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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170520010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917052001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917052001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-05
- Tag 1917-05-20
-
Monat
1917-05
-
Jahr
1917
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.05.1917
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AL* BikS* a» Gonnta« lvtze »enr» tN»llm»>fchen Anstürme am Iionzv brachcn vnter schwere, Verlusten zusammen, die österreichisch, »mürrische» Stellunae» werde» restlos -«bäumtet. An -er italienische» Offensive nimmt «uglische Urtill« rie teil. Jen englische« Uuterhanie teilte Me. Ncrmara mit. -ab ouster -en -urch den Unterfvoboot-Kl icg versenkten Ul englisch« Schiffe verwtht wer-en. Der «nalische Dampfer „Rotorua" fll 140 Tonnen) ist mit einer groben Lcrdarug von R<chrun>romttt«ln im Kanal oersenkt wor-e». Der amerikanische Kongreß hat -as Wehr Pflicht- geseb «n-gültig angenommen: es sieht -i< Entsendung einer Division nach Frankreich vor. I» Amerika müssen 3345 Millionen Dollars statt »er ursprünglich ge-achten 1800 Millionen -nrch da» .Kriegs- siiranzg-oseb aufgebracht wer-en. Der Washingtoner Staatsschatz hat Italien ein« Milliarde Lire zur Verfügung gestellt. Honduras hat nach einer Reutev-Mel-ung -ic Be ziehungen zu Deutschland abgebrochen. Wetteransage der amtl. sachs.L andeS wetter warte: Keine wesentliche Temperatnrändernng. Gewitterneigung, sonst meist heiter und trocken. '-2 >x- Z « «R L« « « «» s s> - Sch nisie in den Weg. Das Brot isi sehr knapp. Die meisten Bäckereien sind schon um lü Uhr morgens ausverkauft. Mit der Ration von 1800 Gramm, die eigentlich dem Wunsche der Regierung gemäß nur 18 5 0 Gramm in Ser Woche betragen sollte, kann wegen des Kartoffel- mange l s lein Mensch austomme». Genubmittel haben sich seil Februar nngebener verteuert. In Londvn haben in den letzten Wochen über 100 Geschäfte, die Fleischivaren, Genußuttttel Spirituosen verkauften, schließen müssen. Die Bevölkerung ist iv e g e n der Folgen des Unter- i e e b o v t K r i e g e s in großer Unruhe, doch wagt man nicht, größere Lebensmittelvorräte aufzustavel», weil die Kommissare des Nahrungsmittelministeriums fort gesetzt Haussuchungen abhalten, so daß Vorräte nur in vermauerte» Verstecke» angelegt werden können. Versenkung eines 11 «Üil-Touncn-Dampfcrs. Im englischen Oberhausc erklärte am 10. Mai Lord Meath. daß der Dampfer „Rotorua" ii 1 1 4 0 B r u r t o R e g i st e r Tonnen) am 33. März im Kanal versenkt wurde. Der Dampfer batte 1000 Stück ge schlachtetes Vieh und andere Nahrungsmittel a» Bord. In Plnmvuth landete er 350 Passagiere und fuhr dann nach einem anderen Hafen weiter, um die Ladung zu löschen. Dabei wurde er pvn eiuem deutsche» Unterseeboote torpediert. iW. D. B.) Vermißte cugtljchc Schisse. Am 9. Mai teilt« Mc. )kamara im ilntervauie uni. daß außer den -Handelsschiffen, die nach Angabe der Ad miralität durch Unterseeboote oder Minen zum Sinken ge bracht worden sind, seit dem 15. Januar 15 englische Schisse vermißt werden. ! W. T- B.) Die gefährdete Sckissahrt im Eismeer ..Berlingske Tidende" meldet aus Chrjststtnicn Es stellt uch nun heraus, daß die Schiffahrt iw nördlichen Eismeer «ich! sicher ist. Ein norwcaischer Fang- damprer ist de, der Väreninsel. die zivisciie» Spitzbergen und der norwegrschen Küste liegt, aus eine Mine gestoßen und gesunken. iW. T. B.) Benziumangcl in England. Noch Sem „Nicuwe isiotterdamschen Courant" schreibt „Darin Mail" daß infolge des Unterseeboot-Krieges in England ernstlicher B e n z i n m a n g e l herrsche. iWTB.) Englands Ausdchnungspolitik. Der „Nieumc Courant" bespricht in einem Artikel dir Reden, die Lord Robert Cecil und A s a u i t li im eng lischen Unterhause gehalten haben. Das Matt schreibt: Wenn England die deutschen Kolonien nicht wieder heraus geben wolle, so verfolge es damit sicherlich den Zweck einer politischen und wirtschaftlichen Ausbreitung, obwohl As- auibh das in Abrede stellte. (W. T. B.) Englische Praktiken zur Lee. Der kürzlich in Rotterdam von Baltimore eingetrofsene Dampfer .. Swinia" wurde am 21. April an der Dvgger- bank von einem englischen Kreuzer angehalten. Nachdem der Kommandant des Kreuzers über Nationalität, Ladung iPhosphat> und Ziel des Dampfers unterrichtet worden war, forderte er den Kapitän des Dampfers auf, das Schiff n a ch H a r w i ch z u b r i n g e n. Auf die Einwen dung des Kapitäns, daß der Dampfer keine Bannware führe und nach Rotterdam dampfen werde, wurde er vom Kom mandanten bedeutet, daß das Schiff dann mit Gewalt auf gebracht werden würde. Der Kapitän protestierte energisch, aber erfolglos gegen die Ausbringung des Schisses nach Harwich. Es kamen sechs Matroscn in i t einem Offizier an Bord, worauf Kurs aus Harwich gesetzt wurde. Der Kreuzer folgte und fuhr dabei öfter in einem Abstande von drei bis vier Seemeilen um das Schiff herum. Als gegen 0 Uhr abends die Küste gesichtet wurde, gab der Kreuzer den Befehl zum Stoppen. Ein Boot kam längsseits und holte die Prisenmannschast von Bord. ES wurde dem Kapitän bedeutet, daß das Schiff nicht aufgebracht werden würde und die Reise nach Rotterdam sortsetzcn könne. Ein Gesuch des Kapitäns um Herausbegleitung aus dem Sperr gebiet durch den Kreuzer wurde abgelehnt. ' Man hatte ihn also nur in das Sperr gebiet zwingen wollen. iW. T. B.) Kritik au der englischen Kriegführung im Orient. Der „Niemve Rottcrdamsche Courant" meldet, daß in der Debatte im englischen Unterhaus« über den Ergän zung s e t a i der Nationalist Tillon fragte, w-aS eigentlich aus der englischen Expedition nach Palästina geworden sei. Man habe ein Telegramm über einen großen Sieg bei Gaza erhalten. Aber es seien beunruhigende Ge rüchte i» Umlauf. Es verlaute, daß der General, der diesen großen Seeg errang, aus < °>>e iundH« > tS rücksich teil nach England zurückgekehrt sei. iW. T. B.) Englands „Vertragstreue". «Durch Funkspruch vom Vertreter des Wie». Korr.- Bui.l Das Madrider Blatt „A. B. C." schreibt, daß die vom Finanzminister Mitte März erlassene Verordnung, wo nach ein Teil der nach England ausgeführten Erzmcngen gegen englische .Kohle ausgetauscht werden müsse, nicht er füllt wurde. Beispielsweise sei am vergangene» Sonn abend in Bilbao ei» von einem bewaffneten Eutentcdampfer begleiteter ZchissSzng mit Ballast eingelaufen, der Mund- vorräie tonnenweise verlud und außerdem spanische Kohlen für eigenen Bedarf genommen hätte, anstatt vorschrifts mäßig für ei» Drittel der aiisgeführtcn Erzmcngen eng lische Kohlen ciuzttsilhren. Das Blatt erklärt, der erwähnte Fall sei eine regelmäßige Erscheinung der letzten Tage. iW. D. B.) Ausjnhrocrbot für in 'Norwegen gebaute Schisse. . National Tidende" bringt aus Christians« eine Mit teilung der „Aftonposten", daß ein Ausfuhrverbot für in 'Norwegen gebaute Schisse bevorstche. Das Ver bot würde zwölf für schwedische Rechnung im Bau befind liche Schiffe treffe». „Aftonposten" schreibt: Wenn man auch wünschen kann, daß das Zusammenwirken zwischen Norwegen und Schweden möglichst eng sei. so ist doch jeder sich selbst der Nächste. Das ist auch der Grundsatz, nach dem Schweden selbst vorgeht. Norwegische Käufer hatten m Schweden Torfmaschinen bestellt, für die jedoch die Aus- fuhrerlaudni» verweigert wurde obwohl die Maichinen für Norwegen von größter Wichtigkeit waren. >W. T.B.» , Endgültige Annahme de» amerikanischen Wehrpflicht-Gesetze». t>. Das Holl. Nieuwe Bureau meldet, der Washingtoner Kongreß nahm endgültig das Wehr Pflichtgesetz an. das jetzt nur noch vom Präsidenten unterzeichnet wer de» muß. Es siebt u. a. di« sofortige Entsendurrg einer F r e t w i l l i g e n - D i v.i s i o n nach Frankreich vor. Khaki-Unisorme« sür die amerikanische Armee. Nach dem „Nieuwen Rotterd. Cour." erfährt „DaUu Telegraph" aus Neuyork. Lab die ame'ikanische Armee wahrscheinlich Khaki-Uniformen nach eugltschem Muster erhalten werde. lW. T. B.) Amerikas Kriegskofte«. Im amerikanisct-eii R e p r ä s e n t a » t e n h a u s c wurde amtlich mitgcteilt. daß es notwendig sein würde, 3345 Millionen Dollars statt der ursprünglich vorgeschlage ne» 1800 Millionen durch das Krtegsfinanzgesetz auf- -ubringrn. Infolgedessen ist vorgeschlagrn worden, den im Gesetzentwurf vorgesehenen Zuschlag zur Einkommen steuer um ein Viertel zu erhöben. lW. T. B.) Amerikanische Hilfe für Italien. Der Agenzia Stefani zufolge hat der Staatsschatz in Washington Italien eine Milliarde Lire zur Verfügung gestellt. Italien wird seine Einkäufe durch Vermittlung der amtlichen amerikanischen Einkaufsstcllen machen, um die gleichen Preise wie die Bereinigten Staa ten erzielen zu können. <W. T. B.) Das amerikanische Almosen für Belgien. ge. Die erste monatliche Zahlung von 7>§ Millionen Dollars an B e I g i e n ist am 16. Mai in Washington er folgt. Belgien erhält 45 Millionen. l.Löln. Zig.") Noch ei« Feind. b. Reuter meldet aus Washington: Honduras brach die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ab. Ein russisch - japanischer Rückversicherung-Vertrag. lw. Der „Rußkvje Slowo" will erfahren haben, daß be reits im Vorjahre zwischen der russischen und der japa nischen Regierung ein Geheimvcrtrag abgeschlossen worden sei. Die Einzelheiten des Abkommens seien zwar nicht bekannt, die Abmachungen sollen sich aber aus alle Fragen beziehen, die im Falle eines Konfliktes zwischen 'Rußland und den übrigen E » tente il, ä ch t c » akut werden. Indem Gehcimvertrag, der als eine Rückversicherung Rußlands seinen Verbündeten gegenüber zu betrachten sei. mache Rußland Japan wert volle Zugeständnisse, die sich u. a. auf die Stellung Groß britanniens und der Bereinigten Staaten im fernen Osten beziehen sollen. Auf dem Petersburger Kongreb -er Frontsoldaten gaben der Kriegs»,inister Kerenski und der Postminister Tscretselli ihrer Auffassung über die Fortsetzung des Krieges und die Lage ini Heere Ausdruck. Kerenski sagte, er sei in dem Kongreß erschienen, weil er am Ende seiner Kräfte sich befinde. Er könne der Ueberzcugung sick nicht anschlicßen, daß die Erschienenen selbstbewußte Mitbürger wären, er erklärte sie vielmehr für revoltierende Sklaven. Tscretselli sprach gegen einen Separat frieden. Falls den Zentralmächten die Hand zum Frieden gereicht würde, märe das Verderben Rußlands uiiverineidlich. Die Front müßte stark erhalten und das Heer kräftig unterstützt werden, bis das deutsche Prole tariat erwachen würde. In den Ententeländcrn Hütte eine ähnliche Bewegung begonnen, wie in Rußland. Bald würden sie. vereint durch die gleiche demokratische Parole, einen Eisenring um Deutschland und Oesterreich legen, tb.) Der neue Kriegsminifter Kerenski hat folgenden Tagesbefehl erlassen: „Das Vaterland ist in Gefahr, die jeder nach Kräften abzuwenden suchen muß. Kein RücktrittSgcsuch von seiten höherer Kommanüo- stcücn, das dem Wunsche entspringt, der Verantwortlichkeit in diesem so ernsten Augenblick zu entgehe», wird von mir angenommen werden. Den Deserteuren wird befohlen, bis zu dem schon angckündigtcn Tage, nämlich dem 38. Mai, zum Heer und zur Flotte zurückzukchren. Alle, die diese Anordnung übertreten, werden streng bestraft werden." ib> Reaktionäre Bewegung i« der Krim? Nach einem Amsterdamer Blatte wird aus Sebastopol telegraphiert, daß in der Krim Gerüchte über eine aus gedehnte reaktionäre Bewegung in Umlauf sind. Es wurden mehrere Haussuchungen bei verschiedenen Personen vorgenvmmen. Andere Personen, die in ihrer Ge sellschaft verkehrten, werden überwacht. Der Oberst eines Rcserve-Jnfanterie-Rcgimcnts namens Keller wurde ver haftet, nachdem zwei Kompagnien seines Regiments durch die Straßen von Sebastopol marschiert und Fahnen mit Inschriften mit sich geführt hatten, in denen seine Verhaf tung verlangt wurde. iW. T. B.) Prozeß Adler. l Fortsetzung aus dem Vorabend-Blatt.» , Nach Wiederaufnahme der Verhandlungen um 4 Uhr nachmittags besprach Dr. Adler ausführlich seine Be ziehungen zu de» Sozialrevolutionären und seine gegen sätzliche Anschauung zu dieser Parteirichtung. Der An geklagte kommt sodann aus die Zensur in Oesterreich zu sprechen und besonders darauf, daß die einzige deutsche Zeitung, die zu Kriegsbeginn verboten worden sei, feine kleine Zeitung „Das Volk" gewesen sei. In der wissen schaftlichen Zeitschrift „Der Kampf" habe er einmal in einer Nummer 25 weiße Seiten gehabt. Man bat in Oester reich B^Jahre nicht gewußt, wer regiert. Wenn man zu einem Minister mit einer Beschwerde kam, wurde geant wortet: „Das gehört dem Stürgkh." Kam man zum Stürgkh. so sagte dieser: „Das gehört zum Militär." Ruß land und China hatten sogar ihr Parlament. Oesterreich war der einzige Staat, der keine Volksvertretung hatte. Stürgkh hat verhindert, daß unbequeme Leute vom Kaiser empfangen wurden, er hat den Kaiser von der Be- völkcrung tatsächlich abgcsperrt. Er mar ein persönlicher Hort gegen die Wiederausrichtung der Verfassung. Am 28. Oktober wurde den Pressevertretern im KriegSüber- wachungsamte der Auftrag gegeben, von der Wiederher stellung der Verfassung dürse nichts geschrieben werden. Das war zwei Tage vor dem Attentat. Ich möchte noch sage», daß ich Graf Stürgkh als Gegner in gewissem Sinne geachtet habe. Er wollte nicht fortwursteln wie Taaffe und wie Beck, sondern nur mit klarer Ueberlegung und fester Hand Oesterreich in einen absolutistischen Staat um- wandetn. Wohl aber muß ich jenen Oesterretchern dir Achtung versagen, die sich das gefallen ließen. Jedes Land hat den Stürgkh. den es verdient. Gegen 7 Uhr abends war das Verhör mit dem An geklagten beendet. Es folgte das Z e u a c n v e r h ü r. Zu nächst wurden Rittmeister Baron Aehrcnthal und der Hotelkellner Kruhmann über die Tatumständc verhört. Hierauf wird der Vater dcS Angeklagten Dr. Victor Adler als Zeuge vernommen. Er erklärt, sein Sohn Friedrich sei als Kind gesund, aber s^r schwächlich gewesen. Er habe immer große Sorge gehabt, daß seine Nerven nicht fest seien. Er war immer außerordentlich fleißig, doch zeigte er stet» eine Uebertreibung seines Willens und war unausgesetzt mit ernsten Arbeiten be- schäftigt. Er führte mit Freuden di« ganze Nacht hindurch wissenschaftliche Diskussionen. Er war leidenschaftlich in der Arbeit. „Ich fürchtete immer den Zusammenbruch seiner Kräfte." Der Zeno« sprach bann von der Zeit, alb sein Sohn aus der Schweiz nach Oesterreich zurückkehrte und sich mit dem größte» Eifer in be« Dienst der Sozial- demokratie stellt«. Er erlitt infolge -er Anstrengungen, oft liiekie. d,e wohl m nervöien Störungen ibre» Gr»»» l fein hatten. Nachdem der Krieg ausgebrochen war. «ahm Lohn gewissermaßen eine Sonderstellung ei«, doch wurde das gegenseitige persönliche Verhältnis dadurch nicht ge trübl. Der Zeuge beipricht da» VcrsammluugSverbot «». »>iltel-ar pvr de», Attentat und bemerkt: „Der Gipfel der Erregung ist aber nicht >» dem Verbote au sich erreicht worden, sondern durch das Lnstem eines politischen flu» standes und die Gewaltherrschaft eine- ManneS. her. uv- verantwortlich »ach oben und unten, uns allen unangreif bar war. Wir waren machtlos. Wir haben als Abgeord »cte unsere Pflicht während des Kriege» getan, mit allen Behörde» gemeinsam die Not zu lindern gesucht und da durch vielfach Einblick in die Zustände genommen. Aber ich kann Ihne» sage», wir habe» unv oft an das Wort erinnert: Wer bei gewissen Dinge» nicht den Verstand per liert, der bat keinen z» verlieren. Das war der Zustqnd, in dem wir gelebt, das waren die Dinge, über die ich mit meinem Sohne gesprochen." — Der nächste Zeuge Abgeord neter Engelbert Berner st vrsser erklärt aus Anfrage des Votanten, daß der Angeklagte sich ausopferungstwsl erwiesen und daß man von sh», erwartet habe, daß er für seine Ueberzeugnng alles zu tun bereit sei. In dem Grasen Stürgkh sah die sozialdemokratische Partei den verartt wörtlichen Mann für die parlamcntslose Zeit, einen Mann der es zu verhindern wußte, daß Kaiser Franz Josepii über die wahre Stimmung unterrichtet wurde. — ES wur den dann noch der Chefredakteur der „Arbeiterzeitung" Austerlitz und der Abgeordnete Skaret vernommen und dic Verhandlung aus Sonnabend vertagt. Freiherr von Bissing über Belgien. I>. Der verstorbene Generalgouverneur von Velaren Generaloberst Freiherr v. Vissing hat eine Denkschrisi über die Zukunft Belgiens hinterlassen. Bissina bestreitet darin dic Möglichkeit, durch Versühnungsillustonen eine gedeihliche Lösung der Frage zu finden, und errtwtckett dann die wirtschaftlichen und militärischen Gründe für eine dauernde Besetzung Belgiens. Bor allem weist er darauf hin. daß Belgien, sowie es aus unserer Hand «nt lassen werde, sofort wieder zu den Gegnern übergehen und ihnen als Aufmarschgelände in einem zukünftigen Kriege gegen Deutschland dienen werde. Bissing warnt davor, die zu den deutschen Interessen in Belgien gehörende Flämcnbeivegung wieder aufzugeben, anderseits aber leimt er es ab. einen völlig selbständigen Flämenstaat zu schaffen, da wir uns dann der erheblichen Vorteile und Hilfen, welche das ganze Gebiet Belgien- allein unter deutscher Verwaltung gewähren könne, be raubten. Ich bin mir bewußt, sagt Freiherr v. Bissing zum Schluß, daß die Forderung, ganz Belgien zu behalten, der deutschen Machtsphärr in dieser oder jener Form an zugliedern, ei» großes, nur mit entschlossenem Opfermut und kraftvollster Behandlungt- kunst erreichbares Ziel in Aussicht st eilt. ' Der neue König von Pole« ick. Ais Träger der polnischen Äönigskrone soll «ach Pressemeldungen der Erzherzog Karl Stephan aus ersehen sein. Er erfüllt die Bedingungen, die der polnische Staatsrat stellte. Er forderte, daß ein Mitglied einer herrschenden Dnnastic katholischen Glaubens auserwähli werde. Auch wurde gewünscht, daß der künftige Polen- Herrscher eine geläufige Kenntnis der polnischen Sprache besitze. Letzteres ist bei Erzherzog Karl Stephan der Kall, und somit gelangte er neben anderen politischen Gesichts punkten in den Vordergrund. Erzherzog Karl Stephan ist ein jüngerer Bruder des Erzherzogs Friedrich, des früheren Oberbefehlshabers der Kaiserlich Königlichen Truppen, und ein Enkel des Erz Herzogs Karl, des Siegers von Aspern. Dem Polentum steht Erzherzog Karl besonders nahe. Zwei Töchter von ihm sind an Holen verheiratet, die eine an einen Radziwill. -tr andere an den Fürsten Olgert Ehartoryski. Dieser wurde viel genannt, als er im Jahre 1915 eine Schrift er scheinen ließ, in der die Polen des preußischen Adel» zu einer Verständigung mit dem preußischen Staate ausgefor dert wurden. Da Erzherzog Karl Stephan einen 27 jährigen Sohn besitzt, so ist auch für die Thronfolge gesorgt, damit später keine neuen Streitigkeiten erntreteu können. Das neue Polen wird auf nationalpolntscher Grund lag« erstehen und soll dadurch ein festes Bollwerk gegen Rußland und eiu wertvoller Bundesgenosse der Mittel Mächte werden, die daS Land aus der langsährigeu russischer' Knechtschaft befreit habe». Wenn Polen die Scheidewand zwischen Rußland. Oesterreich-Ungarn und den südlicheren Teilen des Deutschen gleiches bilden wird, io müssen Littauen und Kurland selbstverständlich i« Norden ein Zwischenland zwischen Rußland und Deutschland wer den. Es ist billig, daß das deutsche Volk eine Berücksich tigung seiner Interessen erfährt. Ein Blick auf die Karte lehrt immer wieder, wie vor dem Kriege die Sache stand Berlin lag in bedrohlicher Nähe der russischen Grenze, in Schlesien bildete erst dic Oder eine mäßige Verteidigung» linic und Ostpreußen stand für den Einfall der russischen Truppen ganz offen. Eine feste Schutzwchr muß für uns gegen Osten geschaffen werden. Die Antwort auf die er neuten herausfordernden Friedcnsbcdingungcn der Entente, die ihre Eroberungsabsichten in vollem Umfange fefthätt. wird durch die Bezeichnung des neuen Polenkönig» erteilt. Eine böswillige Verleumdung deutscher UutcrseeLoot«. Wie die „Berlingske Tidende" aus Christiania meldet, habe eS dort allgemeine Entrüstung hervorgerufen, daßdeutschc Unterseeboote in der Nordsee in letzter Zeit häufig als Fischdampfer verkleidet und mit Notflaggen gefahren sind, wodurch sie den Anschein von Seenot hätten Hervorrufen wollen. Wenn norwegische Schiff« dann berbei- geeilt seien, seien sie zum Danke für ihre Bereitwilligkeit. Hilfe zu leisten, versenkt worden. lWie wir an zuständiger Stelle erfahren, beruhen diese Ausstreuungen der „Berlingske Tidende", insbesondere die niedrige Unterstellung, daß unsere Unterseeboote die Not flagge zum Zwecke der Täuschung benutzten, auf bös williger freier Erfindung. Solche in den Augen jedes Seemannes erbärmliche Mittel buche man getrost auf der anderen Sette. W. T. B.) Beisetzung eines deutschen Matrose« i« Holland. iNiederländische Telegraphen - Agentur.) In Eadzanö wurde die Leiche e i n « s de u t sch c n Matrosen von einer Torpedoboots - Division angespült. Di« Beisetzung wird mit militärischen Ehren stattfinden. iW. T. 8.) Die neuesten Meldungen lauten; . Reue Unterseeboot-Erfolge. Madrid, 14. Mai. Durch Funkspruch vom Vertreter de» Wiener K. K. Kvrr.-Bur. iVerspätct eingetroffen.i Nach den offiziell in den Blätter» veröffentlichten Mel dungen torpedierte am 11. April eiu Unterseeboot bei Tortosa den bewaffneten französischen Post- dampfcr „ Mcdfcrda " auf dem Wege von Oran »ach Port Beudres. Der Untergang des Schiffes erfolgte un erwartet und plötzlich. Die an Bord befindlichen 450 Mann Kolo nialtr uppen sind fast alle ums Leben gekommen. Vorgestern versenkte ein Unter seeboot nach kurzem Kampfe bei Tortosa den bewaff neten englischen Dampfer „Zakont" lÜÜOO To.), mit 5000 To. Kohlen von Nervcastle nach Genua unter- wegö. Der Schiffswert samt Ladung wurde mit S Mil lionen Pesetas eingeschätzt. In derselben Gegend versenkte «in Unterseeboot den griechischen Dampfer „So- phosta", mit 3000 To. Schwefelsäure und S000 Lo. Kohlen von Valencia für Frankreich bestimmt. — In der Gegend von Larthagena ist gestern der eng lische Paketdampfer „Re Btttorta", mit gemischter Ladung von Genna nach Buenos Aires bestimmt. Lg,
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