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Aber danach darf man nicht fragen! Um des Vaterlandes Wohl ist kein Opfer zu grob!" Sie schwiegen eine Weile, dann fuhr Friede! fort: „Nur eins beunruhigt mich, ich spüre nämlich bei jeder Anstrengung ein heftiges Herzklopfen, verbunden mit Atemnot. So auch als wir hier heranfstiegen. Sollte da etwas nicht in Ord nung sein?" „Hast du schon mit Papa darüber gesprochen?" „Ja, schon früher, aber er gab nichts daraus." „Nun, dann ist es sicher nichts Schlimmes," beruhigte Emmi ihn zuversichtlich. Mit schwerem Herzen trennte sich die junge Frau von dem wunderbaren Orte. Sie wäre so gerne noch geblieben, aber Friede! drängte solange, bis sie nachgab. Die vorige Unruhe war zurückgekehrt, stärker noch als am Tage zuvor. Er vermochte sich selbst keine Rechenschaft abzulcgen von dem, was ihn so quälte, und dem er nicht gebieten konnte. Er hoffte, in Bergen, dem nächsten Ziele, der Metropole norwegischen Handels, deutsche Zeitungen neuern Datums zu finden, die ihm sichere Auskunft über die letzten Vorgänge im politischen Leben zu geben vermochten. Emmi ärgerte sich über ihren Mann, der sich förmlich hincinstcigerte in diese quälenden Sorgen. Er kam zu keinem rechten Genüsse, so prächtige Bilder sich auch auf der Fahrt nach Bergen vor ihren staunenden Augen entrollten: denn die Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg Deutschlands mit Rußland nahmen immer drohendere Gestalt an. Tele gramme wurden auf den Stationen in den Zug geworfen, die mit Bestimmtheit in Riesenlettern verkündeten, daß der Krieg unvermeidlich geworden sei und der Ausbruch desselben täglich erwartet würde. Einer fragte den andern, doch keiner wußte Bestimmtes. zurück- „Deutschland muß eingreifen, es kann nicht länger mehr zusehen!" Immer öfter, immer dringlicher wiederholten sich solche und ähnliche Telegramme. Friede! war schon so nervös geworden, daß Emmi ihren ruhigen, immer heitern Gatten kaum mehr erkannte. Als der Zug endlich in Bergen einfuhr, atmete sie wie erlöst aus, denn nun würden sie wenigstens Gewißheit erlangen. Sie fuhren ins Hotel. Ohne sich erst Zeit zum Umkleiden zu nehmen, bestellten sie etwas zu essen. Im Speisesaal befand sich niemand mehr, da es schon ziemlich spät geworden war. Der Oberkellner, ein biederer Mecklenburger, fing sofort von selbst, ohne gefragt worden zu sein, von den Gerüchten zu erzählen an, die die Stadt durcheilten. Danach sollte der Krieg unvermeidlich geworden sein, die Mobilisierung unmittelbar bevsrstehen. „Ich gehe nachher nochmal aus, um nachzusehen, ob etwas Neues vorliegt," sagte er. „Ich muß nämlich unverzüglich „Der deutsche Kaiser ist unverzüglich nach Berlin gekehrt," hieß es. „Rußland mobilisiert bereits!" abreisen, sobald ich Gewißheit habe. Es hieß allerdings schon am Nachmittage, daß der Ausbruch der Feindselig keiten nur noch eine Frage von wenigen Tagen, vielleicht Stunden sei. Aber etwas ganz Bestimmtes wußte man da noch nicht. Doch treffen immer neue Depeschen ein." Emmi war plötzlich die Kehle wie zugeschnürt. „Wir müssen so bald als möglich wieder zurück," sagte Friede!. Er blätterte nervös im Fahrplan und suchte nach einem günstigen Zuge, der sie direkt nach Christian!« zurück- bringen würde. Aber in der Nacht ging keiner mehr, sie mußten Watten bis zum nächsten Morgen. Stumm saßen sie einander gegenüber in dem leeren Spetsesaalc, in welchem für die spaten Gäste nur ein paar elektrische Lichter brannten. Planlos wandelten sie dann noch durch die menschen- gefüllten Straßen, ohne auf irgend etwas zu achten. „Wir hätten diese Tour doch nicht unternehmen sollen," seufzte Friede!, „denn wenn jetzt der Krieg ausbricht, was nach allen Nachrichten sehr wahrscheinlich ist, dann müssen wir Tag und Nacht reisen, um nach Hause zu kommen." „Beruhige dich doch, noch ist es ja nicht so weit." — Nach einer unruhig verbrachten Nacht fuhren sie zum Bahnhof, und zurück ging's im überfüllten Eisenbahnwagen auf dem direkten Wege nach Chriftiania. Müde, wie zer schlagen kamen sie dort an. Die Nachrichten lauteten auch hier sehr beunruhigend. Eine allgemeine Flucht nach Hause hatte plötzlich begonnen. Alle wollten so rasch als möglich heim. Fortsetzung folgt. Für die Beweise herzlicher Teilnahme beim Begräbnisse unseres lieben Vaters, Herrn Anlon Moritz Nestler sagen wir allen unfern innigsten Dank. Reichrnbrand, Chemnitz und Pölbitz, den 8. Oktober 1915. Die trauernden Rinder. Dank. Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme, die uns beim Tode unseres lieben Vaters. Herrn Leonhard Müller Besonderen Dank den Herren vom Bezirksverein für die Unter- stützungen, sowie Herrn vr. Kanold. Herzlichen Dank auch Herrn Pfarrer Rein für die trostreichen Worte am Grabe und Herrn Kantor Krautze für den erhebenden Gesang. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Reichenbrand, den 8. Oktober 1915. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unserer noch zu früh dahingeschiedenen guten Mutter, Groß- und Schwiegermutter, Schwägerin, Schwester und WMW mm. Wer. geb. Müller drängt es uns. für die überaus große Teilnahme und Blumenspende allen unfern innigsten Dank auszusprechen. Besonders danken wir den lieben Freunden, Nachbarn und Bekannten für das zahlreiche Geleit zur letzten Ruhestätte. Dank Herrn Pfarrer Weidauer für die zu Herzen gehenden Worte am Grabe. Dir aber, liebe, gute Mutter, rufen wir ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in Deine Kühle Gruft nach. Rabenstein, den 9. Oktober 1915. Die tieftrauernde Familie Heinrich »ucher. Zurückgekehrt von» Grabe unserer lieben, uns unvergeßlichen Mutter. Schwiegermutter. Großmutter, Tante und Schwägerin, Frau HM Me AM geb. Glaus sagen wir allen Verwandten, Nachbarn und Bekannten für den schönen Blumenschmuck und die Begleitung zur letzten Ruhestätte unfern herzlichsten Dank. Dank Herrn Or. Heinemann für seine Mühe während ihrer Krankheit, sowie innigen Dank Herrn Pfarrer Weidauer fü» seine tröstenden Watte am Grabe unserer lieben Heimgegangenen. Dir aber, liebe Mutter, rufen wir ein „Habe Dank" und „Ruhe sanft" in Dein kühles Grab nach. Rabenftei«, RSndler und Reichenbranb, den 8. Oktober 1915. Di« tirstraaernden Hinterbliebenen. «W«WW steht zu oertausen bei Emil UHUg, Kohlenhandlung, Reichenbranb Hriestasche mit Urlaubsschein von Soldat auf dem Wege von Siegmar nachWaldfchlötzchen Radenstetn »«I»«». ildzugeden Siegmar, No»morinstr. IS. Strickmaschine, S. L D., 30 cm, 9er, zu verkaufen. 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