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Dresdner Nachrichten : 21.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189007215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-07
- Tag 1890-07-21
-
Monat
1890-07
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1890
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k! ^ *snt». L>ch>- mereorm. Institut» «n »»nun». Ptnnel. Pauidur«. j Sderdour« »erli« . . «üiiftle». i Um t!». !L». vr». !» -t-l« Shnnuih. 7 -PI8 Wien . . -Z-I8 Pr«, . . . ck" Pelersbr«. ck»'. k>en»an»ft. ckin Trieft . . l ckt2 «derbe«». > «in». ,«ettrr. !-'>8 8 ichwach wolki« oo vxvichw. beiter «!>' 88V Icift» dnlddcS. 5,7 8« leicht dedeikt Vrt. !»°r! «ln». > «etter. V»0» . . . 700 88V Iei»I bedeckt vidaranda 5!» v mSfti« liolbded. 5!» V msfti« dalbbed. 7.7 >V lelckit Relic» 8«» leicht beiter ckiO Henxaniift, 5,7 >!>«» leicht w»IIenl. ^-P2l 5.7 88V fchw. moiti« ckl» Trieft . .! 5,8 «>o schw. wolkenl.ick'.'.', t»! XV ich»,, «e«e» -PI2 «berLee». i 08 vxvichw Ivolki, -plü Jul« war die Witter»»« über Sachse» wechselnd; Periode» hei lerer Witten»,« «ol«te länger anbaltende Trübung, die ütler leichte Nieder schläge berabschickte. Ter Junabme »er vewölkmi« enlivrach ei» stärkerer Tcm peramrrückgang. in lrbemnii, betrug die höchste Tempera tu r des Tages 22 Grad. Dresden, am 2«. Juli. Barometer nach Tvliker Wiegand vor«: Böioldt lwailsiratie Ist). Vlachmlttags 2 Uhr: 75,2 MiNimcler, »„verändert, «»»iichlen: Veränderlich. Thermametrogravh nach «eaumur. Temderatur: vöchsie 2» Grab Wärme, niedrigste >2 «rad wärm». Früh «egen, »am, beiter. Südostwind. «afferstau» »er Sl»e t» Lretde» «w W. Juli r z» St«, unter «ul. TnqeSflkschichte. Deutsch eo Reich. Vor düng, der BundcSrath habe die de! Meldung. Nachtrag- vom Reichs ln die Echvbung und damit seine Meldung ist in Bezug an Welche Bewandtnlß «Ine als Vorsitzenden deS Bm von Bötticher im Reichste Lr-i ing durch die Blätter die er Bernthung des zweiten lge angenommenen Resolutionen, betreffend der Beamtengehälter. dem Reichskanzler überwiesen sorsi - . ^e folgende rmeisuzig habt tzj« Bedeutung, da! zu demselben ausgesprochen. Diese ihren letzten Theil nicht zutreffend. Uebeiweisuna an den Reichskanzler. tz« tzahem Grade «aristen zu haben und auf de» «Striesener Straf,« ereilte sie dem» auch die rack,ende Nemesis in Gestalt eine- Nacht wächters. Ein Heike» Wortgefecht entspann sich, bi- ein binziigc- kemmeiiener Gendarm die ganze Gesellschaft sammt Kutscher. OinuibnS und Binden anetirle und nach dem Polizeibezirk an der stkeißigerstraße geleitete. Dak dieser gerade die Nuininer deS vor stehend rrivähnteir Paragraphen voiil .bürgerlichen Guss" trägt, könnte» die Emgewickelte» füglich al» eine Ironie de» Schicksals anseben Nachdem die Namen. Geburt-tage, StaatSangehörig- teil re. säumst sicher Bethriliatcn polizeilich frstgestellt waren, was rinmer'nu ein Stündchen Zeit in Anivrnch nahm, durste» dieselbe» vmläusig ibw Heimfahrt wieder «nfnchinen. Das dicke Ende kommt »ach. — Der heutigen Siadtanflage unseres Blatte» liegt Nr. 9-1 de- „Gewerbe s ct, utzes" bei. — Die Kassenscheine de? Leipziger Ka sse nve re i n s zu r>00 Marl Zwlh init schwarzem Druckt ivelden zur Einziehung aufgernfen und hören vom 1. Äug. 1890 ans. gesetzliches Zahlungs mittel zu sein. Die EnnNnng spater erfolgt nur noch bei der Kaste de- Vereins in Leipzig. — Ter zweite halbjährige Termin der S ta a t S-Gru nd- lkcuer kür da» Jahr I8!>0 »t mit zwei Ptciinig von jeder Sünier« einheit in der Zeit vom 1. bis mit 14. August d. I. ini Stadt stcueranie .V z„ entrichten. — Morgen. DienStag. findet sowohl in Schnecberg, als auch in Fieiberg daS Berg seit, der ..Strciltag" der Bergleute, statt. Der Bergauszug. der in Schnceberg kurz vor 8 Illir Vorinittags 'einen Anfang niinmt, gewährt sletä. da die Bergleute und Berg- > eainten iu rl,rer alten kieidsamen Tracht erscheine», ein prächtiges Bild An die Bergparade rchtiekt sich die Bergfestpredigt an. Touristen und Sommersrischlcr besuche» an diesem Tage gern die l'deilgenaiintcii BcrgstLdtc. — Bei dem am Sonnabend, den IN. d. M., Abends 8 Uhr tü Min. vo» Elslerwerda nach Berlin fahrenden Persvnenzngc ist an der E l st c r b rü cke bei Etstcrwerda ein Passagier durch eigene? Verschulden aus einem Wagen 4. Kl. gefallen, überfahren und getödtet worden. — Am Sonnabend früh 7 Uhr wurde in Pirna der Eisen- l.-ahnsrreckeiiarbeiter Hügenbarth von eurem Pcrsoirenziig überfahren und getödtet. - Am Freitag Nachmittag in der süirsle» Stunde verunglückte in der Nahe der Eiseubahubrückr ü> Glauchau der «ickiährige Webermeister R., der mitlelst eines Handwagens Flnfcheiibiei auf einen Bauplatz fahren wollte. R wurde von einem Lastwagen udcrsahreir und iaud sofort seinen Tod. — Am 18. d. M. ist der 37 Fahre alte Schmied Ernst Julius Weber airS Dittmannsdorf am linken Elbufer aus Siebcncichcncr Flur bei Meißen todt angeschwomme». — In Schwarzdach bei Elterlcin ertrank am 17. d M. Dr. Heinrich .Körting <c>eb. 17,. Riärz 187,N>. Prof, an der diesigen Universität. Sein wissciischastliches Spezialfach war fran zösische Sprache und Literaturgeschichte. Er war ein Bruder deS noch bekannteren Professors Gustav Körting in Münster. — Schon seit vielen Tagen cursirt in Leipzig das Gerücht, das; der seit IN. Octvher 1887 von der Leipziger Kirnigl. Staats anwaltschaft wegen beirüglicheir Barikerotls steckbrieflich verfolgte Bairkdlrektor Adolpb Winkel m a n n in Buenos-Anres, woselbst er unter dem Namen eines Josef Kerner gelebt babe, verhaftet worden sei. Wie wir — schreibt die „Leipz. Zlg." — aus Grund sorgfältiger Information versichern können, bat weder die diesige Ztaatsanwait'chast noch das Polizeiaml bisher eine amtliche Bestätigung dieses Gerüchts empfangen. Dag aber irgend etwas Wahres demselben zu Grunde liegen muß, gebt daraus hervor. dag die ans die Ergreifung Wwkelmann's als Belohnung ausgeienieu 1000M. von compctenler Seite setzt von dem zu ihrer Auszahlung bevollmächtigten hiesigen Rechtsanwalt eingesordert worden sind. — Wie dem „L. Tgbl." aus Leipzig geschrieben wird, hat die Gründung des soeben ins Leben gerittenen GesammlverbaudeS der Arbeitgeber in Leipzig und Umgegend, welcher laut Statut die Anlegung von Listen anstrebl zum Zweck der .Kenntlich machung solcher Arbeiter, die sich sozialdemokrattscher Ausschreitung 'chuldig machen, in den dortigen Arbeiterkreisen eine ziemlich ge drückte Stimmung hervorgeritten. — Am 18. d'S. Mon. brannte in KümmcrSWalde das neben der ..Lösermüblc" befindliche Hans des Waldarbeiter» Karl Eduard Hagewald nieder. Die^ Feuerwehren bauen vollauf zu arbeiten, um wegen der grossen Trockenheit wenigstens die benach barten Gebäude zu retten und das Feuer aus seinen Herd zu be schränken. Im Hause selbst ist nur der Scüubmacher Arnold mit seiner Frau und einem .Kinde anwesend gewesen, während der Hausbesitzer im Walde beschäftigt, dessen Frau wegen Krankheit beim Arzte und ein Knabe in der Schule war. Ter Schuh macher Arnold ist niitverbranitt. Ni an vermnthet. daß derselbe aus Rache geaen seinen Hauswirts), der ibin wegen Trunkenheit und foriwätnendeiii Familienzwist die Wohnung gekündigt, das Feuer angelegt und ans Furcht vor Entdeckung selbst den Tod rudenFlam m en ge s u ch t babe. — In Lauter hoch ist die Maul- und Klauenseuche zum Ausbruch gelangt. — In Elle seid i. P. brannten am l6. d die Scheune und das Wohnbau» de» Gutsbesitzers Möckcl nieder. — In EuncrSdorf b. Kilchberg bat sich am Freitag snrch einen Revolverschich der in den beste» Jahren stehende und in weiten Kreisen bekannte Fabrikbesitzer August Popp den Tod gegeben. Anhaltende körperliche Leiden sollen den Beweggrund bilden. — In WaltherSdors bei Annaberg ist am 18. d. M. das zweiiährige Sohinben eines Schmicdcmeister», wabrschcinlich beim Svielcn, in den Mnblgraben gefallen und ertrunken. Der kleine Leichnam wurde später an einem Fiullnechen ausgeumdeii. — In der grotze» HülSmanngchcn Thoinvaarensabrik Alten bach bei Wurzen zersprang am Freitag da» grosw Schwungrad der Maschine und zwar mit solcher Macht, dag ein vielleicht 8 Entr. 'chweres Eisenstück die Decke des Maichiueniunttes durchschlug und noch in der Höhe liegt: andere Stücke habe» die Wand durch- ichlagen u. s. w. Zum Glück ist Niemand von dem zahlreichen Personal verletzt worden, nur der Masehincnführer wurde von einem Steinstück leicht gestreift. Das Schwungrad hat über 10 Entr. gewogen und ist erst seit zwei Jahren iin Betrieb. — In der chemischen Fabrik zu Niederau derungliickie am vergangenen Freitaa der 37, Jahre alte Arbeiter .Hermann Kluge aus Weinböhla tödllich. Als derselbe sein ArbcilSlokal betrat, über fiel ihn, wahrscheinlich infolge der grossen Hitze, ein Schwindel. Er kam zum Fallen, überschüttete sich dabei mit einem Gestik voll Earbolsöure und verbrannte sich über »ud über. Nach Verlaut von einer aualvollen Stunde trat der Tod ein. Ter BcdauernS- werthe ist Valer von drei kleinen Kindern. schelduna darüber, ob der fragliche» Sache eine lu»g anhängig gewacht, deren Vornahme ssen wird. In gleicher Welse sind in Bniidcvratbes u. A. überwiesen worden: u geben eine solche uebeiweisuna an den ReichSkanzi BundeSrath- hat. Darüber hat StaatSmimster «geben: Dir rach die Ent- a d sei. von v«r wetkereu Prülung dem Reichskanzler übcrla" der letziri: Session des ... Der RelchStagsbrschluk wegen Vorlegung einer Militäritrasprozek ordumig. einer Einaabe de-Teulschen LandwirlbichailSraibes. betr. die rrichSgeietzliche Rcgcliing de» LaaccaeschäslS und der Lager- papieie. Eingaben z»m bürgerlichen Gesetzbuch n. s. w. Fürst Bismarck bat sicb am Freitag im Park vo» FriedrichSrud vboiogravhiren lassr». Die Ausnahmen bat der dem Fürsten de- kaiinle Photograph Bockman» aus Strahlung gemacht, der ans Wunsch deS Kanzlers »u dwsem Zweck an» dem Elsas; dahin ge kommen war. Tie Bilder stelle» den Kanzler theiiS I» Kür.ttsier- Uittlvrm, theilS im schwarzen Gehrock mit der weihen Binde dar und überraschen durch die infolge besonders günstiger Bclenclttnng erzielte Schärfe. Der Fürst sicht, 'einem körperlichen Beiinden entsprechkud. ans allen sechs Aufnahmen migeniein frttch und wohl ans. Durch die Hainlmrger Firma Stningke ist in den letzte» Tagen der Fürst auch wiederholt während der Ausfahrten und Spazierritte pbvtographirt worden, so dah der Kimstniarkt schon in den nächsten Tagen durch eine ganze Kollektion neuer Bismarck- bilder bereichert werden wird. Der frühere sozialdemokratische Abgeordnete für Bwslau n»d Hauptagitator in Schicsieu. SchneideimcislerKilhii, hielt in Liegiutz eine Versammlung ab. in welcher derselbe erklärte: Man solle sich nicht mit zu groben Hossiumg-n tragen; denn inrter de» inr die Sozialdeniokralie bei den Nleiclttiagsivahlen gewonnenen Stimmen befinde sieh eine grosse Zahl, welche von llnzittcicdenrn. unter dem Druck der ungünstige» Zeiwerhällnisse Stehenden abgegeben wor den sei, und welche bei einer nächsten Wahl niitcr anderen Ver hältnissen anderen Kandidaten znsalle» würde. In Bettels der Arbeitseinstellungen meinte Herr .Kühn, dieselben seien zu einer frivolen Mode geworden Iittcienaiii wird nu» stnu. z» beob achte», ob sich die Knick eines Tbeils der jottaldeiiiokratischcii Presse ebenso gegen Hern, Kiilm richten wnd, nne sie sich gegen Bebel wegen dessen Benilheilinig der Streiks und BohiollS richlcte. Tic sozialdemokratische Parleileiiuug beabsichiigt. berur Er löschen des Sozialistengesetzes die jetzt verboienen Schristt», be- spnderS die Broschüren von Lassalic und Engels, in Masse drucken und alsdann verbreilcn zu lassen. Gegen die Behanvtnng. das; die Helgoländer die Abtretung ihrer Insel an Dciittchland ..allgemein bedauerten" und das; höch stens z; Einwohner den Veurag billigten, richtet sich sotgeiidc Stelle ans dem Puvatbricse eines ansässigen Helgoländers: In Be.,ug aus die Stimmung imter unserer Bevölkerung über die Abtretung der Intel an Tcuischland glaube ich Ihnen aus da» Bestimmteste versichern zu können, dah nur em kleiner Briichtlnnl dagegen ist, welcher hauptsächlich befürchtet, durch mögliche Neuerungen wirtbschaftlich erheblich geschädigt zu werden. Als Beweis diene Ihnen die Thatsache, das; Ende voriger Woche im Saale des ..Königin Blctoria"-Hoiel» eine Veriainmlung der ersten und angesehenste» Helgoländer slattfand, welche einen Ausschnk wählte mit dem Anstrage, eine Danke»- und ErgebeiiheitSadresiL an den deutsche» Kaiser ahzufassen und geeignete Schritte vorzn« bereiten, damit die Verwaltung des Seebades, falls das Reich oder der Preus'.ische Staat nickt vorzieht, diele selbst in die Hand zu nehmen, den Helgoländer» übertragen werde, welche die zritgcmäken Nenbantcn zBädehans, Strandpnvillon. KonvcriationShaii» ;c.) unter Wahrung der wirthschastlichcii Ez.istcnz der Einwohner auS- zusübren gern bereit sind. Bei den jüngsten Gewitter» in den Nachbargcbieteii von Hamburg wurden drei Prsoiicn durch den Blitz getödtet, füus ge lähmt. In dem Befinden des Masor» von Wikmann ist wider Er warten eine erfreuliche Besserung eingetreicn Bei der Feier des westfälischen Knegersettc» in Lüdenscheid erplodirte ein Geschütz, wodurch 2 Mann gelödlet und 3 schwer verwundet wurden. Dcstcrrcicki. Der greiic Führer der Altzcechcii, Ladislaus Ricger. beabsichtigt. wie gemeldet. sich, müde der Undankbarkeit seines Volkes, vom politischen Schauplatz zulückzunehe». Er kün digt seine Absicht in einem Bliese an die Olmützer Zeitung „Pozor" an. Derselbe laulct in seinen wcsenllichcn Aussührnngeu: .Ich bin in letzter Zeit iu jeder Wme angegnsseu uud verlüslert worden. Ich setze mick dagegen nicht zur Wehre, überzeugt, wenn nicht früher, so doch sicher nach meinem Tode gerecht benrthcilt zu werden. Es überraschte mich, auch von Ihre".» Blatte angegriffen zu werden, das mich seit lange kennt. Ter Anguss galt den mäh rischen Führen! vielleicht, und dabei mnkte auch ich uieinen Theil bekommen. Glaubt man aber, dak die Sachciibesscr gehe» werden, wenn die bisherige Organisation aufhöre, wenn keine Führung vor handen sein wird und die Leute ohne Plan lnn und her lauten werden? War es denn nicht von ;eher der Fehler der Slave», keine Autorität anzuerlcnnen, keine Disziplin und Organisation zu beivahlen. so dak sie nsct,einander dem den oraaiüsirtcn Deutschen unterdrückt wurden? Ter Selbsterhaltungstrieb leitet auch die Schaie und die Vögel, das; sie dem Stärkeien und Erfalirencren sotgeu -, darf das bei einem Volke anders ieiu? Ich iprcchc nicht im eigenen Interesse. Ich bin 72 Jahre alt. und ausicrdem beab sichtige ich. vom politischen Schauplätze abzutrcten. War die Füh lung der'Nation schlecht, machte sic Fehler, so war da» die Schuld oder das Unglück der Nation selbst und ihrer Vertrctnna. dak sie nicht bessere Männer batte oder cs verstand, sic herans.ttliinden. In beiden Fällen muk sie zittriedcn sein mit dein, was Jene er reichten. die sie batte und ivüblte. Tic Deutschen lagen: „'Arme Leute locken mit Wasser". Warum hat unsere Nation leinen Eavour. Napoleon oder Bismarck? Ich würde ihr weis; Gott die selben wünschen, und dann hätte sie die Zwerge nicht nölhig, wie wir es sind. Aber Groschen und Gutden hiimuswcrsen, so lange man nicht Tausende und Millionen hat. und zu thun. als ob man sie jeden Moment bnbcn könnte, ist reiner Unsinn." Hierzu bemerkt die ,.Viene Freie Presse": „Es >st wabr. Riegcr hat ein Neckt, sich über das ezechttchc Volk zn beklagen, das sich von ihm abwen- det, um sich Führern in die Armee zn werfen, deren Ziele Nie mand kennt, deren Polilik Niemand versteht, von denen man nichts sicht, als dak sie den Kamps suchen HIN des Kanwses Witten. Er ist auch iin Rechte, wenn er sieh ans den beispiellosen Fortschritt berusr, den das Ezcchenlhum in den letzten fünfzig Jahren gemacht hat, und er darf einen grotze» Tbcil des Veidiciistc» an diesem wunderbaren Erwachen an» politischem und kulturellem Schlafe für sich in Anspruch nehmen. Gerade seine politischen Gegner, denen er so ticse. heute noch blutende Wunden geschlagen, bezeugen ihm. dak er sein Leben lang selbstlos seinem Volke gedient, alle Kraft demselben geopfert hat. dag er nicht immer cm österreichischer, aber allezeit ein czechischer Patriot gewesen ist. Aber io tief c» auch das Merttcheiigcfühl ergreift, de» einst vergötterten Mann vom Altäre der VolkSgunst gestürzt, ans den Trümmern seines Ruhmes klagen zu sehen, w ist doch auch nicht zn leugnen, dak sich l»>er ein er schütterndes Strafgericht der Geschichte vollzieht. Nieger'S glän zendste Vorzüge sind allezeit auch seine größten Fehler gewesen, in scincni Verdienste liegt auch seine Schuld. Wenn heute die natio nale Leidenschaft in den Ezeche» alle politischen Erwägungen über schreit. wenn das Volk einer Selbstüberschätzung stcv hingicbt, die cm den Größenwahn grenzt, wenn cS demjenigen sich hingirbt, der am süßesten dieser Eitelkeit schmeichelt, und jedem Anderen sein Ohr verschließt — wer hat die Ezechcn dazu erzogen? Wer hat da» Idol des Staatürcchtes vor dem Volke aiisgerichtet, daS jetzt i» Grcgr's Händen eine io furchtbare Waffe ist? Wer hat die Ezechcn gelehrt, sich als die einzig historisch berechtigte Nation in Böhmen und die Tculichen als Fremdlinge und Eindringlinge anziiscbeii, wer bat mit den russischen Panslavistcn die ersten Licbesblickc getauscht, wer iir nach Moskau gezogen? Arankrcick». Zwei Interpellationen über internationale Ange legenheiten sind noch vor dem Eintritt der Kammcifericn ange« kündigt. Ter Loire-Teputirte Dupuis wird eine Anfrage, betr. die Ptt. Kinlch-Bill, stellen und Mittlicilungen darüber verlangen, ob das Völkcnecht derartige Verstöße gegen die wlrthschaftlichcn Gesetze, denen die Völker unterliegen, gestatte, und ob eine Nothwcndigkeit für ernste Repressalien von Seiten Frankreichs vorlteae. Amerika exportire für mehr nlS 4ö0 Millionen Dollars nach Frankreich, während die Einfuhr des letzteren nach Amerika 360 Millionen nicht über steige. — Die zweite Interpellation will Lanr über die Sansibar srage stellen. Rlbot hat erklärt, er werde noch vor den Ferien die nnttassendstcn Mittheilungen Holland. Ueber die furch. Unwetters tu den Niederlanden „ . wolkenbrnchartiaer Regen ergoß sich über die Stadt. Dächer wurden vom Sturm abgetragen, zahllose Fensterscheiben zer trümmert und ans den Boulevards eine M-ngc Bäume entwurzelt. Auf dem Rennplätze St. Denis warf der Wirbelwind Wagen und Buben um. und viele Zuschauer mutzten sich platt aus die Erde legen, um nicht gewaltsam mit dem Boden in Berührung zu ge rochen. Ei», dort stehend« Getränkr-Vrckäusrrin wurde durch »gen über diese Angelegenheit geben, furchtbaren Wirkungen veS neulichen enden wird aus Gent berichtet: Ein einen umaestürzten Baum erheblich verletzt. Am Militäkkazaret- wiiide» zwei große Rauch'chlote umaewersen und alle Keller über schwemmt. Die Telephonlestungen der Stadt sind gröbteutbeil-^er- trümmcrt. <5'«alinid. In Liverpool send eine bedriiiciidc FeuerSbttliist statt, durch dir das große, der Manchester Schifffahrts-Kanal-Ge- iellschast gehörige Dockgebände samint dem lagernden Waaren- Vorrath cinqeäschert wurde. Der Schaven beträgt 3 Mill. Mark. Spanien. Bei seiner Abreise von Madrid war Sagasta. der frühere liberale Ministerpräsident, am Bnhnbof der Gegenstand neuer stürmischer Volksknndgebnnnen: die Votksmeiigr rief: ..Hach Sagasta. bock der Liberalismus! Nieder Eaiwvns. nieder die Nratlian!" Der Gesundheitszustand des kleinen Königs flößt neue Besorgnisse ein. Rnstland. In dem Gerüchte, das; auch die deutsche Kaiserin mit Kaiser Wilhelm nach Rußland kommen werbe, erblickte die „Nowoie Wremj r" den Wunsch Kotier Wilhelms, seine freundlicheii Absichten gegenüber Rußland ouf das Deutlichste zu bekunden. Oesterreich, dem die Fortentwickelung seiner Ptäne ans dem Balkan jetzt un möglich werde, habe darin eine» guten Äriiiid zur Beunruhigung zn erblicken. (?) Worin der nach dem Kaiierbcsiich zu erwartende Umschwung t?) besteben werde, wisse Niemand. Die Ueberzeuamig beslebe ;edoch, daß Rußlands Polilik unverändert bleibe» werdc — Die „Nowvsti" emptclüe» ein HerauStreleu aus der Politik der Thcilaahmlvsigkeit und wetten aus die Nolhweudigkeit hin. durch die Förderung von Bündnisse» mit Serbien, Bulgarien. Monte negro und Ruinäuicii -Oesterreich den Weg nach Salo.üchi zu verlege». Ptulgarien. Die Wittwe des bingcrichteten bulgarische» Majors Panitza bat einen Scibstniordversuch gemacht. Sie nah«, de» Revolver ihres Mannes von der Wand und schoß sich in die Brust, ohne >icc> jedoch tödllich zu verletzen. Die herbeigeellten Leute entrissen ihr den Revolver und hinderte» sie daran, einen zlveiieu Schilf; gegen sich abznfenern. Der Selbstmordversuch der Witlive Panitza wurde mich bekannt und gab 'Anlaß zn Lei» Gerückt bezüglich des Attentates ans den Minister Stambulvw. Llmerila. Laut Mitttieilnug des Generalkonsuls der Re- vublik San Salvador hatten die Truppen des Präsidenten Ezeta in drei Gefechte» die Ctreitkräsle Guatemala S über die Landes- grenze zuruckgelriebeii. Kunst «nd Wissenschaft. s In der Bicrling scheu Kuiistgießerei ist heute die große. 2.7 ', Meter hohe Figur zu dem G erlach - Dent m a l. welches vor der tliic'räczllichcn Hochschule in Berlin ausgestellt uud a>»30. d. M, enthüllt werden soll, zu besichtigen. Tie Figur Geriach's, des Begründers der thierärztlicheu Hochschule in Berlin, ist eine vor zügliche bildnerische Leistung des hiesigen Bildhauers Otto Paiizner. Gcrlach ist im Gcbrock und im Augenblick deS Lehre»» bbchil charaeteristisch dargcstellt. Scbülcr und clwmalige Fremide des berühmten Gelehrten constatiren die große Aehnlichkeil. Auch der Guß ist trefflich gelungen. Briefkasten. »*. Stammtisch Plauen. „Ist da- Vormundichasts- gericht verpflichtet, unerhodene Mündelgelder, und wenn sie selbst 20 Jahr iliiechvbcn bleiben, bis zu ihrer endlichen Erhebung zins- sich zu verwalten?" — Ter Vormund hat das Vermögen seiner Mündel unter Mitwirkung des VormundschaftsgerichtS verzinslich cmzulegcii. Wie lauge das Geld liegt, ist glcichgiltig. P« E. St., Lockwitz. Antwort: Sie haben keine Erban- sprüche, wenn, wie aus Jbrer Anfrage wohl hervvrgeht, die Kinder deS 2. Galten und dieser selbst von seinen Eltern überlebt worden sind. «*» Junge Hausfrau. „Ww verbraucht man die vc» schiedcnen Thee's? Pfcfsermünzr z. B. gegen Leibweh, Scnes- blätter gegen Verstopfung, Liiidenbiüthcn zum Schwitzen. Diese Arten west; ich gerade, aber nun giebt's doch noch viele audrre. z. B. Feldkümmcl, Slicsinütterche», Nußblätter u. s. w. ?" — Stict- müttcrchcn- und Fcldkümmclthce sollen das Blut reinigen: Nuß- blättcrthee wird als Kopswaschwasscr bei ergrauenden Haaren ver wendet: Kamillenthee beruhigt die Nerven; Baldrian stillt kramps- orlige Leibschmerzeu; Tbee von Quecken beugt der Wassersucht vor: Faütvcnimrindenkhce bciörderl die Verdauung: erkalteter Tbee aus den Stielen saurer Kirschen gekocht stillt Blutungen u. s. w- u s. w. Selbstverständlich hat Jeder für derartige Hausmittel seine bewu dere Zu- oder Abneigung. WaS dem Einen hilft, schadet oft dem Andern. Wir übernehmen also keinerlei Verantwortlichkeit. 2t dainblu m c. .Tu bist ein Freund in tausend Nöthen. — Mit Rath und Thal bist gern bereit; — Tu streust den Samen ans aus Beeten. — Ter grünet, blühet weit und breit. — In Deinem großen, weite» Garten — Regst fleißig Deine flinke Hand. — Die Blumen alle Dich erwarten, — Bis Deine Kunst ihr Wünschen fand. — Die Rosen. Lilien, Veilchen, Nelken — Erken neu lhieu Onkel bald, — Die Adamsblumen aber welken. — Welt Du vorbei gehst stumm und kalt. — D'mm. Onkel Schnörke, Hab Erbarmen — Mit einer AdaniSblume nur, — Erhöre mich und send' mir Armen — Ein wahres Blümlein der Natur. — Natürlich, fleißig uud verständig, — Für Häuslichkeit ein gut' Geschick, — In Lieb' ergeben, treu und innig. — Dies. Onkel, wä'r mein höchstes Glück! — Sollt' sich mein Herzenswunsch erfüllen, — So lad' ich Dich zur Hochzeit ein; — Der beste Platz toll Deinem Willen — Tann freudig unterworfen sein!" — s — Am meisten wohl Tein 'Auge schaut — Nach dem Pflänzchen .Tausend- Gütdcukraut"! » « Dem Kritikus zur Nachricht, das; seine Bedenken gegen den niisitärttchen Gesang au iimßgcbcndcr Stelle Berücksichtigung finden werden. -N» Fr. M.. Criminrtscha u. .Ich hatte früher ein Fabrik- geschosk. welches ich unter der Bedingung verkaufte, daß ich bei Vermeidung einer Konventionalstrase von Mk. 9000 mick an einem Koittnrrenzgeichäsle nickt vctheisigcn oder ein solches errichten oder betreiben dürfe. Ich habe nun einem Aiisängcr einen Rath oder eine Anweisung in der technischen Ausführung zu crtheilcn gehabt, dafür wurde ich verklagt, und cS wurde erkannt, daß ich die Kon veiitionaistiasc, die ich jetzt bereits bezahlt habe, verwirkt bättc. Bin ich min berechtigt, ein Koiiknrrciizgeichäsl wieder anzusangcn oder mich an einem solchen als Associe. Mitarbeiter rc. zu bclvci- liacn ?" — Es kommt aus den Wortlaut an. mit weichem die Kon- ventionalstrate slipulirt wurde. Im Zweifel kann jedoch die Strafe nur einmal gefordert werden. B. H-. Steii, bach b. Kesiclsdorf. ,H. behauptet, es gicbt m Sachsen Esicnbahnen. welche mehr als 1:30 Steigung baden, B dagegen behauptet, daß 1:30 die höchste Steiguna lei Wer bat Reckt?" — B. hat Recht! Nun aber schnell den Theil für die Ferienkolonien! E. Schmalz, PulSnitz. .Unsere Stadtschule besitzt eine überlebensgroße werthvolle Gypsbüste unseres hochverehrte» Meisters Rietichel. Dieselbe bedarf aber dringend der Reinigung. Können Sic uns ein einfaches Verfahren empfehlen, da-, auch von einem Laien mit rechter Sorgsalt angewendet, den gewünschten Erfolg hat?" — Ghvsabgiisse, welche noch nicht mit Stearin, Ocl- vdcr Lackfarbe ans ihrer Oberfläche behandelt wurden, reinigt man zunächst mit einem trockenen Pinsel gründlich vom Staube, ent fernt Fliegcnschmutz sorgfältig mit wlnstem Glaspapier und üder- wittcht sie dann mit einer Mischung von Milch und Schnecweiß- pulver. Dieses Ueberwaschen oder Anstreichen geschieht mittelst Pinsels Von oben nach unten. Die erste Behandlung macht einen keineswegs vielversprechenden Eindruck: doch muß die Feuchtigkeit 5— 6 Stunden trocknen und der Anstrich dann wiederholt werben. Sollte eine zweite Waschung mit der Scknieeweikmilchntcht ge nügen. so wird eine dritte am nächsten Tage daS Werk nach Wunsch vollenden. War ein Ghpöabguß bereits in Stearin ge sotten oder mit Oelfarbe gestrichen, so muß im ersten Falle dünne Sodalösnng zum Waschen gebraucht, in letzterem Falle ver Anstrich zart erneuert werden. Frau N. Schneider. „Mein Rechtsanwalt führte für mich ernige Prozesse: waS ein Gegner war. verlor er, was keiner war, wurde gewonnen. Ich habe dem Herren alle seine Gebühren bezahlt, verlange aber die Akten in den Prozessen hermrs, die er mir aber verweigert und meint, das hätte er nicht nöthia. Habe mich an die AnwaltSkammee gewandt und Beschwerde eingelegt: es ist bereits 8 Wochen her, nnd bin ich ohne Antwort. WaS babe ich nun zu tdun, um zn meinen Akten zu gelangen? Ich muß letztere haben I" — Sobald Sie die Kosten deS RechtSanwaltS be zahlt haben, können Sic Herausgabe der Akten fordern, müssen vorher aber dem Anwalt einen Schein au-stellen, daß sie aus etwaige Schttdenmttprüche an denselben verzichten. Die Nnwalt- kammer wird Ihnen schon noch antworten. « «*» Stammtisch Popstz (?) .Me tief ist der Große Garten Teich?" — 1 bi- l'/» Meter. »*« B. F.. Nordbanjen. Antwort: Die Frage wegen General-Frldmarschall und General-Oberst wurde der Brlrikostrn beantwortet.
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