Volltext Seite (XML)
MW zu K. U lies MchMM siir NMeiibmi», vitWM, MliBt, Rlibkiistkiii Ml> MU Sonnabend, den 20. Mai 1911. empfiehlt ihre auf der höchsten Stufe der modernen Maschinenbautechnik stehenden halb- und vollautomatisch arbeitend; rc. rc. prämiiert: Veltsurrtellung §rür:el 191Ü: ZolSene -leSsille. kivk. Läi-tner Siegmar, Limbacher Str. 15. GrchesLagerirlHmen-li.Mllben-Gllri>erliben Herren- und Burschen-Anzüge aus nur besten Stoffen in * m neusten Fassons, riesig billig. Knaben-Anzüge aus blauen Kammgarn-Eheviot, Blusenfasson, von 4 Mk. an. Schul-Anzüge, Sportfasson, für das Alter von 3—9 Fahren, von 4 Mk. an. Ferner feinste Westenanzüge von 7,50 Mk. an. Kittel unzüge, sowie die neusten Fassons in allen anderen Arten von Knaben anzügen in großer Auswahl zu niedrigsten Preisen. Mützen-Leger. Gebrauchte Merkulsche, zumWarenablicfcrn geeignet, zu verkaufen Siegmar, Hermannstraße 2, pari. Eine HandschlihnahMschM billig zu verkaufen Siegmar, Rosmarinstraße 17, p. Wll's Wimt, MMm. Montag, den 22. Mai 11 Uhr Wellfleisch, später das Übliche. Hierzu laden ergebenst ein Willy Köhler und Frau. AWKmnnltes Hllar r neue kellücber, Reichenbrand, Weststraße 12. Neuestes verbessertes WW-Wtllt M IaiOMmW Schönau, Nordstraße 11. Empfehle mein in seiner Vollkommenheit unübertreffliches Lichtbad, irisch- römikche, Dampf-, Wannen-, Fichtennadel-, Moor-, sowie billige Dolks- brausebSvdr. Dibriattons- sowie Handmafsage. Zentralheizung sämtlicher Räumlichkeiten. Geöffnet Wochentags von 8 Uhr Vormittags bis 8 Uhr Abends. Sonntags bis 1 Uhr Mittags. Zugelaffen zu sämtlichen Krankenkassen Ehemnitz und Umgigcnd. Besitzer Otto ,.MU„ S-mt. ,mu t-° «-»>,. SI°tu-heUkundig°r. Ein Schlüsselbund verloren worden, abzugeben Siegmar, Limbache- Str. 11. Entlaufen! Schw. Dobermann mit br. Abzetch«^ abstamm. Boxer. Bitte abzugeben Ravenstein, Forststr. 31c. Kinderwagen zu verkaufen Rottluff Nr. 60L. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand vom 13. bis 19. Mai 1911. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Alwin Drechsler 1 Knabe. Aufgebote: Der Schuhmacher Foscf Haustein mit Anna Marie verw. Kutzenberger geb. Lindner, beide wohnhaft in Reichenbrand. Eheschließungen: Der Geschirrführer Friedrich Max Landgraf mit Hedwig Klara Grünler, beide wohnhaft in Reichenbrand. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 11. bis 17. Mai 1911. Geburten: 3 uneheliche Knaben; 1 uneheliches Mädchen; dem Hand- arbeitet Ernst Emil Iacobi 1 Sohn; dem Schlosser Oswald Robert Meißner 1 Tochter; dem Fräser Fulius Fritz Trubel 1 Tochter. Aufgebote: Der Fabrikarbeiter Friedrich Wilhelm Baum, wohnhaft in Neichenbrand, mit der Handschuhnähertn Aurelie Frieda Winkler, wohnhaft in Siegmar. Sterbefalle: Hedwig Elsa Macht, 5 Monate alt; Magdalene Hilde gard Bading, 5 Monate alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom 12. bis 19. Mai 1911. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Karl Richard Quellmalz 1 Sohn; dem Handarbeiter Richard Bruno Fiedler 1 Sohn; 1 unehelich geborener Knabe. Eheaufgebote: Der Wagenrücker Paul Leopold Dittfeld, wohnhaft in Ehemnitz, mit Elisabeth Anna Lohwasser, wohnhaft in Rabenstein. SterbefSUe: 1 unehelich geborener Knabe, 13 Stunden alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 12. bis I». Mal l9tt. Geburten: Dem Werkführer Hermann Richardt Haupt 1 Mädchen; dem Auslader Heinrich Ottomar Mehner 1 Knabe; hierüber 1 un eheliches Mädchen. Aufgebote: Der Kutscher Gustav Felix Dost in Ehemnitz mit der Wirtschaftsgehilfin Elsa Kamilla Krenkel in Rottluff. Sterbefälle: Hans Henry Wurlitzer, 23 Tage alt. Reichenbrand. Anläßlich des Geburtstages Sr. Mas. des Königs Friedrich August von Sachsen veranstaltet der K. S. Militär verein zu Reichenbrand am Vorabend, den 24. d. Mts., abends 8 Uhr im großen Saale des Klobe'schen Gasthauses einen Festkommers. Zu dieser Veranstaltung sind alle w. Einwohner von Reichenbrand, die Freunde und Gönner des Vereins sind, herzlichst eingeladen. Durch die gütige Mitwirkung des Turnvereins, des Männergesangvcreins, des Gesangvereins Harmonie, des Zithervereins und der verstärkten Programm aufzustellen. das allen Besuchern einen unterhaltenden Abend bieten wird. Es ist zu hoffen, daß die Ortsvereine sich nebst werten Angehörigen recht zahlreich einstellen. 2m übrigen wird auf die dem Wochenblatte für die Reichenbrander Auflage beiliegenden Einladungen noch besonders hingewiesen. Ravenstein. Wie schon vor 8 Tagen bekannt gegeben wurde, sind:* heute Sonnabend Nachmittag d Uhr anläßlich einer Der- fammlung der Bezirksgruppe Limbach des Kantoren- und Organisten- Vereins der Kreishauptmannschaften Zwickau und Ehemnitz eine geistliche Musikaufführung in der hiesigen Kirche statt, in der Vorträge für Orgel (Herr Lehrer Bechert-Wüstenbrand). für Violine und Orgel (Herr Lehrer Winkler und Herr Oberlehrer A. Schönherr. Fngeborg. Eine altschwedische Geschichte von Karl Karolus. (Fortsetzung.) Erich erfuhr mittlerweile, daß Inge in einem Schlößchen der Gräfin Brahe wohnte und daß sie wie die vornehmste Dame dort lebe. Oft schon hatte er seinen Herrn bis an die Tür begleiten muffen, oft schon hatte er dann stundenlang nach den Fenstern hinaufgespäht, Inge sah er niemals. Er hatte sie blutenden Herzens aufgegeben, aber Abschied wollte er von ihr doch nehmen. Darin sollte die Strafe der Treu losen liegen, daß sie ihm noch einmal in die Augen sehen mußte. Damit sie aber nur ja nicht glaube, ihr leichtfertiges Wesen habe ihn in Verzweiflung getrieben, berichtete er eines Abends seinem Herrn, Erich Klaasen habe sich mit einem reichen Mädchen aus Dalarne verheiratet. Gustav von Tromsö nahm diese Nachricht nicht sonderlich erfreut entgegen. Er schien sogar verstimmt darüber. Das machte Erich stutzig. „Weißt Du dies bestimmt?" fragte der Graf. „Ganz bestimmt, gnädiger Herr. Hier ist ein Brief von meinem Freunde." „Erich ist Dein Freund?" „Mein bester Freund, den ich je gehabt habe, und der mich noch nie betrogen hat. Wir haben hier in Stockholm lange zusammen gearbeitet. Er ist jetzt in seiner Heimat sehr glücklich verheiratet und braucht nicht mehr bei anderen Leuten im Dienst zu sein." „Willst Du mir einen sehr wichtigen Dienst leisten?" „Gewiß, gern, gnädiger Herr." „So laß Dich morgen Mittag Punkt zwölf Uhr bei der Dame melden, die das Schlößchen der Gräfin Brahe be wohnt. Sage nur, ich habe Dich geschickt. Auf Befragen wirst Du antworten, was Du über Erich Klaasen weißt. Sei also pünktlich." Gut war es, daß der Graf sich sofort entfernte, denn Erich war in eine Aufregung geraten, die ihn hätte verraten müssen. Also endlich sollte er sie sehen, die Treulose, Falsche. Er selbst sollte ihr verkünden, daß er verheiratet sei. Ueber den Grund, den der Graf dabei hatte, dachte er weiter nicht nach. Sein Ziel war erreicht. Graf Gustav eilte anderen Tages seinem Diener voraus. Als er das Schlößchen betrat, teilte ihm die Kammerfrau mit, daß Inge den seltsamen Einfall gehabt habe, aus der reichen Garderobe das Kostüm einer yanz alten Dame zu wählen und auch eine schneeweiße Perücke aufzusctzen. „Wie kommt denn dieses seltsame Kostüm überhaupt in die Garderobe?" „Es gehört zu dem Nachlaß der seligen Frau Mutter der Gräfin Brahe. Das Fräulein, das aus Langeweile alle Winkel durchsuchte, fand es und zog es an. Sie hat sogar einen dazugehörigen Krückstock gefunden und spaziert jetzt in diesem komischen Aufzuge im Park umher. Selbst einen ganz alten Lehnsessel habe ich in den Garten schaffen müssen. Wenn der gnädigste Prinz kommt, soll er das Fräulein so sehen, das ist ihr Wille. Folgen Sie mir in den Park, Herr Graf, das Fräulein sitzt vor der Terrasse in der Sonne." Gustav ließ sich führen. Es war ein klarer, sonniger Frühlingstag. Das junge Grün an den Bäumen hatte über Nacht die hüllenden Knospen gesprengt, die ersten Frühlings blumen prangten in den Beeten. Frau Anna führte den Grafen hinter ein dichtes Gebüsch, von wo er das Mädchen gut beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. Inge saß lächelnd in einem altmodischen Stuhl. Prinz Oskar mußte bald erscheinen und Inge, die seine Bewerbungen mehr wie ein Spiel betrachtete, wollte ihm heute zeigen, daß nur die Kleider Leute machen, wie sie ihm schon oft gesagt hatte, wenn er von ihrer Schönheit sprach. Sie gefiel sich in dem Kostüm der alten Frau und freute sich kindlich darüber. Lächelnd stützte sie sich auf den Krückstock und blickte von Zelt zu Zeit die Parkwege entlang, durch die der Prinz kommen mußte. So ernst Prinz Oskar das Verhältnis nahm, so wenig Gewicht legte Inge darauf, da sie ihn nur als guten Kameraden und Freund betrachtete. Ihre Hoffnung auf Erich war ihr doch im Herzen geblieben, zumal der Prinz trotz der Länge der Zeit immer noch keine Beweise für die Verheiratung herbeibringen konnte. Plötzlich wurden Schritte auf dem Kiesweg laut. Inge verbarg eilig ihren Strickstrumps, ergriff in gebeugter Haltung den Krückstock und erwartete den Kommenden. Aber cs war nicht der Prinz. Erich trat aus der Biegung des Weges. Er trug die beste Livree und sah darin bei seiner stattlichen Figur sehr vorteilhaft aus. Als er die alte, gebeugte Frau erblickte, stutzte er einen Augenblick, dann aber ging er mit raschen Schritten auf sie zu. Nachdem er respektvoll gegrüßt, fragte er mit fester Stimme, obwohl ihm das Herz fast zu zer springen drohte, nach dem Fräulein, das hier im Schlößchen wohne. Die beiden jungen Leute hatten sich erkannt. Das Auge der Liebe steht scharf. Unverwandt starrte Inge ihn an. „Ah, sie schämt sich," dachte Erich. „Vielleicht hat sie gewußt, daß ich komme, und deshalb hat sie sich so entstellt. Aber das ist Inges Gesicht, das liebe, schöne." „Er ist Bedienter geworden," dachte Inge. „Das hat