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wohuungeu in einem Wohngebäude nnr bedingungs- weise einverstanden erklärt hat, wird sich den Beschlössen des Banansschnsses zu 2 Bananbringen angeschlossen. Sodann wird noch zur Ausführung der Hochbe hälter-Böschungsarbciteu Gcnchnngung erteilt, und schliesslich die cingcgangeneu Kostenanschläge über die ausgeschriebenen Rathausbauarbeiten geöffnet und das Resultat bekannt gegeben. Sitzung lim :r. Juni d. I. abends 8 Uhr. Vorsitzender: Herr Gemeindeborstand Klinger. Es wird Kenntnis genommen von einigen geschäft lichen Mitteilungen, iusbcs. von dem eingcgungcneu Kostenanschläge über Einlegung von Wasscrleitungs- röhrcn in die hiesige Amalicnstrastc. Des Weiteren wird die Nachschätzung Zugezogeuer zu den Geniciudeanlagcn vorgcnommeu und der Bc- triebsbericht für das Elektrizitätswerk pro Monat Mai d. I. befriedigend cntgcgcngenonimcn, sowie zu ver schiedenen angeineldctcn Anschlüssen an vic elektrische Beleuchtungsanlage Genehmigung erteilt. Bezüglich der Erweiterung des Elektrizitätswerkes wird beschlossen, zunächst Kostenanschläge einzusordcrn. Die von der Nathausbanobcrleitnng nach Prüfung wieder Angegangenen Kostenanschläge werden vor wei teren, dem Nathausbauausschusi überwiesen. Einige zum Anschluß an die Wasserleitung ange- mcldete Neubauten werden genehmigt. Vertliches. Htalienstcin. Bei Gelegenheit des 50jährige» Jubiläums der Rabensteiner Kirche denkt wohl auch mancher an die alte, 1852 wcggcriffene Kirche, deren Turm am 20. April 1852 niedcrgezogcn wurde. Diese alte Kirche, die 1629, als die Herren von Carlowitz Ober- und Niederrabcnstcin besaßen, durch ihre wackere Beihilfe restauriert und schön ausgcschmückt wurde, ist im Jahre 1499 erbaut worden. Das ist bekannt geworden durch einen Zettel, der im hölzernen Turm knopfe aufgefunden wurde. Auf dem Zettel stand in lateinischer Sprache folgendes: „Im Jahre des Herrn 1499, als dieser Kirche Pfarrer war der ehrenfeste Herr Michael Kirlich aus dem Städtchen Horb, De. der freie» Künste, und Kirchväter waren Walther Schröter znm Stein und Nickel Dyttrich zu Rottluff, haben der Zinuncrmcistcr Jörg Grobe aus Helbers dorf mit seinem Sohne Hieronymus mit großer Sorg falt diese Kirche gebaut und dies große Werk haben die unten Vcrzcichnctc» mit einem kupfernen, vergoldeten, mit Zicrnägcln geschmückten Tnrmknopfe versehen. Der oben genannte Pfarrer. Pani Klug. Jacob Möller. Jacob Fidclcr. Thomas Mcrkly. Nickel Möller. Matthcs Haynly. Steffen Auerbach. Paul Herold. Nickel Mnnzcner. Pani Howcnschild. Lorenz Gerner. Nickel Auerbach. Hans Hartensmid." Von späterer Hand ist an den Rand, ebenfalls lateinisch, geschrieben worden: „Im Jahre 1521 wurde dieser Knopf von einem heftigen Winde hernntcrgcworsen. früh 6 Uhr am 9. Dccember. Nachher im Jahre 1522 am 29. April ist er wieder aufgesetzt worden. Der Zeit war Pfarrer dieser Gemeinde Lorenz Zipscr aus Chemnitz, hat studiert in Krakau; Kirchvater waren Jacob Möller, Marten Ilthcn, Jacob Landgraf; Zinnncr- lente wieder die beiden Grobe. In diesem Jahre war große Teuerung, wie sic früher nie gewesen war, nicht bloß bei den Mensche», sondern auch bei de» unvernünftigen Tieren." Was alles für große, reiche Geschenke der jetzigen Kirche verehrt wurde», das aufznzählen dürste der Raum in diesen, Blatte zu klein werden. Jetzt ist seit 25 Jahren wenig der Kirche geschenkt worden; nichts, als, wenn es nötig war, neue Altarsträußc. Nnr 1902 ist ein Abend»,ahlskclch (echtes Silber) und ein Hoslientcller geschenkt worden. Wie sehr aber könnten wir z. B. Altarbcklciduug brauche», nicht für die ganze Breite der Vordcrwand, sondern nur in der Mitte derselben ein Behang ans Stoff, mit Emblemen gestickt, in rot oder blau, und eine weiße Altardecke, die ein klein wenig »üt ihrer Stickerei vorn herab hängt — oder bunte Glasfcnster in die drei Fenster des Altarplatzcs — oder etwas an Kanzel und Lehr- pnlt. Biclleicht bewegt das 50jährigc Kirchenjnbiläun, an, 19. Juni den oder jenen, seine Anhänglichkeit an seine Kirche durch eine Spende — wenn auch nur eine kleinere Geldspende — zu beweisen. Für den Jubiläumstag wäre eS höchst dankenswcrt, wenn Blnmcnspendcn, Kränze und Girlanden gebracht würden. Es feiert sich solch ein Jubelfest in, gcfchmücklc» Raume viel freudiger, als im kahlen Raume. Und unsre Kirche kann eine Ausschmückung der Wände und Empore» wohl vertrage». (Kcneralvcrsammlung des Ortsvereins zu Siegmar am «. Juni im Lehrmann'schen Gasthof. Nach Eröffnung durch den Vorsitzende,, wird Punkt I, Kassenbericht, von der Tagesordnung abgesctzt. Nr. 2, Geschäftliches, nimmt man dankend Kennt nis von der Einladung des hiesigen Militärvcrcins zu seinem 25. Stiftungsfeste. Hierauf werde» die ausgcarbeiteten Satzungen für die z» errichtende Schul- sparkassc durchberatcn und solle» dieselben „»„mehr den Vorgesetzte» Behörden zur Genehmigung unter breitet werde». Weiter wurde beschlossen, an de» Gemeinderat das Ersuchen zu richten, eine Bade gelegenheit für den hiesige» Ort zu schaffe». Nr. 2, Neuwahl des Gesamtvorstandes. Der bis herige Gefamtvorstaiid wird durch Zuruf neu gewählt und nimmt, soweit anwesend, dankend wieder an. Zum Schluffe wird der Wunsch geäußert, durch öftere gesellige Veranstaltungen das Vercinsinteresse z» fördern. Dieser Anregung soll Fol-ze geleistet werde». Weiteres lag nicht vor und erfolgte Schluß der Versammlung gegen 11 Uhr. Nachbarskinder. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. (31. Fortsetzung). Sic lauschte angestrengt und meinte ei» leises Weinen zu hören. Entschlossen ging Eva dem Ton nach und gewahrte, durch eine Ritze spähend, einen matten Lichtschimmer. Auch die Türe zum Kinder zimmer war unverschlossen. Auf der Schwelle blieb das Mädchen zögernd stehe». Von der Decke herab hing eine rosa Ampel und warf ihr gedämpftes Licht auf den kleinen Knabe», der aufrecht in seinen, Bettchcn saß und, bitterlich schluchzend, die Fingerchcn in den Mund steckte. Eva übersah mit einen, Blicke die ganze Situation. Das Kind war höchst wahrscheinlich rasch in Schlaf gewiegt worden und die pflichtvergessene Wärterin ging nun ihre» eigenen Vergnügungen „ach. Wo mochte sie nur sein? Eva überlegte. Konnte sie ohne weiteres das Kind mitnehmcn? Was war zu tu»? Es sah ja beinahe wie ei» Raub aus. Und doch hätte sie der guten, alte» Frau so gern die Freude bereitet, nach der dieselbe so sehr verlangte. Also rasch vorwärts, der Wärterin konnte eine kleine Lektion nicht schaden. Eva hob das Kind, das sich nicht sträubte, aus dem Bettchcn, zog ihm die niedlichen, »eben dem Bette liegenden Strumpfche» und das Kleidchen an, wickelte cs in das mitgcbrachte Tnch, fortwährend mit ihm plaudernd und erzählend, von der gute» Großmutter. Der kleine, dicke Kerl verstand zwar nicht, was das Mädchen mit ihm sprach, aber er lachte doch ganz vergnügt, während in seinen blauen Augen noch die Tränen standen. Eva drückte das Kind stürmisch a» sich. Dan» eilte sic mit ihm hinaus. Unten begegnete ihr die Wärterin, die ein lautes Geschrei erhob, als sie merkte, was vorging. . „Seien Sie ganz still," gebot Eva streng, „sonst berichte ich Ihrer Herrschaft, wie Sie auf das Kind acht geben." „Bitte, tun Sic cs nicht, Fräulein," bat das Mädchen kleinlaut, „die Frau Doktor macht sonst einen schreckliche» Skandal." „Wenn Sie versprechen, das Kind nicht wieder allein zu lasse», daun soll cs Ihne» diesmal so hin gehen." „Ganz gewiß, Fräulein," beteuerte das Mädchen. „Es ist gut. Ich bringe de» kleinen Kerl da ans eine Stunde zu seiner Großmnttcr und werde pünktlich zurück sein." Damit eilte Eva fort. Die Freude, chic Frau Linde a» dem Kinde hatte, trieb Eva die Tränen in die Augen. Immer und immer drückte die alte Dame das Enkelcheu an die Brust und weinte, daß die Hellen Tropfe» auf das seidenweiche, blonde Kraushaar »icdcrficlen. Sic schaukelte das niedliche Kind auf den Knieen, küßte die runden Bäckchen, sang ihm etwas vor und schien sich gar nicht lviedcr von ihm trennen zu können. Wohl mahnte Eva, daß cs Zeit sei, den Jungen hcimzutrage», aber immer bat die Großmutter: „Laß ihn mir noch ein Weilchen, Eva l Seine Eltern komme» doch nicht so bald nach Hause. Sichst Du, hinüber- gehcn werde ich nicht früher, als bis Hilda Ansicht, wie abscheulich sie sich betragen hat, oder mir Abbitte leistet. So werde ich selten Gelegenheit haben, das Kind zu sehen." Es war ziemlich spät, als Eva mit dem Kleinen auf dem Arm wieder über die Straße lief. Eilig hastete sie die Treppe empor, stieß die Türe auf und war eben im Begriff, dem Kinde die Strümpfchen auszuzichen, als draußen ein rascher Schritt erklang. Das Herz drohte ihr einen Moment lang still zu stehen vor Schreck. Unfähig sich zu rühren, verharrte sie in ihrer Stellung, als Doktor Linde schon längst eingetrete» war. Auch er regte sich nicht. So standen sich die Beide» nach langer Zeit zum ersten Male wieder allein gegenüber, denn das Dienst mädchen mochte des Wartens überdrüssig geworden sein und sich zurückgezogen habe». Eva wagte nicht, die Augen anfzuschlagc», dennoch fühlte sie, wie der Blick des Mannes auf ihr ruhte. Sigmund war in: ersten Moment keines Wortes mächtig. Er hätte alles andere eher erwartet, als Eva in seiner Wohnung zu finden. „Sie hier, — Eva?" stammelte er endlich und streckte ihr die Hand hin. Sie bemerkte cS nicht. Sie fühlte nur, daß sic so rasch als möglich eine Erklärung für ihr Hiersein abgebeu mußte. „Ich hatte Ihrer Mutter de» Kleinen gebracht," stieß sic hastig hervor. Er begriff sogleich. „Ach so, das erklärt alles! Eva, — cs bleibt uns nicht viel Zeit, — meine Frau muß gleich hier sein, ich bin nur voraus gelaufen, weil vic Sorge um den kleinen Kerl mich Hertrieb, während Hilda noch mit einigen Bekannten plauderte. Mich befiel plötzlich eine unerklärliche Bangigkeit, denn das Kind fieberte am Nachmittag etwas. Hätte ich ahne» können, daß es sich in Ihrem Schutze befindet, ich wäre ganz ruhig gewesen." Der junge Mann sprudelte das alles i» solcher Eile hervor, als könne er nicht rasch genug damit zu Ende kommen. Er hatte, während er sprach, das Kind auf den Arm genommen, und so stand er vor den, Mädchen, das am ganzen Körper bebend, nicht wußte, was es beginnen sollte. Wenn Hilda kam und sic Beide in solcher Situation traf, würde sie cs glauben, daß nur der Zufall sic hier zusammcugeführt? Von unsäglicher Angst gefoltert, machte Eva einen Schritt auf die Türe zu, doch Sigmund hielt sie zurück. „Nur ein Wort, — Eva, — ein einziges, — che Sie gehen," flehte er. Wer weiß, wann cs mir vergönnt ist, Sie wieder allein zu sprechen. Sagen Sie mir die Wahrheit, — warum wiesen Sie mich damals ab, als ich Ihnen sagte, daß mein Herz nur Ihnen allein gehört?" Eva gab keine Antwort. Nur ihr Atem flog, die Wangen glühten und der ganze Körper bebte vor Erregung. „Können Sie es mir nicht sage», Eva?" Das Mädchen schüttelte heftig den Kopf. „Warum nicht?" fuhr er dringender sort und trat einen Schritt näher. „Mich wurde cs ungemein beruhigen, wenn ich es wüßte. Sagen Sie, daß Sie mich nicht liebten, wenn Sic es vermögen! Aber Sie können es nicht, — heute können Sie es nicht mehr, und ich würde Ihnen auch keinen Glauben schenken, — denn eS ist nicht wahr! Es ist etwas anderes, — Ihre Ficbcrphanlasicn haben mir teil weise verraten, wie cs um Sie steht!" (Fortsetzung folgt). Nachrichten des K.Standesamtes zu Rcichcnbrand vom 2». Mai bis 11>. Juni 11X14. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Franz Louis Tiirpe in Reichenbrand l Mädchen; dem Schlosser Louis Arthur Knoth in Siegmar 1 Knabe; dem Obcrschweizer Karl Gustav Sperr in Siegmar 1 Mädchen; dem Färber Karl Ottomar Milde in Reichenbrand 1 Knabe; dem Monteur Karl August Friedrich in Reichenbrand I Knabe; dem Fräser Otto Fleische- in Reichenbrand 1 Mädchen; dem Brauer Gustav Adolf Kirchner in Reichenbrand 1 Knabe; dem Kutscher Ernst Wilhelm Richter in Siegmar 1 Knabe; dem Wirtschaftsbcsitzcr Ernst Emil Strauch in Reichenbrand 1 Knabe. Aufgebote: Der Schlosser Ernst Otto Steinbach mit Selma Id^. Pfützner, beide in Reichenbrand; der Kaufmann Enrt Hugo Acker in Chemnitz mit Clara Maria Lohs in Siegmar; de. Strumpfwirker Karl Friedrich Rössel mit Amalia Wil helmine gesch. Heide geb. Lange, beide in Siegmar. Eheschließungen: Der Handarbeiter Martin Peach mit Frieda Helene Münch, beide in Reichenbrand. Sterbefüllc: Dem Schneidermeister Friedrich Max Forbrig in Reichenbrand 1 Tochter, 20 Tage alt; der ledigen Wirt- schaftSgchilfin Anna Marie Schcibncr in Reichenbrand 1 Tochter, 2t Tage alt; der Kohlenhändler Eduard Walther in Reichenbrand, KO Jahre alt. Krpeditionszeit des Standesamtes. Wochentags: 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm. Sonntags: Vs12—-12 Uhr vorm, nur zur Entgegennahme von TotgeburtSanzcigen. Nachrichten deö Kgl. StaudcSaiutcS Ratzeusteiu vom :r. bi« >«». J»«i iinii. Geburten: 1 Sohn dem Mctallschmclzer Max Otto Hering in Rabenstein; dem Lokomotivführer Gustav Friedrich Prüfer in Rabenstein; dem Schlosser Paul Hugo Nakc in Rottluff. 1 Tochter dem Ziegeleiarbeiter Wilhelm Oswald Büchner in Rabenstein. Eheaufgebote: i „ Eheschließungen: I Tierbefiille: Die Wirischasierin Einesiine Wilhelmin- Meile! geb. Bonitz i„ Ravenstein, «5, Jahr- alt. Zusammen: 4 Geburten und zwar 3 miinnl. und l weibl. — Ebcaukgeboi. — Eheschlichung. 1 Stcrbesall und zwar 1 weibl. Heschäflszelt. Wochentags: 8—12 Uhr dann, und 2—L Uhr nachm. Sonntags: II—IS Uhr vorm, nur zur Entgegennahme von rotgebnrt«auzeigen. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 2. Sonntag p. Irin, de» 12. Juni ». c. vorm. >/,9 Uhr Prcdigtgottesdicust. Vorm. II Uhr Unter redung für die Jünglinge. Parochie Rabenstein. Am 2. Sountag p. Tein, den 10. Juni 2. c. vorm. 9 Uhr Prcdigtgottesdicnst. — >/<2 Uhr KatechismuS- uuterreduug.