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Nr. 144 S-lle S tische Volksschule, das Stadthaus Theaterstrabe, ferner die .ukünfttgen Finanzamtsgebäude an der Packhofstraße sowie die geplanten Sammlungen am Zwtngertetch. Durch Ab zweigungen kann weiter das ganze Gebiet zwischen Eisenbahn- einerseits u»d Wettiuerstraße und Sophienstraße anderseits mit Wärine versorgt werden. Das Staatliche Fern heizwerk selbst wird daun stillgelegt und lediglich als V e r t e i l e r st a t i v u ioeiter benutzt. Der das Städte bild störende Schornstein kann fallen und das jetzige grobe Kesselhaus anderen Zwecken nutzbar gemacht werden. Ein mit He i h wa sfe r gespeister Rohrstrang fuhrt nach der Altstadt. dem eigentlichen groben Bersorgnugs- gebietc des Ltadtheizwerkes. Dieser Strang soll vom Westwerk aus durch das Grundstück des Städtische» Fraueiiheimes, die Maternistrabe, den Frei- berger Platz, die Aiiiieiistraße, den Pvstplatz nach der Wils druffer und I v h a u n st r a ß e geführt werden. Von vsseiillichen Gebäuden werden an diesen Strang voraussicht lich angeschlvssen werden: das Städtische Frauenheim, daS Versorghans, die ti. und 21. Volksschule, der neue Arbeits nachweis, bei dessen Heizung der Anschluss an das Fernheiz, werk bereits berücksichtigt worden ist, daS Betriebsamt, die sämtlichen Gebäude der Post und das Alte Rathaus. Als dritter Strang kommt der bereits bestehende vom Westwerk nach der Heil- und Pfleganstalt hinzu, an den anberdcm noch der Städtische Bauhof und die 3. Volksschule angeschlvssen werden. Damit wird das Stadtheizwcrk bereits im ersten Aus bau einen Umfang erreichen, wie ihn nur wenige junge Werke zu verzeichnen haben. Für die nächsten Jahre ist aber noch der Ausbau in weit größerem Maße vorgesehen. Der Heißwasserstrang soll einerseits vom Altmarkt nach dem Renen Rathaus, von da über den Gevrgplatz nach der Ziiizendornkraße, dem Grundstück der Sekunövgenitur, mög licherweise bis zur A n s st e l l u n g w e i t e r g e f ü h r t werden, anderseits am Pvstplatz einen Abzweig erhalten, der durch Sie Wallslrahe und Ringstrabe die geplante Leitung ans Gründen der Sicherheit für die Abnehmer im Renen Rathaus zu einem Ring zusamrnenschliebt. Von diesem Deilikrang ans ist beabsichtigt, die Leitung durch die Prager Strabe bis nach dem H a u p t b a h n h o s e durch zuführen. Auch für diesen Strang ist eine Ningleitung ge plant, die dadurch entstehen wird, das; der Hauptstrang etwa an der Annenlirche eine Abzweigung erhält, die vorbei am Volksbad Lämmchen, an der Annenschule, der 3. Berufs schule, der Schnlzentrale Vitzthiimstrabc wiederum nach dem Hanplbahnhvf führt. Von diesem Leitungsnetz aus kann dann das gesamte Gebiet der inneren Altstadt, also das hauptsächliche Geschästsviertel, mit Wärme versorgt werden. Schließlich wird vom Westwerk späterhin auch noch ein Dampfstrang nach dem Stadtkrankenhaus Fried - r i ch st a d t zu verlegen sein. An öffentlichen Gebäuden können anber dem Krankenhause die Hauptmarkthalle, der Sirabenbahnhof Waltherstrabe, daS Volksbad am Hvhenthal- platz und eine Reihe von Volksschulen und Stiftnngsgebäu- dcn angeschlvssen werden. Die für diesen Strang vorgesehene Dampfspannung wird es fernerhin ermöglichen, auch an die in dieser Gegend angesessenen gewerblichen Betriebe und Fabriken Dampf für industrielle Zwecke abzugeben. Alle diese groben Planungen sind nur deshalb so ver hältnismäßig leicht durchznführen, weil das Westkrastwcrk infolge seiner zentralen Lage im Stadtgebiete für Fernheiz zwecke geradezu vvransbestimint erscheint. Es wird aber ganz besonders darauf aufmerksam ge macht, daß das Fernheizwerk ein öffentliches Werk sein wird und alle seine Vorteile auch den privaten Ab nehmern der Stadt zugute komme» lassen will. Das große Interesse, das jetzt schon für den Bezug von Wärme aus dem Dresdner Stadtheizwerk vorliegt, beweisen die zahlreichen Zuschriften und mündlichen Anfragen, die laufend bei der Direktion der Elektrizitätswerke, Abteilung Stadtheizung, Am See 8, eiugehen. Kondttor-Schul-AussleHung. Eine überaus leckere Schau bot in den beiden letzten Tagen die Ausstellung der Gesell e n st ü ck e der K onditoren- K r e i s - Z w a u g s i u n n ng. Mit ihr verbunden war die Jahresausstellung der Konditoren-Fachabteilnng der 2.Städ tischen Berufsschule. Die erste Schau zeigte ein im ganzen recht gleichmäßiges Ergebnis dessen, was die Lehrlinge bei ihren Kvnditvrlehrherren und in ihrer Fachschule gelernt haben. Sie alle müssen für diese Gesellcuprüsung mit gleicher Menge von Grnndstosfen dieselben verschiedenen Gebäcksvrten vom Treierbrvt bis zur blnmcngeschmücklen Torte Herstellen — noch dazu in einer fremde» .Konditorei mit fremdem Ösen: da kommt es natürlich vor, das; einmal ein Stück nicht so „geht" wie an der gewohnten Arbeitsstätte und daß einmal das schöne Braun einer Schillerlocke in einen schwarzen Brcnzcl auöartet. Im Durchschnitt waren jedoch, wie gesagt, die Leistungen zur Freude des Obermeisters und seiner Mitarbeiter ausgefallen. Unter den von der Fachabteiluug der Berufsschule ansgestelllen Arbeiten interessiert den nichtfachmännischen Besucher am meisten der Werdegang des Tvrteninalers, der von der ein- sachsten geometrischen Zeichnung und dem schlichtesten Aqna- relliervcrfahren ausgehend, schrittweise zur körperlichen Ge staltung der verschiedenartigsten Zucker- und Marzipanblnmen, landschaftlicher Schokolademalereien ans Hellem Tvrtengrund, ja, zur Gestaltung ganzer Znckertempel und Landschaften ge langt. die zugleich auch in vielen Fällen selbständige schöpferische Phantasie des Zucker- und Bntterkünstlers verraten. Die würdevolle E n t l a s s u n g s s e i e r am Freitagnachmittag atmete mit Ansprachen des Schulleiters, Direktor Ebert, und des Obermeisters Feh re das sreudige Selbstbcwußtsein dieses genus,bringenden Berufes, die Frömmigkeit seiner Ver treter imd die schöne Dankbarkeit der jungen Gehilfen. — Auserstehungskirche in Vorstadt Plauen. Anläßlich des 2Zährige» NircheniubiläumS findet am Sonnlagvormittag hslä Uhr ein Festgoliesdiens! statt. Vorher werden vom Turm tzhoräle ge blasen. Aach dem Gottesdienst ist eine Führung, bei der alle Stif tungen zur Einweihung der Kirche vor 25 Fahren zu sehen sind. Nachmittags !48 Uhr werden die Kinder zu sestlichem Gottesdienst gesammelt. Auch der AbendgotleSdicnst trägt festliches Gepräge. Am Abend sammeln sich die Konsirmanden von Astern IE mit ihren An geh origen im Gemeindehaus. Mittwochabend wird ein Vortrag des Pfarrers ld. Klanckmcisier In die Vergangenheit der Kirch gemeinde hineinfuhren. Eine Ausstellung von Bildern aus der Geschichte der Kirche wird gewiß viele interessieren. > " — »Dresdner Nachrichten* — " Franz Költzsch. Sin Leben im Dienste -er Kirche. Wenn am 37. März die Glocken der Kreuzkirche tönen, so sind das für den Ersten Geistlichen des ehrwürdigen Gotteshauses Jubiläumsklünge. Den» am Sonntag Laetare feiert Oberkvnsistorialrat Superlntenbent 1>. 11r. Franz Költzsch die vierzigjährige Wiederkehr des Tages, an dem er einst ordiniert nnd in fein erstes geistliches Amt eingewiesen worden ist. Sie kennen ihn alle, die Dresdner, den hervorragenden Prediger, der auf der Kanzel der Kreuzktrche mit zündender Rede die Gemüter fesselt, den Kirchenmann, der die Hälfte aller jetzt amtierenden Geistlichen Dresdens am Altar ein- gewiesen hat, den begeisterten Herold des Evangelischen Bun- )>hot« 24. Aoffmanrr. des und des Gustav-Adolf-Vereins, den Vizepräsidenten der Synode und den einstigen Abgeordneten zur Nationalver sammlung von Weimar. Aber wenige werden ihn so lange kennen und seine Laufbahn so genau verfolgt haben wie ich, denn ich bin sein vogtländischer Landsmann und mit ihm ausgewachsen. Franz Költzsch wurde am 13. September 18Ü1 inPlanen geboren. Wie seine Entwicklung zeigt, ist ihm die „Drei zehn" in seinem Geburtsdatum nicht verhängnisvoll ge worden. Sein Vaterhaus stand in der Herrengassc und ist längst dem Neubau des Rathauses zu Plauen zum Opfer gefallen. Ich sehe ihn noch, den Vater Költzsch, wie er vor der Türe seines Hauses stand, und wenn ich heute den Sohn sehe, so sehe ich den Vater: so grob ist die Aehnlichkeit. Die ersten Beziehungen reichen weit zurück. Mein Vater war Hausarzt der Familie Költzsch, aber seine Tätigkeit beschränkte sich im wesentlichen daraus, daß er den kleinen Franz ge impft hac: die Familie war kerngesund nnd bedurfte des Arztes nicht. Auster dem Knaben wuchs noch eine Tochter im Hause auf. Seine erste Bildungsstätte war die Bürgerschule. Da liefen wir noch mit der Schiefertafel und übten beim Herrn Banernfeind, einem Lehrer alten Schlages, die „Speckterschen Fabeln" ein. Dann aber kamen wir aufs Gymnasium. Es stand unter der Leitung des Rektors Döhner. Das ivar ein gefürchteter Mann. Wenn er mit rasselndem Schlüsselbund auf den Korridoren sich zeigte, da stoben die Schüler in die Klassenzimmer auseinander. In den oberen Klassen unter richteten damals einige ehrwürdige Greise, die gleichwohl in großem Segen wirkten: Franz Költzsch hat sie noch kennen gelernt, aber den tiefsten Eindruck hat ans ihn ein Vertreter der jüngeren Generation, Prof. Friede. Pötzschke, gemacht, der sein Lehrer in Religion, Deutsch und Hebräisch war. Als Költzsch in jugendlichem Alter einmal eine Schulrede hielt, da hatte der Professor seine Helle Freude daran. Diese Rede ist mir noch in lebendiger Erinnerung, nnd wenn ich heute den Herrn Oberkvnsistvrialrat höre, so ist mir's, als ob ich mir sagen müßte: schon der Schüler hatte etwas von der Art des hervorragenden Redners von heute. Ostern 1 >881 verliest Franz Költzsch als der Fleißigsten und Begabtesten einer das Gymnasium, um Theologie zu studieren. Geistlicher zu werden, danach stand von je sein Sinn. Schon früh hatte er sich die Schürze der Mutter um- gebunden und „gepredigt". Mit Ehrfurcht schaute er zu den Häuptern der Stadtgeistlichen auf, des Superintendenten Beyer, des Archidialvniis Fiedler, deS Diakonus Martin. Er ging nach Leipzig, wo er zn den Füßen eines Kahnts und Luthardt, eines Fricke und Delitzsch fast. Mit eisernem Fleiße lag er seinen Studien ob. Aber auch der Geselligkeit war er nicht abhold, sondern trat der „S v r a b i a" bei und hat in ihrem Kreise manche heitere Stunde verlebt. Bereits im Sommer 1884 bestand er — wie alle Examen — seine Staatsprüfung glänzend, trat in das Prcdigerkolle- gium zu Leipzig ein und unterrichtete zugleich am dorti gen königlichen Gymnasium. Doch bald kam er als Neligions- lchrer an das Gymnasium zu Zwickau. Der Aufent halt in der Kohlenstädt ward für ihn in mehr als einer Be ziehung bedeutsam. Er trat dem geistesmächtigen Superinten denten D. Friedrich Meyer nahe, der später eine aus schlaggebende Stellung im Evangelischen Bunde einnahm, nnd dieser war hinfort sein Führer und Berater. Die Tochter des Genannten aber ward seine Lebensgefährtin. So gerne Költzsch auf dem Katheder stand, so heiß er sehnte er die Kanzel. Er fühlte wohl, für sie geboren zu sein. Er machte sein Wnhlfähigkcitsexamen, bewarb sich um das D o in d i a k o n a t in Freiberg und erhielt die Stelle. Am 27. März 1887, dem Sonntag Indien, stand er vor dem Altar des altehrwürdigen Gotteshauses und empfing die Ordina tion. Mit Feuereifer widmete er sich seinem Amte, die Pre- Sonnabend. 2ö. MSri IM digten des jungen Mannes machten von sich reden, und Kenner sagten: Bon dem werden wir noch hürenl Zunächi, aber zog er sich t» seine Stubterstube zurück, eifrig mit alle» Folianten beschäftigt: der junge DomdtakvnuS erwarb sich mit einer Arbeit über Melanchthons Ethik den Philosoph,, schen Doktorhut. Später kam dazu der theologische. Wie kainer nachDreöden? Man sagt, als er »nt« Anwesenheit hoher Geistlichen am Sarge des Superiiitciiden. ten Richter in Fretberg eine Grabrede hielt, da machte sic aus l). Dtbcltuö eine» solche» Eindruck, daß er entschlossen war, ihn bet nächster Gelegenheit an die K re uz k iritie-u ziehen. Sv geschah eö. Im Jahre 18l>1 siedelte er nach Dies, den über, ward vierter, dann dritter Diakonus und zog eine immer wachsende Schar eifriger Hörer unter seine Kanzel. Noch einmal wechselte er seinen Wirkungskreis, von 1902 bis 191» stand er als Oberpfarrer auf der Kanzel von St. Iacvbi in Chemnitz, aber eö zog ihn doch wie der nach der Landeshauptstadt zurück. Ein Jahr nur wirkte er an der D r e t k ü n i g s k i r ch e in Dresden, dam, wurde er 1911 als Superintendent und Pfarrer znm Heiligen Kreuz Nachfolger des zum Oberhof- prediger erwählten v. Dibelius Fernerstehende ahnen wohl kaum die Fülle der Arbeit, die mit solch einem Amte ver bunden ist. Schon die Hälfte der Last würde manchen anderen Niederdrücken. Daß der Jubilar nach vierzigjähriger Amts, tätigkeit das Mast von Arbeit noch leisten kann, möchte sah wie ein Wunder erscheinen. Hier tritt die gesunde vogt ländische Natur in die Erscheinung. Er ist nie in seinem Leben ernstlich krank gewesen. Und er hat von Jugend aus arbeiten gelernt. Dazu kommt eine nngewöhnliche Begabung nnd eine durch Jahre und Jahrzehnte gemehrte und verließe Erfahrung. Wenn alles im Menschenleben Gnade ist, so sind das fürwahr der Gnadengaben viele. Mögen sie ihm »och lange erhalten bleiben! Der Schüler, der Gymnasiast, der Student von einst tritt mir »och einmal lebendig vor die Seele, so wie ich ihn kannte, und mein Glückwunsch zun, 27. März 1927 kann nun lauten: Dein Alter sei wie deine Jugendl I). Franz B l a n ck m e i ster. FahrplanmSngel auf -er Linie nach Königsbrück. Von einer Leserin in Lausa geht uns folgender Not schrei zu: Die Strecke nach Königsbrück ist schon mit Wagenmate- rial schlecht bedacht: das rüttelt und schüttelt, abends herrscht oft totale Finsternis, lesen kann man selten — das Fahre» in einem Arnsborfer Zuge erscheint uns wie im v- oder Luxuszugc. Auch der Fahrplan behandelt die Schüler der Dresdner Schulen sehr stiefmütterlich. Als sozial emp findender Mensch begrüße ich es sehr, wenn früh nnd nach mittags durch die Arbeiterzüge soft alle halben Stunden! den Fugendlichen ein langes Warten auf dem gefährlichen Großstadtpflaster erspart wird und die Familienväter bald zu Haus und Garten kommen, auch den 7,3»-Zug für die Kauflente habe ich voll Mitfreude begrüßt. Aber warum wird auf unsere Heranwachsende Jugend, der die Eltern oft unter großen geldlichen Schwierigkeiten eine gute Schulbildung geben wollen, so gar keine Rücksicht genommen? Im Winter müssen sie schon früh eine halbe Stunde warten — bann folgen sechs Stunden angestrengtester geistiger Arbeit bis )42 Uhr. Danach ist der Geist unfähig, noch zu arbeiten — durch Lesen, Schnittenessen, Erzählen u. a. wird die Zeit bis 3,15 vertrieben — das Anfcrtigen von Schul arbeiten ist da eine große Ueberarbeitung und kann nichts wirklich Gutes zutage fördern. Um ^5 Uhr sitzen die armen Menschenkinder dann übermüdet nnd überhungert am Mit- tagstisch und sehen noch so viel Schularbeit vor sich. Und die Mütter müssen ansehcn, wie ihre Kinder, wenn sie wirk lich etwas leisten wollen, bis in die Nacht hinein arbeiten, nnd sie sollten doch eigentlich früh ins Bett, denn vor l'-g Uhr heißt's oft schon ausstehen. Wie freut man sich auf de» Sonnabend, wo die Schulkinder den Arbeitcrzug um 2,ik mitbenutzen könne», nnd man um 3 Uhr ein gemeinsames Mittagsmahl rüsten kann. Könnte da die Bahnverwaltung nicht bei dem neuen Fahrplan etwas Rücksicht nehmen, da mit auch die Gesundheit dieser Jugend, die doch auch dem Vvlksganzen zugute kommt, nicht unnötig untergraben wird, damit sie den heutigen hohen Ansprüchen der Schule durch ausreichende Ruhezeit gewachsen ist.. Es ließe sich doch mit Leichtigkeit machen, wenn im Sommer anschließend an den Zug l,22 nach Klotzsche die Schiebelvkvmotive ein paar Wagen nach Königsbrück führe. Der Zug würde sicher auch von anderen benutzt — nnd wenn die Züge nach Dresden früh ab Lausa überfüllt sind, so deckt das doch ein etwaiges Manko, das, kaufmännisch gerechnet, vielleicht bei dem Mittagszuge liegt. — Aber muß die Reichsbahn nur ans Profit sehen? Soll sic nicht der Allgemeinheit dienen? Meiner Ansicht nach soll sie cs, und darum, im Namen vieler Elter», die Bitte: Gedenket der Schulkinder der Königsbrücker Strecke. — Personendampsschifsahrt. Bel schönem Wetter und bei Bedarf richtet die Sächsisch-Böhmische Dampsschisfahrt am morgigen Sonntag von nachmittags 1,80 Uhr ab Halbstundcnverkehr zwischen TrcSdrn- Pillnitz ein. — Die Neuerwerbungen der Sachs. Landesbibliothek sind vom 28. März bis 2. April im Lcscsaal sgeöfsnet werktäglich von j^ia bis 2 und 4 bis 7 Uhr) ausgestellt. Ein Verzeichnis dieser Neu erwerbungen liegt in der Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Maricnstraße 88, Erdgeschoß, ans. Verurteilung «egen Fälschung von Wahl- vorfchlägen zur Erimmirfchauer Sla-1- verordnelenwahl. Das PrüfltiigSergcbilis der Wahl des Stadtverordneten Pelz «früher K. P. D.) in Crimmitschau deckte die Fälschung von etwa zwanzig Unterschriften der Listen für den Wahl vorschlag Pelz ans, so daß aus Einspruch der Anhänger der S. P. D. die ganze» Stadtverordneten-, im Anschluß auch die Stadtratswahlen in Crimmitschau von der Beschlußbchördc für null und nichtig erklärt worden waren. Nunmehr hatte sich einer der Listenträger, der für Pelz die Kastanien aus dem Wahlseuer geholt hatte, vor dem Crim- mitschauer Schöffengericht wegen Urkundenfälschung zu ver antworten. Der städtische Arbeiter Hugo Knorre dürste lediglich aus Bequemlichkeit das Einholen von etwa zwanzig Unlerschristeu unterlassen, diese vielmehr selbst aus den Wahl- vvrschlag ohne Wissen der betreffenden Leute gesetzt haben. Die Fälschung, die erst später vom Wahlleitcr und Wahlansschns; bemerkt worden war, ahndete das Gericht mit einem Mo- » at Gcsängni S. Die Strafe für den bisher unbescholtenen Mann siel deswegen so hart aus, weil sein Borgehcn haupt- süchlich zur Anfechtung der Wahlen hatte führen müsse» nnd weil eine unerhörte Rücksichtslosigkeit gegenüber der Ocsfenl- lichkcit vorliege. Eine Bewährungsfrist wurde daher abgelchni.