zum Ausbruch geworden. Man hüllte Inge noch in einen seidenen Mantel und forderte ste dann auf, einen auf der Straße harrenden Wagen zu besteigen. Der Intendant hatte für alles gesorgt. Die Base, die an diesem Abend Inge nicht begleiten durfte, ging mit ihr voll Stolz bis an die Ture. Ein Diener öffnete den Wagenschlag. "Ich hole Dich ab!" rief die Base. Inge nickte zustimmend, dann rollte der Wagen davon. In diesem Augenblick trat aus' dem Schatten des gegen überliegenden Hauses ein junger Mann hastig auf die Base z». „War das Inge, die da davonsuhr?" " (Fortsetzung folgt). Rabcnstcin. Am vergangenen Bußtage hielt der hiesige Bücherei- Ausschuß seinen fünften voraussichtlich vorletzten Familien-Leseabcnd in diesem Winterhalbjahre ab, der sehr gut besucht war. Herr Lehrer Fritzsche hatte an diesem Abende freundlichst das Amt eines Vor lesers übernommen. Er stellte zuerst in kurzen Strichen den absonder lichen Lebens- und Bildungsgang des auch bei uns so volkstümlich gewordenen steiermärkischen Erzählers Peter Nosegger dar. Dann brachte er zwei seiner kürzeren Geschichten „Ehre" und „Dem Ander! sein Tabaksgeld" in gemütvoller Weise zu Gehör, so daß alle An wesenden innerlich ergriffen und erhoben wurden. Hierauf begaben sich^ Fort^iWungSsamler ^und ^onfftmandcii^ befriedigt ^ nach Ha^e. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rcichcnbrand vom 11. bis 17. Marz 1911. Geburten: Dem Bäcker Richard Alfred Günther 1 Knabe; dem Handlungsgehilfen Hermann Max Irmscher 1 Knabe. Eheschließungen: Der Fräser Georg Lurl Enders mit Kamilla Auguste Richter, beide wohnhaft in Reichenbrand. Sterbefalle: Dem Geschirrführer Hermann Hugo Tetzner 1 Sohn, 3 Monate alt; der Strumpfwirker Hermann Eduard Steinbach, 71 Jahre alt. ^ ^ ^ ^ ^ ^kachrMc" des Kgl. Standesämtern Siegmar vom S. bis mit 15. Marz 1911. Geburten: Dem Lageristen Hermann Albin Oertel 1 Tochter. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom 10. bis 17. März 1911. Geburten: Dem Kutscher Mar Emil Frommhold 1 Tochter; dem Böttcher Karl Georg Ehrlich 1 Sohn; dem Metalldreher Karl Paul Resch 1 Sohn. Aufgebote: Der Schlosser Karl Willi Buchheim wohnhaft in Chem nitz, mit Alma Paula Lämmel, wohnhaft in Nabenstein; der Kran- sichrer Max Walter Lehmann wohnhaft in Rabenstein, mit Auguste Paula Günther wohnhaft in Oelsnitz; der Bergarbeiter Max Her- mann Schramm wohnhaft in Hohndorf, mit Frieda Ella Münch wohnhaft in Rabenstein. Eheschließungen: Der Maler Max Türk wohnhaft in Grüna, mit Marie Charlotte Müller wohnhaft in Rabenstein; der Eisenhobler Alfred Ernst Groß wohnhaft in Chemnitz, mit Elsbeth Selma verw. Meier geb. Löwe, wohnhaft in Rabenstein; der Kartonzu schneider Hugo Max Waldenburger wohnhaft in Limvach, mit Elsa Anna Märkel wohnhaft in Rabenstein. Sterbefälle: Der Handschuhwirker Karl Reinhard Weißer, 76 I- alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 10. bis 16. März 1911. Geburten: Dem Tischler Richard Reinhard Rehwagen 1 Mädchen; dem Arbeiter Lurt Eduard Dietz 1 Mädchen und 1 Knabe. Aufgebote: Der Fabrikarbeiter Hermann Otto Winkler in Ehemnitz mit der Fabrikarbeiterin Emma Elsa hädrich in Rottluff. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichende»»!». Am Sonntag Oculi dm IS. März vorm. S Uhr Prcdigtgattes- dienst. Parochie Rabenstcln. Am Sonntag Oculi den 19. Wirz »N voran 9 Ilhr^Mgt- ^"^Mtttwach den 22. Mürz abends 8 Uhr e°. Inngfrauenvcrein im Psarchanse. bbn 24 Nigrz 10 Uhr Wochenkammunion. Wachenamt vom 20.—28. Mär, iM-g. Gebhardt. Volksbücherei Rabenstein. (Geöffnet jeden Sonntag von >/e11—12 Uhr.) Dar den Ost-rs-i-rtagcn nur nach zweimal geöffnet: Sonntag, am 19. und 28. März. ....... ^ , 2m Anschlüsse nn den letzten L-seabend über Raseggor von diesem Schriftsteller besonders empfohlen: Nr. 8. 88. 87. 88. 884. 788. 7S8. 981. 1884. 108l. 1105. Speisezettel des Wanderkochkursus im Pfarrhaus Rabenstem. Montag, 20. März: Salbfleischsttbaffee, Butterreis. Dienstag, 21. März: Einlauffuppe, Gestilltes Weißkraut, Salzkartoffeln. Mittwoch, 22. März: Erbsensuppe, Grleßschnitten, Kakao. Donnerstag, 28. März: PSK-lbraten. Kartoffelklöße. Freitag, 24. März: Leber, Kartoffelsalat. Sonnaben», 28. März: Graupen, Rindfleisch. Die Portton kostet 80 Mg. Portionen müssen am Tage norher lpätestens dis abends 7 Uhr bestell! werden.