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-reitag, 28. Mai 1926 — »Drr»vner Hachrichtea'' — Rr. 24S Seite 3 Nation, di« nicht ihr alles freudig setzt an ihre Ehret" — Die- Dtchterwort wirb un» allen. wie schiver die Zetten auch sein möge», dereinst einmal »um Siege verhelfen. Die alte Sachsentreue wirb a» ihrem Platze sein, lvenn Vaterland und Pflicht rufen! Dreimalige Hochrufe und der gemeinsame Gesang deS Deutschlandliede- folgten den von vaterländischer Hoch stimmung getragenen Worten Pfarrer Netchards. Die Sänger schaften mit ihren Bannern formten sich nunmehr »um Zug« und defilierten an der vtelhuudertküpstgen Menge vorbei, die dem schönen Schauspiel der Ankunst der Saarbrückener Sänger beigewohnt hatte. Die Sängrrgäste begaben sich als- dann in ihr« Quartiere. Dresdner ««chlzahlen. Tie Dresdner Rtchtzahl der Lebenshaltungskosten lSr» nährung. Heizung, Beleuchtung. Wohnung »nd Bekleidung. Reinigung. Körperpflege. Bildung und Verkehrs berechnet sich nach Mitteilung deS Statistischen Amtes der Stadt Dresden fiir den Durchschnitt Mat (Stichtage 12. und 2«. Mail auf lSKS «1913/1« --- 100». das ist eine Steigerung von 1.8 v. H. gegen- Über dem Durchschnitt April mit 181.0. Sächsischer Lebenshaltungsindex. «Mitteilung des Sächsischen Statistischen LandcSamteö.s Nach der Berechnung des Statistischen Lanbeöamtes bs- trägt die sächsische Gesamttndexztfser der Lebenshaltungs kosten auf erweiterter Grundlage lErnährung, Heizung, Be- leuchtung. Wohnung, Bekleidung. Verkehr, Körperpflege, Reinigung usw.s im Durchschnitt des Monats Mai 111,0 «Vorkriegszeit — 100s. Sie ist demnach gegen die für den Monatsdurchschnitt April vorliegende Indexziffer von 188,0 um 1,5 v. H. gestiegen. Dresden im Blumenschmuck. Zu der Jubiläumsveranstaltung »Dresden im Blumen schmuck", die der Dresdner Bcrkchrsvcrein in diesem Jahre veranstaltet, hat sich schon eine Anzahl Teilnehmer gemeldet; leider aber noch längst nicht soviel wie beim ersten Male vor sünsundzmanzig Jahren. ES wäre jedoch wünschenswert, wenn der Wettbewerb in diesem Jahre der JubiläumS-Garten- bau-AuSstellung recht glanzvoll auSsiele, damit der R»s Dres dens als Blumenstadt nicht blost durch die Gärtner, sondern auch durch die Blumenliebhaber gewahrt bliebe. Man sieht sa allenthalben geschmückte Balkons und Fenster, auch reizvolle Vorgärten, aber die Inhaber haben sich noch nicht beim Ver- kehrövercin gemeldet. Und doch sollte jeder, der sich im Laufe der sünsundzwanzig Jahre einmal oder öfter beteiligt hat, gerade in diesem Jahre zur Meldung verpflichtet fühlen, da- mit der Name des Wettbewerbs sich weiter als selbstverständ lich erweise, »»mal da daS Kennwort „im Blumenschmuck" von Dresden auögegangen und von mehr als achtzig deutschen Städten nachgeahmt worden ist. In Brüssel heisst der Wett bewerb baicon» Henris, und der belgische Wettbewerb legt Zeugnis ab von dem hohen Stande des dortigen Gartenbaues und der Freude der Einwohner an der Blnmenpflege. — Im nächsten Monat findet die Besichtigung durch die Preis- richter statt. ——— —* Kuban-Kosakcu-Ehor-Konzert. Die am Knbanflusse wohnenden südlichen Nachbarn der hier rllhmlichst bekannten Don-Kosaken gaben im AusstcllungSsaale ein sehr erfolg- reiches Konzert. Das Stimmaterial mit verblüffend tiefgründigen Bässen, klangcdlen und schwellenden Tenvren erwies sich als von hervorragender Güte. Man must weiter hin staune» über die ausgezeichnete Schulung der dreisttg Kopse zählenden Sängerschar, die in ihrer schmucken Tracht und bei vorbildlicher Disziplin a»ch nach austen hin ein fesselndes Bild bot. Die Dynamik mar eine ausgesucht feine ui Abstufungen, die vom zartesten Verklingen sich zu un- glaublicher Klangfülle steigerten. Dabei leuchteten Solo stimmen auf, die durch Klangschönheit das Ohr fesselten. Das must man sagen. S. Jgnatiew hat seine Leute ganz tresslich in Schwung. Sie gehorchen seinen Winken bis ins kleinste. Nur schade, dnst die Saal-Aknstik die Wirkungen be- einirächtigte. Der ungewöhnlich reiche Nachhall trübte die Reinheit der Linien namentlich bei beweglich gehaltenen Kompositionen recht merklich, wie beispielsweise in „Nächtliche Heerschau" von Glinka. Getragene Weisen, dabei daS „Hei liger Gott" aus der Feder des Dirigenten, machten sich in dieser Hinsicht etwas besser. Sehr schön ausgcarbeitct war das immer wieder gern gehörte „Der rote Sarasan". Russische Volkslieder standen am Schlüsse der knapp gehaltenen Vor- iragsfolgc. Die im übrigen rühmliche Jntonationssicherheit erlitt in dem „Zwölf Räuber" durch Hinauftreiben des Baritonlolistcii kleine Schwankungen. Recht gut gelang das leicht beschwingte „Ick soni" und dann vor allem das zündende, originelle „Ctnsa - Dudka" mit Klangefsektcn von hohem Reize, die bermaste» gefielen, dast sich eine Wieder holung de» Liebe» nicht gut umgehen liest. Auch zwei Tänzer waren vertreten, die mit ihren eigenartigen Künsten viel ver. diente Anerkennung fanden. Alle» in allem gewann man den Eindruck, dast der Kuban-Kosaken-Chor aus bestem Wege ist, zu ähnlicher Berühmtheit zu gelangen wie die Kosaken vom Don. ES finden nur noch zwei Konzerte statt. Freitag und Sonnabend, deren Besuch vor allem auch der heimischen Sängerwrlt dringend empfohlen sei. —* Bo« Schutzblech des Autobusses ersaht und totgesahrcn! Heute vormittag >01 Uhr wurde aus der Schlost stras, c ei» etwa KOjährtger Mann beim Ueberschrettcn der Straf,e vom Schutzblech eines Autobusses erfastt und hierbei tödlich über fahren. —. Der S«sa»s»«rei» der städtische« Beamte» ,« Dresden be- rettete am dritten Psingslfetertage de« Insagcn de» Bereinigten Fraurnhospttal«, Frriberger Stroh, >8, eine besondere Freude da- durch, da«, er In den Anlagen der Anstalt an mehreren Stelle» ein- sprechende Lieder zum Bortraa brachte. Die Sänger haben wohl selten dankbarere Zuhörer gehabt. E» war erhebend, wie die alten Mütterchen den Liedern vom Frühling lauschten, manche» Auge wurde feucht beim Erklingen bekannter Wetten au» der Jugendzeit. Mt« den Danke-worten an die Gänger wurde die Bitte, bald wieder- »»kommen, verbunden. »»Wrs. Cheneys Ende- zugleich eine Wodenschuii. Nicht ohne Spannung sah der Modebertchterstatter seinem Theatcrdcbüt entgegen. Werden sich neue Wege der Moden- entwickluna auftun? Wird die Mode in genialer Offen- barung zeigen, dast sie auch eine psychologische Kunst ist. dast sie dem Theater helfen kann, nicht allein das Bühnenbild gestalten, sondern auch die Psyche der einzelnen Rolle oder des einzelnen NollcnträgcrS durch ihre eigene Sprache fast- licher zu Bilde zu bringen? Zu dieser hohen und bedeut samen Auffassung, den Auftrag zur einheitlichen mondänen Gestaltung der Frauenkletber eines in der „besten Gesell schaft" spielenden englischen Stückes durch ein Modehaus er haltend. hat dir Firma Hirsch u. Co., zum ersten Male zu einem solchen Versuche herangezogcu, immerhin einen Schritt getan. Das muf, man namentlich für die Gestalt der Mrs. Cheney — Allee Verden »»geben. Das Ge misch von Vornehmheit, kindlicher Unberührtheit und Er lebensdurst. in der Seele ein wenig der „Uschi" verwandt, fand seinen Ausdruck in einem Stilkleid in wetstem Taffct Metallique mit Stistperlen, das in seinem süs,herben Gemisch von Strenge der Linie und kapriziösem Uebermut an ein von der „Uschi" getragenes Stilkleid erinnerte, wenn eS auch viel kostbarer, launiger und aparter war als jenes. Der rosa Pyjama von Chinakrepp mit kleinen stnmpflila Voilevcrzierungcn patzte in seiner Schlichtheit und einer sicheren Abweisung aller Pikanterie vortrefflich zu der be- wustten Reinheit dieser entzückenden Diebin. Am besten aber entsprach dem fein korrekten, in seiner Sicherheit allerliebst frechen, in seiner Ueberlegcnheit doch allerliebst begehrens werten Wesen der Trägerin im Schlussakt der prächtig sitzende Smoking mit schwarz-weiss kariertem Röckchen und Hcrren- hemdbluse. Auch im Smoking kann man einen famosen jungen Lord betören, wenn man so viel echte Gaben der Natur darin zu verbergen hat. Ganz besonders aut war in diesem Sinne auch die Einkleidung der ehemals vielgeliebten Lady Maria Trinton -- Stella David gelungen, die, dem Sinne der Rolle entsprechend, immer ein wenig zu sehr in der Richtung des Glanzes, um nicht zu sagen des Ausgetragenseins, betont war: 1. Akt: Grünes Krepp- Georgette-Kleid mit dazupassendem Kape und einem tüch tigen Helm mit betontem Silbervtsier. Im zweiten Akt. am Weck-End, ein rotes Krepp-Satinkleid mit reicher Silbcr- stickerei, und selbst beim Frühstück des dritten Aktes nicht, wie die anderen, ein passendes VormIttagSklctd, sondern eine Toilette aus kobaltblaubedrncktem Chinakrepp mit schwarzem Chifsonüberwurf; diese Nüanee, gerade diese Dame beim Frühstück eine Toilette tragen zu lassen, gebührt als Seelen- studic hcrvorgehoben zu werden. Von angedeuteten Ver- suchen, auf diesem Wege dem Wesen der Figur nachzngehcn, kann man noch reden bei der Ausstattung der Mr». Ebley — Klara Salbach, die immer sehr reich und vornehm und doch mit einer ihrem Alter angemessenen Zurückhaltung gekleidet mar: im ersten Akt mit einem sehr ansprechenden hellbcige Marocain - Krepp-Kleid mit sehr feinen Plissees «eine anregende Spezialität der sechSundzwanziger Sommer- model, im zweiten Akt mit einer prächtigen, grossen Toilette aus silbergrauem Georgette-Krepp, reich mit Perlen bestickt: im dritten Akt mit einem zu ihrer Figur und zum Wesen der Rolle prächtig passenden Vormtttagskletd anS braun- bedrucktem Crepe de Chine. Auch bet Lady Ivan Hough- ton — G reihe Volkmar schien der Charakter der Nolle in Len drei Toiletten namentlich im Schnitt, im Reichtum der Linien und in der Bewcguna und F-Iusssähigkeit der Hüllen diesem weiblichen Naturburschen gut angemessen: verblüffend in diesem Sinne war namentlich ihre grosse Toilette mit Clatr de Lune-Pailletten im zioeite» Akt. Bei de» ivcntger betonten Damenrollen war dieses Bestrebe», de, Charakteristik der Person nachzngehcn, nicht mehr in so a»c gesprochenem Maste zu erkennen. Immerhin boten auch da altrosa mit hellgrau Vledermeterkletd und der fesche Smoling in linbfarbenem Silberbrokat der Ladn Marn Stndta» — Lotte Grüner Versuche in dieser Richtung. Alle übrige muss als dem Wesen deS Stückes wohl entsprechend gesellschaftsfähig und vornehm zurückhaltend nngesprochen werden. WillerungsniichlWel, aus VeulWan- vom 28. Mai Mü lSaällltrb» Melkunaen Ukr vorm. Udrioen 8 um vorm.» Station»» Win A,chiuno t>- Star». >»— ,a Witterung». zullanö ts.i' S » - rieiit« ^ «zochii» Tempera Mren ke ^ i! «ü L De»»d»n-I>. >11 Süll keüer 2 ch " -kl» ch»7 - w,h»»»or> ch,2 8 2 Keller 2 - Blela-wr-d, bl« 881V 1 Keiler 10 chl» lziNao-SIrlchi- U»«pz>, -i- » 8»b Keil., N«d»> Keiler ü . ü ^->7 00 ss'b c>8o 1 2 - f, «»»««„ ch" KMI Ke»., T-unh 0 - ü chl? «»»,b»r« ch » bin, 2 keil., Dun» 0 4 glchielder« Vr»ck«». 88>V 4 wolkig 2 ch 7 chtt — Barl,«» chr« ssl« 80 IV81V 2 Keiler wolkig 0 8 chU ch21 01 Vach»« . cht'. 8 4 wolkig L chn ch2« 2 S«I»»»ö«»» >ia 80 1 kener 0 ch 7 chlL Memel chro 3 wölken ioo 7 ch" 7 Berit» . ch,7 vv 2 Keller o -i- chw M,ad»d»r, chi« 80 1 Keiler u -ii -«-22 Breata» . > lV 2 kotkdedeckl 8 - - r> chll 1 Fro»I>I»rt a.M- >1« 8VV 1 deb.. Regen 2 -12 -i-2S 7 Mönche« bld d«>V 8 dedeä» L ch- v 7 — — "> WM»r«»,,,»rl«»I In »rn orroa«a»nr» 24 : o vorwieaeni' ootler ahn» Niederschläg». i vorwiegend Keiler mit gerinnen nur vorüber, gebenden Niederschlägen. 2 vorwiegend wollno ebne Nrederichlüg». » oo>- wiegend wolkig m i geringen nur voriideraekenken Niederichtiioen. « »orwiegen? vedechi vdne Niederschläge. - vorwiegend vedechi mii zeitweiligen ichwnch-n Niederichiägen. wiederholt NiederlchlSge bei Harder Bnvüikung. 1 anhaltende Niederschläge «Landregen». Niederlchläae in Schauem (Aulklaren wechselnd mi> Regen Avrilwetlcr». vorwieaend neblig. Leobachlungen au der Lan-eswellenvalte Dresöen-N. «IN m Seekdkei S T e^r - Z 5 ßZ s? LSZß»- Z iss ZL S ! 27. b. 2 lt. N. 752.1 ch-k.7 45 ttklO 3 0,8 20-30 wechieinil i 27. ü. ^ . a. 7L2.tl chlt,2 74 KUV 1 0,1 4—6 bewölkt, lroänn. 28. ü. 7 , vm. 7»l.» chll.« Still — 0/2 5-7 wärmer Höchste Temp. des gehr. Tages: -ch lS.V rieMe Temp. der aeslr. Nacht: ch 8.1 liestt» Temp. am Erdboden: n.g o Sonnenschrindauer am 27. b. Niederschlag: — mm SchneeNeie: — 7.» S!d. Lnstdruckvcrtcilung. Hoher Druck über 766 Millimeter hoher Norden Europas, sowie Südwcsteuropa: Depression unter 755 Millimeter im Bereiche der britischen Inseln. Wetterlage. Zwischen Weser und Oder herrscht heute morgen an der Vorder seite des allmählich von den britischen Insel» nach Osten vordringcn- den Tiefdruckgebietes heitere, trockene Witterung bei ansteigenden Temperaturen. Ucbcr dem Aermelknnal, Frankreich und Westdeutsch land strömt bereits seuchte. ozeanische SUdwestlust. Die Bewölkung ist demzufolge in den genannten Gebieten stark, und stellenweise, be sonders an der französischen Küste, regnet es. Die Südwestluit wird sich voraussichtlich bis morgen auch über unserem Gebiete durchsetzen Wettervorhersage. Zunächst noch ziemlich heiter; im Laus« deS DageS zeiiweise ver stärkte Bewölkung und dabei örtlich Neigung zu Störungen gcwitie riger Art «Strichregens: warm; schwache bis mähige südöstliche bis südwestlich, Wind«. Anmerkung: Die Wettervoraussage gilt ständig vom Spät nachmittag deS Ausgabetages bis zum Abend des folgenden Tages Allgemeiner WitternngScharakter der nächste» Tage. Oertlich gewitterige Störungen; im allgemeine» warm. Nachdruck und anderweitige Verbreitung dieser Welternachrichi» nur mit Genehmigung der Sächsischen Landeswetterwarte statthaft. MaNerNand »er «lde vnd ihrer KuttUsie. Äa> matk Mo- />ran 4lim. 8»r-> Laun Brand' eis I ^iel- ! ni'i ! Leit- merch Auiiio -7. Mar -i- «o ch - , - 10 ch :>« ltl! -k 78 28. Mai ch S' - w - l. — 17 ch »e ch 7« 44 zzpph»it»nrag«nu — - »ttkrkvnu Ir« rigor. löst«» vidlalwrt«, m-M """"^anke^'-'n" "" O I« O I>I O 8 O o. Sffrislksssn Unneastr. 8 — Baustner Sie b 's Salrrlestrahr 8 h s Meisterwerk wäre. Georg Kiesau hat als Regisseur mit einer Sorgfalt gearbeitet, die für eine solche Nichtigkeit zuviel erscheint. Oder wird sic nicht gerade erst durch schöne Zimmer, köstliche Gegenstände, vornehme und geschmackvolle Gewänder zur Wichtigkeit? Man kann ja nun nicht lagen, dass bei nnS die wahren Dichter in allen Aciisserlichkeitcn schlechter weg kämen: aber in einer so liebevoll errichteten Halle mit dem appctitreichenden Frühstückstisch solch gutgekleidete Menschen LonsdalcS verdrehte Dialektik reden zu hören, wirkt ans feinere Nerven ansreizend. Man möchte in solcher Formknltnr auch innerlich kultivierte Menschen sehen und hören. Aber Dickster und Regisseur haben wahrscheinlich die Tatsächlichkeit, jeden falls den Erfolg für sich, -sehnliches empfindet man bei der Darstellung der MrS. Cheney durch A l i r e V e r d e n. Ich taini mlch kaum entsinnen, sie je so mädchenhaft, liebenswürdig, '"iimanieriert, ohne sal'che Kchltöne. spielen gesehen zu haben. Gerade hier, wo sie doch als MrS. Chcnen eine Heuchlerin mit echten Gefü>hlstö»en zu geben hat, wirkte sie einheitlich über- zeugend. Echt im Unechten. D-aS Geheimnis der Doppcl- büdigkctt deS Schauspielen» tut sich auf. Uebrigens siebt Alice Verden auch in dieser Rolle besonders zart und mädchenhaft aus. Alexander WIerth bot seine ganze Vühnenerfah- ruug auf, um als Lord Arthur »nd Gentleman der Edel- gauncrin gewachsen zu lein. Einen Erfolg feinster Charakter- koiiiik hatte Alfred Meyer als Lord Elton, den er mit leisen, ernsthaften Mitteln in der unfreiwilligen Lächerlichkeit des korrekten ältlichen Liebhabers erscheinen liess. Lothar Mehnert wahrte Würde und lleberlegenheit in der Doppel rolle als Kammerdiener und EntivendnngSrat. Unter den Typen der Gesellschaft sticht Stella David durch drastische lliigcbnndenheit. G reihe Volckmar durch rassige Manns tollheit hervor, während man Klara Salbachs vornehme Reise gcntesst. P a u l s e n. Kl einoich egg, Kotten- kamv, Witt. Ltedtke »nd die inngcn Damen Rix und Grnner ergeben eine sarbcnvollc Skala von Lusüptel- sigurc» mit den übrigen in gutem Znsammensptel, a»S dem manche witzige Pointe, manch drollige Situation heranSspringt. wodurch LonSdalcs Slück a» Unterhaltsamkeit gewinnt. Cüntge Längen »nd Breiten des Spiels ermüden, auch das Tempo mus, sich etwa» steigern. Man hat jedenfalls in „MrS. Ebenen» Ende", wie Lachen und Beifall des vollen Hauses bewiesen, daS, was Publikum »nd Theater, wenn sie sich ganz verstehen, brauche». Dr. F-cltx Zimmer mann. Kunst und Wissenschaft. Operrckau». Eine äusterst fröhliche Ausführung von „Fra Dtavolo" gab Angela Kolniak Gelegenheit. erstmalig dje Zerline zu singen: sriicki. anmutig, jugendlich, auch «In wenig kokett, wie cS sich für das seiner Reize wohl bemühte hübsche Land- ktuü gebührt. Die anmutige, kultivierte Stimme wußte die lyrischen und Varianten Linien der feinen Lustsptelmusik Aubcrs mit Stil- und Feingefühl zu ziehen. Auch Zerllncns Liebhaber Lorenzo hatte einen neuen Vertreter: Otto Sig mund, der ganz geschmackvoll sang, aber äusterltch etwas nn scheinbar blieb. Die Achselstücke und Stiefel dieses Herrn Leutnants hätten schwerlich das Wohlgefallen eines inspizieren den militärischen Vorgesetzten erregt. In denkbar ausgezeich netster Laune befanden sich Patttera als Näuberchef. seine beiden Mnstrrbmibitrn Ermold und Lange und bas Eng ländcrpaar T c t o.ass j - V ü s s e l. Das Zusammenspiel dieser fünf Charakierfignrcn schuf echte fröhliche Liistspielstimmnng, an der man sich wieder einmal von ganzem Herzen erlaben konnte. Striegler mit dem Orchester tat dazu das seine. Zum Schluss gab es nicht endeinvollendc Beifallsstürme: ein Zeichen, wie wenig dieser feingeschlifsene Spteloperntvn einer wirklich gute» alten Zelt veraltet ist. Dr. Eugen Schmitz s* Mitteilungen der Sächsischen StaatStheater. Opern- Haus: Sonntag am 30. Mat, ausser Anrecht, zweites Gast spiel Richard Taubers als Vartnkay im „Zigeuner baron" von Johann Straus;. Die weitere Besetzung: Lasst: Meta Seinemcycr: Czipra: Irma Tervani: Zsnpan: Ludwig Ermold: Arscna: zum ersten Male: Erna Berger: Homonan: Rudolf Sckstnalnauer: Carnero: Robert Bussel: Ottokar: Hanns Lange. Balletteinlage: Kaiserwalzcr von Johann Straub mit Susanne Dombois, Herbert Schabe und Tanz gruppe. Musikalische Leitung: Kurt Striegler, Spielleitung: Georg Toller. Anfang >-8 Uhr. Die nächste Partie, die Richard Tauber im Rahmen seiner Gastspiele singt, ist der Mario Cavaradossi in PucciniS „ToSca" am Dienstag, dem 1. Juni. Schauspielhaus: Sonntag, den 30. Mat sattster An rechts, Wiederholung des Lustspiels „Mrs. Cheneys Ende" von Fredertck LonSdale «deutsch von JulinS Berstlj in der Besetzung der Erstaufführung. Spielleitung: Georg Kiesau. Anfang 148 Uhr. ss* Wochenspiclplan der Sächsischen StaatStheater. Opernhaus: Sonntag «30.j: Ausser Anrecht: „Der Ztgeunerbaron" «Sanbor Borinkay: Mich. Tauber a. G.s «448 bis All Uhrt. Montag: AnrechtSreihe 8: „Die Hochzeit deS MöiichS" <)48 bis gegen ^11 Uhr). Dienstag: Anrecksts- rethe si: „ToSca" sMario Lavaradossi: Rtch. Tauber a. G.s «>L8 bis gegen 10 llhri. Mittwoch: Ausser Anrecht: „D«e Mackst de» Schicksals" (7 biS nach 10 Uhr). Donnerstag: Nnrechts- rethe lt: „HoffmannS Erzählungen" «Hvfsmann: Rtch. Tauber als Gasts «1^8 IstS 1411 Uhrs. Freitag: Ausser Anrecht: „Btolctta" «!48 biö gegen 10 Uhrs. Sonnabend: Auster An recht: Zum Gedächtnis von Karl Maria v. Webers Todestag «gest. 5. Inn! 1826s In neuer Einstnbternng und Inszenierung: „Der Freischütz" «7 bi» XlO Uhrs. Sonntag «6.s, mittags 12 Uhr: Morgenfeier. Antzer Anrecht: „Der Freischütz" «A8 Vis Nil Uhrs. Montag l?.): AnrechtSreihe X: „Tief land" l^S bis gegen 10 Uhrs. Schauspielhaus: Sonntag «M.s: Ausser Anrechi: „Mrs. EhencyS Ende" «^-8 bis Z>11 Uhrs. Montag: Anrecht« reihe K: „Mrs. Cbcncys Ende" «148 biS !4ll Uhrs. Diens tag: „Anrcckstsrcthc II: „Zweimal Oliver" «1-8 bis 10 Uini Mittwoch: Anrechtsrcihe 8: „Kabale und Liebe" tLnisc: Tina Kasten vom Stadttheater in Köln a. G.s «147 biS 1411 liln > DonncrStaa: Für den Verein Dresdner Volksbühne: „Emiiw Galotti" «1-8 bis nach I«1t Uhrs. Freitag: AnrechtSreihe st „Hervdcs und Mariamne" «148 bis I«l1 Uhrs. Sonnabend AnrechtSreihe H: „MrS. ChencnS Ende" t^-8 bis 1411 llhri, Sonntag «O.s: Ausser Anrecht: „Im weiften Nvssl" «148 bio nach 10 Uhrs. Montag t7.1: AnrechtSreihe cV: „Die Jonrno listen" <7 biS gegen 10 Uhr). ss* Lpielpla« öcS Alb«rt-r-«aters vom »st Mai IstS 7. Fn>' Sonntag <30.s, nachm.: „Gespenster": abends: „Madame Sanö-Gssne Montag: „Madame Sanß-Gönc". Dienstag: „Antonia". Mittwvli-,^ „Antonia". Donnerstag: „Antonia". Freitag: „Antonia". Sonn abend: „Antonia". Sonntag G.s: ..Antonia". Montag <7.> „Antonia". 1* Neues Theater. Am Sonnabend, dem Ast Mal. »nd Sonn tag, dem 80. Mai, finden abends >48 Uhr die endgültig letzten An> führnngen des Lustspieles „Der SchNdpallkam,»" von Richard Kehler statt. Im Spiclplan der nächsten Woche steht wieder Tolstoi-: „Und das Licht scheinet tn der Finsternis". I* NeneS Theater. Montag «!U.I: „Und das Licht scheinet In de: Finsternis". Dienstag: „Und das Licht scheinet in der Finsternis" Mittwoch: Gcschlogene Vorstellung. Donnerstag: „Und das Liän scheinet I» der Finsternis". Freitag: „Und das Licht scheinet i» de; Finsternis". Sonnabend lCrstauftührungl: „Liebelei". Sonntag Ost« ,/LIebelci". Montag l7.t: „Liebelei". ss* Splrlplan d«8 Restdenz-DdeaterS. Sonnlag, nachm.: „Au Heidelberg". Jede» Abend: „Das Holland,veibchen". ss* Splelpjan des Eentral-Thcaters vom 81. Mai bis 7. Juni Montag, den 8l. Mal. wegen Vorbereitung der Opcreitensvielzeii geschlossen. Ab 1. Juni allabendlich „Die Frau obnc Kuss Operette in drei Akten von Richard Kehler, Musik von Walter Kollo 1» Orgelocsper in der Frauenkirche. Sonnabend, den List Mai nachmittag« 5 Ubr: Ioh. Scb. Bach: Toccata F--Dnr fiir Orge! Alfred Hsttingcr: „Sei' still dem Herrn und wart' auf ihn", geiü' Lieb für Mezzosopran und Orgel: „Pfingstnachklängc", freie Im provlsallon für Orgel: Kurt Striegler: Gebet, für Violoncell und Orgel: Auf de», Kirchhvs, Gebet, zwei gcistl. Lieder für Mezzosopran und Orgel. AnSiübrende: Eharlotte Holtinger-Thüiner, Konzen sängcrin «Mezzosoprans: Kammervirtuos Walter Schilling «Violen ecllol: Alfred Hotttngcr «Orgel und Leilnngs. Programme an den Ktrchtüren. 1* Nene Kunst Fides. Der nächste Vortragsabend von A Is > e i> Günther findet ausnahmsweise nicht Dienstag, soliden, Montag, den 81. Mai, abends 8 Ukr über das Tbcina Verbrechen und Beichte tn der Dichtung" statt. s* Ein Journalistcndcnkmol in Grteihenlnnb. Der Bei ein her Athener Presse ho« dem HcrnnSgeber der „Hellciiita Lhronika", der ersten griechische» politischen Zeitung, die vor hundert Jahren während deS Befreiungskrieges erschien, de», Schweizer Arzt und Philhcllcnen John»,, Jacob Mcncr, eiu Denkmal errichtet. A»S pentelischcm Marmor geschaffen, e, hebt cS sich aus dem Zcntralplatze von Missvlunghi, bei dessen Belagerung Meyer und seine Fra« den Tod gesunden haben. st» sW t M