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Dresdner Nachrichten : 19.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192007190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19200719
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19200719
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-19
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.07.1920
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rr « rs «- V» «e«er üürrMierker Dertrag. Op«. 18. Juli. fHava») Zwischen Italien, Japrn. Belgien und Portugal wurde et« Uederetnkomme» unter- zeichnet, das sofort unter den Mächten et»tge Frage» läsen soll, die sich aus der Aenderuna des Friebensvertrage» von Versailles ergeben. Die grundlegenden Artikel bestimmen ». a.. das, die Summ«, dte von Deutschland als Wieder gutmachung ans Grand de» Frtedensvertrage» von Versailles gezahlt wird, wte folgt zu verteilen ist: Eng laud 22 Prozent. Frankreich dg Prozent. Italien 10 Pro ,ent, Japan 0.7b Prozent« «elgien 8 Prozent. Portugal u.75 Prozent. Die restlichen «X Prozent werden an «Griechenland, den serbischen, den thractschen und den slv «venischen Staat, svrote an die Mächte, die Wiedergut machungsansprüche erheben, aber das gegenwärtig« Ab kommen nicht mttunterzeichnet haben, verteilt. — Die als Wiedergutmachung von Oesterreich und Bulgarien ge zahlte Gesamtsumme wird wte folgt verteilt: as zur Hälfte »ach dem in Artikel l vorgesehenen Berhältnlü. ds von der anderen Hülste erhalten Italien 10 Prozent. Griechen land und der serbisch-kroatische Staat 60 Prozent. — Die alliierten Regierungen werden untereinander dte nötigen Maßnahmen zur Sicherstellung der Zahlungen treffen: falls nötig, iverden sie Deutschland durch Anleihen helfen, die dazu bestimmt sind, inneren Verpflichtungen nackzukvmmen. und die cs ihm gletchzeitig erlaube», seine Schuldenlast so schnell als möglich abzuschiitteln. um den Wiederaufbau mir vollen Kräften zu beben. — Der Schluß- artikel bestimmt, daß die Krage der gleichmäßigen Fest setzung der Kosten der Besatzungsarmeen zurückgcstellt wird, um mit den Bereinigten Staaten besprochen zu werden. Verschiebung -er Brüsseler Finanzkonserenz Lpa. 18. Juli. Wie der Sonderberichterstatter -er Agentur HavaS berichtet, hat die Konferenz an den Gene ralsekretär des LiölkerbundeS in London folgendes Tele gramm gerichtet: In Anbetracht der kr London tm Februar getroffenen Entscheidung, durch die der BölkerbnndSrat die internationale .Vmanzkonferenz nach Brüssel ernberufen lmt. irnd unter Berücksichtigung der Tatsache, daß die gc- nairnte Konferenz nicht die notwendtgeir Voraussetzungen besitzt, um zu dem Ergebnisse zu ge langen, zu dem sie einberufen worben ist. bittet di« Kon ferenz von Spa den Bvlkerbuard. üie Eimberufung zur ge- naunteu Konferenz auf ein Datum nachdeml 5. Sep tember zu vertagen. (W. T.B.) Die Frie-ensbe-iaguugeu für -ie Türkei. London. 18. Juli. (Reuter.) Auf üie türkische Note be tretend den türkischen Friedensvertrag haben die Alliierten eine Antwort erteilt, in der eS abgelehnt wird, dte Bestimmungen betreffend Thrazien. Smyrna und die syrische Grenze oder Armenien abzuändern. Sie machen ferner eine Anzahl weniger wichtiger Zugeständnisse. Die Antwort besagt ferner: Wenn dte Türkei eS ab lehnt, den KrtedeuKverlragznunterzeichnen. oder nicht nn Stande ist. in Anatolien ihre Autorität tvieder- herzustellen, dann werden die Alliierten ^ch möglicherweise gezwungen erachten, die für Kon stantknopeI getroffene Regelung in -er Weise abzuänbern. daß die Türken end gültig aus Europa vertrieben werden. Den Tür ken wird für die Unterzeichnung eine Frist bi» zum 27. Juli zrrgcstanden. (W. T. B.i Paris, 17. Juli. „Daily Mark* meldet aus Konftan- ttnopel. daß der Sultan und die Mehrheit der Minister sich für die Unterzeichnung des FriedenSverrragcs aus gesprochen haben, der Kronprinz jedoch dagegen. (D. T. B.s glettL Marquarl -j-. Drmhere ! «ak 8". L S Leipzig. 18. Juli. DaS krtthere Mitglied deS Reichs tages Felix Marquart, Diiroktionsmttglied des Ver- bandeS Deutscher Handlungsgehilfen, ist tm 62. Lebensjahre in Leipzig gestorben. Im Reichstage gehörte Marguart der nativnalliberalen Fraktion an. Oerlliches «nö SSchsisches. Aeder sie Lage -es Llleiahandels mEe in der Hauptversammlung des Verban des Sächsischer Kaufleute, die am 15. Juli in 'Meißen abgehalten wurde, der BerbandSsnndikus Gruhl- ^ Leipzig bemerkenswerte Ausführungen. Er sagte u. a., daß 2 die überhasteten und auf grundsätzlichen sozialistischen Denk- e- sehlcrn beruhenden Maßnahmen der ersten und der jetzigen . Geivalthaber im neuen Freistaate auch den Kleinhandel !n A neue drückende Fesseln geschlagen haben. Anstatt durch den 8» politischen Umsturz von den Banden der Zwangswirtschaft befreit zu iverden, wurde seine Bewegungsfreiheit noch stärker beschränkt und er selbst der Möglichkeit, zu lang- iamcm Aufschwünge Kraft zu sammeln, durch allerlei — ge setzliche und ungesetzliche — Maßnahmen beraubt und noch obendrein durch die behördlich Einführung der achtstün digen Arbeitszeit und der eingeschränkten Verkaufs zeit und nicht zuletzt durch die unmäßigen GehaltS- und Lohnforderungen eines Teiles der Angestellten und Arbeiter einer starken Belastungsprobe ausgesetzt und in seiner Tasetnsmügltchkeit mehr alS je ge schwächt. Dazu sind die gerade den kaufmännischen »nd ge werblichen — wohlverstanden den selbständigen — Mittel- stand «u» «elfte» »Baste»-»» U«l«tz steuern. de» alte« und de« »e»en Gesetzt, »«treten, die t« Verein mit de« zahlreichen a^ere» »«««« Steuern und RetchSabgabcn Srzbergerscher Herkunft Handel nn» Wandel vollends zu grunde zu richten drohe«. Die ungeheuerliche Erhöhung der Post». Telegraphen- und S,r»IprechgedUh» ren. dies« mit ihrer ZwangSanleihe, hat «inen nicht ab sehbaren Schaden für den Kleinhandel, «ie für- den Soft- ft»ku» seihst zur Folg« gehabt, »er dadurch nicht astZgegliLen werde» wirb, daß «ln Teil »er gekündigten Anschlüsse anf Schieber überaegangen ist. Was diese Wegsoztaltsie- rung de» Betrieddkavitals etwa nicht letstr« sollte, da» rann die wiederholt geplante »nd vorläufig be schworene Kommunalisierung vollenden: den Kleinhändler »um Handlanger »tner sozialistisch beeinflußte« ob«r »ar geleiteten Volkswirtschaft, zum Heloten -er Verbraucher» wclt herabzudrückrn. So wenig erfreulich dte Zeichen der gegenwärtigen Zeit sind, so konnte Herr Gruhl doch am Schluffe seine» Berichts die erfreuliche Tatsache verzeichnen, daß sich im Berichtsjahre drei neue Vereine angeschlosse« haben. Bi» jetzt umfaßt der Verband Sächsischer Kaufleute 26 BerbandSvereine mit 1141 Mitgliedern, sowie 14 Einzel mitglieder. — Am Schluffe der Berhanblungen nahm der Sondikus Stellung gegen die geplanten Konsumentenkam- mcrn, worauf folgende Entschließung angenommen wurde: Der Verdand Sächsischer «ausleut» «etß sjch mit d,w gewerbe- treibenden Teile der sächsischen Bevölkerung ein», wenn er gegen den Gesetzentwurf der sächsischen Regierung zur Errichtung sogenannter Volkskammern nachdrücklich StelUcng nimmt. Er vermag weder dte Rotwendtakeit. noch dte NiißltLkett einer solchen Einrichtung zu erkennen, er glaubt vielmehr, daß sie als eine Vertretung volktwirtschastltch unerfahrener, weil in ihr nicht aktiv beteiligter VevolkerungSkreis«, dte setzt ohnehin schwie rige Lage des deutsche» Wirtschaftslebens ohne Not verschlimmert, zum mindesten aber gegen dte leisesten Etngrtss« und Erschütterun gen emvftudltche Volkswirtschaft ohne Not beunruhigen würde. ««>»haü ««- MirlschKfi. Verteilung von Erbse» in der Amtsh. Dresden.«. Ausweis 41 der Bezirks-Ausweiskarte ist am 31. und 22. Juli anzumelden. Es werden darauf Pfund Erbsen zum Preis« von l,20 Mk. geliefert. Für Erwerbslose und Retttenempfm^er beträgt der ^rcis 60 Pfg. — Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Otto, der Lei ter der Zweigstelle Sachsen des ReichSverkeürSmtntsteriums, ist in den vorläufigen ReichSwtrtschaftSrat als Mitglied berufen worben. — Die kommende Reichskriminalpolizei. Dem Reichs- rat ist ein Gesetzentwurf über Schaffung einer gkeichs- kriminalpolizei unterbreitet worden, er dürfte demnächst verabschiedet werden und dem Reichstag zugehen. Sachsen ist auf diesem Gebiet« bahnbrechend in Deutschland vor gegangen, und die ReichSkrkninalpolizei wird daher nach sächsischem Muster organisiert werden. Die sächsischen Einrichtungen, dte sich im Kampfe gegen das Verbrechertum bewährt haben, werden einheitlich aufs Reich übertragen werden. —* Mit Gewerbeschulfrage» beschäftigte sich eine Don nerstag abend in das Bereinshaus etnberufene Versamm lung der Schülerorganisatio» der Städtischen Gewerbeschule. Zunächst sprach Diplomingenieur Setbt über da-Thema: „Vom Gewerbeschüler zum In genieur". Er trat für eine größere Beachtung und Würdi gung des Ingenieurberufes und der technischen Wissenschaf ten ein. Selbstverständlich müsse in Zukunft auch eine ge nügende Vorbildung sowohl auf praktischem und thevreti- schem Gebiete, als auch bezüglich der Allgemeinbildung, des Ingenieurs gefordert werden. Hierzu sei eine Verbesserung der Schulen notwendig. Für Dresden komme besonders ein weiterer Ausbau der Gewerbeschule in Betracht. An zweiter Stelle sprach VolkSkammerabgeordneter Lehrer Arzt über das Thema: „Die Gewerbeschule im Rahmen der Einheits schule". Er betonte, daß der Weg zu den höchsten Bildungs stätten in Zukunft allen Volksgenossen osfenstehe. ES müsse schon bei der Volksschule darauf htngearbeltet werden und aus der Lernschule müsse eine Arbeitsschule hervorgehen. Vor allem müsse die praktische Betätigung mehr gepflegt wer den. Vier Jahre Grundschule seien unbedingt zu wenig. Im Mittelpunkte des technischen Unterrichts müsse erstens der Beruf und zweitens die Allgemeinbildung entstehen. Ferner müsse das Schülerleben in Zukunft auf der Grundlage der Selbstverwaltung und der Demokratie aufgebaut werden, da hierdurch das Verantwortungsgefühl bei den Schülern ge hoben werbe. Zum Schluß sprach noch der Vorsitzende der Schülerorganisation, E. Gröb«, über die Frage: „Was will die Schülerorganisation?" — Das ehemalige Brunneusesl in Bad Elfter ist setzt erstmalig zn einem vielversprechenden vogtländischen Heimatfest geworden. Freunde des guten Geschmacks und der Heimatkunft haben ein Fest vorbereitet, das durch die «nfsührung der Werke einheimischer Künstler, Dichter, Musiker, Maler und Schriftsteller Liebe zur engeren Hei mat. Liebe zur Kunst der Heimat fördern und im Volke verbreiten soll. Ein Frühkonzeri mit vogtlkndischer Musik und einem Prolog eröffnete da- Fest, ein literarischer Vor trag über den vogtländischen Dichter Julius v. Molen mit Mosen-Liedern und Mosen-Kinüerchören schloß sich an. wei ter ein Kirchenkonzert mit vogtländlschen Orgelvorträgen, Arien, Soloauartetten und Streichmusik. Nach kurzer Mittagspause folgt das Festspiel .Hermann und Dorothea" vom Elfter-Poeten Klinger, ebenso ein Schriftstellerabend mit Einführung in die Werke vogt- Im Mdttwoch-Vorabend-Blatt beginnen «ir »tt dem Abdruck eine» Roman» von Lola St«l»r „Die schwarze Lkr-rl". Der »eue Roman ist gut geschrieben «nd fesselt -a» -»1er. esse »t» zu« Schluß. ländischer Dichter n»b Liedervortrag. Prächtig,» und da» überaus zahlreich erschienen« Boeülän Wetter ^ ^ -. ^ändervolk geben dem Fest eine» feierlichen Rahmen. So viel ist jetzt schon z« erkennen: ber Gedanke de» Feste» ist ein gan» vorzüglicher. Der Krieg hat «nS bi« Hei«at wieder liebe» »nd schätzen gelehrt, und alle», wa» dieser Liebe dient, wird tm Volke froh begrüßt. Davon zeugt die freu-, dige Anteilnahme der Bevölkerung und die Gpannuüg, mit der alle Kreise dem reichhaltigen Programm entgegen, sehen. — Keine sreie Uebersahrt nach Brasilien. Der Brasilia. Nische Generalkonsul in Hamburg hat mitgeteilt, daß freie Uebersahrt nach Brasilien bis auf wettere» nicht mchr ge währt werde, anch nicht nach den Ttomnoschen Ländern in Maito Grosso. Mit Rücksicht darauf, daß in vielen Stählen Deutschlands Bereinigungen bestehen, die hoffen, in nächster Zeit auf Grund der Versprechungen der brasilianischen Re. gierung nach Brasilien befördert zu werden, darf auf, diese Meldung besonders aufmerksam gemacht werden. — Der veztkkS«>»sch«ß DreSden-Nenstodt hält am «1. Juli, nachmittags S Uhr, tm BerhnndlungSsaal der »mtShauptmaanschast ein« Lt düng ab. — 8» ber MitMlstands-Veretalg»»« BvzirkSftelle Dressen. Ptesche», deren erste Veranstaltung sich eines zahlreiche» Vesuches erfreute, spricht Herr Dr. K. Gürler, Dresden, Mittwoch de« LI. Juli, abends 8 Uhr, tm Etablissement «Deutscher Kaiser", Letp- ziger Straße 1l2. - Mit Bezug auf die Ftlmanluahm« .«»,»» der «terke- gingen Gerüchte um, dte Erwerbslosen beabsichtigten etue Störung der Ausnahmen, weil nicht genügend Erwerbslose bei den Auf. nahmen beschäftigt würben. Da« ist aber, wie un» seitens der Geschästslettung der Filmaufnahmen mttgetetlt wlrd, nicht »ich. tlg. da schon bisher zahlreich« Erwerbslose beschäftigt «erbe« und auch weiterhin solche nach Möglichkeit zugrzoge» «erde» sagen. ES wäre jedenfalls sehr bedauerlich, wenn durch irgendwelche Störung der Ausuahmeu dte Sonkurrenzsähtgkett des deutsche» Ftlmü mit auSlänbtschen deetnträchttgt würbe. — Sliugkampf »« dt« SuropamrtsseAchast IsAl l» Atzck»» Larrasant. Ergebnisse de» l7. Jult: 1. Roland besiegt Weber-Ito»- beutschland in 1914 Min. durch Eindrücken der Brück«. ». Der äußerst temperamentvoll« Kampf zwtsche» Vuchhet«, Weltmeister tm Mittelgewicht, und Fantowsko-Volen dlieb nach ssv Mt». »». entschieden, vuchhelm sordert Faukowsk» zum Boxkamvs heraus, dieser nimmt den Kampf an. Sustrag am Montag. ». Der ge« wandte Lchwarzbauer-Hamdurg besiegt Lehmann - Schlesien durch Untergrifs von vorn und Eindrücken der Brücke in 14 Mi». 4. Der Entscheid»ngskamvs zwischen VUkau. Metsierrtnaer von Deutschland, gegen van Duck, Holland, endete mit dem Steg« Btl- kau» durch Untergrtss von vorn in 44 Mt». Gesamtzeit. — Ergeb nisse de« 18. Fult: 1. veltmetkter Görner-Aila» besiegt Lin». Hannover in 18 Min. durch Untergrifs mit Mühl«. 2. Evortmeister Fietz-DreSden legt Lehmann-Lchlesien durch Ausheber tu 2 Mf». 8. Hamacher-Rvetnland besiegt dr» geschmeidige» Saran-Dachsen durch Kovfzng au» dem Stand in 1v Min. 4. Der Kampf zwischen Buchhetm, Weltmeister tm Mittelgewicht, geaen Schwarzdauer. be» gewandtesten Ringer der Welt, war technisch vollendet und wnrd« nach SV Min. unentschieden abgebrochen. Heute, Montag, treten die beiden Dresdner Roland und Ftetz gegen Jackfon und «udrus an. Im EntscheldungSkamvse trtsst Schwarzbaner auf van T,ck. Zuguterletzt wirb auch noch ber Heransforderungsbvx kampf zwischen Buchhetm und JankowSko, de» brtdeu Heber temperamentvollen, auSgesochten. — Durch Abspringen von «ine« Stratzenbahnmage» »er Fahrt kam am Sonnabend nachmittag auf ber Psotenhanee. straße eine am Neustädter Markt wohnende, 86 Jahr« alte Frau zu Fall und mit einem «ein unter de» «»Hängewage». Schwer am Unterschenkel verletzt, wurde sie aufgehoben und dem JaHg»»- ftädter Krankenhaus« zugeführt. — Ferner verunglückte am Sonn tag früh gegen 8 Uhr aus der Lannerstrabe ein Sv Jahre alter Masseur beim Aufspringen auf einen fahrenden Straßenbahnwagen der Linie s so schwer, baß sich seine Unterbringung tm Kranken- Hause Johannstadt «rsorberltch machte. — Ezplosto». Am Sonnabend nachmittag gegen 8 Uhr «rfalgt« an der Luftschankel oberhalb ber Albertbrücke an der Wasserstraße eine Explosion eine» dort angebrachten Sarvtbkessel». Bet diese« Unfall erlitt ber 26 Jahr« alt« Maschinenarbetter W. schlimme Brandwunden tm Gesicht: er wurde tm Unfallwagen nach de« Krankenhaus« Frtedrichstadt gebracht. — Schadenfeuer in der Dresdner Stetugutfabr» »an Biller», L voch. Gestern. Sonntag, nachmittag entstand tm Sesselhaulr der Fabrik ein gesahrdrohendcr Brand. Als die Feuerwehr etntraf. hatten die Flammen bereits ein Kohlenlager ergrtifen. Dte Ge fahr konnte aber bald unterdrückt werben. Die ««fränmungg. arbeiten beschäftigten die Feuerwehr bis in die Abendstunde«. — Gröba a. d. v. Bei der Ausübung seines Berufes ist om Sonnabend früh der Schiffsjunge Kurt Schöne au» Diera bei Meißen von einem Elbkahn in die Elbe gestürzt und ertrunken. Der Ertrunkene tst 17 Jahre alt. etwa 1,70 Meter groß, hat blondes Haar und war bekleidet mit schwarzer geflickter ArbettShose. Hemd, Weste, blauem Schwitzer und gelben Gegeltuchschnürschuhen. — Wcigersdors, O.»L. Vom Blitze getötet wurde der 20 Jahre alte herrschaftliche Kutscher Gustav RLtzer auS Eunewalde. Der Blitz schlug in «ine Gruppe Ernte- avbeiter; Rätzer, der di« Sense trug, wurde getötet, die an deren betäubt. Vorschläge für de« MittagSttsch. Spinat mit Bratkartoffeln. Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Theat«r»Tpielplan für hente. Oper«. Haus und Schauspielhaus geschlossen: Nlbert- Theater: „Die kleine Hoheit" (1L8s; Residenz- Theater: „Alt-Heidelberg" (7j: Central-Theater: ..Die Reise in dt« Mädchcnzeit" (7): K a m m e r s p i e l e: Grotesken Nr8i. s Residenz-Theater. Vis mit Donnerstag, den 22. Juli, wird allabendlich da« Schauspiel „Alt-Heidelberg" in bekannter Besetzung gegeben. Für die Lchwankneuhett „Der ehemalige ent » ant" am 28. Juli wurden al» Gäste verpflichtet: Else K ovp vom Stadttheater tn Basel und Otto Brodowskt vom LandcSthealer tn Braunschweig. Aldert-Ttzeater. Zur Eröffnung tu Aussicht genommen: Stiindberg: „Schwanenweiß". Ferner al« Erstaufstthruugen: Wilde: „Vunburn": Wedekind: „Franztöka": Frttz v. Unruh: ..Platz": Else LaSker-Schüler: „Tie Wupper": Stramm: .„Rubtmru- iär": Ibsen: „Peer Gunt" und „John Gabriel Borkmann": Shaw: ..Eandtda": Friedrich Wall: „Der Unbedingte": Kaltdasa: „Lakun- i.ila": Surtptbe«: „Bacchantinnen": Shakespeare: „Komödie der Irrungen" und .Hamlet": MoliSre: „Menschenfeind", „Der Geizige": Ealderon. „Suprianus": Grabb«: „Die Hermannschlacht": Rttchner: „Danton» Tod": Hauptmann: .Matten", „Und Ptpva tanzt": dte Pantomime „Die vier Toten der Ftametta" (Musik von Herwarth Waldeni: Jungntckel: „Der HimmelSschnetbrr". 1' I« der Galerie Arnold ist am Sonntag sie Son derausstellung Baumeister. Schlemmer und Schmitt ers eröffnet worden, dte den allernen, sten Entwicklungszweig -er modernen Btt-kunü vor Augen führt. Dr. Paul Ferdinand Schmidt, erster Direktor des Dresdner Stadtmuseum», machte «ich in einem kurzen Vortrag zum Anwall des Neuesten und führte sehr fein, maßvoll und zurückhaltend ein« stattliche Schar von Kunst, freunde» in dt« künstlerische« Absichten der G.upp« ein. Baumeister» und Schlemmer» Arbeiten stellen zunächst eine WetterbUdung des KubiSinuS bar. geh«.« aber tu der TlUi- sierung deS Raumes bi» zum E'.noeztehen plastischer Wirkungen durch Relief. Schmidt glaubt ein Ueberlelten -n einer ruhigen, klassizistischen Kunstwerke «ach dem Varccken Ueberschwang des Expressionismus darin er. blicken zu sollen. Di« Matertalmaleret von SchwttterS will den Stoff selbst zu künstlerischer Geltung bringen und läßt sich schließlich unter der Idee deS künstlerisch organi sierten kosmischen Mallhaufens erfassen. Angesichts der fremdartigen Erzeugnisse dieses neuen Kunstwillens fan den Dr. Schmidts Zutunftsgläubtge und entschlossen sich einfühlen-« Ausführungen mehr Zweifler und Spötter als willige Gefolgsleute, und eS bedarf ruhiger kritischer Nachprüfung, um den Wert solcher äußerster Entwicklung-, formen sachlich festzustellen. I'. 2. ^ Als Tnaillons Nachfolger ist Hugo Lederer zmn Vorsteher einer akademischen Meisterwerkstatt für Plastik an der Hochschule für bildende Künste in Char lottenburg ernannt worden. f Ehrensold für einen niederdeutschen Dichter. Die Stadt Hamburg ließ dem plattdeutschen Dramatiker und Balladendichter Hermann Boßdors Mitteilen, daß sie ihm einen Ehrensold in Höhe von 3000 Mk. zu-> kommen lasse. s Hilfsbund für deutsche Mustkpflege. Tie kürzlich in der Singakademie zu Berlin abgehaltene Versammln-»., von Mitgliedern und Freunden der «Vereluiaun., «ur Förderung deutscher Musik und Musiker" beschloß die Gründung einer über ganz Deutschland auSzubretteuden Bereinigung, die den Namen „HilfSbund für deut> sche Mustkpflege" tragen soll. In den vorläufigen Borstand wurden die Herren Pros. Dr. Georg Schumann, Karl Flesch, Dr. Richard Giern, Geheimrgt Felix Deutsch, Arnold Ebel. Leo Kestenberg und Paul Schwer- erufe». Ein neuer Bericht von Richard Wagner» Lob. Beim Tod« Richard Wagners, über den damals so fabelhafte Ge- rüchte tn Umlauf gesetzt wurden, war anßer ber Familie nur ein Augenzeuge zugegen, der russische Maler Paul v. Shukowsky. der mit leidenschaftlicher Verehrung an dem Meister hing. Ein Bericht von ihm über Wagner- letzte Stunden wird tn einem -er soeben yerau-gegebcnen Brief« an Malwtda v. Meysenbtig gegeben. Shukowsky schreibt am 22. Februar 1883 auS Bayreuth an Malwtda: „Man sagt, eS wären viele falsche Gerüchte gewesen über unsere» Meisters Tod. Er ivar herrlich wie sein Leben. Wir alle warteten auf ihn zu Tisch, da er uns hatte sagen lassen, anfangen zu essen. Unterdessen hatte er nach dem Doktor geschickt wegen seiner gewöhnlichen Krämpfe; dann hatte er durch Betty Frau Wagner rufen lassen. Die» war gegen 2)6; um 3 Uhr kam der Doktor, was uns alle beruhigte; gegen 4 Uhr aber wurden wir besorgt, da niemand au» den Zimmern kam; plötzlich kam Georg und sagte uns, alle» setauS. Er ist schon um 3 ungefähr tn den Armen seiner Frau gestorben, ohne Leiben, eingeschlafen mit dem er- bebendsten und friedvollsten Antlitz, dessen Anblick mich «ie mehr verlassen wird." Von der Ueberführuna der Leiche und der Bestattung berichtet er: „Am Sonnabend um 11 Uhr abends kamen wir tn Begleitung von H. Richter. Levy, H. v. Bürkel, Porges in Bayreuth an. Der Sarg blieb dt« Nacht auf der Bahn. Am andern Tag um 4. nachdem alle Freunde fast gekommen waren, begleiteten wir ihn Vis zum Garten von Wahnfried. Bom Tor zur Graft trugen mir ihn mit den Kindern. Dann wurde er durch den Pfarrer eingescgnet, und alles bis auf die Kinder uud Groß entfernte sich still. Tann kam Frau Wagner und vtt- senkte den Sarg mit ihren Kindern un- einigen Trägern tu die Gru/t. Nun liegt er unter dem unS bekannten Stein. Ich sehe ihn.von meinem Fenster, und nicht» scheint «tr schöner und erhabener» alS ein solches Grab stündlich sehen zu können. Die Menschen, welch« da wohnen, find bewahrt vor allem, allem Kleinen und Schlechten." -s Sin« Brücke zwischen Venedig und de« Festlande. Der Provtnzialrat von Venedig beschloß den Bau einer drei Kilometer langen Straßenbrücke, welche dte Stabt »rit dem Festland« verbinden soll. Dte Kosten werden un gefähr SO Millionen Lire betragen. -s* Der Dichter-Doppelgänger. Llne hübsche Geschichte au» den Wanderjahren Gorkis wird tn einem amerüant- schen Blatte erzählt. Al» er tn de« Südstaaten Amerikas reift«, fand er an dem Theater von Georgeiowa t» Laro- lina einen Zettel, auf dem ein- seiner Stücke angetündtgt wurde, und Li« Bemerkung darunter, daß sich der Autor am Schluß der Vorstellung persönlich beim Publikum für den Beifall bedanken werbe. Gorcki wohnte der Anfführwtjg bet. und rtchltg, al» der Vorhang fiel, trat ein Mann vor dte Rampe, der ihm ganz von fern ähnelte, «nd -lelt t» che. brochencm Englisch eine Ansprache. Gorki wartet« daun, dl» sein Doppelgänger bcrauSkam. und dieser war «tcht wenig >y usev. erscheine. „eS , -chadet dem Autor nicht»", sagt« er entschuldigend» wo raus ihm Gorki lachend recht gab.
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