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Mp zu K. 10 öes WMM für WeubmO, ZitWur, Mail, MM« uiO Mlujj. Sonnabend, den 11. März 1911. Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. Der Aufsichtsrat beschloß in feiner Sitzung am 0. März, in Über- einstimmung mit dem Vorschlag der Direktion, der auf den 29. März cinzuberufenden Generalversammlung die Verteilung cinerDividende von 9 Prozent für das Geschäftsjahr 1910 (wie im Vorjahre) in Vor schlag zu bringen. Der Bruttogewinn beziffert sich einschließlich des Vortrages von 276946,59 Mk. aus dem Jahre 1909 und abzüglich veraus gabter Zinsen und Provisionen im Betrage von 6493031,06 Mk. (5407837,76 Mk.) auf 14678786,03 Mk. gegen 13876299,75 Mk. lungsunkosten'von 3<A W7M (2 77641H9? und Staatsaufsicht 986990,22 Mk. (865157,96 Mk.) und der Ab schreibungen und Rückstellungen aus zweifelhafte Debitoren, Mobiliar, BankgebäuLe und Filialen-Reseroe 1099599,27 Mk. (710015,62 Mk.) verbleibt ein Reingewinn von 9576129,21 Mk. gegen 9624715,19 Mark im Vorjahre. Mark (3094824,04 Mk.), auf Effekten 2542139.43 Mk. (2424877M Mark). Zinsen auf Pfandgeschäft 359054,11 Mk. (356761,92 Mk.). Mar? (LoÄ^OI MK.^Prooisionen?^?338^13"Ä? (3241867^27 Mark). Zinsen auf Hypotheken außerhalb der Pfandbrief-Abteilung 221371,36 Mk. (229875,27 Mk.). Agio-Gewinn 87429.07 Mk. (99230,00 Mk.), Ertrag der dauernden Beteiligungen 1104 282,45 Mk. (1141059,36 Mk.), tAtrag des Immobilien-Konto 64649.92 Mk. (103656,96 Mark), Ertrag der Bankgebäude 160267,47 Mark (133798.76 Mk.). lleberschuß der Pfandbrief-Abteilung 143 747,08 Mk. (169 368,86 Mk.). Die Bilanz ergibt folgende Ziffern: Bare Kasse inkl. Eoupons und Sorten, Giroguthaben bei der Reichsbank und Sächsischen Bank und Guthaben auf Postscheckkonto 15164777,76 Mk. (14967070,93 Mark). Wechsel-Bestände 67668462,48 Mk. (62946269,74 Mk.). Gut haben bei Banken und Bankhäusern 6482913,16 Mk. (5894473,66 Mark). Vorschüsse auf Wertpapiere 6085 890.49 Mk. (7 280890,45 Mk.). Vorschüsse auf Waren und Warenoerschiffungen 16194261,77 Mk. (18387609,64 Mk.). Effekten 17442890,29 Mk. (24458859,90 Mk.). Konsortial- und Finanzgeschäfte 10470925,77 Mk. (9958160,45 Mk.). Konto der dauernden Beteiligungen 14807060,84 Mk. (16460255,09 Mark), Debitoren in laufender Rechnung 225632418,98 Mk. (197804666,99 Mk.), Aval-Debitoren 4160138.54 Mk. (3302109,60 Mk.). Bankgebäude 7045 049,99 Mk. (6304680,04 Mk.). Immobilien 4888430,64 Mk.) (4467965,26 Mk.). Mobiliar 748201,86 Mk. (420884,91 Mk.), Bestand der ausstehenden Hypotheken 6026257.63 Mark (5854659,58 Mk.), Pfandztnsen-Debitoren-Konto 10157,80 Mk. (10616,30 Mk.), Saldo der Aktiva der Pfandbrief-Abteilung 2752163,33 Mk. (2230719,57 Mk.). Die Kreditoren in laufender Rechnung betrugen 117936098,18 Mark (112384140,26 Mk.). die Rechnungsbücher-Konti 83806787,38 Mark (76739666,75 Mk.), die umlaufenden Akzepte und Schecks 57826566,58 Mk. (46935643,69 Mk.). die Aval-Akzepte 4160138,54 Mark (3302109,60 Mk.). Aktien-Dividende-Konto 21724,60 Mk. (19807,60 Mk.), unerhobene Zinsen auf Rechnungsbücher 983940,09 Mk. (1007600.22 Mk.), Beamten-Pensionsfonds 2170979,95 Mk. (2134296,15 Mk.), Konto pro Diverse per Saldo 810111,11 Mk. (797565,71 Mk.). Konto a nuovo 16437,80 Mk. (15978,60 Mk.). Reservefonds-Konto I 31150000MK., Reservefonds-Konto II 6350000 Mark. Filia'en-Reservefonds-Konto 561078,69 Mk. Die Reserven Konto l.imLKLewLLW E»W.ro^ent des AKtien' vön 90000000 Mark. Der Majoratsherr. Skizze von Paul von Kardorf. Man hatte ihn aufgegeben. Man zählte ihn trotz seiner dreißig Jahre schon zu den unverbesserlichen Junggesellen. Man lud ihn nur noch zu Herrengesellschaften ein, aber wenn inan gerade in Verlegenheit um einen unterhaltenden, hübschen jüngeren Herrn war. Als Heiratskandidat, als Mann, den man um den Bart ging, wurde er nicht mehr gerechnet; denn es war doch geradezu unnatürlich, wenn ein Mann mit einem so guten Aeußern, mit so viel Geld und vor allem mit einem so herrlichen Majorat wie Hanns von Bewein es besaß, nicht heiratete. Fünf Jahre hatte sich die gesamte Damenwelt der Stadt um seine Gunst bemüht. Wohl war er liebenswürdig und unterhaltend, wohl tanzte er brillant, zeichnete diese oder jene ein wenig aus, aber heiraten tat er keine. Als sich nun gar die schöne Komteß Falkenhof im vorigen Jahr um ihn bemühte und seinetwegen alle ihre Freier ver nachlässigte, und Graf Bewein die reizendste des reizenden Damenflors dennoch nicht zur Gräfin Bewern machte, da war es um seine Beliebtheit geschehen. Die schöne Komtesse tröstete sich gar bald mit einem stattlichen Rittmeister, der zwar nicht sehr vermögend war, aber Aussichten auf eine gute Karriere hatte, und die anderen rächten sich, indem sie Hanns Bewern kalt stellten. Keine junge Dame mochte seine Tischnachbarin sein, denn wozu sollte sie ihre Unterhaltungskunst und Liebenswürdigkeit so nutzlos verschwende»? Der Gras fühlte das sehr wohl, aber es schien ihm nicht besonders nahe zu gehen. Er gab noch mehr Herrengesell schaften als früher und nahm auch Einladungen an, denn man schätzte seinen scharfen, witzigen Verstand und seinen unverwüstlichen Humor. Eines Tages bekam Hanns Bewern eine Einladung von seiner verheirateten Schwester, der Baronin Wald-Treffen- burg. Zu ihrem nicht geringen Erstaunen schrieb ihr der Bruder, daß er ihr Fest nur unter der Bedingung mitmache, daß er Fräulein Konstanze von Recke zur Tischdame bekäme. „Gott sei Dank, daß es keine andere ist," dachte die Baronin, denn Fräulein von Recke konnte erstens ihren Bruder nur flüchtig kennen, und zweitens war sie erst vor vier Wochen aus Münschen, wo sie bisher mit ihrer Mutter gelebt hatte, hier angekommen. Aber wie mochte er nur gerade auf die Fremde kommen? Gewiß, Konstanze, war ein reizendes Mädchen und hatte schon in der kurzen Zeit ihres Hierseins viel Aufsehen erregt. Aber so ohne Grund konnte seine Bitte doch keineswegs sein. Die Baronin war sehr neugierig und nahm sich vor, die Beiden zu beobachten. Der Tag des Festes war gekommen. In dem weißen, mit Empire-Möbeln ausgestatteten Empfangszimmer versammelten sich die Gäste. Es gab ein hübsches, buntes Bild, da die Herren zumeist Offiziere waren; aber auch viele Landjunker waren darunter, hochgewachsene, kräftige Gestalten, denen man das gesunde Leben draußen ansah. In einer Ecke hatten sich mehrere junge Mädchen zusammen- gefundcn, die eifrig auf eine bildschöne Blondine einsprachen: „Gott Du Aermste, Bewern ist Dein Tischnachbar," „Ach, wirst Du Dich langweilen," „Alle führt er an der Nase herum," schwirrte es durcheinander. Konstanze von Recke zuckte nur die schönen Schultern: „Gott, Kinder, so laßt doch nur, ich amüsiere mich dann eben auf eigene Kosten!" und sie stand von dem Empire- seflellchen auf, wo sie bisher gesessen hatte, und mischte sich unter die älteren Herrschaften. Aber den Gedanken an Bewern wurde sie nicht los. Natürlich hatte man ihn ihr zum Nachbar gegeben, weil sie ein Neuling in der Gesellschaft und erst neunzehn Jahre alt war, es mit dem Heiraten bei ihr also auch noch keine Eile hatte. Der Graf würde das sicherlich empfinden und sie eben als notwendiges Ucbel betrachten. Ihr wurde ganz traurig zumute bei diesem Gedanken. Hanns Bewern war doch eigentlich ein famoser Kerl. Wie hatte sie neulich auf dem Ball bei Nchrenfelds über seine lustigen Geschichten gelacht. Er hatte es eigentlich ein paar älteren Damen und Herren erzählt, aber sie hatte sich im Nebenzimmer so hingestcllt, daß sie alles hören konnte. Wie prachtvoll saß er auch zu Pferde. Alle Vormittag, wenn sie mit ihrer Mutter im Stadtpark ausritt, traf sie sie wäre doch so gerne ein Stückchen mit ihm geritten und hätte sich ein paar lustige Sachen erzählen lassen. Und nun, wo sie wirklich einmal das Glück hatte, längere Zeit seine Nachbarin zu sein, würde er sich sicherlich innerlich über sie lustig machen. Aber sie wollte sich das nicht gefallen lassen, sie hatte auch ihren Stolz und war nicht umsonst ein so reizendes Persönchen, das an jedem seiner weißen Fingerchen einen Freier hielt. Man fetzte sich zu Tisch. Die kleine Konstanze hatte durchaus nicht verwirrt oder erstaunt getan, als der Graf ihr seinen Arm bot, und seine dunklen, ernsten Augen, wie prüfend in ihre blauen, lustigen senkte. Ein bißchen trotzig und unwillig hatte es um ihre Mundwinkel gezuckt, dann reichte sie ihm sehr von oben herab den Arm. Bei Tisch aber wandte sie sich fast ausschließlich an ihren Nachbarn zur Linken, und bemühte sich krampfhaft, den Grafen zu übersehen. Plötzlich wandte sich Hanns Bewern, um dessen Mund ein leises Lächeln schwebte an sie: „Gnädiges Fräulein, wissen Sie auch, daß ich meine Schwester gebeten habe, Sie mir zur Tischdame zu geben? Ja, ich habe dies sogar zur Bedingung gemacht; andernfalls wäre ich nicht gekommen." Konstanze konnte gar nicht antworten vor Staunen. Wie, hörte sie recht? Er, er selbst, der begehrte Majoratsherr hatte die Gastgeberin gebeten, ihr, der Fremden Nachbar sein zu dürfen? Aber schnell faßte sie sich wieder, sie wollte ihm ja zeigen, wie wenig ihr an seiner Nachbarschaft gelegen sei. „So," sagte sie mit einem feinen Lächeln, „und ich glaubte, daß ich als Neuling in dieser Gesellschaft —", sie stockte, denn sie hatte sagen wollen, „Sie eben zum Tischherrn nehmen mußte." Er wußte wohl, weshalb sie ihre Rede so plötzlich unter brach, sagte aber nichts. „Und außerdem," platzte Konstanze heraus, bin ich ja auch noch so jung!" — „Und habe es mit dem Heiraten nicht gar so eilig," lachte Gras Bewern lustig. Plötzlich wandte er sich ein wenig und sah ihr voll und ernst ins Gesicht, und seine Stimme wurde zum leisen Flüstern: „Und sehen Sie, Fräulein Konstanze, Sic gerade sind die Einzige, die ich heiraten möchte." „Herr Gras," das junge Mädchen war ganz bleich geworden. „Glauben Sie ja nicht, daß ich Sie belüge, Konstanze Alle Tage bin ich in den Stadtpark geritten, um Sie zu sehen. Ich liebe Sie, Konstanze. Wollen Sie die Meine werden?" Das Staunen und die Verwirrung, die über das junge Mädchen gekommen waren, machten einer leisenErbitterung statt. Wenn er sie auch liebte, einen Mann, der da glaubte, mit seiner Persönlichkeit, seinem Namen und seinem Besitz alles erlangen zu können, wollte sie nicht haben. „Graf Bewern," antwortete sie deshalb ebenso leise, „zum Heiraten gehören zwei, ich will nicht, ich liebe Sic nicht." Sic wandte sich kurz ab und begann wieder über gleich gültige Dinge mit ihrem Nachbarn zur Linken zu plaudern, ob- gleich sie das laute Pochen ihres Herzens kaum ertragen konnte. Auch Hanns Bewern, dessen schönes, dunkles Gesicht ganz bleich geworden war, tat, als sie nichts vorgefallen und quittierte die beobachtenden und erstaunten Blicke seiner Schwester mit einem erzwungenen Lächeln. Nach dem Essen versammelten sich die Gäste wieder in dem großen, weißen Zimmer mit den Empiremöbeln. Konstanzes Augen konnten nirgends Hanns Bewern ent decken. Ob er wohl heimgefahren war? Es reute sie fast, was ste getan hatte. Gewiß, seinen Stolz hatte sie gebrochen, aber sie fühlte, daß sie die Sehn sucht nach diesem Manne nie mehr verlassen würde. Unterdessen war der Speisesaal ausgeräumt worden, und man schickte sich an zu tanzen. Da erschien auch Graf Bewern wieder und bat seine Dame pflichtgemäß um den erste» Tanz, und Konstanze nahm an. Einmal wollte ste in seinen Arm ruhen, einmal sich von dem starken Manne leiten lassen, und im Gefühl fettigster Sicherheit schloß sie die Augen und vergaß die Tanzenden. Es war ihr, als seien sie beide ganz allein auf der Welt. Sic erschrak fast, als die Musik plötzlich aufhörte und der Tanz zu Ende war. Bewern führte sie aus dem Saal und fragte höflich, wohin er sie geleiten dürfe. „Wohin gehe» Sie?" fragte sie nur. „Ich fahre heim, gnädiges Fräulein. Konstanze senkte den Kopf. ü Sie. wanLttde,aanz unbeobachtet, denn der Tan, batte wieder begonnen, und in dem Zimmer, wohin Hanns Bewern ste geführt hatte, war niemand mehr. Schweigend saßen ste so eine Weile. Dann plötzlich erhob sich Bewern. „Adieu, gnädiges Fräulein, mein Wagen wartet. Ich ließ schon gleich nach dem Souper anspannen." Das junge Mädchen schwieg noch immer. „Konstanze," sagte er, und seine Stimme zitterte, „wie weh Sie mir getan haben, wissen Sie nicht. Sic wollten meinen vermeintlichen Hochmut strafen. Ach, ich war nicht hochmütig. Ich wollte nur um meiner selbst willen geheiratet sein. Und sehen Sie, Konstanze, von Ihnen, die Sie mich nie umschwärmten, glaubte ich Tor, daß Sie mich ein wenig lieb haben könnten. Ich glaubte Liebe in Ihren Augen zu sehen, wenn, leugnen Sie nicht, wenn Sie mir im Stadtpark nachsahen. Aber ich habe mich eben getäuscht. Nochmals, leben Sie wohl." Er streckte ihr die Hand zum Abschied entgegen. Da hob Konstanze den Kopf und sah ihn an: „Hanns," sagte sie leise. Und Hanns Bewern, Herr auf Bcwern-Renkenhof, ver gaß seinen Stolz und umschlang jauchzend mit seinen starken Armen die zarte Gestalt des jungen Mädchens. Der alte Jochen aber mußte wieder abspannen, denn sein junger Herr hatte ihm gesagt, daß er noch die ganze Nacht hindurch tanzen und sich nach Herzenslust amüsiere» wolle, und er war so vergnügt gewesen, wie es der alte Jochen garnicht an ihm kannte. Der alte Jochen setzte sich wieder in die Stube des Stallknechtes an den warmen Ofen, trank einen Schluck aus der Schnapsflasche und brummte noch eine Weile etwas wie „Weibergeschichten, sicherlich Weibergeschichten" in den eisgrauen Bart, dann schlief er ein und träumte von der rundlichen Minna, des Herdes redlicher Hüterin und davon, ob er es wohl seinem jungen Herrn sagen dürste, daß er noch auf seine alten Tage. . . empfiehlt sein grob» Lager in Herren- und ktn-ben-SarLerobe und offeriert billigst, lkiMte AllfirmlidelliillMe in soliden Stoffen, Lvrroa-^mügo, gut verarbeitet und gut sitzend, L«rr»Q-V»»t«L in weiß und bunt, alle Sorten L«rr«»- und Snr»oI»«L-So»vL. 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