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zogenen Militärpersonen des Beurlaubtenstandes betr.; k) von der höhe der aus Bezirksmitteln gewährten Wegebaubeihilfe für 1914. 3. Die Vorschläge des Bauausschusses, Sttaßenherstellungen im Jahre 1915 betr., werden anerkannt. 4. Einem Kaufgesuche um ein Stück Gemeindegrundstück wird stattgegeben. 5. 9 Gemeindeunterstützungs-Anträge werden genehmigt. 6. Die in diesem Jahre vorzunehmende Gemeinderatswahl wird um 1 Jahr verschoben, sodaß die Wahldauer der Ende 1914 aus dem Gemeinderate ausscheidenden Gemeindevertreter und Ersatzmänner um 1 Jahr verlängert wird. 7. a) Die Anstellungsurkunde für den Gemeindeamtshilfsarbeiter Röhn er wird anerkannt, d) Die von der Fleischer-Innung und der Bäcker-Innung in Grüna zu Unterstützungszwecken überwiesenen Beträge sollen dem Ortsausschüsse für Kriegshilfe zur entsprechenden Verteilung übergeben werden. Sitzung vom 22. Dezember 1914. Vorsitzender: Gemeindevorstand Geißler. Anwesend 10 Mitglieder. 1. s) Der Vorsitzende gibt bekannt, daß das Gemeindemitglied Herr Friedrich Otto Wachmann am 7. November 1914 bei Warneton in Belgien den Heldentod fürs Vaterland gefunden hat. b) Weiter teilt der Vorsitzende mit, daß das Gemeindemitglied Herr Alfred Irmsch er, Sohn des I. Gemeindeältesten Irmschcr, mit dem Eisernen Kreuze o'sgezeichnet worden ist. Kenntnis nimmt man c) von dem Protokolle über die am 17. Dezember 1914 stattgefundene Gemeindekassenreviston, wonach alles in bester Ordnung befunden worden ist; ch von einer Aufklärungsoerfügung der König!. Amts hauptmannschaft, Gemeindewahlen betr. 3. Einem Kaufgesuche um ein Stück Gemeindegrundstück wird stattgegeben. ^ 4^Die Spritzenbespannung für 1915 wird Herrn Gutsbesitzer die Herren I. Gemeindeältester Irmscher neu- und Gemeindevorstand Geißler wiedergewählt. 6. Auf Ansuchen werden 22 Kindern bedürftiger Eltern Fuß bekleidung als Weihnachtsgeschenk vermittlet. 8. 3) Den Schreiberlehrttngen werden Weihnachtsgeschenke be willigt. b) Die Schreiberlehrlinge sotten vom Jahre 1915 ab zur Orttkrankenkasse angemeldet werden, c) Mit der Wohnungsnahme vom Stadtrate zu Ehemnitz eingegangene Entwurf eines neuen Be bauungsplanes für das Gelände des Rottluffer ministeriell genehmigten Teilbebauungsplanes .4. wird zur Einsichtnahme vorgelegt. Sitzung vom 29. Dezember 1914. Vorsitzender: Gemeindeoorstand Geißler. Anwesend 10 Mitglieder. 1. Die einem Kinde bedürftiger Eltern aus Ansuchen als Weihnachts geschenk ausgehändigte Fußbekleidung wird nachträglich genehmigt. H 2. Die Verordnung des Ministeriums des^Innern, Arbeitslosen- mit Dank an das Kollegium für^treue Mitarbeit im alten Geschäftsjahre. Reichenbrand. Aus dem kirchlichen Jahresbericht der Parochie Reichenbrand-Siegmär auf1914 sei dasFolgende heroorgehoben: Geboren wurden 243 Kinder, 17 weniger als 1913, in Reichenbrand 108, in Siegmar 135, 108 Knaben und 135 Mädchen, 188 ehelich und 55 unehelich geborene, 8 totgeborens, 2 Zwillingspaare. Getraut wurden 44 Paare, 13 weniger als 1913, 22 aus Reichenbrand, 22 aus Siegmar: aufgeboten wurden 86 Paare, 2 mehr als 1913. Gestorben sind 125 Personen, 23 mehr als 1913, 55 männliche und 70 weib liche Personen, 64 Kinder und 61 Erwachsene, von letzteren 13 Ehe- mchlner, 12 Ehefrauen, 6 Witwer. 17 Witwen, 13 ledigen Standes. 870,10 Mk. gegen 345,69 Mk. im Vorjahre. Der Ertrag der vor geschriebenen Landeskollekten belief sich auf 346,76 Mk. Die kirch lichen Unterredungen waren von 175 männlichen und 259 weiblichen Teilnehmern besucht. An den 3 Kindergottesdiensten nahmen durch schnittlich je 500 Kinder teil. 32 Kinder wurden durch Eheschließung legitimiert. Auf die Dauer des Krieges sind Kriegsbetstunden ein geführt worden, mit denen an Stelle der Wochenkommunionen monatlich Abendmahlsfeter verbunden wird. Am 8. Mürz wurde Herr canä. tkeol. Rudolf Ranft als Hilfs- geistlicher eingewiesen. Am 14. Juni fand ein Gustav-Adolf-Fest statt, bei dem die Festpredigt und der Bericht von Herrn Pfarrer L.ic. Held aus Roßbach in Böhmen dargeboten wurde; die beiden Kollekten in Kirche und Nachversammlung betrugen 137 Mk. Die Errichtung einer neuen Parentationshalle ist infolge des Krieges auf geschoben worden. Anfang des Jahres traten in den Kirchenvorstand die Herren Bretschneider-Stegmar, Barthold und Junghänel- Reichenbrand ein, an Stelle des Herrn Lindner, welcher freiwillig Spindler gewählt. Rein, Pf. Ausfuhr- und Durchfuhrverbot. Die Handelskammer Ehemnitz macht auf folgendes aufmerksam: Durch die Bekannt machung des Herrn Reichskanzlers vom 24. November 1914 ist die Ausfuhr und Durchfuhr von Ilniformstücken, Heeresausrüstungs stücken und als solchen erkennbaren Teilen davon, auch von Ruck- säcken, verboten. Im „Reichsanzeiger" Nr. 6 vom 8. Januar 1915 sind die Gegenstände aufgeführt, welche als llniformstücke und Heeresausrüstungsstücke und als solche erkennbare Teile davon an zusehen sind. Es finden sich da unter „Bekleidungsstücke" u- a. auch: Socken, Filzschuhe, gestrickte Fingerhandschuhe, Gamaschen aus Leder, alsbinden, Handschuhe aus Leder, braun und weiß, Handschuhe aus uch, Hemden aus Köper, Hemden aus Trikot, Kopfschützer, Puls wärmer, Schnürschuhe, Unterhosen. Besonders ist heroorzuheben, daß es sich bei vorstehenden Bekleidungsstücken nicht nur um wollene oder wollhaltige, sondern auch baumwollene Artikel jeder Ausführung handelt. Der Wunsch einer Kriegers aus Radenstein. Fern der Heimat ohne Wanken Steh ich einsam hier auf Posten Und voll Wehmut, voll Gedanken Späh nach Westen ich und Osten. Rauher Winter herrscht hienieden. Fern ist noch der frohe Lenz. Noch tobt Krieg, fern ist der Frieden, Gtlt's doch Deutschlands Existenz. Drum will ich in Sturm und Nöten Mutig in die Zukunft schau'n, Auf des Friedens Morgenröten Will ich meine Hoffnung bau'n. Daß uns Gott den Steg bald sende, Das — ich will es ernst gestehn — Wünsch ich uns zur Frühjahrswende, Dann gibt's frohes Wiedersehn! „Warum?" „Warum?" so fragt man. ach. so oft. Wenn uns ein Schicksal hat bettoffen, Und wenn mit einmal unverhofft Zu Staube ward ein süßes Hoffen! „Warum" traf uns das schwere Leid? So fragt man sich voll Traurigkeit. Jedoch, mein Herz, sei wieder stille. Denn was geschah, war „Gottes Wille!" Den Schmerz, den er dir auferlegt. Will prüfen er. wie du ihn trägst. Und ist dir schweres auch begegnet. Allein, es ist von Gott gesegnet! Drum frage nicht, „warum" ist es geschehen? Und „warum" mußten wir das tragen? Blick auf zu Gott, du wirst es sehen, Einst wird auch dir ein neuer Morgen tagen. Auch darfst du dich dem Kreuze Jesu nah'n, Dort siehst du wohl, was „er" für dich getan. (Aus Sem Selbe.) Für meine Kompagnie ein tücht'ger Schlag. Ein groß' Gefecht hat stattgefunden Und brachte uns sehr groß^ Wunden. Nahmen die Feinde uns aufs Korn. Sogar auf Bäumen saßen Franzosen Und beschleuderten uns mit ihren Geschossen, Jedoch ein Weichen gab es nicht. Denn das kennt ja der Deutsche nicht! — Nein, ausgeharrt bis in die Nacht, Rottluff. Die Einwohnerzahl hiesiger Gemeinde betrug am 1. Dezember 1914 : 2031 (einschl. 3 Saisonarbeiter). Im Dez. wurden 10 Zuzüge und 36 Verzüge sowie 5 Geburten und 4 Sterbefälle 2006 (einschl. 2 Saisonarbeiter) betrug. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Reichenbrand vom 9. bis 15. Januar 1915. Geburten: Dem Gutsbesitzer Albin Richard Neubert, 1 Tochter. Aufgebote: Der Maurer ^Eduard Richard Trempler, wohnhaft in Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Siegmar vom 17. Dezember 1914 bis 14. Januar 1915. Geburten: Dem Schuldirektor Oswin Otto Spindler 1 Sohn, dem Former Robert Karl Kroll, dem Metallschleifer Florian Renoth, dem Schneidermeister Franz Xaver Sacher, dem Wirker Ma^Willy Siegmar. Eheschließungen: Der Fabrikexpedient Gustav Adolph Keil mit der Wirtschafterin Anna Lina gesch. Bretschneider geb. Wendekamm. Sterbefalle: Die Witwe Marie Clara Kisperth geborene Heinicke, 78 Jahre alt; der Schlosser Albert Max Tirschmann, 21 Jahre alt; Emst Otto Kropp. 2 Jahre alt; die Näherin Klara Lina Bretschneider, 40 Jahre alt; der Gefreite und Lehrer Emil Karl Günther, 22 Jahre alt, am 3. September 1914 bei St. Michel in Frankreich im Gefecht gefallen; der Jäger der Reserve Emst Max Blechschmidt, 23 Jahre alt. am 12. Oktober 1914 bei Lille in 21 Jahre alt. am 12. Oktober 1914 bei Lille in Frankreich im Gefecht gefallen; der Gefreite Paul Albert Iacob, 25 Jahre alt, am 7. November 1914 bei Ponte-Rouge in Frankreich gefallen; der Soldat der Reserve Jckiannes Paul Köpping, 25 Jahre alt. Nachrichten des Kgl. Standesamts zn Neustadt vom 8. bis 14. Januar 1915. Geburten: Dem Handlungsgehilfen Kurt Hermann Brendel 1 Tochter. Sterbefalle: Frau Anna Adolphine Büscher geb. Fichte, 37 Jahre, 11 Monate, 13 Tage alt. Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rabeusteiu vom 8. bis 14. Januar 1915. Geburten: Dem Fabrikarbeiter Karl Mar Buschmann 1 Knabe und 1 Mädchen: dem Eismdreher Albin Arthur Schubert 1 Mädchen; hierüber 2 uneheliche Knaben. Sterbefalle: Die Privata Albine Ernestine Nestler geb. Landgraf. 78 Jahre; der Handarbeiter Johann Moritz Ludwig. 71 Jahre; der Handschuhwtrker Hermann Julius Kändler, 82 Jahre; Lina Nachrichten des Kgl. Standesamtes zu Rottluff vom 8. bis 14. Januar 1915. Geburten: Dem Maschinenformer Bruno Georg Liebert, 1 Knabe. Eheschließungen: Der Fabrikarbeiter Franz Xaver Wagner in Ehemnitz mit der Handschuhnäherin Elsa Martha Schmeling in Rottluff. Kirchliche Nachrichten. Parochie Reichenbrand. Am 2. Sonntag p. Epiph. den 17. Januar vorm. 9 Uhr Predigt- gottesdienst. Pfarrer Rein. Dienstag Abends 8 Uhr Jungfrauenverein. Mittwoch Abend 8 Uhr Kriegsbetstunde. Hilfsgeistlicher Ranft. Gesangverein Harmonie, Reichenbrand: Trostlied „Gott, du bist unsere Zuversicht" von Jul. Otto. Amtswoche: hilfsg. Ranft. Parochie Rabensteiu. 2. Sonntag nach der Erscheinung: 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Wetdauer. 11 Uhr Kindergottesdienst. Pfarrer Weidauer. 8 Uhr eoang. Jünglingsverein. (Anwesenheit eines Kriegs tellnehmers). Mittwoch, 20. Januar, 8 Uhr Bibelstunde. Pfarrer Weidauer. Freitag, 22. Januar, abends 8 Uhr Kriegsbetstunde. Hilfsgeistlicher Herold. Wochenamt vom 18.—24. Januar: Pfarrer Weidauer. Unter Feinden. Roman von Karl Matthias. In ihnen war bald der Entschluß, Sedan zu verlassen, gereift. Der Vater kehrte nicht zurück, schickte auch keine Bot schaft. Bittend wandte sich Frau von Tarandal an Herrn Prevendaux und diesem gelang es, Pferd und Wagen auf zutreiben, was keine Kleinigkeit war, denn man hatte alles Fuhrwerk zur Fortschaffung Verwundeter mit Beschlag belegt. Der Freund des Hauses Bourlier mußte sich auch bequemen, selbst zu kutschieren, da kein zuverlässiger Mann zu diesem Dienste aufzutreiben war, ein Dienst, der nebenbei auch Mut erforderte, denn vor den Toren wimmelte es von allerlei Marodeurs. Der Sicherheit wegen, um nicht aufgehalten za werden, hatte sich PrevendaiC einen Passagierschcin von dem preußischen Kommandanten ausstcllcn lassen, welcher ihm auf das Liebenswürdigste gewährt wurde. Aber er bedurfte des Papieres nicht. Die deutschen Wachen und die Patrouillen hatten andere Dinge vor, als harmlose Leute zu belästigen. Sie alle folgten der strengen Manneszucht. Gut gekleidet und gut verpflegt, raubten sie nicht an der Heerstraße, wie man ihnen nach sagte, sie schützten vielmehr das französische Eigentum vor dem Lumpengesindel, das sich überall umherzutrcibcn begann und besonders nachts seinem lichtscheuen Gewerbe uachgiug. Die Toten und Verwundeten hatte man seiner unmenschlichen Habgier entzogen; aber das bewegliche Eigentum, das hier und dort umherirrende Vieh entging den einheimischen Lang fingern nicht, die um so strafloser hausten, als jedes Ver brechen den Feinden, den Prussiens, zugcschricben wurde. Daß die Hyänen des Schlachtfeldes überall gehaust, merkten die Reisenden sofort, als das Gefährt über die auf gewühlte, holperige, von allerlei Stückwerk und Gelump übersäete Straße dahinrollte. Zerstörte Häuser, Brandstätten, vernichtete Gärten und zerbrochene Zäune begleiteten sie aus jedem Schritt des Weges. Das waren die Spuren des unerbittlichen Krieges. Aber abgezogene Kadaver von Pferden und gefallenem Vieh, die unvcrscharrt überall die Luft ver pesteten, die ausgeraubten Wohnungen, in denen jedes Möbel stück, das nicht fortgeschleppt werden konnte, zerschlagen war, die aufgcrisscncn Gctrcidcmieten, lccrgcpflücktc Obftbäume, die teilweise ihrer Zweige beraubt waren, die aufgcbrocheneu Keller, vor denen Faßdauben und Reife» lagen, ein Zeichen, daß man die geleerten Weinfässer zerstört, das Hallen die einheimischen Räuber als Erinnerungszeichen ihres Ver brechens zurUckgclassen. Im Dorfe Balan, das die Reisenden durchqueren mußten, war nichts als die Fundamente der Häuser und die rauch geschwärzten, verkohlten Pfosten der Ställe und Scheunen übrig geblieben. Der Kirchturm war quer über die Straße hinabgcschmctrert, ein wirrer, haushoher Hansen von Steinen, Dachziegeln, Holzsparrcn und Erz. Die Glocken waren zer trümmert worden, die Teile derselben bereits gestohlen. Das Turmkreuz von weißem Metall krönte, aufrecht stehend, durch einen Zufall in den Schutt eingebohrt, den wüste» Ha«fe>>7- das Sinnbild göttlicher Liebe auf dem Denkmale des Menschen mordes und des grausamen Haffes. Vor dem Hindernis mußte Herr Prevendaux den geraden Weg aufgebcn. Er lenkte seinen Wagen über den Sturz acker, miltcn durch Kadaver, zerschmetterte Kassetten, Wagcn- trümmcr und andere schrccklichercUebcrblcibscl des mörderischen Handgemenges. Die Damen, welche auf der Straße flüsternd ihre Be merkungen ausgctauscht hatten, schwiegen beim Anblicke dieser Greuel. Zitternd verhüllten sie ihr Antlitz und weinten über das Ungück der Menschheit, das hier, wie nirgends, furchtbar zutage trat. Prevendaux selbst kämpfte auf dem ganzen Wege gegen Ekel und Mitleid. Sobald wie nur möglich lenkte er zur Chaussee ein. Von hier aus konnte man den Fluß übersehen. „Die Fabrik ist zerstört", sagte er, erschrocken anhaltend. Sein scharfes Auge hatte die noch rauchenden Trümmer der Ncbeu- häuser erkannt. „Ich ahnte es", erwiderte Desiree bebend. „Darum auch kehrte Papa nicht zurück." „Er sucht noch immer nach Olivier, den er mehr liebt, als ich je geahnt", seufzte Frau von Tarandal. „Wenn der Bruder seinen Heldenmut mit dem Leben bezahlt hätte, es wäre entsetzlich." „Heldenmut?" fragte die alte Dame grollend, während Prevendaux wieder das Pferd antrieb. „Heldenmut nennst Du die Tat Deines Bruders? Ich nenne es Vermessen heit, Wahnsinn." Der Wagen war der Fabrik nahe gekommen. Die In sassen konnten deutlich den Zustand derselben erkennen. Das Hauptgebäude war von seiudlicher Artillerie zusammen- gcschossen, die eisernen Treppen und Balkenlagen, die Träger und Säulen ragten aus dem Schutte frei in die Luft. Die Bureaux- und Nebengebäude waren ein Raub der Flammen geworden, die Lagerräume standen unversehrt. Den Zustand auf den Höfen konnten die Reisenden nicht sehen; die Ruinen der Gebäude genügten, um bei ihrem Anblick ein verzweifeltes Klagen zu erwecken. Doch wurden die Frauen bald getröstet, als sie das Herrenhaus ganz unversehrt fanden. Das Dach mit den Luxusziegcln gleißte goldig, aus de» Esten stieg Rauch hervor, die Gitter um den Garten waren unversehrt, das Tor offen wie immer, der Park prangte im grünen Blätterschmuck, aber am Giebel des Hauses wehte die weiße Fahne mit dem roten Kreuz. Man hat in der Villa ein Lazarett eingerichtet", sagte Prevendaux, sich zu den Damen umwendend, und wies mit der Spitze der Peitsche nach dem flatternden Tuch. Wünschen Sie, daß ich trotzdem in den Park einfahren soll?" Frau von Tarandal nickte energisch. Unter allen Umständen. Unsere Anwesenheit ist hier nötiger als je." „Fürchten Sie sich nicht?" „Nein. Ich glaube auch nicht, daß man den Eigen tümerinnen den Eintritt verwehren wird. Alle Aerzte sind