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Dresdner Nachrichten : 27.01.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189101272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-01
- Tag 1891-01-27
-
Monat
1891-01
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.01.1891
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vertttcheS und Iiichsische-. — Se. Majestät der König und die Prinz Georg'schen Herr- schnsten wohnten vorgestern dem Gottesdienste in der katholilchcn Hoikirche bei. Darnach empfing Se. Majestät im Schloß den Groß' Herzog von Oldenburg. Königl. Hoheit, in Audienz. Derselbe nahm 'Nachmittags an der Fainilientafel in der Villa Strehlen lhcit. — In Begleitung Sr. Majeltär deö Königs und Sr. Königl. Hoheit Prinz Georg, die sich gestern Abend 7 Uhr 33 Mm über Möderau nach Berlin begeben haben, befanden sich die Herren Ge- ueraladjutant Generali» »or Freiherr v. Hodenbcrg, Flugeladjutant Maier v. Hangt und Adjutant'R'iliineister Freiherr v. Rtüller. — Tie Fuß Bmicinchnng. d>e nch Ihre Maiestat die Köni- g i n kürzlich zngezogen hat, nimmt einen normalen Berlanf. io daß das Leiden bald wieder als gänzlich geheilt gellen dürste. — Se. Ma>e>iat der König bar dem Herrn Staateininister v. N o tt , tz. W n l l w i tz vor seinem Abgang noch die seltene Auszeichnung zu Theil werden lassen, ihm sein Porträt zn ver-, ehre» Mil diesem ehrenvollen Genbenke wurde der Herr Minister, welcher am vorigen Freitage zur königliche» Tatet in Strehlen al-Sj einziger Gast beiohlen war, nach Tische überrascht. Am folgenden! rage, schreibt das „Tr. Fonrn." weiter, veranilaliele Sc. Ereellenz der Herr Staatsminister Gras v. Fabrice ein größeres Diner zn Chren des icheidenden Kollegen, zn welchem insbesondere die übrigen Herren StaaiSininüier und die Mitglieder des eorpH chpHmaNgno, nicht mlnde» der liinstige Herr Minister des Innern,! Geh. Rail, E> ersten; v Br'est'ch, nebst Gemahlinnen, ingleirhen, einige Abllieilungsvornäiide vom Munster»»» des Innern emge.' laden waren. Am Abend deneiben Tages reiste dann Minister! v 'Nostttz mit Familie ab. nm e.iiige Nconatc i» Italieii, und j zwar zunächst in Rom, ziiziibringen. Zahlreiche Abichiedga.ndicnzcii,! ivelche von verschiedeneil Seile» nachgeincht worden waren, hat Se. Czeelle»; danlend abgelelmt. — Se. Königl. Hoheit Prinz F riedri rh A u g n st begiebt tuh heule Abend in Begleitung 'eines Admlanlen, MaiorS Friiui. o. Wagner, nach Briissel, »m den Bei'estniigsseieilichleiken für den ! Prinzen Balduin beiznivohne:! — Se. König . Hoheit Großberzog v. Oldenburg und! Se Tnrctstanchl «vurst 'Rcnß i L. haben sich gestern'Nachmittag ! ez. Pormiilag von hier nach Berlin begeben, nur dem Kai'er zum, Gebnrlstagc die Glückwüinckie dalznbruigen. rbomae- von Genna hat sich am Ka'.'erhose nach Berlin — Se, Königl. Hoheit Piin br'ige'cern von hier zur Tanne legeben ! — Ihre Tnrchlauchlen Fürst und Füi'iin von Metternich ' d vor zestein na.h Wien znrnrkgekelirt. — Ter der hiesigen oflrneichiich »llgarl'lt.en Geiaridt'chai't als Tegalionsiekre: rr ziigeibeil.e He>r v. Bc11 e s - L a s zlot a Iva, welch.r in, Iab.e l>Pt A'ack'olger des lestigc» Bolsthail-.-ickrelärS! c staiew lglarn .'l.dringen in Berlin wurde, wird sicherem Bernchinen ! nach vom l z'lrril an nach dem Haag veriestk. — Lonnobend, den 31. ds, veranstallen Sc. ErrcUcnz Staats-! nanister von F> briee und Gemahlin einen Ball, zn weichem j ze.hl'.eiche rHncadiiiigen ergangen lind. Tein '.'lustoarier in drr Kasse der König!. Polizei Tirrkiio»., Iolignn Carl rstoulieb Cinliorn. iv.ird da? Crinncriiiigs-! treu; iür l>b» ain gelb-blauen Bande vcrlicbcii, eben'o dem! Kassenbote» Friedrich Ernst Lorenz. hier. Ter Gutsbesitzer! Fciedr. Aug. Halme in Priesleir'st. der Ovr'iwächtcr Earl Heinrich .Hemer! und der Rachlwäwler Iah. Trangott Reuiger. hier, erhielten da-o Crinnernngslrenz ii:r 1863 ili — Ten, Tischler Eduard Heul in Borna wurde daS Allge meine Ehrenzeichen anläßlich iemcs jniigsl hcgangenen5"iährigen Arbeiter.Iiibliäiinls verliehen — Anläßlich des henüae» G eburtstages Kaiser W i I- helins legen ignmitlirhe ösienllichen Gebäude ,;!aggei»chiiincl a».! stlnch viele Privalgedande dürsten diesem Beispiel folgen. Uni dem ! st>ath!iaiis den üblichen Festichinnck ;u verleihe», Word gestern noch § ne enisig gearbeitet. Tie Posiänner ezpcdircn heute ivie Sonntags, l Tie stieichsbank hält Nachmittags ihre Bnrcanlokalitaten gcichioiien.! S wohnheilen von Trinkern anheim »u fallen. Wer eine Tasse The« zn seinem täglichen Getränk envählt. entfremdet sich mehr und mehr dem Genuß geistiger Flüssigkeiten: denn ersterer paßt nicht in den Rahmen lärmenden WirthSbauSlebenö hinein, und leine feinen Eigenschaften wollen in der Zurückgezogenheit de- enge» Familicn- lebenS gewürdigt sei». In England, wo testlercS so ausgevrägl ist, wie in keinem anderen Lande des Konlinenls, bildest Thee daS Ralionalgetränk, daS in viele» Fällen vier Mal am Tage genossen wird, und wer weiß, od der Tbcc nicht dazu beiträgt, die Familien- vande fester zu knüpsen. ststarum tollte er nicht wcrth sein, auch in Tenlichland sich so weit heraufznschwingen. warum wird er nicht wegen seiner Billigkeit und großen Ausgiebigkeit von der ivrichwörllich sparsamen deutsche» Hanrstan öfter znin Geiinßmitlcl gewählt, als es gegenwärtig ver fall ist ? Biele männliche Personen haben anS dem Grunde eine Abneigung gegen den Genuß von Thee, weit vielfach eine schlechte Qualität gekauft und dieser dann noch zu du»», zn wässerig, kurz — nicht richtig zubercitet wird. Daher sei allen Frauen die rechte ZnberciluinzSweiie a»'s Her; gelegt: Man verwende eine porzellanerne oder lhönerne Tlicekanne, welche durch Aneipüle» mit hciitein Wasser gut erwärm! werden muß. Nachdem in dieselbe so viel knappe Thcelöst'cl voll Dbcc geschüttet sind, als große Tassen Tlice zubereitet werden tollen, gieße man Wasser darüber in dem Moment, wo es zn koche» ansaiigt, und zwar nicht mehr wie nöthig ist, nm die Blatter gerade zn bedecken. Rach st—3 Mmnlen ist der stlrst des kochenden Waisers binznznsügen, welches inan noch weiter? st Minntcii ziehen laßt, nm dann das Einirbänken in die Danen vorzunehmen. Ueberall in der Well kommt es aber am das „Wie" an, so auch beim Genuß von Thee Derienige ist nicht werlh des TheeS, der ilm wie Wasser trinkt, Ter Thee will mit Sorgfalt ziibereitet 'cin: dann werden die anregenden Eigeiiscbaslen des köstlichen TranleS zn höherer Geltung kommen, ES ist eine lobenswerlhe Einriclstnng wenn die Tanie des Hauses de» Thee in Gegenwart der Gäste znbereitel und ihn irroiik. De» sanbcrc und wohlgeordin ke Theeli'ch mit den glanzenden und niedliche» Gcräilien. womöglich ans chincsi'chcm oder i ipaniichcni Porzellan, ulst einen anheimelnden Eindruck ani die Anwesenden aus, Bo» Wichtigkeit ist, Tliee nur von iolchcn Firmen >u hezichc». welche durch direkteBcrhindiingeir die veile Garantie gebe», gute Qualitäten zn tiefer». Ein solch' allgemein bekanntes Hans ist z B. die töstimr stst Scclig und Hille in Trcsden und Berlin. — Den 31. Januar, Mittags Ist Ubr, findet im Initizgebände die AuSlooinng von 3» H a n p t a e j ch w ore n c n iür die im nächste» Monat beginnende 1. Bicrteljahiessistnng des König!. Schwurgerichts statt — In der st dlesiabrigen össenttirhe» Sitzung des Beieins für GeiniidbeitSvstege und ar; neilo > e Hcilweiie hielt Herr mcd. Kiecccko einen Borirag iiber die «Trage: Waruni ist die akademische Heüwei'e einer Reiorm bedürftig und inwiefern billigt diele Resistin die Rainrhcilmelhode? Die Darlegungen gewänne» dadurch an hohem Iniecesse, weil der Redner sich, mi Gegensatz von der herrschenden Schule, wie neuerdings so iiianchei avvro- bitte Arzt, der natürlichen Heilweiie zngewindi hat. Ter Bor- iragcnde bewertte erst in seiner Einleitung, wie sich in der Gegen wart durch die besseren Schichten der Gesellschaft für zahlreiche wznil polnische Btstrcbuiigeii und Emrichlnngcn ein wohlgemeinter und nvthmcnc'iger Zug nach dem Emsachc» und Ratürlichcn gel tend mache, so geschähe cs auch ans dem Gebiet? der Heilkunde und des Heilverfahrens, und dieser Zug iveroe siegreich endlich seine Ersilllnng finden. Herr Tr. Klencke brachte dann seine be weisenden Aittworlcii ans die bercgle «Trage io einleuchtend und iiber>eiigimgskrästig dem anwesende» zahlreichen Publikum, welches mli äußerster Spannung ben Anssührnngen lamchte, zu Gehör, ohne in herbe mw icharse Benrlheilung der Medizinanbängcr unter leinen Bcrmsgenosicn zn verfallen, daß ilim ivicderhöller, lauter Beifall erscholl, und daß der Borsland beschloß, den zeitgemäßen und inliattreirhen Bortrag iur die Allstädter Mitglieder und Irennde nächncuS, voraussichtlich am 13. gcbrnar, wiederhole» zn lassen. — Schon sei; einige» Jahren tritt im letzten Quartale des chuljahrcs bei den sächsiichen Bolksschnlcn ein Lehrer» Aulgaben obznaeben sein. Der Zutritt rum Markte wird von einem geringen Eintrittsgelde abbänaia gemacht. — Am stlreitag beglnacn in aller Stille dir Herren Gebrüder Liebert, Ba»kstraße lGlardanbluiig und Glaserrit. Kgl. Hosliesc- ranten. ihr öyjädriges GcschästSjubiläum. Das Geschäft wurde vor 50 Jahren vom Bater der ictzigcn Inhaber unter sehr bescheidenen Berhältnissen gegründet. Ter Gründer starb srnhzeitlg und ieinc Willwe sührte es dann viele Jahre an der Krcuzkirche fort, bis ibi' Söhne heranaewachien waren. Mit dem Einzug in daS jetzige Lokal hat sich daS Geschäft derart vergrößert, daß cs iiuninebr eines drr größten in Sacknen genannt werden kann. Am Morgen des g> nannten Tages hatte sich daS gesaiiimte Personal im Comptoir am gestellt i der Lagerincister hielt eine herzliche Ansprache an die Her ren Inbilare und übcrreichle eine künstlerisch ausgesührte Widmung. Bon betienndeter Seile gingen der Üirina viele Zeichen der Auf- inerksanikeit zn. — Bergangenen Tsicilag hielt die hiesigeFischer-I»nung !»i Eldorado ihren alljährlichen «^amillenabend ab. Auch die Schweller Innung zn Leipzig war vertrete» dnrch ihre» Qbcrmeiilei. Herrn Rriiller. Alt und Jung belheiligle sich lebhaft am Tanze zu welchem die Kapelle des Galde-Rciier-NeaiiiientS ausipielle Während der Tafel ivnrde Sr. Majestät dein König sowie dem gr lammten Königshame ein dreifach doiinerndeS Hoch gebrachf. Wci leie Triiiliprüche gallcn dem Beilreler der Leipziger Innung, den Gäste», dem Gedeihen der hiesigen Innung n. >. w. An diesem Abend tam in althergebrachter Weise das logciiaimle „Eisbiei" in de» der Innimg gehörigen Trinkgefäßen attocnticher Art — Ge schenke von Meislrrn und Gönnern der Innung — zmu Ansschriil. Bo» diese» Gesäße» ist besonders erwähiiciiswcrlh der „Willkom men", au? dem 16. Jahrhundert stammend, der für gewöhnlich st» Kimstgewerhe-Mnsemn ausgestellt ist. Bis in die frühe» Möigen stunde» wahrte das Fest. Leider wurde dm brave» Fiichcm am Sonnabend Morgen in Folge des iah eingelietencn Willcinngs weclnels die Hosinnng zerstört, den nach inühcvvUer Arbeit hec- grstelllen Uebcrgang »der das EiS der Elbe dem Publikum zur Bcnutznug öisnen zu können. — tliijer R'arhbarort Plauen erhält, die Genchmigmig dcr Ständekamniern vorausgesetzt, ein Königliches LeI, rer. Sc m i na r cAblbeiliing li des Königl. Seminars zu Liesden-Fncduchsladb. Durch einflimiiiigen Beschluß des Gemeinderaches M bereits »n Vc'oveinbkr vorigen Jahres ein prächtig gelegenes Areal erworben und der Slaaisregicrnng zur Beringung gestellt worden. — Der kürzlich aus der Jagd durch einen nnglückiichr» Schützen schwer verletzte Gutsbesitzer Käßncr ans Nied e r»etn < b a ch bei Pcnig ist vergangene Woche diesen Wunden leider erlegen — Chemnitz. In einem etwas abieils gelegenen Dickicht dcS an' der Stadtgrcnze gelegene» jiskalifchen Zeisigwaldcs wnrde vorgestern Nachmittag dcr Leichnam eines Erhängten aiisgcsmiden. — Der teil dem 17. ds vcrnnßle hiesige Fabulant, von dem man sürchlelc. daß er ans dem Wege nach Einsicdcl im Schneesturmc uiii'ü Leben gekommen sei, wurde am Sonntag gegen II Uhr zn fällig, ans einer Bank des neue» Friedhofes sitzend, lobt anfgefundc». Ffortseyung de- örtlichen Tlletles Seite v. — Das uadtischc offizielle Festcsien findet hcnle Nachmittag st Uhr Hn an gel ein. Denn im Laufe des Jahres sterbe» eine große im Saale der, Harmonie statt. Der hiesige konservative, Percili - ----- ----- ....... -k. k-stt die «Icstseier heute Abend 8 Uhr in de» Gcwcrbchaussälcn ab. Tce Festrede wird Herr Tr. Qeriel anö Leipzig hatte». Tic ver ! einigten Trcsdner Bcitttärvereine feiern des Kaisers Geburtstag! beute Abend 8 Uhr in der Eentralhaüe. Herr Archidiakonns! Lieichke hat die Festrede übernommen. — Bei der iümzst staikgefnndencn Stadtvcrordneienwahl war auch Herr Bczirksnlinttncclior Schninann ins Eolleginm gc- wählt worden. R'ach der rev. Slädieordnnng haben SiaalSdiencr, Geistliche inrd Lehrer das aktive und passive Wahlrecht, bedürfen aber zur Annahme der W-stil der Genehmigung ihrer Dienst behörde. Ter Emkritt in'S Eolleginm ist vvrttcgcndcmalls vom Königl. BezirkSsthulimpeltor genehmigt, vom Stadlrathe aber als Eoinchektor oeiiagt worden, Tas Knünsministerinm als Qber- beho-de hat dem Ralhc beigepflickitcl, folglich wird Herr Tir, Scbnmamr nicht cinbernfen, iondern derjenige Bürger, welcher unter den inchk gewählten Unansäisigen die höchste Sünnncn- zahl hatte. — Ter Rath erläßt, wie schon i» den letzten Jahren wieder holt, letzt folgende Bekanntmachung: Unter dcr Bezeichnung U > „N a t r v n - E a r b o n - Q e i c n" sind wiederholt Heizvorrichtnngcn ' ! mst der Angabe angeprieien worden, daß dieselben Wärme geben, ohne Ranch, Ruß oder Geruch zu entwickeln, und daher beionders tnr Räume ohne Schoriistcinaiilage vassend seien, Tie angestellieii! Unlernichnngen haben ergeben, daß aus diesen „Natron Earbon - Heien" neben anderen Berhrcnnimgsgaieii daS zwar wenig bemerk»! bare, aber in hohem Maße gjsttae und gefährliche Kohlcnoridgas i entweicht. ES ist denn auch sowohl während des vorigen, als des! letzigon Winters ze ein Fall von Kolslcnozid-Bcrgiiinilg mit lodlli ! rliein Erfolge dnrch die Ansstellung solcher „Natron Earbvii-Qescii" ^ in liiesigcr Stadt vorgekonimeii. Wir nehincii daraus Beranlassung, > -nioerweit vor dcr Anislclluiig und Ingebranchnahme solcher Qefen s ui geschlossenen, dem daneriideii Anieiiihalle von Menschen dienen-! den Raumen. liamenttich in Echla'zinimern. eindringlichst zu warnen, j — In llrücksicht ans das zu eiwartcndc Steigen dcr Elbe ist g'stern Nachmittag das H o ck w a s s e r - B n r e a n in dem Ge bäude der Sächi. - Bobm Tamvischisttahrts-Gesellichatt nnterhalb j der Terrasse wieder eröstnet wo,den. Gestern Nachmittag balle sich ! die Eisdecke von der Maiiendrücke bis nach Wachwitz znsamnieii- ge'chobe». iodaß große vitcne Flachen sichtbar waren. — Tic Durchführung der obligatorischen Trichinen- 'chan ist in Sachten gut von Statten gegangen, die Revision der Tnchiiienichauer ist vielfach den Bezuksthierarzien übertragen Rach den Mittheilungen, welche Letzteren von den Trichinenichanern bezw den Gemcindevorsländ n gemacht woiden sind, sind im Jahre l«0 trichmo'c Schweiiie ansgcfundcn worden, das macht bcH c 'ner Anzahl von 71st,st3st -Lchiachtungen von Schweinen einen ^ Prozenkgehalt von OOst oder I: llöl. Ter lliassc nach gehörten! von den trichinösen Schweinen lOt dcr Land-Rasse. 6 den englischen Ranen. lO den Kreuzuiigsprodiikten. 1 den Meißner Schweinen.! st den Elbschweincii, 1 der Bakonher Rasse, 3 der galizischen Rasse s an. Dem stlltcr nach waren 142 bis zu einem Jahre, 17 ein bis! zwei Jahre, 1 mehr als zwei Jahre alt. In Bczilg ans Herkunft waren, soweit eine Ermittelung möglich war, 15 in Sachsen geboren und gemästet. 80 im Auslände weitaus vorwiegend in Preußen) geboren und m Sachsen gemästet und 51 gemästet aus dem Aus lände bezogen. 63 Schweine waren einige Tage bis zu 3 Monate». !'s> dagegen länger als 3 'Monate im Inlandc. Nach der Herkunft, der Taner des Aufenthalts der Schweine »n Inlandc und dem Alter der Tirchmen zu nrtheilen waren als im Iulande insizirt 55, dagegen 83 als bereits mit Trichinen behaflet importirt onzuiehen. Bei 1 trichinösen Schwen^n wird erwähnt, daß bereits früher irichstiöse Schweine in den betrcssenden Stallungen gefunden worden sind : in stt Stallen, aus denen trichinöse Schweine stammten, waren Ratten zu Hanse. Thierische Abfälle waren nur in 1 Fällen ge füttert worden. — Ans Anlaß des heutigen Gebnrtsfestes des Kaisers sendet »ns ein patriotischer Rechenmeister folgende niedliche Zu- lammcnslellung: Als im Jahre 1849 der Bundestag dem Könige von Preußen die Kaiserkrone antrug, lehnte dieser sie ab, da die Zeit noch nicht gekommen sei. Addirt man die einzelnen Ziffern dieser IahieSzahl: I. 8. 4. 9 Hinz», so erhält man das Jahr 1871. jenes Jahr, das dieErfnllnng des deutschen Traumes gebracht hat. Die Ziffern 1. 8. 7. 1 ergeben dann in ihrer Summe zu 1671 hinzu addirt das Jahr 1888, welches drei Kaiser an der Spitze Deutschlands sah, und setzen wir die Addition noch weiter fort, indem wir die einzelnen Stellen 1, 8, 8, 8 hinzu rechne», so erhalten wir das Jahr dcr lOosicn Wiederkehr der Schlacht von Leipzig und zugleich dasselbe Jahr, in dem einst Kaiser Wilhelm das 25jüh- rige RcaiernngSiiibiläum feiert. — Der Geist der Mäßigkeit hat den Genuß des Tbees . ciiigelührt. und Leute, welche sich an diesem herrlichen Trank erfreuen, erliegen weniger drr Gefahr, den ausschweifenden Ge >»gel , , Anzahl Lehrer, andere werden emeritirt i nicht gering ist auch die Zahl Derer, welche während des Winterhalbjahres wegen schwerer Erkrankung dem Anste lern bleiben müssen. Es sind deshalb neuerdings nicht blos bereiis emeutirle Lehrer, soweit sie rücksichl- lich ihrer Invalidität noch im Stande sind, in der Schule zn arbeiten, sondern auch Kandidaten des Predigtamtcs zu Biearen hcrangeiogeii woiden. — Ans dem vorjährigen Berbandstage der landwirtb'chnst- lichen Genossenschaft zu Darmsiadt wurde beschlossen, zur Be lebung und «Förderung des Genossenschastsweiens der Lanöwirth' ichasl im Königreich wachsen tstcrseldsl im Winter eine Wander- vcriamiiilnng cibziihalten. Tieiclbe ist nunmehr im Bereu, mit der ökonomische» Gele lisch» st im Königreich Sächsin aus den 14. Februar Bvrmittags bald 10 Uhr. im großen Saale von Braun s Hotel, Pirnaische Llraße. festgesetzt worden. I» diesir Beriammlniig wird es den sächsochcn Landwitthen möglich sein, sich an der Quelle über manche Frage, belre'siiw die Einrichinng laiidwirth'chastlicher Spar »nd Dailehiiskassiii. laiidwirllnchast- üchcr Eoiiiuiuvercine. BerkansSgenr-steiisihaslen :e. unterrichten zn können, besser, als dies durch Lesen daraus bezüglicher Schrisien oder dnrch Aistiörcn von Borirägen noch möglich in. Ta auch mit Bestimmtheit voianSzilsibc» ist. daß die Beilreler der zwar nur erst in geringer August oorhanernen tandwillinchaftlicben Tattcl»is> kassin. Eownmvereinc und Molkereigeiwssinsih -sten im Königreich Sachsen an dicer Waiidcrver>ami»lnng lhcilnebmen werden, so ist auch Beranlassnitg geboicn, daß ein lebhafter Austausch der gerade in diesir Beziehung anderwärts und hirr bei uns gr'.inimetten Elfahrnngeil statlfindcn und zur Förderung dcr Bestrebungen bei tragen wird. — Ter Börtragsabend des BereinS sächsischer Staats- c i s e n b a h n b eain te n am letzten Lonnabend war so stark besucht, daß der große Saal dcS Tivoli bis ans den letzten Platz gefüllt war. Tas Hanptintcressi der Zahmer, unter denen sich ». A. die Herren Geb. Rath AtstheilniigsdircklorMensil. Gencraldireklor der StaalS- hahneii Hofmann, Geh. Finanzrälhe v. Kirrhbach, v. d. Planitz und Köpcke. «Finanzrath Hattcuslein bcsande», conceiltlirle sich aus den Borlrag deö Herrn isicchiiiliigsralh Ulbricht, welcher in überaus fesselnder Weise Bilder aus dem Berkehre in früheren Zeilen gab. Ter Borlrag zeichnete die Anfänge des BerkcbrcS und seine Ent» Wickelung bis ans den heutigen Tag »nd manche Episode aus der alten Poslzeit errcgie dabei die allgemeine Heilerleit. Tem Bor- trageiiden wurde wohlvecdienter Beifall zn Tbcil. Rach dem Hauvlvorttage erfreuten nock zahlreiche liebenswürdige Darbie tungen musikalischer Art die Anwesenden. -Ans dein gestern abgchallcncn Roßmarkt in der ehe maligen Neustäblcl Rcitcrkalerne waren st8t Stück zuin Nerkans ausgestellt. Tie Preise betrugen für Luxnspferde 3000—400 Mk., 0»te Arbeitspferde stOM—2400 Mk., mittlere Arbeitspferde 1500—2000 Mk.. geringe Arbeitspferde 900-12M Mk.. sämmtlich pro Paar, Schlachipsirde 50 -70 Mk. pro Stück. ErwähnenSwerth ist ein Pferd sächsischer Zucht, welches dnrch seine Höhe P92 Ein.) und schöne Gestalt Aussehen erregte. An Rassen waren vertreten in der Haiivtsachc: Dünen, Mecklenburger. Hannoveraner Land- ichlag. Ter Geschäftsgang stellte sich befriedigend. — T>c Pslaiizenluttillstalioii in Dresden beabsichtigt, die Kulturveriiiche auch auf die auswärtige landwirthschaftliche Praxis auszudehncn, und schlägt vor. über ganz Sachsen in den verschiedensten Höhenlagen und Bodenarten des Landes ein Netz von Versuchsfeldern lca. 15) einzurichten und zu dicsein Zwecke zuverlässige Landwirtbe zu gewinnen, welche dauernd eine bestrmnite Fläche in den Dienst dcr Versuchsstation stelle», und zwar je eine Fläche von 1',, Acker oder 75 Ar. die in sechs Schläge abzutbeilen ist, aus denen je eine bestimmte Jruchtfolae, gleiche Düngung u. s. w. einzuhalten wäre. Zur Deckung deS außewrdentllchen Aufwandes für Somenverkauf. ArbeitSentichädigung u. s. w. würde die Königl. Regierung um emen Zuschuß anzugehen sein, der in den Etat der Dresdner Pflanzenkulturstation eingestellt werden könnte. 50 Mk. für jede Versuchsstclle dürften nach Ansicht deS Herrn Dr. Steglich genügen. Dieser Vorschlag hat bei vielen namhaften Landwirtbe» lpinpathische Aufnahme gefunden. — In der Erwägung, daß die Erzielung besserer Preise »nd Gewähr für Saatgut, sowie die Erschließung größerer Absatzgebiete für unsere landwitthschastlichen Produkte nur durch enge Organisa tion der Saalgut-Vermitteluna zu ermöglichen ist, hat die Oekono- mische Gesellschost die Initiative zur Errichtung von Saat- Märkten in Sachsen ergriffen. Der Saatmarkt soll alljährlich ini zeitigen Frühjahr bez. späten Winter in Dresden abaehalten werden, und zwar in diesem Jahre Ende Februar oder Anfang März im Watdschlößchen-Restaurant am Postvlatze. Die Tauer des Marktes ist auf einen Tag berechnet. Die Beschickung deS Marktes ist für die best. Landwirtbe zunächst unentgekdlich, dagegen werden von dem Erlös der verkauften Produkte 2 Proz. an die Verwaltung des SaatmarktrS zur Deckung drr unvermeidlichen rageSktschtchtt. Deutsche« Reich. In immer weiteren Kreisen gewinnt der Gedanke Boden, allen Schichten des deutschen Volkes durch ein Heimsiattcnrecht, wie cs in dem dem Reichstage vorliegenden Gesetzenlwurs geboicn wird, die Möglichtcir zu geben, für jrde Familie einen dauernden, wenn auch kleinen Familienbesitz sestzulegcn. Ten» cs gicbt ganz ohne Frage keine größere Anei'ernng zur Entwickelung des Wohlvcr- haliens. des Fleißes und der Liebe zum Baterlaiide, als ein pcr- inanenlcS Heim, für welches die ganze Familie eine große Znnci gnng gewinnt, und das allen in der Wett zerstreuten Jamilien- gliedern ein sehr erwünschtes Nestigiliin gewahrt, unter denen Schutz sie jederzeit wieder ziiruckkchrcn können. Der vrc»ßnck>c Kammeiherr v. Rievenhanien-Erangcn hat jüngst eine Abhandlung über „gesicherte Fainilieiihcliiistatlen ini Deutschen Reich" hrraus- gcgeben. Hierüber schreibt in einem Brief an den Berfasser Heu Qekoiioinierath Kraaz, Mitglied des Deutschen Laildwirthichasts- rathS, Folgendes: «Der in Ihrer Schrift niedergelcgte Gedanke, sowie dcr aus diesem hcrvorgegangene Geletzentwiirs findet meinen vollen Beifall. ES ist mit Dankbarkeit aiizuerkeniien, daß Sie diesem Gedanken >o thatkrcistig und beredt Ausdruck gegeben habe», und cs ist zu erhoffen, daß der Entwurs Gesetz wird. Mit der Emanalio» diese? Gesetzes würde den Kleinbesitzer» die Möglichkeit gegeben, ihren Besitz der Familie zn erhallen, eine Möglichkeit, die nicht hoch genug in ihren soziale» Wirkungen angcichlagcn werden kann, wenn auch sceilich, ehe der Bolksgebranch sich dci 'Anwendung vieles Gesetzes bemächtigt — und das wird sehr all mählich geicheheu — Anfangs dcr Nutzen nur in bescheidene»! Maße sichtbar sein würde. Lies zu beklagen würde immer noch sein, daß dcr Entwurf deö bürgerlichen Gesetzbuches das Anerbcu- rccht nicht berücksichtigt, ja daß die Motive offen behaupten, er lüge kein Bedürsniß für dasselbe vor. Ich bin im Gegenthril der Meinung, daß das Intestat-Erbrechl des Entwurfs des bürgerlichen Gesetzbuches zum Ruin des Bauernstandes tührt, daß es völlig ungenügend ist. die Ausgestaltung des Anerbenrechles den Landcs- grsetzgcbungc» zu überlassen. Tenn nicht überall wird inan dieses Recht eiinnhren, und da, wo man dies lhnt, wird cs in imzmci chcnder Weste geschehen. Ter Entwiiis stellt ja den Landesg.'rß- gcbnngcn das Anerbcnrecht nur ui verlnmmcrlcr Form zur Ber ingung. auch wird das m den meiste» Parlamente» vvrhemchendc städliirhc Element rin .Hindenitß der Einführung sein. Anerbei:- rccht und .Hcimstättenrccht. beides zinainnien, würde von unendlichen! Lege» snr liniere vatcrländiichc Landwirtlischnst lein. .Hosprediger a. D. Stöcker hat i» der Berliner christlich-soziale» Partei eine Rede über den ncuaegriindestn Verein zur Bekämpf»»; des AnüsimttiSiimS gehalten. Lcnelbe. sagte Stöcker, ist schon merkwürdig durch die Namen, die darunter flehen. Man siagl sich, wie koimncn jene Leute dazu, einen ganz iiimiitzcn Verein z» gründe» ? Das grenzt ja a» Kindlichkeit. Was ich diesem Verein zum Vorwurf mache, ist seine vollkommene Unnützlichkeit. Ter Fortschritt ist ja ohnehin cm Verein zur Vernichtung des Tcuhch- thnms und zur Verheimlichung der Hebelgriffe des Jiidciiilnim?. Man hätte ebensogut einen Verein gegen die Verarmung der Jude» gründen können. 'Vielleicht thut man das noch. Heute isl Alles möglich. Dieser Beiein tst sehr still geplant und in'S Lebe» getreten. Ich glaube auch, daß er ein stilles Ende haben wird Das wüide ich ihm von Herzen gönnen. Biel anSrichten wird er nicht. Viele Menschen sind unter vier Augen die schärfsten Antt- semiten. aber in der Oeffentlichkeit gründen sie Vereine M Be kämpfung des Antisemitismus. Bei dem Verein fehlen ubrigens cinigc sehr bekannte 'Namen und darnach fragt man doch auch. Wenn Riclster nicht darunter steht, so traut er dem Verein auch nichts zn. Sollte er aber noch unterschreiben, so wütdc ich mich doppelt darüber freuen. Den .makellosen Mann". .Herrn Dr. Lcvin. würde ich znn, Ehren-Präsidenten. Herrn Sallngre zum Schrift sichrer cnipsehlcn. Sie kennen das Shakespeare'sche Stück „Ter Kaufmann von Venedig!" Da ist so ein englischer „'Nathan dcr Weise" drin, der aber Shylock heißt. In dem Stück heißt cS u. A.: „Tank Jude, daß Du mich dies Wort gelehrt." Ich danke auch für den Verein und für das. was er uns lehrt. Wie oft haben sie den Antisemitismus todigcsagl, und jetzt kriegen sic cs mit einem Mal mit der Furcht und gründen einen Verein dagegen Entweder haben sic früher gelogen oder jetzt. Herr Rabbiner Tr Levi in Gießen jagt bekanntlich in seiner Bescheidenheit: „Anti semitismus ist Antichristenthum, denn auch der Geist Christi sei Wir Christlich-Sozialen betrachten da» Iudenchiim in lemilisch." Beherrscher der Sozialdemokratie. Ich glaube nicht, daß die Inden zur Zerstörung der^Völker in der ganzen Welt verbreitet sind, soli dem daß sic zur Setbslerkenntniß kommen. Welcher von diesen Antisemitismen ist denn nun gemeint? Ich bin auch furchtbar neugierig aus die in Aussicht gestellten Veriammlungen deS neuen Vereins. Ein Mitbegründer des Verein- hat ja selber gesagt: Die Juden seien nicht blöde, sie würden sich selbst vertbeldlgen. Die VercinSthätiglcii ivlrd wohl von Teulicben besorgt: dos Geld aber wird wohl an der Börse gezeichnet werden. An einer starken Urberzetchnung ist dann nicht zu zweifeln. Bei dcr Auflösung de? Verein» soll das Geld der Armendirektion übergeben werden. Das ist die beste Bestimmung in den Statuten. Dann kann vielleicht mancher Arme, der durch Juden sein Geld verloren hat, einige Prazeztte davon wiedererlangen »nd der Verein wird, wenn er ule», mehr ezistirt, als WohlthätigkeitSvereln fungiren. Darüber mntz sich doch jeder Mensch freuen. Unter diesem Gesichtrpimkl wünsche ich dem Verein viel Geld. Soweit ist die Sache ziemlich harmlos DaS Schlimme kommt erst in den Motiven der Grün» duirg vor. wo von einem „gehässigen" Kampf gegen da» Judci,- lyum, nicht etwa von einem gehässigen Kamps gegen da» Christen-
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