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Wochenblatt für A- Fernsprecher: Amt Siegmar Nr. 244. Reichenbmnd, Siegmar, Neustadt, RaLenstein und Rottluff. 30 Sonnabend, den 29. Juli 1011. Anzeigen werden I» der Srpeditstm iReichenbrond, Nevoigtftrabe 11), sowie von dm Hmen Frismr Weber in Reichmbrand, kanfmann Emil Winter in Rabenstein und Früeur Thiem in Rottluff cntgegen- genommen und pro Ispolttge P-tttzeile mit 15 Psg. berechnet. Für Inserate größeren Umfang? und bei öfteren Wiederholungen wird entsprechender Rabatt, jedoch nur nach vorheriger Bereinbarnng, bewilligt. Anzeigen-Annahme kn der Expedition bi« spätesten« Freitags nachmittags S Uhr, bei de« Annahmestelle« bi« nachmittag« 2 Uhr. Berelnsinscrate müssen bi» Freitag» nachmittag» s Uhr eingegangen sein und können nicht durch Telephon aufgegeben werden. Ausschreibung. Die Herstellung 1 Der Maurerarbeiten 2 der Asphaltisolierarbeiten und 3 der Zentralheizungsanlage für den^Schulneubau in Reichenbrand soll umgeben werdem ^ ^ ^ bis zum 7. August d. I., mittags 12 Uhr u ""^Ichen^and,^?n 28^Iutt 191 l!^ Eememdeami zu Reichenbrand emzur-lchcn. Der Schulvorstand. Bekanntmachung. Die nächst- Reinigung »er Schornsteine findet in hiesiger Gemeinde SI. Juli »I- 5. August ISIl statt. Reichenbrand, am 27. Juü 1911. Der Gemeindevorstaud. Ls wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die hiesige Bibliothek Sonntag, den so 2nst 1 «li^gesohl-Nen Ist. ^ E Die Bibliothcksverwaltung. Bekanntmachung. Am l. August d. I. wird der H. Termin der diesjährigen Grundsteuer fällig und ist bis spätestens V d d M h b Z d. I.h ^ ^ Der Gemeindevorstand zu Rabenstein, am 28. Juli 1911. Bekanntmachung. Am 1. August dss. Is. wird der 2. Termin der diesjährigen Grundsteuer fällig und ist spätestens bis zum b'D id dMhbZ ^ August d. ^ d h si O s Reichenbrand, am 28. Juli 1911. Der Gcmeiii-cvorstand. Meldungen im Fundamt Rabenstein. Zugelaufen: 1 Hund. Verloren: I ManscheNen-Knopf. Der Temeindeoorstan» zu Rabenstein, an, 28. Juli 1911. Sitzung des Gemeinderates zu Reichenbrand vom 25. Juli 1911. Es wird Kenntnis genommen: 2. von einem Schreiben der Rechtsanwälte 0r. Lappe und Wctzlich in Chemnitz, die Anerkennung der in einer Konkurssache zu entrichtenden Wertzuwachssteuer als bevorrechtigte Forderung; b. von einer Einladung des Kgl. Militär- Vereins Reichenbrand zu dem am 30. Juli 1911 stattfindenden Konzert und Ball; c. von der von der Amtshauvtmonnfiboft Chemnitz über sandten Schristdes Landesausschusses, die Jugendpflege betr.;o.von der ministeriellen Verfügung, die Beaufsichtigung des Arbeiterschutzes bei Bauten betr.; von einer Verfügung der Kgk Amtshauptmann- Hygiene-AussteUung in Dresden; m. von dem Protokoll über die am 27. Juni d. I. durch den Sparkassenausschutz erfolgten Revision der Sp^kasse. ^ - D oomArmenausschutz vorgeschlagenen Zinsenempfänger für dasMetzner- sche Legat, die Drechsler- und die Anna-Louise-Reichel-Stiftung werden genehmigt. 3. Beschlutzfassung in Bausachen: 2. Es wird Kenntnis genommen von der Verhandlungsabschrift über die im Rathause zu Siegmar stattgefundene Verhandlung zwecks Erweiterung der Bahnbrücke an werdm zur Anbringung eines Verhaues im Bach hinter den Häusern Hofer Straße 55 und 55b die erforderlichen Mittel bewilligt, c. Der Gemeinderat erteilt nachträglich seine Genehmigung zu der bereits ausgeführten und vom Bauausschuß beschlossenen Bcschleusung an der Hofer Strotze durch das Haniannsche Grundstück in dm Bach. 6. Es wird beschlossen, die Schleuse in der Weststratze nach der Hofer Strotze weiter zu führen. 4. Zwei Grundstücke werdm zu den Besitzwechselabgabm geschätzt. 5. Schätzung Zugezogener. Bericht über die Sitzung des Gemeiuderates zu Rottluff vom 25. Juli 19tl. Vorsitzender: Herr Gemeindevorstand Geißler. 1. Kenntnis nimmt man; 2) von einem Schreiben des Vereines sächs. Gemeindebeamtm. Gewährung von Urlaub rc. für die Gemeinde- beamten zum Besuche der Hygiene Ausstellung in Dresden betr.; b) von dem Protokolle über die am 27. Juni cr. stattgefundene Gemetnde- Kassen-Revision, wonach alles in Ordnung befunden worden ist; c) von der durch dm Schulvorstand erteilten Genehmigung zur Beleuchtung der Schuluhr; ch von einer Ministerial-Derordnung. die vor dem 1. Januar 1900 entstandenen Grunddienstbarkeiten betr. Bei der großen Hitze empfehle ich Svllar», LluaouuSa», LrumduvLvr SxruLsI, r»ol»tuxvr, Suruar u LUluor Suuerdruuoa», ^pollluurt». Ferner halte ich großes Lager in uulLrUvbau »1uvr»IvL„vru, wie Lu»»vr, LurL»d»Svr, L»u»»vbv1Lvr, S»»1«Iu»«r »1ttar*r»>,vr, HpvLt» und viele andere in frischer Füllung. Fernsprecher 326. Hofer Strohe 20. 2. Die Fortkommens-Entschädigung für die als wissenschaftliche Fleischbeschauer hier tätigen Tierärzte wird erneut festgesetzt. 3. Punkt ei^net^ sich nicht ^»r Veröffentlichung. ersten allgemeinen Ausstellung ein Gemeinde-Ehrenpreis bewilligt. 6. In der Bausache (Zicgeltrockmschuppm-Errichtung) der Fa. Krause Lr Stäber. hier gibt man zu der gestellten Gemeindebedingung "auch rräg! ich- scinr Hnstimmtr-..-: —,— 7. Don einer Offerte der Fa. Klinger Lc Heun in Siegmar, über Linoleum-B^ag für die GmieindeaMsräume, nimmt^man Kenntnis. Ergänzungswahl zweier Ausschutzpersonen und eines Ersatzmannes für die Klasse der Anangesessenen bett., nimmt man Kenntnis. Die Wahl soll Sonntag, den 13. August cr., nachm. 1 bis 4 Uhr im man ^ die Herren ^dirig. Lehrer Hunger und Gcmcinderatsmitglieder Günther und Ihle. Der Wahlakt soll öffentlich und die Abgabe der Stimmzettel in Kuverts erfolgen. 10. Punkt eignet sich nicht zur Veröffentlichung. 11. 200 zugezogene Personen werden zu dm Gemcindeanlagm eingeschätzt. 12. 1 Gemeindeanlagm-Befieiungs-Gesuch und 3 Gemcindeanlagm- Jugendfreundschaft. Roman von G. v. Schlippenbach. In namenloser Aufregung erreichte Eva Strandhof. So war Latour ihr doch gefolgt! Was würde Tante Anna dazu sagen? Und wieder durchlebte das junge Mädchen die Zeit in Nizza. Welche Macht besaß der Mann über sie, den sie so wenig kannte. Wie ein magnetisches Etwas zog es sie zu ihm hin, gab es denn einen Zauber, dem man willenlos unterliegen muß? Liebte sie ihn wirklich? Heiße Röte färbte Evas Wangen, sic mußte Frau Haideck sagen, daß Latour in Saßnitz war, eine Heimlichkeit wäre Eva unmöglich gewesen, dazu war ihr Charakter zu wahr und zu offen, zj „Tante Anna," sagte Eva, „Latour ist in Saßnitz, ich traf ihn heute im Walde." „Ich kann nicht sagen, daß er mir angenehm ist," ent- gegnete Frau Haideck, ich hege ein gewisses Mißtrauen gegen diesen Abenteurer." „Ist das nicht ein zu harter Ausdruck," versetzte Eva leise, „wir wissen doch nichts Schlechtes von ihm." „Komme einmal her, mein liebes Kind," sagte Frau Haideck zärtlich, „denke daß ich deine Mutter sei, die zu dir redet. Du hüllst zu leicht jeden in das ideale Gewand deines poetischen Gemütes, ich aber möchte dir bittere Ent täuschungen ersparen. Ich bitte dich, gegen mich immer leich offen zu sein; ich habe leider an Karla erleben müssen, aß sie sich hinter meinem Rücken mit einem Mann Verlobte, den ich nicht als ihren Gatten gewählte hätte. Da Latour uns hierher folgte, muß ich glauben, daß er ernste Absichten hat; sage mir offen, wußtest du, daß cr kommt?" „Nein, Tante." Evas Augen flössen über, aber der freimütige Blick über zeugte Frau Haideck, daß sie die Wahrheit sprach. „Ich kann ihn nicht aufgeben," dachte Eva, als sic in der Nacht schlaflos dalag, „jetzt erst weiß ich, daß ich Robert Latour liebe. Ob er es verdient, weiß ich nicht — fragt denn die Liebe danach?" Es war schon Sommerbesuch in Strandhos und am folgenden Tage kamen noch mehrere befreundete Familien an. Frau Haideck, die selbst die größte Beherrschung übte, verlangte sic auch von Eva. Diese wusch ihre verweinten Augen und kleidete sich an; der Stettiner Dampser wurde 'rrwllrtrl;^rt» licbenrwttrtttgrs- uttcer Puur;- Hxnwo» - des Hauses, ein Herr Olten und seine Frau sollten an kommen. Eva bekam den Auftrag, in der Villa Petersburg nachzusehen, ob die Zimmer für die Gäste in Ordnung waren. „Ich gehe zum Landungsplatz hinunter," sagte Frau Haideck Als Eva allein blieb, eilte sie, um den gegebenen Auf trag zu erfüllen. Sie war eben mit dem Ordnen der Blumen für den Salon beschäftigt, da meldete der Diener, daß ein fremder Herr seine Aufwartung zu machen wünsche. Eva wußte sogleich, das es Latour sein müsse; so früh war er gekommen. Sie ahnte nicht, daß der Franzose Frau Haideck drunten am Stege gesehen und daß er daher Eva allein wußte. „Sagen Sie, daß die gnädige Frau nicht da ist, Johann," sagte Eva mit mühsam beherrschter Erregung. Da stand Latour schon im Zimmer; er schob den Diener hinaus und schloß die Tür; dann brach cs über seine Lippen; in leidenschaftlichen Worten sprach cr von seiner Liebe und flehte Eva an, ihn anzuhören. Sie wich bis an die Wand des Zimmers zurück, blaß und mit bebenden Knien stand sie vor ihm. „Ich darf Sie nicht mehr sehen," rang es sich qualvoll aus ihrer Brust hervor, „bitte gehen Sie!" „Sie dürfen nicht!" rief Latour, „wer hat Ihnen das verboten?" „Meine Tante, der ich alles danke." Er lachte höhnisch. „Ach!" sagte Latour, „was hat Ihre Frau Tante denn gegen mich?" Mit zwingender Gewalt sah er dem jungen Mädchen in die Augen. Und mit elementarer Macht übermannte ihn die Leidenschaft. Seine heiße Stimme schlug an ihr Ohr: „Ich muß es Ihnen heute sagen, Eva; gestern stieben Sie mich fort und ich habe Sie doch vom ersten Moment an geliebt, als ich Sie im sonnigen Nizza sah. Sie finden vielleicht, daß ich zu schnell um sie werbe, aber wir aus dem nach Vorschrift des deutschen Arzneibuches. prima Tafel- und Olivenöle, äußerst mild im Geschmack. I». Tafel-Essig, Estragon-Essig, Obst- und Beerenweine in bester Qualität, L.ONRPSN-LuvlLVI' Kaufen Sie vorteilhaft in der DroKerre LiieAmsr Hofer Stroh«. Lrtol» Sobulrn. Fernsprecher S25.