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Dresdner Nachrichten : 18.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189802185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-02
- Tag 1898-02-18
-
Monat
1898-02
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1898
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voNM. r.7». »Mi«»«« «»« Axkvxti,«»!-» i bl, stummer kriolai i>> d- ni>t»Iil>!><««Iielle. M<n»«nlkrtt>«. > »« Nrbkngnnabmeiitllcn v. Vcn >»' ^ts ilbr Naäim Eonninn» nui »«äsln.» v U-'/U w»r Villa,ö Stnzeiaentaril. kilbknl tt«I«,biüttcr «erd. m 10P! bcrnbnr! .^.dnLlen rttcdrmu- i tli MorgknK flMDachlj Julms LvllUvr, !!568tl6li. Va1l8tr. Lö, 43. Jahrgang. vmpüvblt io xrSastor ^usvakl: tU»v^oe ««»«„ vorl IIen«t«, IInu» , I<üvl»«a- amt I reIeyk.-Adresse: I Nachrichten. Dressen listsiiliis rsIm-IlWll«s§8iii' «irlct »vtiiivptiscd nnä ertnsebeuä, vorrü^Iiebstc-^ LI,tt«I nur Oanssrvirung vvo Liibveo unä Ledttguim übleu Änvä- xsrucds8. Vorbsununasmittel xe»en Ualsc- o. Ünnälcrllllkbsitell, W.IWMk Vs8üü6n. Dninilivn-UIL lliUlävvrker 8ti^«»I»l»ut- H. Miimrtsctlwovkktftrik. Verkant in äor ?abnlc: Vrvsckvn, LIiomaitLe^trasac, W, ^ unä Wnl»vvlioo»8tio»«s' 5. »trisae»,»nitrit»««, 18. ltrlrnirreliiiieii F kv- : Volllcoiruusustar, «vidst- tdLtigor gsräusedlaeer Idürsedllesser. 80,U'»U 8t.uu üsdräuod. krvspset« gratis u-trauvo. Qunt LSruirl. KLotu«. tt,Nisl»s»i»t» HvtLr^austr., Lek» l^srwiprveLLio'. U, >r. 2400.) .LStLtSLELLAL'i» 'EN« k. kilmm«!', MMiM», ) I)r«.8tt6n- 4It8l., AurläoItriU^trurKio 42, II. swpksklt «ied äsr gsebrtev v-rmsuvolt. Os^aotl« lür I*»*^ea. * Nk^ltvnanf; k»eompt. Z NU- I»ret-,v ü>«It,l. VIRkIrMLSrpN lillekseinöl' ü8llt88li8l''wä8Nkl!l8eti.8l8gLnt8!'kMg-.!1ll88N-'u»äi'Ll8t8t8tolf8 k«i*8etlvl L 8elmMv? L TL^LL«»»L VLL. ^ mvljöl'll8N ^«188 miä fl'lML-^llSljMN 211 bl!Iig8t8N ?l'8i88N. »«Nvirvl^t^-bv IS. Hrcitali, 18. ^eliruar 1898. Rr.48. Kattellpolftik. Hosnochrichlen, Landlagsr'crbnndliingcn. Faschiiigssest der Kunstgcnossenschaft, s Muthmaßl. Witterung:» Hundepslege, Orpheus, Gerichtsverhandlungen Tagesgeschichtc. j Trübe, mild, Schnee Politisches. Es giebt keine glänzendere Genugthuung für den Fürsten Bismarck und keinen durchschlagenderen Beweis für die Richtigkeit seiner Politik, als daß noch den Erfahrungen des CaprivismuS die regierenden Männer sowohl wie die nationalen Parteien gleichsam mit Naturnothwendigkeit wieder zu der Erkenntlich gekommen sind, dich allenthalben in die Bahnen zurückgelenkt werden muß, die der große Kanzler in seiner genialen Leitung des Deutschen Reichs Interessen, die Wahrung der höchsten nationalen und sittlichen Güter und die Pflege der staatserhaltcnüen Kräfte betreffen. Auch darin darf dos sächttlche Kartell allerwäcts als Muster dienen, daß es die gemeinsame Bekämpfung nickt nur der Sozialdemokratie, sondern auch der Gönner und Handlanger der Unisturzvartei be zweckt, Zn dieser gehört bei uns in Sachsen in erster Linie die sog, deustch-soriale Reformpartci, die ihr wahres Wesen, ihre anti- national und beinokratisirend wirkende zerlegende Propaganda be- soirders auch dadurch offenbart, daß sie das Kartell, dessen Leitstern der nationale Gedanke, dessen erstes Ziel die Sicherung der be- ' stehenden Ordnung gegenüber der Umsturzaeiahr ist, von ,eher ^ mit instinktivem Hasse bekämpft hat. Erfreulicherweise konuni auch und Preußens vocgezeichnet hatte. Es sind durchweg die Grund- j außerhalb Sachsens mehr und mehr die Erkenntniß zum Durch gedanken der Bismarck'schcn Politik, die heute für die Regierung, bruch, daß bei den Reichstagswahlen ein Paktiren mit den Re- aus fast allen Gebieten wieder als maßgebend betrachtet werden, formern ausgeschlossen sein muß. weil diese, wie ein Führer des ik, trifft» Ntrn tpttrtr r»it> gz-rsta f»t»trt»lrt.r» kl",I lrit» os>-ir.>it>*it,if, >»^L Bundes dei ^andwilthe aur der GeneraIpettammluil^l am tkliontag v°nklbst Sieben für die Emeuerung des! bemLEin^rL die „unter Bismarck'schen Kartells, Denn die Voraussebung dieses Kartells ist die Bismarck'sche Politik, Als mit dem Sturze des ersten Kanzlers zugleich dessen Politik ausgegeben wurde, mußte auch das Kartell der nationalen Parteien in die Brüche gehen. Die Re- gicrungsmaxinie des Grasen Caprivi, die Unterstützung zu nehmen, wo man sie gerade fand, und die desorganisircnde Politik des zweiten Kanzlers, die einen beständigen Wechsel der Regierungsmehrheiten mrd die Zersetzung und Verhetzung der Parteien zur Folge hatten, ließen die werbende Kraft des Kartellgedankens nicht aufkommen. Alle Versuche zur Sammlung der nationalen stoatserhaltenden Kräfte, obwohl die Initiative wiederholt von unserem Kaiser auSging, mußten scheitern, weil der gemeinsame Boden fehlte, ans dem sich die ehemaligen Kartellparteien wieder vereinigen konnten. Dieser gemeinsame Boden tonnte aber irur geschaffen werden durch ein einheitlich geschlossenes und einheitlich vertretenes nationales Aktionsprogramm der Regierung, Die den staats erhaltenden Fraktionen gemeinsamen nationalen Grundanschauungen können nicht zu praktischer Geltung gelangen, wenn die Regierungs politik nicht in klarer und entschiedener Weise die Bedingungen gewährt, unter denen sich der nationale Gedanke wirksam erweisen kann. Das Bismarck'sche Kartell war nur möglich, weil cs der Altreichskanzler jederzeit, wenn große vaterländische Interessen in Frage kamen, mit genialem Blicke verstand, die rechte Einigungs- sormel für den engen Zusammenschluß der staatserhaltendcn Faktoren zu finden, mrd weil unter seinem Regiment die Regierungspolitik, für deren zuverlässige Unterstützung das Bündniß der Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen den festen Kern bildete, stets einheitlich, energisch und mit parlamentarischem Geschick ver treten und durchgesührl wurde Indem die Regierung im Reiche und in Preußen zur nationalen Politik des Fürsten Bismarck zurückgckehrt ist und sich ainchickt, diese Politik auch im Bismarck'schen (Leiste mit zielbcwußker ein heitlicher Kraft zu vertreten, sind aucp die unerläßlichen Voraus setzungen für die Wiedererweckung eines lebensfähigen Kartells ge-! geben, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, so wird das Kartell bei den nächsten Reichstagswahlen in demselben Umfange in Kraft treten, wie in der Wahlkampagne des Jahre 1887, Tue Berliner Regierung war es, die zuerst wieder die Parole der Politik der Sammlung im Bismarck'schen Sinne ausgestellt hat: ihr haben sich jüngst die Deutschkonservativen auf dem Dresdner Parteitage und der Bund der Landwirthe ans der Generalversammlung am Montag aiigeschlossen. und cs ist kein Zweifel, daß auch die Frer- konservativen diese Sammelparole für die bevorstehenden Wahlen aceeptiren werden Es fehlt also nur noch die Zustimmung der Nakionalliberalen, Die opferwillige Bereitwilligkeit und unzwei deutige Entschlossenheit, mit der die Führer der nationalliberalen Patter in unserem engeren Vaterlands seit Jahren für die Kartell erneuerung und nunmehr für die Ausdehnung des Kartells auf die Reichstagswahlkampagne eingetrelen sind, berechtigt indeß zu der Erwartung, daß sich die Parteigenossen auch im Reiche in der weitaus überwiegenden Mehrheit der Einsicht von der Nothwendig- keit eines gemeinsamen Vorgehens der staatserhaltenden Parteien bei den nächsten Wahlen nicht verschließen werden. Die national- liberalen Delegirtentage habeil stets an die Spitze ihrer Beschlüsse den Satz gestellt, daß das Vaterland über die Partei, das all gemeine Wohl über alle Sonderintcressen zu setzen sei. Wenn dieser Gedanke, der ja auch für die konservative Partei gilt, be- thätigt werden soll, dann kann es für die Nationallibcralen kein Hiilderniß geben, das sie von dem Zusammengehen mit den übrigen nationalgesinnten und staatserhaltenden Parteien abhalten könnte. Zwar grebt es innerhalb der nationalliberalen Partei eine kleine Gruppe, der der großlrberale Gedanke werthvvllec erscheint als der nationale Bismarck'sche Kartellgcdanke und die ihre Linksschwenkung am liebsten dadurch vollziehen möchte, daß sie die demokratische Parole: „Gegen Junker. Agrarier und Reaktionäre" für den be vorstehenden Wahlfeldzug acceptirt. Auch -n Sachsen scheint dieser linke Flügel des Narionalliberalismus noch einige wenige Ver treter zu besitzen. Aber die Energie, mit der bei uns die national liberale Parteileitung gegen die antikartellistischen Umtriebe eines Parteimitglieds aufgetreten ist, dergestalt, daß sich dieses eigent lich folgerichtig als aus der Partei ausgeschlossen ansehcn müßte, läßt hoffen, daß im Reiche ähnliche Versuche gegen den Anschluß an die Sammelvolitik einen Erfolg nicht haben werden, daß viel mehr das Vorgehen der sächsischen Nationalliberalcn gegen Stören friede aus der eigenen Mitte, die ebensowohl gegen die vater ländischen wie gegen die Fraktivnsinteressen sündigen, auch ander wärts Nachahmung finden wird. Uüberhaupt sollte in jeder Beziehung das sächsische Kartell, wie dies wiederholt auch Fürst Bismarck und sem Hamburger Organ betont haben, als Vorbild für den engeren Zusammenschluß der staatserhaltenden Kräfte im Reiche dienen. Das Zusammen gehen der Ordnunaspatteien soll nicht blos die gegen die sozial demokratischen Gefahren gerichtete Teiroenz haben, sonder» es soll darüber hinaus, wie dies seit einer längeren Reche von Jahren in unserem engeren Vaterland« der Fall ist, ein dauerndes positives Zusammenwirken auf der ganze» Linie der Politik ermöglichen, indem es die Fraktionsgegensätze mildert und die einigenden Momente in den Vordergrund treten läßt, die wichtiger sind als die trennenden Unterschiede, weil sie die allgemeinen vaterländischen ae t. .. der Maske der Judcnhetze sozialdemokratische Politik treiben" Wenn der Kcirtcllgedanke nach sächsischem Muster bei den nächste» ReichstagSmahlen verwirklicht wird, so dürfen wir mit den besten Hoffnungen der Zukunft entgegensetzen. Niemals und nirgend anderwärts hat das Kartell der staalserhallenden Parteien einen so herrlichen Sieg davongetragen, wie vor elf Jahre» in Sachsen bei den Reichslagswahlen vom 21. Februar 1887, Damals ver mochten die Sozialdemokraten und deren Helfershelfer in den LZ Wahlkreisen unseres Landes nur einen einzigen Kandidaten dnrchzubringe» ; überall siegte» sonst die koinervalive» und national- liberalen Kärtclltändidaten, Möge unserem Baterlande auch in diesem Jabw ei» gleicher Erfolg beichicdcn sein, Ei» solcher Erfolg wäre sicherlich die schönste Gabe, welche die Treue des sächsischen Volkes seinem erhabenen königlichen Führer zu dessen Regiernngs- jubilänm darzubringen vermöchte. Feruschrcib- nud Fer»sprcch-Berichte vom 17. Februar. * Paris. Prozeß Zola. Picquatt sagt aus. Esterhazv habe sich zwei Mal nach den Fcuerwcrksschulcn und ein Mal aus eigene Kosten nach tum Lager von ChalonS begeben, Zenge habe Er kundigungen über Esterhazh cingczvgen und dabei hätte ihm ein Offizier gesagt: „Esterbazi) fragte mich eines Tages, ob mir etwas über die Mobilisation der Artillerie bekannt sei " Der Zeuge fährt sott: Ich sage nicht, daß Esterhazn das Bordereau ansertigte, ich sage nur, dag er es anfertigc» konnte, da er über die daun ent haltenen Notizen genügend unterrichtet war. * Paris. Prozeß Zola, Die Generale Pcllicnp und Gonse bekunde», daß die >m Bvrdercan angcfühiten Dinge Esterhaz» iininöglich gekannt haben könne. Piguart behauptet auf Grund seiner Nachforschungen das Gegentheil. Nach einer Panse verlangt General Pellieur daS Wort. Er will Licht schaffe» und erklärt, ru dem Zeitpunkte der Interpellation Castelli» >m Jahre 1896 sei dem Kncgsmuilstenum ein Papier zugegangen, welches lautete: „Sprechen Sie niemals über die Beziehungen, welche wir mit diesem Inden hatten." Das Papier war ohne Unterschrift. Es lag eine Visitenkarte bei. mit deni gleichen verabredeten Wort, wie »ruf dem Papier, General Gonse bestätigt diele Aussage, Labori vettang« die Vorlegung dieses zweiten geheimen Aktenstückes, welches die Revision des Trepsusvrozcffes unerläßlich mache. Morgen wird General Boisdessrc über die Auslage Pemeux' vernommen, «Un geheure Aufregung) Berlin, Reichstag, Bei fast leerem Hause wird die Berathuna der P v std a in p s cr - Subventionsvorlagc fortgesetzt. — Abg, Weiß ifieis, Volksp ) spricht gegen die Vorlage, Tie Steigerung unseres WaarcnvcrkchrL und die Hebung unseres Schinsbaues hätten mir de» Subncntione» nichts zu mu». An der Steigerung des Geianimtirachtvertehrs nach Ostasicil seien die nicht siibvciitiönirkcn Hamburger Linien mehr betheiligi als der Lloyd. Seine Freunde wollten nicht mit dem Gelde deutscher Steuerzahler die ausländische Kviitürrenz unterstützen, das geschehe aber, wenn man Tainpser sntwentionirc, aus denen z» einem großen Theil ausländische Gütci befördert würden, Ter Änkheil der letz teren sei sogar in den letzten Jahren zusehends gestiegen, der Air theil unserer deutschen Güter znrückgcgangen, — Ltaatssclrctär Gras Posadows t h bestreitet, daß die Hainbnrg Amerika-Linie nur durch die Subvention des Lloyd veranlaßt worden sei, auf eine geplant gewesene Errichtung einer Kontürrenzlinie nach Oltasicn zu verzichten. Mit den Schnelldampfern tönnlcn Frachtdampfer nicht konkurriren. Auch die Bezugnahme aus das Uevcrwicgen ausländischer Waarcn aus den subventionittcn Dampfern ist un zutreffend, denn es läßt sich in Antwerpen der Ursprung der Waarcn gar nicht so genau teslslellen Der Llovd schließt konkurrirende ausländische Produltc bei der Einsuhr nach Dentschland möglichst aus, mit Ausnahme allerdings von Wolle: denn wenn es auch vielleicht hier nicht richtig war, den Äollzvll fallen zu lassen, so können wir dock setzt, wo unsere Textilindustrie so groß geworden ist, die ausländische Wolle nicht mehr ausschließen. Unser ost- asiatischer Handel bedarf jedenfalls der subventionirten Lutten, auch steht fest, daß letztere trotz der Subventionen noch immer ein erhebliches Risiko eingehen. Ueber die Konkurrenz der sibirischen Bahn ein Urtheil zu gewinnen, ist sehr schwer, vorcuissichtlich wird unS der Seetransport nach dorthin immer sicher sein wegen der Höhe der Bahnfrachtkvsten auf der sibirischen Bahn, Ein baldiger Wegfall der Subvention für die Linie nach Australien ist nicht beabsichtigt. Es herrscht dort unter den konsularischen Vertretern Einstimmigkeit darüber, daß ans den dentsch-cuistralischcn Handel die subventionirten Dampfer wie ein erguickender stiegen gewirkt haben. Künftig werde auch die Hamburg-Amerika-Linie nach einem Vertrag mit deni Lloyd l Schisse emstellen. die Abmach ungen aber init dem Reiche bleiben in der Hand des Llovd. Durch unser Volk geht das Gefühl, daß sich uns in Ostasien eine gewähren '' Schn" Handel und unserer Industrie Vortheilc schafft. Wir unserem Handel und unserer Industrie gern den qewünschren Schutz, richten .aber auch an sie den dringenden Appell, auch der Land- wirthschaft entgegenzukommen, wenn es gilt, die Handelsverträge zu erneuern. Thattache ist, daß der Bund der Landwirthe ich große Aussicht erschließt und daß eine große Nation dafür auch Opser bringen muß. — Abg, Müller-Fulda (Centr.) bedauert, tz.ik» „i^»c «,»cs„^k,-»>> Mn„c^xn vieler Industrieller in Süd igc . ,. . , „ . , chr wie eine Seifenblase zerplatzt, sondern heute mächtiger dastcht als ie, das sollte Ihne» doch beweisen, daß die Noch der Lanüwirth- schafk wirklich vorhanden ist. Auch an die Mitglieder meiner Fraktion richte ich die dringende Ermahnung, zusammenzuhallen und für die Lairdwirlhjchaft cuizustchen, — Abg, Jcbien stil l ist früher nicht von den Tampsersubventionen entzückt gewesen, jetzt aber, wo rm AuSlande so große Anstrengungen gemacht würden, stehe er nickt an, für die Subvention cinzutreten. Unser Handel mit Ostasien habe seit Bestehen der iubventtoitttten inie» zugenommen. Zweifellos sei die Subvention »auch unserem Schiffsbau erheblich zu Gute gekommen, Ganz außer Zweifel erscheine ihm, daß der Lloyd immer stärkere Maschinen werde an- ichafien müssen, so würde man in 5 bis 6 Jahren viel schneller fahre» müssen als jetzt, — Abcr Molkenbuhr kSoz,> spricht gegen, Avg Hahn für die Vorlage. Letzterer hält indeß seine früheren Bcichwerden über die Verhättittssc aus den Lloydichifsen aufrecht. In Bezug aut die Gefahren, welche der subvemionitte Damvserverkehr unserer Landwirthschast billigen könne, denke er selbst etwas anders als Gras Limburg: die Lairdwirlhschast miß gönne der Industrie ihre Verdienste nicht, sie wolle nur gleiche Berücksichtigung, Hierauf erfolgt Vertagung. — Morgen: Militär-Etat, Berlin. Abgeordnetenhaus Bei der Berarhung! des Etats des Innern weist Abg, Tr, Sattler ul. aitt die zahl reichen Ausschreitungen von Polizeibeamten hin, welche bei Bcr- hastungen vorgekommen sind. Er fragt, welche Matznahmen der Minister zu ergreifen gedenle, um den Verhaltungen anständiger uird unschuldiger Leute vorzubeugen, Beisalbl RegierungS- kommissar Gey, Rath Lindig gehl in Beantwortung der Frage sehr ans den Fall Koppen ein und sagt u, A,. daß sich aus der Polizei das Mädchen dazu bekannt babc. geschlechtlichen Umgang gepflogen zu habe», woraus ihre Untersuchung angeordner worden «ei iRnfe: Unerhört!> Minister des Innern v. d. Recke bedauert das Vorgehen der Presse gegen die Polizei, Die Presse ziebe all gemeine Schlüsse ans vereinzelten Vorkommnisse», so daß cs fast ichemen inüne, als ob bei uns ganz uiiglaulttiche Zitttände Herrichten > Das Paladinm der persönlichen Freiheit bei uns zu schützen, werde er als leine vornehmste Ausgabe betrachten. Bei der Reorganisation! der politischen Polizei werde es sich wesentlich um eine persönliche Frage bandeln. Ungeeignete Elemente müßte» ausgeschieden werde». Leider könnten Vorfälle, die lebhaft zu bedauern seien, nicht ganz vermiede» werden, aber man könne daraus nicht schließen, daß unsere Polizeiniannschasten nicht zu den tüchtigsten gehörten, die wir ans dem K ontinent haben. (Lachen links.« Abg, Fahr v, Zedtlitz streikons,) würde es bedenklich finden, wegen vereinzelter bedauer licher Vorkommnisse elwa die Wahlparole auszugeben: Schutz gegen Schutzmann, (Sehr richtig!> stÄenn von leitender Stelle ein Entgegenkommen der Beamten gegenüber deni Publikum ver langt werde, so werde auch ein Entgegenkommen des Publikums stattsinden. Eine beiseue tbeoretiiche Ausbildung, sowie eine Bester- ung der Gelzaltsverhältniffc der Schutzleute seien nökhig. Abg, v, Heydebrand lkons ) will in die allgemeine Klage nicht ein stimmen, hat aber doch den Eindruck, als ob bei der Polizei nicht Alles in Ordnung sei, namentlich da die Festnahme von Frauen in oftmals bcdcntlicher Weise erfolgt, Bravo!» Abg. Sattler (nl.): Wir verhandeln hier nicht über die Presse, sondern über die Polizei. Ein Grund der Mißgriffe liegt in den voltteilichen Jn- struki iviicn, das bat der Kölner Prozeß gezeigt. Wahrhast schmerz lich aber bin ich berührt von dem Auftreten des Regierungs toininissars, der diclenige Znrückhaiuing nicht beobachtet hat. deren ich mich befleißigt habe Ich bitte das Hans, sowie die Vertreter der Presse und die ans den Tribünen Anwesenden, mehr Diskretion zu üben, als der Rcgicrnngskominissar tStüimischer Beifalls Regieriingskomiittstac Lindig erstatt, daß er geglaubt habe, das bisher gesliisentlich in der Oeisentlichleit unterdrückte Moment, das gerichtlich sestgeslellt worden sei, de» Angriffen gegen die Polizei entgegenslelleii zu müssen. Abg. T> Eckels ul' verlangl eine Aendernng der Instruktionen für die Beamten. Münster von der Recke bedauert jetzt dvpvelt, bei Anfang der Tevalte nicht anwesend gewesen zu sein, dann wäre dieser unliebsame Zwischenfall nicht vorgckoinmen. Auf die Anregung des eine» Abgeordneten bemerke er. daß die gewünschte Aendernng der Jnstruttionen bereits erlasten worden sei. Abg. Träger ssren, Volksps tritisirl die politische Polizei nnler Hinweis aus die Ergelmistc des Tausch-Prorestes und weist die Angriffe des Ministc>s uns die Preise zurück, ebenso der Abg- Brömcck lfreii Ver.). Abg- Dr Porsch Eentr-) finde! die Mißgriffe höchst bedauerlich Da brauche di Presse nichts aufzubainche», diese Vorkommnisse wuschen ntt sich nlvst- Daß man eine Dame auf eine ganz oberflächliche Anguve hin verhaftet und die Straße entlang transportirl. vom Janhagel begleitet, Las ''ei ein unglaublicher Zustanb. Ueber die Straßen zu gehen, werde dadurch für eine Dame ebenso gefährlich, wie das Reisen auf der Eisenbahn (Heiterkeit). Für die Gehaltserhöhung der Schutzleute würde er emtrelcn. Die Abgg. Freiherr v. Zcdllitz und Gras Limburg treten gegenüber dem Abg Träger für ei» strenges Vor gehen gegen die Sozialdemokratie ein. als Gegner einer Partei, welche sich gegen die staatliche Ordnung auflehne. Ans eine An krage des Ä!>g. Eckels (nl.) erklärt Minister v. d. Recke, daß er die drei Landräthe, welche den Hildesheimer Wahlaufruf gegen die Natio»alliberc>len unterzeichnet haben, rektisizirt und eines Besseren belehrt habe. Wciterberathung morgen. Berli n. Im Herrenhause interpellirte heute Herr v. Woych wegen des Unfalls, der die Gräfin Pfeil an dem Bahnhose Brieg betroffen hat. Minister Thielen gab seinem Bedauern für den Unfall Allsdruck: wer die Schuld trage, werde die Untersuchung Wenn die dortigen Uebergangsschwierigkcite» 3 ^ ^ ^ ergeben. Wenn dle dortigen Uebergangsschwierigkciten trotz lang- daß nicht, entsprechend den Wunichen vlelec Industrieller rn Süd- jähriger Verhandlungen noch immer fortbeständen, so liege das an deutschland, das Anlausen von Rotterdam vorgeschriebe» sei. Die der Stadt Brieg. die noch neuerdings wieder einen Achsenumbau landwirthschaftlichen Theile der Vorlage mußten erst in der Entwurf abgelehnt habe. Mit der Stadt sei überhaupt nicht fertig Kommission geprüft werden. Grundsätzlich würden iebenfalls seine zu werden. Weiter wurde die Denkschrift über den Stand der Freunde, wenn es sich in der Kommission herausslelle, daß die Vor- Betriebssicherheit u. s. w. auf den Staalsbahnen beratheir. Der läge der deutschen Jiwustrie förderlich sei, ohne der Landwirthschast Referent der Kommission erklärte, die Kommission habe sich über- schadcn, ihr voll zustimmen. — Abg. Gras Limburg-» zeugt, daß der Bcnvaltung und namentlich ihren Leitern an der " > -änsiing der Unfälle im vorigen Sommer keine Schuld treffe. Minister Thielen dankte für dleie Anerkennung und wies dabei ^ .. . . aus die gleichzeitige Hausung der Unfälle auch in Oesterreich und ^ .. ., nicht, Ter müßte Theil meiner, Frankreich hi». Tie Denkschrift wurde durch Kennrnißnahme erledigt. Freunde wird die Vorlage bewilligen, wenn sie wirklich unserem Nächste Sitzung unbestimmt,
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