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Berichte über die Sitzungen de» Grmrinberates zu Rottluff. «>»,», »»« 21. i»>«. Vorsitzender: Gemeindeoorstand Geißler. Anwesend: 8 Mitglieder. 1. In 4 Armensachen werden entsprechende Beschlüsse gefaßt. 2. Kenntnis nimmt man: a) von einer Ministerialoerordnung, Gewährung von Darlehen aus dem gewerblichen Genossenschaftsfonds betr.: b) von einem Bescheide der Königlichen Amtshauptmannschaft, den Nacht-Poltzeidienft betr. 3. GemäßBorlage werden Gemeindeanlagen erlassen bezw. gestundet. 4. Die Wertpapiere der Gemeinde sollen künftig in einem feuer- und diebessicheren Bank-Fache aufbewahrt werden. ' 6. Die Vorschläge für die Vorgärten - Bewertung 1915 werden -um Beschluß erhoben. Eine Auszahlung der Geldpreise soll mit Rücksicht auf die Kriegszeit auch diesmal nicht erfolgen. 6. In einer Wertzuwachssteuersache wird eine Schätzung vor- genommen. 7. Einige Gesuche um Ergänzung der Straßenbeleuchtung werden dem Bauausschusse zur Ortsbestchtigung und Begutachtung überwiesen. 8. Der Gasversorgungs.DertragsGntwurf wird vorgetragen; die Beschlußfassung hierauf wird ausgesetzt. 9. Der — auf das Gesuch de« landw. Vereines .Zum grünen Tal" in Rottluff — vom Vorsitzenden beabsichtigten Aufhebung des Polizei-Regulatives, die Abfuhr der Jauche von dem in der Flur Rottluff gelegenen Fäkalien-Basstn betr., wird zugestimmt. 10. Bon dem Aufrufe zur Stifung .Hetmatdank" nimmt man Kenntnis: die Beschlußfassung setzt man aus. 11. Der vom Vorsitzenden beabsichtigten Aufstellung einer Polizei- Verordnung über die Aufrechterhaltung der Ordnung. Reinlichkeit und des Verkehrs auf den Straßen rc. in der Gemeinde Rottluff wird im Prinzipe zugestimmt. 12. Die Aufstellung der Eingemeindung« - Bedingungen soll in einer außerordentlichen Gemeinderatssttzung beendet werden. 13. Dem Gemeindeexpedienten Kunze wird eine Gehaltszulage bewilligt. 14. Zur Anbringung von 3 Plakat - Tafeln werden die Kosten verwilligt. Sitzung vom 3l. August 1915. Vorsitzender: Gemeindevorstand Geißler. Anwesend: 10 Mitglieder. Die Aufstellung der Eingemetndungs^vedingungcn wird beendet. Dieselben sollen in dem zusammengestellten Vertrags-Entwürfe mit dem Ersuchen um alsbaldige mündliche Verhandlungen dem Stadt- rate zu Themnitz überreicht werden. FernsprechteUnehmer.verzeichni». Im Monat November erscheint eine Neuauflage des Verzeichnisses der Teilnehmer an den Fernsprechnetzen im Ober-Postdirekttonsbezirk Ehemnitz. Anträge auf Änderung oder Vervollständigung bestehender Eintragungen sind bis zum 15. September schriftlich und frankiert an die Verkehrsart statt zu richten, an welche die Teilnehmer angeschlossen sind. Reichenbraud. Bei der hiesigen Gemeindesparkasse erfolgten im August d. I. 136 Einzahlungen im Betrage von 40670 Mark 59 Pfg. 106 Rückzahlungen im Betrage von 7776 Mk. 79 Pfg. Die Gesamt einnahme betrug 43853 Mk. 92 Pfg., die Gesamtausgabe 42518 Mk. 78 Pf. und der bare Kassenbestand am Schlüsse des Monats 1335 Mk. 14 Pfg. Der gesamte Geldumsatz im Monat August beziffert sich auf 86372 Mk. 70 Pfg. Nabenste?«. Nach der Aufstellung des hiesigen Einwohner- Meldeamts betrug die überschriebene Einwohnerzahl am 1. August 1915: 5244. Im August wurden 25 Zuzüge mit einer Personenzahl von 32 und 31 Fortzüge mit einer Personenzahl von 38 gemeldet, sodaß die jetzige Einwohnerzahl unter Zurechnung von 7 Geburten und Abrechnung von 3 Sterbefällen 5242 beträgt. Umzüge wurden 16 gemeldet. Ravenstein. Be» der hiesigen Gemeinde-Sparkaffe wurden im Monate August 1915: 152 Einzahlungen im Betrage von 12711 Mk. 26 Pf. geleistet; dagegen erfolgten 133 Rückzahlungen im Bettage von 16952 Mk. 77 Pfg. Eröffnet wurden 7 neue Konten. Zinsbar angelegt wurden einschl. bei Banken 6000,— Mk. Die Gesamteinnahme betrug 18913 Mk. 26 Pfg., die Gesamtausgabe 20989 Mk. 72 Pfg. und der bare Kaffenbestand am Schluffe des Monats 3505 Mk. 98 Pfg. Dergesamte Geldumsatz im Monat August beziffert sich auf 39902 Mk. Die Sparkasse ist an jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm, und 2—6 Uhr nachm., Sonnabends von 8—3 Uhr durchgehend, geöffnet und expediert auch schriftlich. Alle Einlagen werden mit 3>/r O/g ver zinst und streng geheim behandelt. Neustadt. Die Krankenträger Max Petasch, Friseur, in Siegmar und Reinhard Weber aus Stelzendorf, Mitglieder der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Neustadt, erhielten die Sächsische Verdienstmedaille am grün-weißen Bande. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 26. August bis 1. September 1915. Geburten: Dem Gisenbahn-Assistent Max Hermann Möckel und dem Rmrdstuhlarbeiter Carl Otto Eiselt je 1 Tochter; hierüber noch 2 uneheliche Töchter. SterbefSlle: Der Soldat der Reserve und Schlosser Iohann Karl Enders, 29 Zähre alt, im Gefecht bei Eksternest am 19. Zuli gef. Nachrichten des Kgl. Standesamts zu Neustadt vom 25. August bis 1. September 1915. Geburten: Dem im Kriegsdienst befindlichen Appreteur Johannes Fritz Schneider 1 Sohn. Nachrichten de» Kgl. Standesamtes zu Rabenstein vom 27. August bis 2. September 1915. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Heinrich August Zahn 1 Mädchen; dem Eisenformer Bernhard Rudolf Kempe 1 Mädchen; dem Rund- stuhlarbeiter Hans Kurt Baumann 1 Knabe; hierüber 1 uneheliches Mädchen. «heschltetzungen: Der Fabrikarbeiter, zurz. Soldat der Resewe Max William Männe! in Schönheide mit Rosa Helene Bechstein in Ravenstein. Strrbefillte: Der Schlosser Adolph Hugo Heidler, 37 Zähre alt. Nachrichten de» Kgl. StandesaatteS zu Rottluff vom 26. August bis 1. September 1915. Geburten: Dem Soldaten Paul Otto Schiller 1 Knabe. Kirchliche Nachrichten. Parochir Reichenbrand. Am I«. Sonntag p. Trtn., den S. September, vorm. V,9 Uhr Einweisung und Ordination des canä. ttieol. Orhler als HUssgeist. lichcn durch Superintendent Zeutsch. Hieraus Predigt de« Ordinierten. Dt«>»t»i Abend 8 Uhr Zungsrauenverein. Witte»»ch abend 8 Uhr «riegsbeismnde mit Abendmahlsfeier. Hilfsaeistitcher Oehler. Dm»>>»r»t«a nachm. 2 Uhr Lrogmüttercheaverein. Parochie Rabensteia. Sonntag, den s. September, vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Hilfsgetstlicher Herold. Nachmittag! Zahressest de» Sreisverein» für innere Mission in Oberfrohna. »/,S Uhr Gottesdienst. Danach Vortrageversaminluna im Rautenbran-. Gmena. J»»«P»»«»»«r«tNt Ausflug. Abfahrt Bahnhos Radenstein 1" Uhr nach Obersrohna. MlttwSch, den 8. September, 8 Uhr: Ev. Zungsrauenoeretn. Frätte», den 10. Sevt., 8 Uhr Kliegsbetstunde. Pfarrer Wcidauer. Wochenamt vom s.—12. Septvnder: hilfsgetstlicher Herold. >cht»»a l Dienstag, den 7. September. 2 Uhr Mutterberatung in der Kirchschule. Englands verrat — deutsche Tat. Roman aus der Zeit de« Weltkrieges von W. Hohenhofen. ^ ^ ^ ^ , Schließlich hatte es wenigstens Mattha Gyönghövy fühlen muffen, Laß sie wohl die beste Verpflegung erhielten, daß sie dabei aber doch Gefangene blieben, Gefangene de» LordS Beresford, wenn dieser sie auch als seine Gaste bezeichnete. Die Gäste aber hatten nicht die Möglichkeit, sich der Gast freundschaft zu entziehen. Graf Kolonial, Gyönghövy mochte das weniger fühlen; aber Martha hatte doch immer mit mehr Ahnungsvermögen die Blicke verstanden, die nun, je länger jetzt bereits die Reise währte, mit immer größerer Begehrlichkeit ihre Gestalt verfolgten. Und Lord Frank Beresford hatte, wenn er Martha allein hatte begegnen können, auch mit immer mehr Zudringlichkeit wieder von seiner Leidenschaft zu sprechen gewagt. Immer noch hatte sie ihn zurückgewiesen. Aber das hatte sie dadurch verstehen gelernt, daß er sie beide nur deshalb als Gäste an Bord seines Schiffes ge nommen hatte, weil er dabei an die Möglichkeit gedacht hatte, Martha Gyönghövy doch noch gewinnen zu können. Deshalb hatte er sie auch auf die lange Reise mitgenommen, und deshalb hatten die beiden nirgend das Schiff verlassen dürfen. Sie waren in der Tat Gefangene, allerdings in einem goldenen Käfig. Zu ihrem Vater hatte Martha darüber nicht gesprochen. Er wenigstens sollte seine Sorglosigkeit bewahren, er sollte sich nicht ängstigen müssen, denn Martha Gyönghövy hatte dem Lord Beresford doch mit aller Deutlichkeit zu verstehen gegeben, daß sie ihm keine Hoffnung gewähren konnte. Nun aber waren sie doch schon auf der Fahrt im Kanal. Jetzt mußte Amsterdam bald erreicht sein. Dann aber war es vorbei! Monate waren ja verstrichen. Aber in dieser Zeit hatte Lord Beresford doch nicht das geringste gewinnen können von dem, was er gehofft haben mochte. Das leise Knacken einer Türe ließ Martha erschrocken zurückblickcn. Vielleicht war es der Vater? Aber da sah sie an der Kajütentiir den Lord Beresford stehen. In seinen sonst wässerigen, hellblauen Augen war ein Glimmen und Leuchten; auf seinen Lippen ein seltsames Lächeln, das vermuten ließ, daß Lord Beresford getrunken hatte, was sie schon einige Male hatte beobachten können, wenn er wieder von seiner Leidenschaft zu sprechen begonnen hatte. Sie fühlte, daß er diesmal wieder im Wein den Mat gesucht hatt", von seiner Begehrlichkeit zu sprechen. Es schien ihr auch, als wäre seine Trunkenheit noch nie so stark gewesen. Aber wie sie ihn noch stets chatte abweisen können, so würde dies auch jetzt geschehen; und in einem Tage mußte nun doch Amsterdam erreicht sein. „Suchen Sie meinen Vater?" Martha Gyönghövy fragte etwas, um wenigstens das Schweigen zu unterbrechen. „Nein! Der Graf ist auf dem Verdeck. Und ich weiß bestimmt, daß er uns nicht stören wird." „Warum?" „Weil ich dem Kapitän die Weisung gegeben habe, den Grafen nicht fortzulaffen." „Haben Sie mir etwas zu sagen?" „Nicht mehr viel. Sie wissen, daß ich Sie liebe. Und da ich Sie Tag um Tag sehen mußte, ist meine Leidenschaft nicht geringer geworden. Sie wissen, daß man die ver botenen Früchte am meisten begehrt." In seiner Stimme war ein Ton, den Martha Gyöng hövy bisher noch nie beobachtet hatte. Bisher war er immer noch von einer vornehmen Höflichkeit gewesen, wenn auch die ständige Wiederholung zudringlich gewesen war. Aber nun klang ein frivoler Ton heraus, die Wirkung des Alkohols wohl, da Lord Beresford zuviel gehrunken hatte. „Ich habe Ihnen schon wiederholt geantwortet, daß ich es ablehnen muß, die Gattin eines Mannes zu werden, den ich nicht lieben kann. Warum fragen Sie immer wieder, da Sie wissen müssen, daß ich niemals eine andere Antwort geben kann." „Ja, vielleicht hat es für mich auch gar nicht mehr den Reiz, Sie als Lady Beresford zu besitzen." „Um so bester! Ich denke, wir werden bald in Amster dam anlaufen; dann ist alles vorbei. „In Amsterdam? Was soll ich in Amsterdam? Ich bringe die Ladung doch nicht erst durch den Kanal wo die verdammten Germans Minen gestreut haben. Meine Schiffs ladung hat einen Wert von fünf Millionen Pfund. Da fährt man nicht erst spazieren. Morgen treffen wir in Plymouth ein." „Sie haben aber Ihr Versprechen gegeben, uns in Amsterdam auf neutralem Boden auszuschiffen." „Habe ich das? Das ist nun allerdings nicht mehr möglich." „Aber was soll denn aus dem Vater werden?" „Ich weiß nicht, was die englische Regierung über Aus länder bestimmt hat." „Das sagen Sie jetzt?" „Ich kann doch nicht erst einen Umweg machen!" „Warum haben Sie un» denn nicht in Italien ans Land gebracht? Wiederholt habe ich darum gebeten." „Sie hätten eben liebenswürdiger sein müssen, viel liebens würdiger. Sie waren nicht klug genug!" Jetzt erst durchschaute sie die Wahrheit; jetzt erst begriff Martha Gyönghövy, welches Spiel Lord Beresford mit ihrem Glauben getrieben hatte; er hatte gar nie daran ge dacht, ihnen die Freiheit zu verschaffen, er hatte nur damit gerechnet, ihren Willen brechen zu können. „Fühlen Sie nicht, wie schmählich es ist, die Liebe eines Weibes erzwingen zu wollen? Und um Lady Beresford zu werden, mußte ich lieben können." „Sagte ich nicht schon, daß ich darauf verzichte, Sie als Lady Beresford zu wissen?" „Was wollen Sie denn?" „Auf die Lady Beresford kann ich verzichten. Aber meine Leidenschaft ist dabei nicht geringer geworden, im Gegenteil. Die Küss« der schönen Gräfin Gyönghövy möchte ich nicht misten." Dabei näherte er sich Matthä Gyönghövy, die nun erst vollends durchschaute, welche Gedanken hinter den glänzenden Augen des Lord» Beresford lauerten. „Niemals!" ^ „Wer kann das sagen! Die Fahrt geht zu Ende. Stören wird uns niemand — niemand — und für solche Küsse würde ich selbst noch die Fahrt nach Amsterdam anordnen." So nahe stand er jetzt vor ihr, daß sie fast seinen Atem fühlte. Sie erschauerte. Deshalb! Deshalb hatte er sie wie eine Gefangene mit- geschleppi. „Niemals! Lassen Sie mich!" „Ich aber habe es mir geschworen, daß diese Küste mir doch gehören werden. Und was ein Engländer will, das erzwingt er auch, so oder so — und wäre es mit Gewalt." Da griffen schon seine Hände nach ihr. Und sie? Was sollte sie beginnen? Wer würde ihr jetzt helfen können? Wohl konnte sie sich wehren! Aber wie lange? Würde denn ihr Hilferuf jemand herbeibringen? „Zurück!" „Nein! Lange genug habe ich gewartet. Immer auf diesen Augenblick —" Da hatte seine Hand schon ihren Arm gepackt und ver suchte sie an sich zu reißen. Einmal im maurischen Pavillon war ein Retter gerade im letzten Augenblick gekommen. Aber der war nun schon tot! Gerade daran mußte sie sich in der Hast der Gedanken erinnern. „Ich möchte wissen, wer cs hindern kann, wenn ein Brite etwas ertrotzen will. " — Sie konnte der Kraft nicht lange widerstehen. Sie fühlte das! Was dann? Noch sträubte sie sich mit aufeinander- geprcßten Lippen. Da wurde die Kajütentür aufgeriffen: „Sir — kommen Sie — Sir — ein deutsches Unter seeboot hat uns angehaltcn —!" XII. Der Seegang hatte im Bereiche der Südküste Englands zugenommen; breit wälzten sich die Wogen dahin, bäumten sich gewaltig auf, als wollten sie jedes entgegenkommende Fahrzeug verschlingen. Rollend stampfte ein deutsches Unterseeboot beim Takte der Motoren. Der Turm ragte hoch über den Wellen empor Da meldete der mit dem Doppelglas ringsum abspähende Wachhabende backbor voraus eine Rauchfahne. Im gleichen Augenblick erklang auch schon die Kommando- stimme des Kapitänlcutnants, des Führers dieses kleinen und doch so gefürchteten Fahrzeuges. Dann gurgelte das Meerwaffer rauschend in die Ballast tanks. Alle Mann auf der Brücke des Boots hasteten in den Turm, der langsam im Wasser untertauchte, bis über die Wellen nur noch das Auge des U-Bootes, das Periskop, emporragte. Und gerade auf dieses zu kam die grauschwarz qualmende Rauchfahne, die aus zwei Schornsteinen dampfte, unter denen ein dickbäuchiger, roter Schiffsrumpf auf dem Wellcngekräusel schwamm. Es mußte dies ein Handelsschiff von mindestens acht- oder neuntausend Tonnen sein, das den Kurs gegen Ply mouth zu hielt. Der mächtige Dampfer, der schwer beladen sein mußte, führte die rote Handelsflagge mit dem Union Jack im rechten, oberen Viertel, das rote St.-Georgs- und St.-Patricks-Krcuz auf blauem Grund. Der-Union Jack! Der führende Kapitänlcutnant des U-Bootes fühlte eine freudige Erregung; die englischen Kriegsschiffe hatten sich ja zumeist versteckt. Aber das feige Albion hatte noch eine andere verwundbare Stelle, die ein Verbluten dieses Feindes bringen mußte. Wenn sich dieser Feind auch auf seiner Insel sicher wähnte, so brauchte er doch Zufuhr, da die Insel sich nicht selbst ernähren kann. Der Danipfer trug auf seinem Rumpfe die Worte: „Beresford, Nottingham". Und dicht vor diesem tauchte plötzlich das Unterseeboot aus der Tiefe hoch. Wie ein Meerungeheuer, wie ein Meeres gespenst. Aus dem Turme stiegen der führende Kapitän leutnant, der wachhabende Offizier und der Rudergänger. Dann flatterte auch schon die kaiserliche Kriegsflagge im Winde, und zu „Beresford" hinüber klang das warnende, befehlende „Stop!" Daraufhin hob der Wachhabende den Blechtrichtcr, um mit dem Engländer zu unterhandeln. Unterdessen hatte der Kapitänleutnant die Mannschaften an das Geschütz gerufen; nun stützte er die Hände auf das Geländer der engen Brücke und schaute beobachtend hinüber. Die Mannschaft auf dem Dampfer eilte hin und her; dort herrschte noch die erste Erregung über bas unerwartete Erscheinen. Beresford! Der Name hatte für den Kapitänleutnant des Untersee bootes keinen guten Klang. Die Erlebnisse, die ihn den Namen nie vergessen lassen würden, lagen nicht so weit zurück. Lord Beresford! Für diesen mochte der Dampfer als einer unter vielen die Reichtümer aus verschiedenen Weltteilen Zusammentragen. Diese reiche Ladung war wohl ein Teil dessen, das das Herz jenes Lord Beresford ausfüllte, für den er noch eine Segenrechnung hatte. Um so besser! Die Sümme de» Wachhabenden schallte hinüber: