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Schrecklich! X.: „Meißt Du schon, daß unser Nachbar sehr krank sein muß?" ^ v.: „Mas fehlt ihm denn?" X.: „Tr scheint an Tobsucht zu leiden, ich selber babe einen Anfall hier auf der Backerei - Ausstellung mit an> gesehen! — Der Aermste batte Schaum im INunde!" .Hein Paradies mckr! Im Paradies Der Hepbvr blies, Der Apfelbaum, Der merkt es kam»! Auf Schlangenrath veriübrnng naht, Die Toa pflückt Der Adam nickt! Des; freut sich scheel Der Michael Und kündigt fact Den Mietbscontract! sogleich baarniß Dem Paradies Der Adam schritt, Die Tva mit! Und Michael schloß mit Arakehl Auf immer nu Die Bude zu! Seit diesem Tag — Man schlage nach — Nein Mensch kommt mehr Dem ungefähr — Mb dieser Rrii' In's Paradies! Ausdauer. Schutzmann 'trifft einen Obdachlosen ans der promenadenbauk .Mas machen Sie da?" Mbdachloser: „Ich wollte »lan blos uf die Sonnennnsterniß warten, Schutzmann: „Faule Ausrede — die in erst am in, August." Mb dach loser: „Richtig — so lanac hält' ich auch noch gewartet." Miller: „! ncllung niit Deinem podaara?" L e b m a n n : „Trs.bt recht! kn eien lassen!" Darum. la, Lebniänil>hcn Du acbsk wohl nich os de Backerei ilns "sch will mich dort ema! ordentlich durch stuf dem Ausllellungsplan. A. : „Ich fnrcbie nur, -aß der Raum die Men'chenmasicn gar nicht fassen kan», es wird au Platz fcblen." B. : „Sei außer Sorge! Die Mucker und Thocoladenfabrikantcn werden so viele Plätzchen fabriziren, daß Taiiscudc davon noch übria bleiben werden!" Woktpolizeikicke Verordnungen ans der 2»äckerei-Än-IlelInng. Hur bevorstebenden Backerei - Aiissrclluna ist eine dnrcharcisende Polizei liche Aussicht von bochster Notbivcndiakcil, »idem auf dieser Ausstellung der «Aeiiindbeit und der bürgerlichen Rübe unzäbüae Gefahren drohen! In erster Reibe wird vor dem vagabundciltbum gewarnt. — Da sind zum Bei spie! ein Berr von Meblwurm sammt einer Familie Shivabe an' dem Meac nach Dresden beobachtet worden, welche nichts Geringeres im Schilde nibren als anr der Ausstellung allerband Unsna zu treiben, in's Mcbl zu kriegen, oder — was vornehmlich die Schwaben aiibclangt über Tische und Srüble zu spazieren und in ibrcr Frccbbcit und kamernni scheu Färbung Frauen und Rinder zu erschrecken! Dann und Scbläge> rcien geplant, vornebmlich unler den To nd i »oraeb ilien, die mit Sabne bantiren! Hiisaulinenrottniigen sind verratben worden wenn nämlich — unter Blitz und Doiinerrevcllion — säinintli > e Ulilä'vorräthe zllsammenlailfcn! Auch möchten Baumeister ausaeboten werden, um die über Rüchen und Torten schwebenden Huckcrd ecken und Plafonds zu untersuchen und jeden vorzeitigen Tinsall derselben zu verhüten! Ts wird vor Bocbstaplerinnen gewarnt, die mit Mind beut ein durchzubreiinen gedenken! Hu wünschen auch wäre» gute und jeder Mittcruna trotzende Martenmarquisen. die das Publikum vor den sich immer wicdcrbolcndcn Huckergü'ßen schützen könnten! Marnungstaseln mußten in der Nabe der Backufcr errichtet wcrde'i, damit Niemand iinversebcns in den Teia stürze! Auch vor zu großer An äberuna der Beienstiicke mußte gewarnt sei», weil es sonst kommen kann, daß Tiner, der acrn dablicbe, aebcn und Tiner, der eilig fort wollte, sitzen bleiben müßte! Ich 'Hieße hier mit dcr Aufzählung der in der Hnckerwocbe sich anfkbürmenden Gerabren, obwohl deren »och viele sind, die nicht genannt, weil bier der Platz dazu feblt! Unbedingt müßte zur besseren Bekanntmachung derselben eine Rosinen Zeitung ansgegeben sein, weil eine sobbe den vornana bat am sichersten gelesen zu werden und somit das Publikum vor allen Gefährlich- keitcn am besten zu niiterrichtcii im Stande icin wurde! Der Hn ckcrvorsta n d. ^ Z . chl <-7> — -s chj ^ rr Z ^ ^ o o ^ ^ - s -LN RiZ s - -sx- Xt. H'tzV O V i. L. c ^ S» (Redigirt von vr. Roppel-Lllseld.) Sonnabend - Stammtischpfauderei. kerrjeses, sind Sie auch wieder da?" So wird inan jetzt ein paar Dutzend mal an einem vormittag gefragt. Rann man sich etwas verrückteres denken, als die Frage von Angesicht zu Angesicht, ob man da sei? Eigentlich müßte man allemal antworten: „Mie Sie sehen, bin ich nicht da." — Aber man ist schon einmal an den Blödsinn gewöhnt und giebt mit dem größten ' Trust zu, daß man in der That wieder da sei. Dann lieißt's regelmäßig: „Na, das ist schön. Mie war's denn? Erzählen Sie 'mal!" Mas soll man denn erzählen? Mas man erlebt bat und was es alles Neues giebt. Aber wo soll man denn in den paar Machen rasch etwas erlebt baben und wo in der Melt giebr's denn heute gleich was Neues? Allein da hil't keine Ausrede. Seit der a!tc Claudius, der „Mands- bccker Bote" selig, gesungen bat: „Menn Jemand eine Reise tbut, so kann er was erzählen", muß jeder „Urian", der über ein paar Nächte von Baus weg war, tausend und ein Reiseerlebnis; zum Besten geben. iNan wird an der Thrc gekitzelt: „Tin lilann wie Sie, reist doch mit verstand und es steht irgendwo geschrieben: Tin Heller Rops tritt kaum auf die Straße, Neues erfährt er im reichsten Maße" . .. Tin .Heller Rops' will man allerdings sein; man müßte unter allen Umständen dafür gelten, wenn mau s nicht wäre. Also zeige man, was man auf der Reise prontirl bat! Iä> denke: heiliger Müncb- bausen steh' mir bei! und sage: „Rinder, ich babe so viel Neues gebärt »nd gcsebcn daß ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll aufziischnciden. Ibr wißt, i>b lebe gern recht bequem meinen Stiesel so bin; jede körperliche Anstrengung ist mir ein Gräuel und der sogenannte Reiz der Ge fabr kann mir gestohlen werden. Menn Ibr aber meint, darum tbätc ich bester daran, gar nicht zu reisen und bübscb dabeim in meiner Borä'e zu bleiben so seid Ihr schräg gewickelt und in Türen Ansichten total vcrincidingert. Ich reise heute so bequem durch die Mell, wie ich in meinem Salon von einem Sopba zum andern husche und wenn ich jetzt nach Amerika fabre, so ist die Ge'abr Schiffbiuch zu leiden, gerade so groß wie die daß mir mein Tanarieiivogel den Finger abbeißt wenn ich ibn mit Staudensalat tuttere. Menn Ibr von Unfällen aus der Tisenbabn oder zur See lest so sind das meist Trsindnngen von Unsallvern beiunas agciite» , die lange kein Geiä'äst abgeschlossen baben. Mas die Bequemlichkeit anlangt so saq' ich Tuch in ganz Tvrol und der Schweiz giebt es kein Bocbjocb kein Maticrborn und keine Innafran inebr, aus die oder das nicht eine Hahnradbabn binautsubrte. vom „Großglockner ' bis zur ,Huq spitze verkehren S-HIanvaagons; auf's „Finster arborn ' gebt ein Aussichiswage» und an der Monlblauckctte sind ei» paar Dutzend Fabrstüble beständjq im Gana. Mer vom „Uiönch aus die , Iunasiaii will kann erst per Telepbo» an'raaen, ob er aus ein Nachtquartier rechnen darr Das ..nun' <I>- ulw'- ' ist in eine mit allem Tomfort ausacsialtele Mandelbabn umaestaltet, durch die ..via inulkt" gebi eine Rniiä'babn; bei de» Grin delwaldalctschern sorgt eine Lnitbeiznng an kalten Tauen für angenebme Temperatur und vor nnvor beracsebenen Lawinenstürzen fürchtet sich kein Utenich meln. seit eine englische kannnen Abiubr rtäeselllchait ans Acne» das ganze alpine Rob- Tisae'chast in den Regionen des ewigen Schnees in die Band aenoinincn bat, Mo Duber nnwirlb licl'e Club und Seiiiibniten ein iebr ;»'ei»elba'ies Stroblauer boten, da eineuen ,etzi alldenl'i-e Ulilä' und Sal'uestnbe» mit Buizeniännl en das siilaeubte Anue des Salon croniisten. die Sennerin traut eine modiiche Touniüre und einen Nlanila but mit Tdelweiß, eb' sie die Rübe melkt, quält sic sich iecl-sknöpstge l'aiidiänil'e au und die Milä- sammelt sie in Timern von <'iiici>> ;»>li, ^I'r könnt L»ch gar n,ä-t vorstellen »'elä>' en, Rainne iiient von d-equeiii!iä keil io enie >'oä zelnia-iene jetzt ist. Aber die Lisenbabn'abi ten ,n der nord dcnischen Tbenc sind auch nicht mebr so beschwer -SA Keic gckarnischte Sonette» in meglichstcr G-kmiethIichkeet jetzigen Reiiiidier Alcisgen in Dräscn. ^XXX. Hnnvstagwävdcr! Das war'» änial die täundstqgsfär'jcn wieder, Drum laßt »ns unsre wädderinacher loben, Die nns das schönste Mädder aufgehoben Und legt än Rranz zu ihren Fißen nieder! Gehandelt hamse diesmal drei und bieder: Die bösen Schdirme ließen se nicht dobcn. Und alle Molken hamse fortgcschobcii, Daß Sonnenschein crwärmdc alle Glieder. Doch ach! wie viele Menschen sind noch böse! Sie räscniren auf die große Bitze Und schrci'n cmbärt, das Mädder war' 'lischt iiitzc! Da Ha m mcrsch wieder auf der kebensrccse: Der liebe Gott vermag - 's is nicht zum Lachen! — Der Mcnschhect leider nischt mehr recht zu in acheii! lich wie frübcr. Ts war ja oft nicht aiiszuhalten vor Bitze und Staub; wenn man ein paar Rilo- mctci geiabreu war. so konnte man aus Tincm schreiben. Das ist jetzt Alles anders. Die Staats- babncn baben den schönen Grundsatz, daß die Tisenbabn um der Reisenden willen da sei und nicht die Reisenden um der Tisenbabn willen. Aus den Räumlich preußischen Babne» bekommt jeder Toiii icrzilgsreiscnde bereits sein eigenes Toupo mit vollkommener Badeeinrichtung, Douche, kaltes und warmcs lvaiicr, letzteres ans dem Lokomotiven : kesscl natürlich. In den Toiipos cister Llaffc ist ^ die Ivanne von weißem Marmor und hat als! Boden ein Tolossal Steingut Gemälde <niit Platten unter Glasur gemalt naä' irgend einem berühmten Mriginal z. B. Snsanna im Bad oder die Füllt: Sinne ' von Makart in bekannter Meistenchask ' aiisacsübrt von villerov ch Boch in Dresden. In ' einer solchen Manne bin ich um mchi vom Staub! belästigt zu weiden, neulich von Bamburg nach! Berlin gesabren; dabei batte ich noch den vorlbeil,' daß die rvaiine in Bamburg mit frischem Seem wasser gefüllt worden war. „'Venn niin aber der ,mig plötzlich ans der!' Station anbält wo man ansiteigen will und man! hat die .Heit verpaßt und sitz, noch in der Manne?"j .Das ichadet anä- nichts. Sic aeben ein Heiänni mit der electrischen R'Inigel, Ih, 'vaaen Iviid abgebänat und bleibt noch einige Stunden ZN Ibrer alleinigen veriügnng. -ie köi,nen sich den Barbier kommen lauen, ein paar Gc'chästsficundc : eiupianaen und > > a'Ier Rul-e Toilette machen." .Unalaublich! Ulan kriegt ordentlich noch ein- ! mal icei'eluii — io eine An B^bannisreiselrieb." ^ „vom ireisen zur ^ee will ich gar „jch, reden.! Ulan kan» sich jetzt aar nirgciids besser aiiiusiren, als auf einem modern ausgeilatteten aroßen Salon- d.iiiiptei Tin Tinaeltanael in "lindesteus an Bord iiiii akrobaiiiä cn Specialitätcn iiiid l'alsbrccheri N eu p-.oductione» in der stöbern Takellaae; im Hivi'cheiidech bestiideii si.I' eiiie Uiarmoikeäelbabii „nd eine Bierballe nn! Spalenbräu vom Faß; nach der tadle ä'dstte spielt ein ungarisches Zigeu nerorchester zum Rajfee auf dem verdeck und nach Sonnenuntergang giebt eine Vperettengesellschaft Vorstellungen im Salon. Znm Schluß Tanz." „Mie ist's denn aber mit der Seekrankheit?" „Seekrankheit! Ueberwundeiier Standpunkt. Früher glaubte man bald, diese kotzcbübische An wandlung habe ihren Sitz im Gehirn, bald suchte man sie im Magen. Glücklicherweise hat der be rühmte englische Arzt Vr. Ncwhouse die Entdeckung gemacht, daß durch das beständige Schaukeln eine fortwährende Verlegung des Schwerpunkts im Menschen stattfindet. Der eigentliche Schwerpunkt des Menschen liegt nun aber, wie durch die Unter suchungen des genannten Arztes fcstgestellt ist, in der Gegend des Magens und zwar in einer mit hellbrauner Flüssigkeit gefüllten kugeligen Zelle unter der Nbcrstant. Lei zur Seekrankheit ge neigten Menschen (und wer wäre es niemals nicht?) ist diese Zelle beweglich und steigt zwischen Schlcimschicht der kcderhaut und Unterhautzell- gewebe auf und ab — je nach den Schwankungen des Schiffs. Schneidet man nun diese Schwer- punktszellc heraus (wie man zur Bciscrkeit neigen den Sängerinnen die Mandeln ansschneidet , so tritt auch beim heftigsten Seegang kein Brecbreiz, Roxfweh oder Uebelbefinden ein. Die ausgeschnit tene Helle kann der Reisende einstweilen in die Mestcutasche stecken und auf festem Land sich sofort wieder einsctzcn oder wenn er ans ihren weiteren werthcn Besitz verzichtet, in Gold faßen laßen und als Bcrloqnc an der Uhrkcltc tragen. An Bord eines jeden Salondampfers sind Schiffsärztc, die für eine Mark fünfzig pro Perlon die Operation so sä'in er; los wie möglich ansznführen bereit sind." „Davon muß ich schon einmal im Rladdera- datsch Ralender gelesen baben." „Na, da können Sie sehen, wie wahr die Sache ist." „Ob sic aber auch zu den Aiinehmlicbkcileii des Reifens gehört, darüber läßt sich doch wohl streiten." „Ich streite nicht darüber. Ich babe Tuch nur cizäblen wollen, wie bequem man jetzt reisen kann. Das näcbstcmal will ich Tuch erzählen, was es allerlei Neues in der Melt giebt." „Das kann gut werden. Ans Micdcrscbcnl" vr. I-'. R - K. ! - ^!ack dcr Dogclwiesc. Marnm folgt auf Sturm und Drang Mindrsstill'. Reprise? Also stockt des Lebens Gang Nach der Vogelwiese. Droscbkenpferd und Omnibus Stch'n in dcr Remise, Man geht wieder stolz zu Fuß Nach der Vogelwiese. Nicht mebr Braten und Salat, Rochstcisä' mit Gemüse Sä'mecken grad' so delikat Nast der vogclwie'e. Erst so Instia. frisch und rotb Mar die Jungfer Liese Rümmer drückt sic jetzt und Notb Naä' der Vogelwiese. Ti, Bcrr Nachbar schockschwernoth Gräuliä' schmeckt die Prise, Sonst Maknba — beut' Tarott', Nach der Vogelwiese. Bellen, Paletot und Uhr, Mann, wo blieben diese, Frage Dn im Leibamt nur Naä' dcr Vogelwiese. Menn sc nn so folgenschwer So verdammen Sie sc? Freilich — doch erst Hinteiber Naä' der voaelwicsc. örcffcnde Aczcicknnnq. Ranfmann In seinem Torrespondenten): „Berr Diez er >n Ihren Briefen wimmelt er ja vor lauter Semikolons — das ist ja die reine Semikolonie "