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auch bei allen wichtige» Angelegenheiten, die das Wohl und Wehe der Stadt betrafen, den Ansschlag. Daß der Brau herr dagegen bei dem Grafen von Flandern und seinem Hofe, sowie bei allen Männern, die die Partei desjGrafen bildeten, nicht besonders gut angeschrieben stand, diese Wahr nehmung hatte der junge Mann auch schon machen müssen und fand dies begreiflich, je mehr er ein Bild von den in der Stadt und Provinz herrschenden Parteiverhältniffen gewann und sich auch hineinverfetzte. Die kühne und beredte Verteidigung gegen die Anmaßungen des französisch gesinnten Grafen, die der Branherr wieder holt im Rate geführt, war in ganz Flandern mit Jubel ausgenommen und besprochen worden. Hcndrick van Duyck selbst zeigte sich viel in der Oeffentlichkeit, soweit die strenge Ordnung des Hauses ihm Zeit dazu ließ und er seinem Ruf damit nicht schadete. Er besuchte auch die Schänkstubcn und die Versammlungsorte der Bürger, wo über die schwebenden Tagesfragen oft und viel mit Leiden schaft hin- und hergestrittcn wurde. Bei seinen Wanderungen durch die Scheldestadt ließ er sich von dem Menschenstrom meist planlos mit forttrcibcn, denn ein eigentliches Ziel leitet ihn ja nicht, er wollte nur sehen und beobachten und das Neue, was sich ihm fast bei jedem Schritt in buntem Wechsel bot, versetzte ihn stets in staunende Bewunderung. Eines Tages begegnete er ganz unverhofft einem Be kannten und zwar einem Manne, dem zu begegnen er am allerwenigsten erwartet hatte, dessen Begegnung ihm aber auch nichts weniger als wünschenswert war. Dieser Mann, der aber jetzt die Kleidung und die Farben eines Söldners des Grafe» von Flandern trug und den sein scharfes Auge sofort aus der Menge der Menschen herausfand, war kein anderer, als Willems, der ihn bei seiner Reise nach Gent nach dem Verlassen des „Löwen von Flandern" mit seinen Spießgesellen auf offener Landstraße überfallen hatte. Kein Zweifel, es war dieser Mann, Hcndrick van Duyck nahm ihn noch einmal scharf ins Auge — aber er irrte sich nicht. Er fand cs nur sonderbar, wie dieser Mann hierher kam und noch dazu schon äußerlich zu erkennen war, daß er jetzt in den Diensten des Grafen von Flandern stand. Er trug aber durchaus kein Verlangen, jetzt mit ihm nähere Bekanntschaft zu machen und suchte daher sofort die Gelegen heit zu ergreifen, um ihm auszuweichen, was auch garnicht schwer schien, bei dem lebhaften Verkehr, der gerade in diesem Abschnitt der Straße herrschte. Am besten und sichersten dünkte es ihm, der Begegnung mit dem ehemaligen Straßenränder auszuweichen, wenn er schnell in ein offcnstchendes Haus eintrat und er führte diese Absicht auch sofort aus. Kaum aber war er über die Schwelle der offenen Haustüre getreten, als er sich einem Manne gegcnübcrsah, der unmittelbar vor ihm eingetreten sein mußte und im Begriff war, die eiserne Gittertüre, die eine in die oberen Räume führende Treppe absperrte, zu erschließen. Der Mann wandte das hagere Antlitz dem erschrockenen und verlegenen jungen Mann zu und fragte mürrisch: „Wer seid Ihr und was wollt Ihr in diesem Hause?" Von der plötzlichen Frage noch mehr überrascht und ver wirrt, antwortete Hcndrick van Duhck mit unsicherer Stimme: „Verzeiht, wenn Ihr der Herr dieses Hauses seid; mein Name ist Hcndrick van Duyck aus Brügge, ich bin zur Zeit Gast im Hause des Herrn Jakob von Artevelde und wohne auch in bestem Hause." „So, so," entgegnete der Mann, indem sich sein Gesicht noch mehr verfinsterte und zwar erst dann, als der junge Mann den Namen des Brauherrn genannt hatte, und sein Blick wurde noch durchdringender und forschender. „Aber was wolltJhr denn hierin diesem Hause, frage ich?" „Ich bitte nochmals um Verzeihung, daß ich ohne Er laubnis hier eintrat," fuhr Hcndrick van Duyck fort, der sich nunmehr gefaßt hatte. „Uni einer mir unangenehmen Begegnung aus dem Wege zu gehen, suchte ich hier Schutz; ich werde sofort wieder dieses Haus verlassen." „Eine Begegnung mit wem?" fragte der Andere jetzt weiter. . „Mit einem Manne, dessen Begegnung mir unangenehni ist, ich will nicht gerade sagen widerlich," versetzte Hcndrick van Duyck jetzt ungeduldig über die lästige und wenig höfliche Frage. „Aber ich habe die Begegnung nicht gerade zu fürchten und so lebt wohl — entschuldigt mein Eintreten." „Bleibt noch," sagte der Mann, als sich Hcndrick van Duyck wieder zum Gehen wenden wollte. „In diesem Hause hat noch niemand vergeblich Gastfreundschaft gesucht, Ihr würdet der Erste sein, dem dies passierte. Tretet nur näher und kommt mit nach oben, da könnt Ihr einige Zeit verweilen, bis Ihr der Begegnung, die Ihr nicht wünscht, aus dem Wege gegangen seid." Fortsetzung folgt. Larl 8oluni6«lol unsi jffrau. Agnes »er«. Zesch sagen wir allen lieben Verwandten. Nachbarn. Freunden und Be kannten hierdurch unfern herzlichsten Dank. Besonders danken wir dem Militär-Frauenverein für das zahlreiche Geleit, Herrn Pfarrer Rein für die trostreichen Worte am Grabe und dem Männergesang, verein und Herrn Kantor Krautze für die erhebenden Gesänge. Dir aber, liebe Entschlafene, rufen wir ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in Deine Kühle Gruft nach. Die tieftrauernden Kinder nebst übrigen Hinterbliebenen. Reichenbrand, Brackwede in Westfalen, den 10. Zuni 1916. Für die so überaus zahlreichen und wohltuenden Beweise liebe voller und ehrender Teilnahme bei dem so plötzlichen Hinscheiden unseres unvergeßlichen Verstorbenen, des Herrn Moritz Sriebrich Müller bringen wir hierdurch unfern innigsten, tiefgefühltesten Dank zum Ausdruck. Besonderen Dank Herrn Hilfsgeistlichen Herold für die trostreichen Worte am Grabe, den Gesangvereinen Doppelquartett und Lyra für die erhebenden Gesänge, dem Ärbeitspersonal der Firma Osw. Müller, sowie seinen früheren Ehefs und Arbeitskollegen der Firma Carl Gidner, den lieben Hausbewohnern, allen Verwandten und Bekannten, welche durch Blumenschmuck, schriftliche Teilnahme und Grabgeleit ihm die letzte Ehre erwiesen. Dir aber, lieber Gatte und Vater, rufen wir ein „Ruhe sanft" in DM- kühl- Gruft noch. 2n tiefer Trauer Bertha verw. Müller nebst Kinder. Ravenstein, den 9. Juni 1916. riSds, vluxorlokorl tötet radikal „vl»In«t". ä Fl. SV Pfg. 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